Ebay-Auktion: Artikel zu teuer verkauft?

Ich habe diese Woche bei Ebay einen gebrauchten Wintermantel eingestellt, der nicht mehr wirklich in einem tollen Zustand ist. Ich habe die Mängel aber aufgeführt (u.a. ist der Reißverschluss defekt) und mit Fotos auch alles belegt. Ich glaube deshalb nicht, dass jemand nicht verstanden haben könnte, dass der Mantel wirklich nicht so einfach zu tragen ist, sondern erst einmal repariert werden muss.

Nun hat dieser Mantel im letzten Winter etwa 90 Euro gekostet als ich ihn gekauft habe und ich habe ihn dann etwa bis Februar auch getragen. Nun hat ihn jemand bei Ebay ersteigert und hat meiner Meinung nach dafür viel zu viel Geld bezahlt. Knappe 50 Euro möchte mir jemand dafür noch geben und ich bin ganz entsetzt gewesen als ich das gesehen habe, weil der Mantel das niemals mehr wert ist. Ich habe mir jetzt überlegt, die Person irgendwie zu entschädigen durch Beigaben im Paket, weil ich wirklich ein schlechtes Gewissen deshalb habe. Ist euch so etwas schonmal passiert? Ist euch das dann egal, weil die Leute darauf ja geboten haben und sich durchaus darüber im Klaren sind oder würdet ihr den Leuten am liebsten etwas Geld zurück erstatten?

Dein schlechtes Gewissen in allen Ehren, aber Du hattest doch alle Mängel aufgezählt und kannst ja nichts dazu, wenn jemand dennoch gut 50 Euro dafür zahlen möchte. Da ist der Käufer sozusagen selbst Schuld.

Hmm, es ist eine schwierige Situation, aber ich würde auf Beigaben erst einmal verzichten und es auf einen Kontakt mit dem Käufer ankommen lassen. Vielleicht wurde der Mantel auch von jemanden gekauft, der handwerklich sehr geschickt ist und ihn in Eigenregie wieder herrichten kann.

Gegen das schlechte Gewissen kannst Du wohl erstmal nichts tun.

Klingt fast so, als ob Du wirklich einen Artikel versteigert hast, der eigentlich nicht mehr nutzbar ist. Dann könnte das Problem daran liegen, dass Deine Beschreibung einen anderen Zustand des Mantels erwarten lässt. Und das wäre Schade für den Käufer und kann Dir im Nachhinein sogar Ärger durch eine negative Bewertung bringen. Da hilft auch das Argument nicht, dass man glaubt, alles korrekt beschrieben zu haben.

Anderseits sind Ebay Bieter volljährig und sollten in der Lage sein, vor Abgabe eines Gebots den Wert der Ware für sie persönlich abzuschätzen. Daher ist ein schlechtes Gewissen nicht angebracht. Außer eben, wie oben geschrieben, Du hättest absichtlich den Käufer über die Ware getäuscht bzw. den Zustand verdeckt beschrieben.

Wenn Du aber nun wirklich deutlich mehr als gewollt erhalten hast und dem Käufer aber entgegen kommen willst, dann würde ich von Beigaben absehen. Du könntest ihm ja anbieten, einen Teil der Portokosten zu übernehmen oder ohne Zuschlag versichert versenden (Paket statt Päckchen). Mehr aber nicht. Denn wenn Du alles richtig gemacht hast, gibt es keinen echten Grund, gleich die Führsorge für alle Ebay-Teilnehmer zu übernehmen.

So ganz verstehe ich nicht, weshalb Du ein schlechtes Gewissen hast. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du ein Teil eingestellt, was für Dich wegen diverser Mängel nutzlos ist. Du hast aber die Mängel korrekt beschrieben und gehofft noch ein bisschen Geld für das Teil zu bekommen. Besteht Dein Problem etwa darin, dass der Verkäufer bereit ist mehr dafür auszugeben als Du es an seiner Stelle wärst? Daran kann man im Nachhinein wohl kaum etwas ändern.

Im übrigen vermute ich wie auch *steph*, dass da einfach eine geschickte Person den Mantel erworben hat, die die beschriebenen Mängel recht schnell beheben kann. Ich selbst nähe auch recht gern und habe daher zwei Nähkästen voller Reißverschlüsse, Knöpfe, Garne usw. So kann ich solche Dinge auch recht schnell beheben.

Da Du alle Mängel aufgeführt hast, brauchst Du doch kein schlechtes Gewissen zu haben. Sicher wirst Du ja auch Fotos eingestellt haben, auf denen der Mantel mit seinen Mängeln gut zu sehen ist. Da man bei ebay ja nur als Erwachsener etwas kaufen oder verkaufen kann, sollte man doch annehmen, dass die Leute alt genug sind um zu wissen, wofür sie ihr Geld ausgeben.

Ich würde erst einmal alles ganz normal laufen lassen. Also gar nicht erst irgendwelche Vergünstigungen anbieten. Das kommt meiner Meinung nach negativ an. Vielleicht hat den Mantel ja jemand gekauft, für den es kein Problem darstellt ihn wieder hinzukriegen. Vielleicht ein Hobbyschneider dem die Arbeit nichts ausmacht und der das Material dafür da hat. Aber darum solltest Du Dir wirklich keine Gedanken machen, Du hast ja die Mängel korrekt aufgeführt.

Sollte es im Nachhinein trotzdem Ärger geben, würde ich dem Käufer einfach anbieten, den Mantel zurückzugeben und ihm den Kaufbetrag zu erstatten. Das ist zwar ärgerlich, aber immer noch besser als eine schlechte Bewertung.

Naja, vielleicht war das schlechte Gewissen ein falscher Ausdruck, weil ich ja eigentlich nichts falsch gemacht habe. Das Problem ist eben, dass die Person in meinen Augen viel zu viel für den Mantel gezahlt hat und ich das einfach nicht nachvollziehen kann. Ich hatte zuvor noch überlegt, einen Sofort-Kauf für 15 Euro anzubieten, weil ich damit schon sehr zufrieden gewesen wäre. Dass mir jetzt jemand dafür 50 Euro bezahlt, erscheint mir total abwegig, weil ich so viel niemals verlangt hätte.

Aber mir ist natürlich klar, dass ich keinen Fehler gemacht habe und der Mantel trotzdem sehr hübsch ist. Er ist aber eben am Reißverschluss defekt, getragen und ich hätte dafür eben niemals so vie Geld ausgegeben. Ich habe mich deshalb gefragt, ob es nicht vielleicht besser wäre, dem Verkäufer anzubieten, einfach 10 Euro weniger zu überweisen, weil ich so viel Geld dafür eben gar nicht haben will. Aber vermutlich habt ihr Recht und es ist nicht mein Problem.

Solange du wirklich alle Mängel angegeben hast und darauf hingewiesen hast, dass sich der Mantel eben nicht mehr in einem guten Zustand befindet, würde ich mir keine weiteren Gedanken um diese Auktion machen und mich über das zusätzliche Geld freuen. Hast du Sorge, dass der Käufer dich schlecht bewerten könnte, weil vielleicht doch nicht alle Mängel angegeben waren oder der beschriebene Zustand nicht so ganz mit dem tatsächlichen Zustand übereinstimmt? Falls du diese Frage mit nein beantworten kannst, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund für ein schlechtes Gewissen.

Ich gehe davon aus, dass bei Ebay erwachsene Menschen unterwegs sind, die selbst entscheiden können, was ihnen ein bestimmtes Teil wert ist. Viele lassen sich von dem Ebay-Fieber anstecken und bieten oft mehr als sie ursprünglich ausgeben wollten. Für den Verkäufer ist das natürlich erfreulich.

Ich würde dem Käufer keinen Preisnachlass gewähren, da ich persönlich es schön finde, wenn ich mehr Geld bekomme als ich ursprünglich angenommen habe. Wenn jemand eben verhältnismäßig viel Geld für eine Ware ausgeben will, die diesen Betrag vielleicht gar nicht wert ist, ist das nicht mein Problem.

Zudem musst du auch überlegen, dass es ja auch andere Bieter gab, die für diesen Mantel recht viel Geld ausgegeben hätten. Der Käufer ist ja lediglich der Höchsbietende. Derjenige, der durch das letzte Gebot des Käufers überboten wurde, hatte ja auch einen hohen Betrag von circa 49,50 Euro geboten. Es gab also scheinbar noch mehr Leute, denen der Mantel in dem beschriebenen Zustand fast fünfzig Euro wert gewesen wäre.

Wenn du alle Mängel gut leserlich beschrieben hast und jemand 50 Euro dafür zahlt, dann ist das doch sein Problem. Ich habe auch schon Dinge bei Ebay eingestellt, die man als Werbegeschenke kostenlos bekommen hat. Warum sollte ich dann ein komisches Gefühl dabei haben, wenn es Leute gibt, die dafür Geld ausgeben?

Man darf erst ab 18 bei Ebay einen Account haben und man sollte als Verkäufer davon ausgehen, das der Käufer im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten diesen Einkauf getätigt hat. Ansonsten würde ich nur noch einen Kauf mit gehackten Account als Ursache sehen, was ja dann aber über die Mails von Ebay nachweisbar wäre.

Fazit dabei. Freu dich über die 50 Euro und das man eben doch manches für wesentlich mehr Geld bei Ebay los wird, als man erwartet.

Hallo,

Ich weiß ganz genau was du meinst. Ich war schonmal in derselben Situation, nur war die Ware bei mir vollkommen in Ordnung. Ich habe damals für einen Gameboy Advance nach 1-jähriger Nutzung noch mehr Geld bekommen, als ich für das neue Gerät ausgegeben habe. Das war schon ein komisches Gefühl, fühlt sich aber wie ein schlechtes Gewissen an.

Ich finde deinen Vorschlag, dem Käufer anzubieten,dass er 10 Euro weniger bezahlt, ganz gut, da du dich dann auch ein bisschen besser fühlst. Objektiv muss man jedoch sagen, dass du dich eigentlich über das Geld freuen kannst, der Käufer hat ja nicht die Katze im Sack gekauft. Ansonsten gäbe es noch die Alternative, dass der du dem Käufer den Versand erlässt, ich denke da freut derjenige sich auch auf jeden Fall.

Ich sehe das ähnlich wie HSV91. Auch ich habe schon mal Sachen deutlich "zu teuer" verkauft (gebrauchte Bücher deutlich über dem Neupreis zum Beispiel), allerdings gab es auch zahlreiche Auktionen, die sehr enttäuschend verliefen und wo die Sachen deutlich unter dem "Wert" weg gingen. Die Frage ist: Gleicht sich das aus?

An Deiner Stelle würde ich vielleicht noch eine passende Kleinigkeit beilegen, etwa einen Schal, den Du vielleicht auch versteigern wolltest. Oder eben, wie schon vorgeschlagen, auf die Portokosten verzichten. Ansonsten würde ich mich aber einfach freuen!