Vorschulkinder - Wie viele feste Termine wöchentlich?
Heute habe ich mich mal wieder mit einer Freundin unterhalten. Da zwei unserer Kinder gleich alt sind (nur einen halben Tag auseinander), waren diese natürlich auch mal wieder Gesprächsthema. Dieses Mal ging es darum, dass die zwei förmlich darauf drängen bestimmte Aktivitäten auch am Nachmittag nach dem Kindergarten auszuüben. Bisher trainieren beide Fußball, mein Kind geht Schwimmen, was das andere seit letzter Woche auch tut und nun wollen beide noch ein Musikinstrument erlernen.
Und genau an der Stelle scheiden sich die Geister. Ich werde mein Kind sicher unterstützen, es möchte ja schließlich freiwillig. Meine Freundin findet das aber zu viel, weil die beiden Strategen im nächsten Jahr ja auch eingeschult werden und dann schon durch die Schule genug zu tun haben werden. Wie seht Ihr das? Wie viele Termine sind für ein (Vor-)Schulkind richtig? Gibt es da überhaupt eine feste Zahl oder sollte man sich davon leiten lassen, ob es dem Kind Spaß macht?
Das problematische bei der Gattung Mensch ist ja die Individualität. Schon allein dies ist der Grund, weshalb es keine fest vorgegebene Maximalzahl an Terminen für Vorschulkinde gibt. Noch nicht mal für Schulkinder.
Die Messlatte sollte schon erstmal die von Dir angesprochene Freude durch das Kind sein. Danach sollt darauf geachtet werden, ob sich das Kind dann trotz der Freude nicht übernimmt und zu wenig "Leerlauf" hat (und dieser Leerlauf ist wohl auch wichtig für die Entwicklung!). Die 100% verplante Freizeit mag zwar möglich sein, halte ich aber für wenig zielführend.
Was aber auch nicht außer Acht gelassen werden darf ist die Belastungsgrenze der Eltern bzw. des Elternteils, der die Aktivitäten begleitet! Wenn dann ein zweites oder drittes Kind zu betreuen ist, kann ich mir das schon sehr kräftezehrend vorstellen. Und das kann man trotzdem machen, aber ich bin mir eben nicht sicher, dass das auf Dauer wirklich zum Wohle des Kindes und/oder der Restfamilie führt.
Was übrigens ganz gefährlich sein könnte, wäre der Vergleich mit anderen. Schon wegen der Eingangs erwähnten Verschiedenheit. Auch wenn das in dem Fall schwer sein dürfte, weil die Kinder wirklich exakt gleich alt sind.
derpunkt hat geschrieben:Was übrigens ganz gefährlich sein könnte, wäre der Vergleich mit anderen. Schon wegen der Eingangs erwähnten Verschiedenheit. Auch wenn das in dem Fall schwer sein dürfte, weil die Kinder wirklich exakt gleich alt sind.
Unsere Kinder gehen in verschiedene Kitas und haben nicht ständig Kontakt miteinander; dass die beiden haargenau die gleichen Interessen entwickelt haben ist purer Zufall, wenn wir das natürlich auch immer sehr amüsant finden. So war dann auch unser Erstaunen heute groß als ich erzählte, welches Instrument mein Kind erlernen wollte und meine Freundin dann losprustete, dass ihr Kind genau das gleiche vorhat.
Im übrigen sind die angesprochenen Termine für uns Eltern durchaus machbar. Daran scheitert es also nicht. Es ist eben wirklich die Frage: ist es auch für das Kind gut? Natürlich werden wir auch in der Musikschule erst mal Probestunden wahrnehmen und wenn es doch nicht das Richtige ist, dann eben nicht.
Bei uns im Kindergarten gibt es auch einige Kinder, die fast jeden Tag verplant sind. Das sind hauptsächlich Mädchen, die so viele Termine haben. Der Härtefall ist ein Mädel aus der Gruppe meiner Tochter, die hat Montags Reiten, Dienstags Tanzen, Mittwochs Ballett, Donnerstags Schwimmkurs, und am Freitag ist auch irgendwas. Nun muss das Mädel noch Logotherapie machen, ist nur die Frage, wann?
Bei so einem vollen Terminkalender bleibt dem Kind, und auch vielen anderen Kindern doch gar keine Zeit mehr, sich mit jemandem zu verabreden zum Spielen, oder einfach zu Hause mal einen ruhigen und entspannten Nachmittag zu haben.
Meine Kinder haben auch Termine, und gerade wenn sie in die Schule kommen, bleibt noch weniger Freizeit. Mein Sohn hat 2 x, manchmal auch 3 x in der Woche Fußball, wo ich ihn auch hinbringen muss mit dem Auto. Das ist auch stressig für mich, denn an diesen Tagen kann ich nachmittags nichts planen, wie zum Beispiel mal entspannt einkaufen oder so. Meine Töchter haben nur einen festen Termin, und das das Tanzen am Mittwoch.
So allgemein kann ich sagen, wenn dein Kind das unbedingt möchte, das du ihm dann auch erklärst, das es dann schon etwas stressiger wird. Und im Bezug auf die Schule, falls er Probleme haben sollte, dann muss er sich halt entscheiden, das er eine Freizeitaktivität aufgeben muss. Deine Freundin kann ich aber auch verstehen, denn schliesslich muss sie ja auch ihr Kind dorthin fahren, was ein zeitaufwand ist.
Meine Kinder haben bis zu den Sommerferien in der Kita am Computerkurs teilgenommen. Mit Schulbeginn hab ich das erstmal abgeschafft, denn es ist doch eine Umstellung für die Kinder und sie sollen sich auf das konzentrieren, was wichtig ist.
Und ich habe die Gefahr gesehen, das sie dann ihre Hausaufgaben nur so hinschludern, damit sie auch den Anfang vom Computerkurs nicht verpassen. Wobei ich eben auch der Meinung bin, das ein Erstklässler noch nicht mit dem PC umgehen können muss.
Nun haben euere Jungs schon zwei Termine in der Woche und ein dritter soll dazu kommen. Im nächsten Jahr kommen sie in die Schule und damit ist auch mehr Pflicht angesagt als jetzt. Was wollt ihr dann machen, wenn mindestens ein Hobby abgeschafft werden muss, damit die Schule nicht leidet?
Da würde ich eher dazu raten den Jungs zu erklären, das zuviel auch nicht gut ist. Und das eben auch die Schule schon vor der Tür steht und ihr erstmal abwarten möchtet, wie sie sich dort entwickeln. Das Instrument kann man auch in einem Jahr noch beginnen. Sicher wird das den Jungs nicht unbedingt schmecken, aber so wird es besser sein, als im nächsten Jahr sich gegen etwas entscheiden zu müssen.
Zumal eben ein Instrument nicht mit der Stunde pro Woche bei der Musikschule abgetan ist. Da muss man schon mehrmals die Woche ran zum üben. Und Kinder sollten eben auch Kinder sein dürfen und nicht zu kleinen Genies gefördert werden.
Eigentlich finde ich auch, dass drei verschiedene Kurse in einer Woche etwas viel sind. Da dein Sohn aber von sich aus so viele Kurse besuchen möchte, würde ich es so lange unterstützen, solange es ihm auch Freude macht!
Melde deinen Sohn also einfach mal in den dritten Kurs an und sieh, ob er auch wirklich alle drei Kurse gleichzeitig machen möchte, wenn es dann so weit ist. Es besteht sicher die Möglichkeit anfangs einen kurzen Kurs zu besuchen, damit du nicht gleich Unmengen an Geld dafür bezahlen musst.
Es ist davon abhängig, wie lang die einzelnen Kurse dauern und um welche Uhrzeit beginnen. Ist es später Nachmittag, so würden die Kids es auch mit den Hausaufgaben und anderen schulischen Pflichten hinhauen.
Ausserdem finde ich immer, dass es auch auf das Kind ankommt. Hat es wirklich viel Spass an den Sachen und geht dem Sport und der Musik ernsthaft nach, so kann dies letztendlich auch förderlich in Hinblick auf soziale Kontakte, soziales Lernen und sachliches Lernen sein.
Feste Zeiten und damit eine limitierte Anzahl an Terminen empfinde ich schon wichtig, aber bei 3 festen Terminen in der Woche und dazu noch freiwilligen Terminen halte ich es für absolut tragbar. Mehr sollte es aber auf keinen Fall werden. Und wer weiss, vielleicht entscheidet sich das Kind ja nach einer angemessenen Zeit des Ausprobierens doch gegen ein Angebot. Wichtig ist schon, dass man Kinder fördert und fordert, aber auch, dass sie genügend Freiraum haben, noch ein Kind zu sein und ohne terminlichen Druck aufwachsen. Das kommt später früh genug.
pepsi77 hat geschrieben:Bei uns im Kindergarten gibt es auch einige Kinder, die fast jeden Tag verplant sind.
Unter fast jedem Tag und drei Tagen in der Woche verstehe ich noch etwas anderes. Zumal selbst an den Tagen mit einer solchen Aktivität 45 Minuten besetzt wären sowie 60 Minuten und 120 Minuten besetzt sind. Selbst an solchen Tagen bleibt bzw. bliebe also noch Zeit für andere Dinge. Und die soll auf jeden Fall auch bleiben.
Klar ist mir, dass ein Instrument auch außerhalb der Musikschule geübt werden muss. Allerdings habe ich als Kind auch ein Instrument gelernt und meine Eltern und Großeltern sicher so manches Mal mit etlichen freiwilligen Übungseinheiten genervt. Ebenso habe ich schon in der ersten Klasse noch zweimal im Sportverein trainiert, damit habe ich aber auch erst zu diesem Zeitpunkt angefangen. Ein Gespräch mit meinen Eltern brachte ans Licht, dass ich das sogar sehr gern gemacht habe.
Nun könnte man zwar sagen, dass das früher anders war. Aber eine gute Freundin, deren Kind in diesem Jahr eingeschult wurde hat auch seit der gleichen Zeit wie mein Kind so viele Termine und kommt damit bestens klar. Daher werden wir also erst mal die Musikschule testen (zwei Unterrichtsstunden sind kostenlose Schnupperstunden) und dann weiter sehen.
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