Leistungsscheine an der Uni führen zu Demotivation
Zumindest habe ich das bei mir selbst so beobachtet und würde das einfach mal behaupten. Bei uns gibt es Klausuren und es gibt Leistungsscheine. Der Unterschied dabei ist, dass man für eine Klausur eine Note erhält, die dann auch in die Abschlussnote mit einfließt und das motiviert einen natürlich auch und ich strenge mich sehr an. Aber es gibt auch Leistungsscheine und diese Scheine sind Klausuren, die allerdings nicht benotete werden. Es gilt nur, diese Klausuren zu bestehe und ob man das mit 1,0 oder mit 4,0 macht spielt überhaupt keine Rolle und man erfährt diese Note auch niemals, weil es einfach keine gibt. Man hat dann eben einfach diesen Schein bestanden und fertig.
Jetzt habe ich gemerkt, dass mich diese Leistungsscheine unglaublich demotivieren. Ich habe oftmals gar keine richtige Lust mehr dafür zu lernen, weil ich mir immer ausrechne, dass es ja genügt, wenn ich einigermaßen bestehe und selbst wenn ich dann kaum etwas kann, ist es mir egal, solange es zum Bestehen reicht. Das kenne ich sonst aber wirklich kaum von mir und finde das ziemlich schade, denn so geht mir vom Lernstoff auch Einiges flöten, weil ich mir den Großteil davon eh spare oder es einfach auswendig lerne ohne Interesse daran. Wie kann man es trotzdem schaffen, sich einigermaßen zum Lernen zu motivieren?
Einer der vielen Unterschiede zwischen dem Lernen an der Schule und dem Lernen an der Uni sollte aber schon auch der sein, dass die Motivation nicht durch den Notendruck entsteht. Ich denke, was auch immer Du studierst, Du machst es in erster Linie für Dich und nicht um Dich mit Kommilitonen oder Kommilitoninnen zu messen. Und dafür aber wäre das Notensystem gedacht.
Wo ist für Dich denn der Unterschied was das Wissen angeht, wenn es in einem Fall später benotet wird und im anderen Fall nicht? Wenn der Stoff Dich interessiert, wirst Du doch auch losgelöst von externen Bewertungen lernen. Gibt es denn Fächer für die Du Dich zwar nicht interessierst, die aber bewertet werden und Du deshalb motivierter auf Klausuren lernst? Wenn das der Fall ist, gehe ich davon aus, dass das gelernte Dir im späteren Leben auch eher nicht weiter helfen kann.
Ich hatte auch flüchtige Bekannte, die es geschafft haben, auch für Wissensgebiete die sie gar nicht interessierten und von denen sie tatsächlich in der Umsetzung nicht den blassesten Schimmer hatten, bis zum Vordiplom hier wirklich Top-Klausuren abgeliefert hatten. Was es denen gebracht hat weiß ich leider nicht. OK, eine gute Note. Aber ob das die Lebenszeit wert war?
Ich wünsche Dir zwar wirklich viel Erfolg, rate aber, Dich auf Deine Vorlieben zu konzentrieren. Egal ob bewertet oder nicht. Wenn Du keine universitärer Karriere anstrebst, bringt Dir das nämlich wirklich mittel und(!) langfristig deutlich mehr!
Leider muss ich zugeben, dass ich zur Zeit sehr demotiviert bin was das Lernen für Klausuren und Prüfungen angeht. Da kommen solche Leistungsscheine gerade richtig, da mir diese nicht diesen Druck verschaffen, eine gute Note zu erreichen.
Natürlich könnte man denken, dass ich vielleicht dann mir Gedanken machen sollte, ob die Universität überhaupt was für mich ist. Ich studiere zur Zeit Anglistik und Linguistik, um dann meinen Bachelor of Arts Abschluss zu erreichen. In diesem Studiengang gibt es öfters solche Leistungsscheine, die einem nicht so viel Druck verschaffen wie stinknormale Klausuren oder Prüfungen.
Also meiner Meinung nach sind diese Leistungsnachweise in gewisser Hinsicht schon demotivierend, wenn man sowieso schon in einer "Demotivationsphase" steckt. Einerseits hat man höhere Chancen, dass man durch ein wenig Pokern einfach durchkommt, zum anderen ist es wirklich ärgerlich, wenn man diese Leistungsnachweis-Prüfungen nicht besteht.
Für Scheine mussten wir eher selten Klausuren schreiben, sondern durften meist kleinere Projekte selbst erarbeiten, die dann auch nicht das in einem Semester erarbeitete geballte Wissen abverlangten, wohl aber nachwiesen, dass wir kapiert hatten worum es geht. Das fand ich immer am besten, denn da konnte man gleich praktisch arbeiten.
Allerdings fand ich auch das Lernen für unbenotete Klausuren nicht demotivierend. Klar reicht da ein Bestanden aus. Allerdings wurde bei uns der Stoff (wenn überhaupt) nur grob eingegrenzt, so dass man ja nicht wusste, was man denn nun lernen müsste, um die Klausur so einigermaßen zu bestehen.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hast Du jetzt ja mit dem Master angefangen. Da sollte das Studium ja eigentlich nicht mehr so verschult sein - Du müsstest dann eigentlich eher auswählen können, was Dir liegt. Zumindest kenne ich das aus dem Hauptstudium so. Da kann ich Dir dann wirklich nur raten: suche die Veranstaltungen die Dir liegen und die Dir auch wirklich etwas bringen heraus. Klar geht das auch nicht immer. Aber dann ist die Motivation auch für die Veranstaltungen größer, bei denen Dir jeglicher Sinn an der Sache fehlt.
Ja, das Problem hab ich auch erst seit ich mit dem Master angefangen habe. Wir müssen dort je Semester zwei fachfremde Kurse belegen, für die dann am Ende auch ein Leistungsnachweis nötig ist. Das Problem daran ist, dass es mich eh schon nicht so sehr interessiert und die Auswahl dieser Kurse sehr beschränkt ist. Ich habe aus der Not heraus dann beispielsweise Chinesisch für Anfänger und Ethik gewählt, weil alles Andere ansonsten noch viel weiter entfernt von meinem eigentlich Studiengang gewesen wäre.
Dort besteht leider auch noch Anwesenheitspflicht und beide Kurse interessieren mich nicht besonders. Mit Chinesisch bin ich einfach überfordert und möchte den Schein einfach am Ende irgendwie bestehen mit Müh und Not und Ethik ist etwas, das man eben diskutiert und das sicherlich auch Ansichtssache ist. Stattdessen müssen wir für die kommende Klausur jetzt vorgefertigte Antworten auswendig lernen. Das geht mir komplett gegen den Strich.
Wenn es für die Kurse wenigstens Note am Ende geben würde, die in meinen Abschluss einfließen, würde ich mich bestimmt bemühen, aber so ist es im Moment etwas, das ich machen muss, das mich nicht interessiert, das mir Zeit raubt (ich muss dort anwesend sein und kann andere, wichtige, Kurse nicht besuchen). Zu wissen, dass etwas komplett umsonst ist, demotiviert mich gerade schon sehr.
Das kenne ich ehrlich gesagt überhaupt nicht aus meiner Studienzeit. Bei uns gab es selten Mal Kurse, die wir einfach nur belegt haben mussten oder bestehen mussten und fertig. Bei uns wurde alles benotet. Einige kleinere Besonderheiten gab es schon. So musste man zum Beispiel ein Seminar belegen, das einem näherbringen sollte, wie man seine Thesis schreiben sollte.
Das wurde nicht benotet, aber das Seminar galt als Voraussetzung um die Thesis überhaupt anmelden und schreiben zu dürfen. Aber da hatte man eben andere Motivationsgründe, um im Seminar mitzuarbeiten. Dort wurde nämlich eine Idee der Thesis vorgestellt und dann eben diskutiert, wie man das ganze aufziehen und gestalten könnte. Das war sehr hilfreich.
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