Geld - was machen andere falsch?

vom 08.10.2009, 17:27 Uhr

Ich habe gerade einen Bericht über eine Mutter mit zwei Kindern gesehen. Die mussten nun vor lauter Armut die Küchensuppe benutzen (sowas wie die Tafel), was ihnen wohl sehr unangenehm war. Es war ihm Grunde ein typischer Bericht über das Leben an der Armutsgrenze - oder darüber hinaus. Da wurde sich dann beschwert, dass sie ihren Kindern selten Eis kauft.

Ich frage mich nun doch, wie sowas passieren kann? Es gibt genug Läden, wo man Putzjobs anbietet oder Leute sucht für die Kassen. Die Zettel hängen teilweise monatelang, ohne das sich was tut. Am Ende nimmt man doch wieder die Studenten, weil sich andere dafür zu schade sind. Und auch sonst sieht man immer wieder, wie Leute über ihren Verhältnissen leben und dann angeblich kein Geld mehr für das Essen haben. Ich habe das mal ausgerechnet, wieviel man etwa zum Leben hat, wenn man arbeitslos wäre. Es reicht schon. Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass man IMMER Arbeit findet, wenn man sucht und Arbeit will.

In meinem Freundeskreis sind die meisten Studenten - 90% davon arbeiten nebenher und auch ich habe 2 Nebenjobs. Ich kaufe mir jetzt meinen ersten Neuwagen - wenn auch zur Hälfte abbezahlt wird. Ich habe kalkuliert, dass ich mir das ohne weiteres leisten kann. Da frage ich mich doch schon, wie ein Student, der ja auch Studiengebühren zahlen muss, sich ein Auto leisten kann - wenn andere sich angeblich nicht einmal ein Brot leisten können? Für mich ist das schon etwas unbegreiflich und ich frage mich, was diejenigen falsch machen ...

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Das Problem ist denke ich hier fehlende Bildung. Ein Student hat eine gewisse Intelligenz, sonst wäre er gar nicht zum Studium gekommen. Bei der Mutter mit ihren Kinder, kann ich das jetzt zwar nicht sagen, aber ich nehme an, sie hat wahrscheinlich einen Hauptschulabschluss.

Der Student hat also genügend Verstand um sich auszurechnen was er braucht und kann diese Summe dann nebenher verdient. Außerdem wird er weniger häufig auf irgendwelche Werbetricks herein fallen wie die Mutter.

Allerdings braucht der Student auch nur sich selbst zu ernähren und wird oft noch durch staatliche Zuschüsse finanziert. Außerdem ist er jünger, hat mehr Zeit und hat durch seinen Studentenstatus einen Krankenkassenstatus, der ihm erlaubt günstig dazu zu verdienen.

» gopoly » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,30 »


Bei einer alleinerziehenden Mutter mit zwei kleinen Kindern hapert es oft an der entsprechenden Kinderbetreuung. Nicht überall gibt es Kindertagesstätten, die schon die ganz Kleinen aufnehmen. Dann kommt es ja auch immer mal wieder vor, dass ein Kind krank wird, die Frau muss zuhause bleiben. Schon allein deshalb haben alleinerziehende Mütter es viel schwerer, einen Job zu finden, weil viele Arbeitgeber halt fürchten, dass sie dann sowieso öfter fehlen, wenn mit dem Kind etwas ist.

Dann kommt auch noch dazu, dass es Leute gibt, die sich nicht groß um Arbeit bemühen. Da Hartz4 doch sehr knapp ist, sind es zwar sicherlich weniger geworden, aber es gibt immer noch genügend, die lieber den Gang zum Amt in Kauf nehmen, als zu versuchen, eine Arbeit zu finden. Oft liegt das aber auch daran, dass die Auswahl an Arbeit für Leute mit niedrigem Abschluss sehr gering ist. Schon mit Abitur oder Studium hat man doch Probleme, einen gut bezahlten Job zu finden, den man gerne auch über längere Zeit ausüben möchte.

Ich denke, dass da verschiedene Faktoren zusammenkommen und es oft auch noch von Fall zu Fall große Unterschiede gibt. So gibt es Leute, die unbedingt arbeiten wollen, aber nichts finden. Das ist besonders bei den ländlichen Gegenden ein Problem, da kriegen Arbeitslose in der Erntezeit zwar relativ leicht einen Job, aber der läuft halt nur einige Tage, eventuell einige Wochen. Viel an Tankstellen und Cafes gibt es meist auch nicht, in der Stadt sind die Chancen für einen Nebenjob direkt viel größer.

Und dann gibt es auch noch jene Leute, die chronisch pleite sind, egal, wie viel sie verdienen, weil sie nie gelernt haben, mit Geld umzugehen. Das kann auch bei denen mit recht gut bezahltem Job passieren, dass sie weit über ihre Verhältnisse leben.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Na das war sicher mal wieder ein schöner Bericht, der mal wieder die Klischees bedient hat. Die dummen Arbeitslosen, die nur meckern und eigentlich doch selbst schuld sein. Ich will gar nicht abstreiten, dass es solche Menschen gibt, die wirklich selbst schuld sind und nun wirklich kein Mitleid verdient haben.

Allerdings gibt es genug Menschen, die eben dieses Klischee nicht erfüllen. Um mal bei dem Vergleich mit dem Studenten zu bleiben. Der hat nur sich selbst zu betreuen. Eine Mutter hat das nicht, die muss dafür sorgen dass ihr Kind betreut wird. Das bedeutet zum einen Kosten, zum anderen ist das manchmal auch gar nicht so einfach Betreuungs- und Arbeitszeiten in Deckung zu bringen. Außerdem haben Mütter dann auch noch den Nachteil, dass das Kind auch im Krankheitsfall untergebracht werden sollte. Du wärst erstaunt, wie viele Arbeitsstellen auf Grund dieser Tatsache schon mal nicht in Betracht kommen! So viel zur immer gern hingenommenen Floskel wer Arbeit findet immer welche - wenn er vorher nicht resigniert hat.

Natürlich gibt es auch einfach Leute, die über ihre Verhältnisse leben. Aber das ist doch wieder ein anderes Thema.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Allerdings braucht der Student auch nur sich selbst zu ernähren und wird oft noch durch staatliche Zuschüsse finanziert.

Es gibt auch Studenten mit Kind. Und mich finanziert keiner. Ich bekomme weder Bafög noch sonst irgendwas und bekomme sogar noch meine Studiengebühren + Bücher zusammen. Desweiteren sieht mein Stundenplan nicht so rosig aus - viel Zeit zum arbeiten habe ich eigentlich nicht, aber ich nehme sie mir.

Meine Mutter war auch alleinerziehend mit zwei Kindern und uns ging es gut. Sie hat gearbeitet und nebenbei studiert.

Ich meine eher die hohen Ansprüche die manche haben. Denen ist dann halt 6€ die Stunde nicht genug - kein Wunder, wenn sie nach den Abzügen mehr bekommen, wenn sie daheim bleiben würden. Aber dann beschwert man sich eben gleichzeitig, dass man sich nicht einmal Lebensmittel leisten kann. Bei der im Beitrag gezeigten Mutter meine ich dafür aber Tupperware gesehen zu haben. Das ist auch nicht ganz billig. Da spart man wohl irgendwie in die falsche Richtung meine ich.

Na klar ist es auch für manche schwer mit abgeschlossenem Beruf / Studium was zu finden - aber so kleine Jobs findet man wirklich immer. Man darf da eben nur nicht zimperlich sein.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo!

Eine alleinerziehende Mutter bekommt schwerer einen Job als ein Student. Ob man es glaubt oder nicht, Aber für viele Arbeitgeber ist eine Mutter mit einem, zwei oder mehr Kinder nicht tragbar. Die alleinerziehende Mutter hat pro Kind 14 Tage im jahr, die sie zu Hause bleiben kann, wenn ein Kind krank wird. Únd ein Kind wird schnell mal krank und kann nicht in die Tagesstätte oder in den Kindergarten. Und wenn die Mutter keinen für ihr Kind hat, dann muss sie zu Hause bleiben. Das wissen die Arbeitgeber zu genau. Ich habe es selber mitgemacht.

Man kann einen Studenten nicht mit einer alleinerziehenden Mutter vergleichen, die Hartz 4 empfängt. Hier in der Studentenstadt Paderborn hängen auch Schilder im Fenster von Einzelhandelsläden. Aber da wird entweder speziell nach Studenten gesucht (weil die einfach billiger sind) oder aber man hat kaum eine Chance den Job zu bekommen, wenn man nicht einigermaßen flexibel ist. Was macht aber eine alleinerziehende Mutter, die die Kinder von morgens 8 Uhr bis um 12 und von 14 Uhr bis 16 Uhr in den Kindergarten bringen kann.

Man muss ja auch noch den Weg abrechnen, den eine Mutter zurücklegen muss um die Kinder in den Kindergarten bringt und abholt. Dann bleibt nicht viel Zeit für flexible Arbeitszeiten.

Es ist wirklich nicht einfach als alleinerziehende Mutter einen Job zu finden und wenn die Kinder dann älter sind, dann ist man oft zu lange aus dem Beruf raus um was zu finden. Da hat mangelnde Bildung nicht viel mit zu tun.

Aber was ich nicht verstehen kann ist, dass manche Menschen, die von Hartz 4 leben sich wirklich alles leisten können. Neue Möbel, gute Klamotten und die neusten Élektrogeräte und andere Hartz 4 Empfänger nagen quasi am Hungertuch.

Als ich alleinerziehend wurde, waren meine Kinder 1 und 3 Jahre alt. Als sie dann älter wurden habe ich mehrere Putzjobs gehabt und ich habe von Sozialhilfe gelebt. Einiges an Geld wurde mir natürlich angerechnet. Aber ich habe weniger zum Leben gehabt mit den Kindern, als eine andere Familie, die vom Amt lebte. Sie konnten sich sogar einen Urlaub pro Jahr mit 4 Kindern leisten. Und da finde ich es schon etwas komisch. Da frage ich mich, was einige falsch machen. Ich habe mich oft gefragt, was ich falsch mache. Wenn ich zum Amt gegangen bin, weil ich was brauchte an Sachgegenständen, wurde es abgelehnt. Die Familie aber mit den 4 Kindern bekamen ständig neues Mobiliar. Egal, ob fürs Kinderzimmer oder sonstwas.

Glaubt mir, als alleinerziehende Mutter hat man es im Arbeitsalltag nicht leicht. Es wird immer hinterfragt und Kinder sind nicht grade förderlich, wenn man einen Job sucht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nunja, dann muss man sich eben in der Zeit bilden, in welcher man kinderlos ist, schließlich will man ja auch den Kinder etwas bieten können.

Ich sage ja nicht, dass es als Student einfach ist. An meiner Mutter sehe ich eben, dass man es auch mit Kind schaffen kann. Und die meisten Kindertagesstätten sind von 7-17.30 Uhr geöffnet. Ich denke, da ist man schon einigermaßen flexibel. Zumal das die Zeit ist, in der die meisten Studenten nicht arbeiten gehen können. Für die bietet sich ein Kassenjob ab Abend eben eher an. Wenn man von 8-16 Uhr arbeitet, dann ist das ja schon ein Vollzeitjob, oder kann einer sein / werden. Dann heißt es aber wieder: ja, die Kinder. Die brauchen mich ja. Den Kindern schadet es meiner Meinung nach auch nicht, wenn sie in den Kindergarten können zu den Zeiten und wenn man dann frei hat, verbringt man eben die Zeit intensiver mit den Kindern.

Da gibt es auch eine ganze Reihe Ausreden und die benutzen solche Leute auch noch gerne, wenn die Kinder alt genug wären, das sie selber allein daheim bleiben könnten. Ein bischen sollten Kindern nunmal auch zur Selbstständigkeit erzogen werden.

Du hast aber recht, es ist durchaus auch komisch, das einige Arbeitslose mehr beziehen. Das liegt dann aber sicherlich auch daran, dass solche Familien mehr Kinder haben.

Im Übrigen ist es so, dass arbeitende Studenten genauso Steuer zahlen müssen. Und ich habe Ausgaben (regelmäßig) die durchaus auch hoch sind.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich stimme Winny2311 absolut zu, da auch ich nicht nachvollziehen kann, wie es bei mir und auch sehr vielen anderen Studenten klappt, von einem recht begrenzten und oft monatlich wechselndem Budget zu leben und sich zwischendurch auch mal andere Anschaffungen zu leisten, während diese Frau einen festen Betrag zur Verfügung hat, mit dem sie scheinbar nicht hinkommt. Ich bin der Meinung, dass der Hartz-IV-Satz definitiv ausreicht, zumal es sich ja nicht um eine langfristige Lösung handeln sollte. Der Fehler liegt oft in dem Denken, dass viele Betroffene davon ausgehen, dass Hartz IV eine Dauerlösung ist.

Ich bin selbst Student und habe mal sehr viel weniger als ein Hartz-IV-Empfänger zur Verfügung und mal auch deutlich mehr. Daher kenne ich beide Seiten und ich passe meine Ausgaben eben auch an meine Einnahmen an und komme damit auch zurecht. Mal reicht es vielleicht nur für Lebensmittel, während ich in anderen Monaten auch einiges für Klamotten und andere nette Dinge ausgeben kann.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Gründe für diese Unfähigkeit, seinen Lebensstil den Ausgaben anzupassen, auf einen niedrigen Schulabschluss reduzieren kann. Mit Sicherheit gibt es einige Menschen in diesem Land, die wunderbar in dieses typische Klischee vom dummen Hartz-IV-Empfänger passen. Dennoch denke ich nicht, dass sich Personen mit einem niedrigen Einkommen auf der Begründung ausruhen können, dass sie es einfach nicht besser wissen, da die Schulbildung ja so gering ist. Ein bisschen Eigenverantwortung sollte jeder übernehmen können und es ist nicht zuviel verlangt, dass ein gesunder, erwachsener Mensch seine Finanzen kontrolliert und die Ausgaben an die Einnahmen anpasst - auch mit Hauptschulabschluss.

Ich denke schon, dass einfach falsche Prioritäten gesetzt werden, wenn jemand mit seinem Arbeitslosengeld oder sonstigen staatlichen Zuwendungen nicht auskommt. Ich kann es zum Beispiel überhaupt nicht nachvollziehen, dass sich jemand, der ohnehin nicht viel Geld hat, unbedingt Zigretten, übertrieben viel Unterhaltungselektronik oder Handyverträge leisten muss. Solche Ausgaben kann man tätigen wenn sie locker finanzierbar sind. An gesunder Ernährung hingegen sollte man niemals sparen. Gerade wenn jemand Kinder hat, halte ich es für verantwortungslos, wenn es nicht möglich ist, den Kindern ein gesundes und normales Aufwachsen zu ermöglichen.

Ich finde das Argument, dass Mütter nicht arbeiten gehen können oder nur schwer Arbeit finden, nicht haltbar. Ich habe auch Kommilitoninnen, die neben ihrem Studium auch noch arbeiten. Andere Frauen, die ich kennen gelernt habe, arbeiten nach sehr kurzer Zeit wieder in ihren Jobs. Ich denke ebenso wie Winny2311: Wer wirklich arbeiten will, findet auch Arbeit. Und eine kleine Nebentätigkeit ist das mindeste möglich sein müsste - auch als Mutter.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Naja, ich denke nicht dass jeder Arbeit finden kann wenn er will. Also zumindest nicht so schnell wie man es gern hätte. :lol:

Da ich schon von einigen Müttern gehört habe inklusive meiner eigenen, dass man heutzutage von manchen Arbeitgebern zu hören bekommt :"Haben sie Kinder unter 12? Wenn ja, dan nehmen wir sie sowieso nicht!" Das spiegelt unser kinderfreundliches Deutschland wider. Jaja, so sind sie die Arbeitgeber.

Es sind natürlich Gott Sei Dank nicht alle so. Aber es ist momentan zumindest in unserer kleinen Stadt schwierig Jobs zu finden. Ich schaue aus Neugier immer mal nach, weil ich meinen beruflichen Horizont erweitern will, aber momentan gibt es nichts. Das wird immer auf die WIrtschaftskrise geschoben.

Also alleinerziehende Mütter die von HartzIV leben mit Kindern, die rund um die Uhr betreut werden müssen, je nachdem wie alt sie sind, finden keinen Job, das ist Tatsache, zumindest bei uns. Wie es in anderen Städten aussieht weisss ich nicht.

Bei uns werden auch Kassierer auf 400 Euro Basis gesucht, aber dann kommen die Ansprüche der Arbeitgeber, man solle auch als Aushilfe schon Erfahrung haben. Und wenn man keine Erfahrung haben muss dann steht da : Studenten bevorzugt. Da würde ich mich auch nicht mehr bewerben. Hab das mal gemacht und-oh welch Wunder!- aufgrund bevorzugter Studenten nicht genommen.

So, ich komme übrigens mit meinen 600 Euro ganz gut aus, ist ja kein HartzIV, HartzIV ist ja weniger, habe aber auch keine Kinder zu versorgen. Ich denke Kinder sind ziemlich teuer, deswegen kommen die HartzIV Mütter auch nicht wirklich über die Runden. Und meist rauchen die auch noch und das ist auch teuer.

Die Schwester meines Freundes hat jetzt auch fertig studiert und hatte nie Geldsorgen weil sie noch zu Hause gewohnt hat. Und nun verdient sie ne Menge Kohle und brauch sich nie wieder Sorgen zu machen.

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo Winny2311!

Kindertagestätten, die so lange Öffnungszeiten haben, gibt es in Nordrhein Westfalen kaum. Und wenn, dann nur so gering, dass man keinen Platz dort bekommen kann oder die Tagesstätte viel zu weit weg ist. Ich kenne aus meiner alten Heimat und auch hier nur die Öffnungszeiten, die ich oben angegeben habe und dann war da vielleicht noch eine kleine Kulanz der Erzieher eingebaut. Aber im Grunde waren es nciht mal die 6 Stunden an einem Stück. Es waren und sind dann 2 Stunden Mittagspause drin, die die Kinder aber zu Hause verbringen mussten.

Ich selber habe das Dilemma mitgemacht und wenn ich nicht so nette Nachbarn gehabt hätte, die nachts das Babyfon bei sich stehen gehabt haben, hätte ich nicht nachts Kneipen putzen gehen können. Und morgens, wenn die Kinder im Kindergarten waren, war ich Privatputzen. Aber das ging auch erst, als meine Tochter 3 war, weil dann beide Kinder in den Kindergarten konnten.

In meinem Beruf zur Erzieherin kam ich nicht mal rein, weil die Kindergärten bei uns nicht wollten, wenn Kinder und Mütter zusammen in einem Kindergarten waren. Da war der Elternrat dagegen. Und der hatte Mitbestimmungsrecht. Ausserdem war ich dann auch schon mehr als 5 Jahre aus meinem Beruf und da hatte ich ohne Berufserfahrung keine Chance.

Wie jenny7488 schon sagt: kinderfreundliches Deutschland. Ausser Putzen war einfach nichts drin. Denn andere Arbeitgeber störten sich an Kinder, die noch im Kindergarten oder in der Grundschule waren.

Wenn ich mich jetzt hier irgendwo bewerbe, sei es Teilzeit oder 400 Euro jobmäßig, werden Studenten bevorzugt behandelt und auch jüngere Frauen. Und so kommt man aus diesem Dilemma als alleinerziehende Mutter sehr schwer wieder raus, wenn man wie ich keine Verwandte hat, die auch mal auf die Kinder schaute. Meine Mutter hat mir klar gesagt, dass sie nicht auf ihre Enkel schauen wird, wenn ich meine mich selbstverwirklichen zu wollen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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