Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

vom 07.10.2009, 12:47 Uhr

Auf mich trifft der Satz "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" sehr zu. Denn ich kann mich sehr schlecht an was Neues gewöhnen. Egal, ob es ein umgebautes Geschäft ist, was ich auch nach der Umbauzeit erst mal meide, weil ich mich nicht mehr wohl fühle, wenn ich dort einkaufen gehe oder auch, wenn es zum Beispiel ein Forum ist, wo ich sehr aktiv bin.

Ändert sich in einem Forum das Gesicht, dann habe ich immer erst Anlaufschwierigkeiten dort wieder hineinzufinden. Und wen es nur eine andere Farbe ist. Ich gewöhne mich schwer an neue Situationen und habe lieber alles so um mich, wie ich es gewöhnt bin.

Seid ihr eher Gewohnheitstiere oder habt ihr auch schon mal gerne wieder was Neues um euch herum? Besonders die Stellen, wo ihr euch richtig zurechtfinden wollt, wie umgebaute Geschäfte oder eben auch Onlineforen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann dir voll und ganz beipflichten, denn mir geht es ganz ähnlich. Für mich sind Veränderungen teils wirklich schlimm und ich habe große Probleme damit zurecht zu kommen. Bei mir ist auch so, dass es schon komisch ist, wenn in der Wohnung ein Möbelstück umgerückt wurde und ein Schrank oder eine Kommode dann an einer anderen Stelle steht.

Bei uns ist auch ein Geschäft in ein anderes Ladenlokal umgezogen. Ich bin sonst immer sehr gerne in diesen Laden gegangen und habe dort gestöbert. Aber seit dem Umzug, war ich nicht wieder in diesem Geschäft drin. Ich finde es auch schlimm, wenn Supermärkte ihre Regale umräumen und man dann die Sachen erst suchen muss, die man braucht. Mir geht es eigentlich bei allen Veränderungen so, dass ich einige Zeit brauche, um mich daran zu gewöhnen. Ich habe mich sehr über meine Haustiere gefreut, aber dennoch hatte ich doch Sorge wegen der Veränderungen, die auf mich zu kamen.

Ich würde sagen, dass ich auf jeden Fall ein Gewohnheitstier bin. Ich habe so ein Farbwechsel eines Forums auch schon erlebt und muss sagen, dass ich wegen so etwas in einem Forum nicht mehr aktiv bin. Die neue Aufmachung gefiel mir einfach nicht und ich hatte dann gar keine Lust mehr, dort zu schreiben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Also grundsätzlich muss ich dir zustimmen. Ich gewöhne mich auch erst nach und nach an neue Situationen. Aber es gibt auch Veränderungen, die ich wesentlich schneller verinnerlichen kann. Dazu gehört zum Beispiel eine neu gestrichene (andersfarbige) Wand in der Wohnung oder das umstellen der Möbel. Da kann ich mich ziemlich schnell dran gewöhnen.

Schwer fällt es mir da eher bei den bereits erwähnten Supermärkten, in denen plötzlich alles an einem ganz anderen Ort ist. Das kann schon ganz schön verwirren und es dauert wirklich lange, bis man sich zurecht findet. Zu den Veränderung, die ich auch nervig finde, gehören auch Programmupdates, wenn die neue Version des Programms auf einmal eine komplett andere Benutzeroberfläche und Menü hat. Oder wenn Menüpunkte radikale Veränderungen erlitten haben.

In Internetforen finde ich einen Wechsel des Layouts nicht schlimm, und das würde mich auch nicht dazu bringen, nicht mehr in dem Forum zu schreiben. Wobei ich doch hoffe, dass es bei Talkteria so schlicht bleibt, das ist wesentlich schöner als so aufwändiges Zeug. Vor kurzem wurde hier vor unserem Ort eine Umgehungsstraße gebaut und die Straßenführung komplett geändert. Wo man vorher geradeaus den Berg runterfahren konnte, ist nun eine umständliche Verkehrsregelung. DAS nervt vielleicht!

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Aussage "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" trifft auf mich nur teilweise zu und hängt sehr davon ab, wovon genau die Rede ist. Bei manchen Belangen bin ich von Veränderungen absolut abgeneigt und möchte, dass es stets so weitergeht.

Bei anderen Dingen wiederum schätze ich die Abwechslung sehr und könnte auch nicht ohne sie. Auch habe ich generell keine allzu großen Probleme damit, mich auf Veränderungen einzustellen.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Auf mein persönliches Umfeld trifft das nicht wirklich zu. Ich bin eigentlich ständig dabei irgendwas im Haus umzustellen, umzudekorieren oder umzustreichen. Und ich frage mich immer, wie Leute in einem Haus leben können wo sich jahrelang nichts verändert, ich glaube meine Kreativität und mein Vorstellungsvermögen würden in so einer öden Umgebung leiden.

Ich finde es auch ganz merkwürdig, wenn Leute jeden Tag oder jede Woche zur gleichen Zeit das gleiche tun. Da fehlt mir die Spontanität, der Spaß und die Spannung, wenn ich heute schon wüsste, dass ich zum Beispiel jeden Samstag mit meinem Freund in einem bestimmten Restaurant essen gehe oder jeden Abend vor dem Fernseher sitze bevor ich ins Bett gehe.

In Supermärkten finde ich das ständige Umräumen der Sachen in den Regalen aber auch total nervig, aber nicht weil ich ein Problem mit Neuerungen habe sondern weil ich nach dem Umstellen natürlich erst mal suchen muss und diese Zeit mit etwas ausfüllen könnte das mehr Spaß macht als auf der Jagd nach Senf durch die Regalreihen zu laufen. Aber wenn ich einmal weiß wo die Sachen nach der Umräumaktion stehen gibt es damit ja auch kein Problem mehr.

Bei online Foren habe ich generelle Abneigungen gegen bestimmte Farbkombinationen. Ich finde zum Beispiel, das schwarz mit grauer Schrift total stylisch aussieht, aber so ziemlich die ungünstigste Farbwahl ist, die man sich vorstellen kann, von Neonfarben mal abgesehen. An so ein Forum würde ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen können, da habe ich einfach keine Lust zum lesen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin ein ganz schlimmes Gewohnheitstier. Bei mir darf sich absolut nichts ändern. Ab Januar zieht meine Dienststelle weg von hier und das macht mir schon wieder Angst. Auch mag ich es nicht wenn Möbel daheim umgestellt werden. Da könnte ich die Decke hochgehen. Alles muß so sein wie es ist und ich liebe einfach die Dinge wie sie sind. An neue Dinge muß man sich halt erst gewöhnen und das mag ich nicht so gerne. Vielleicht ist es einfach Angst.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin auch ein totales Gewohnheitstier. Das fängt schon damit an, dass ich morgens meinen Trott habe, von Montag bis Freitag, immer ist es der gleiche Ablauf. Aufstehen, Kaffee kochen, Katzen füttern, mich waschen. Dann Kaffee trinken mit meinem Schatz, danach Zähne putzen und stylen und dann ist es kurz vor 05:00 Uhr, so dass ich noch eine halbe Stunde an den PC kann, bevor ich zur Arbeit fahre. Jeder dieser Abläufe hat bei mir eine gewisse "Zeitvorgabe", wehe, es kommt mal was Unvorhergesehenes dazwischen, da komme ich schon nicht mehr mit klar.

Das Gleiche dann auch zum Feierabend. Ich fahre um punkt 15:30 Uhr vom Hof, würde ich merken, dass ich meine Arbeit eventuell nicht bis zum Feierabend schaffe, werde ich richtig nervös, weil es ja meine Zeit ist, die mir flöten geht. Jeder andere würde denken, dass es nicht so schlimm ist, wenn man mal ein paar Minuten länger bleibt, aber ich hasse sowas, das bringt mich aus meinem Trott.

Auch ungeplante Umwege nach Feierabend kommen für mich nicht in Frage, es sei denn, ich habe es mir vorher vorgenommen. Ansonsten aber fahre ich immer auf dem direkten Weg nach Hause und das zügig! :wink: Ich weiß, dass das für manche komisch klingt, aber wenn es um meine Zeit und meinen Trott geht, bin ich extrem unflexibel. Eben ein Gewohnheitstier!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Im Alltag habe ich eigentlich keine festen Strukturen, natürlich gehört so etwas wie zur Arbeit fahren und so dazu, sofern man eben arbeitet und aus dem Haus muss. Das hat ja nun nicht jeder, aber so an sich kann man ja bei einem normalen Vollzeitjob nur selten auf etwas einstellen. Natürlich kann unterwegs mal etwas sein oder während der Arbeit tritt etwas Ungewöhnliches auf. Da gibt es ja viele Möglichkeiten, ich würde jedoch nicht panisch werden, sondern versuchen, mich mit dieser Situation zu arrangieren. Wenn ich nervös werde, mache ich dadurch doch nur mehr Fehler. Außerdem kann ich an der Situation selten etwas ändern, so dass ich nicht anfange, mich selbst unter Druck zu setzen. Ich umschreibe das gern als "Flexibilität" und die sollte man schon ein wenig wahren. Anders sieht es natürlich aus, wenn man sich die Arbeit selbst einteilt - aber diese Option hat auch nicht jeder arbeitende Mensch.

So richtig durchgeplant und organisiert könnte ich nicht leben, mir würde das ein wenig widerstreben. Das mochte ich noch nie, auch als Kind nicht und werde es wohl auch nicht mögen. Ein wenig Struktur und damit eben Gewohnheit ist schon wichtig, aber nur strikt danach zu leben - nee, ich würde mich dann fühlen, als sei ich eine Sklavin meiner selbst.

Mit neuen Dingen muss man sich erst einmal vertraut machen, das ist ganz normal. Aber so etwas hält fit, finde ich und Veränderungen sind auch nicht so schlimm, sofern sie nicht zum Schlechten gemacht sind. Treffe ich auf eine unerwartete Veränderung stutze ich am Anfang auch immer total, ja, aber nachdem ich den ersten Eindruck einer Veränderung verarbeitet habe, kann ich mich darauf einlassen. So eine Veränderung kann man ja in fast allen Lebensbereichen haben - angefangen von einem veränderten Tagesablauf bis hin zu Produkten, deren Rezeptur geändert wurde. Es wird so viel verändert, was man manchmal gar nicht wahrnimmt oder was man nicht beeinflussen kann, da nutzt mir meine Panik dann auch nichts.

Ich habe aber bei mir leider festgestellt, dass ich noch vor einigen Jahren mit Veränderungen leichter umgehen konnte, als es heute der Fall ist. Allerdings bin ich bei einem veränderten Tagesablauf nicht wirklich nervös, das betrifft eher neuere Errungenschaften im Bereich der Technik oder so etwas. Dieses damit Auseinandersetzen fällt mir nicht immer so leicht.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Mir geht es auch so, dass ich mit Neuerungen nur sehr schwer zurecht komme, weil ich ein richtiges "Gewohnheitstier" bin. So ging es mir schon als Kind, dass ich mich an neue Sachen, wie ein neues Kinderzimmer erst mal lange gewöhnen musste. In der ersten Zeit habe ich mich bei Neuerungen nie richtig wohl gefühlt. Auch heute geht es mir noch so, auch in dem hier beschriebenen Beispiel bei einem umgeräumten Supermarkt. Dabei ertappe ich mich immer noch einige Zeit, wie ich meine normalen Wege immer noch gehe, obwohl die Sachen, die ich brauche inzwischen an anderen Stellen stehen.

Ganz schlimm ist es auch bei der Arbeit, wenn wieder einige Neuerungen kommen oder wir neue Computer bekommen. Obwohl ich gerne mit Computern arbeite, merke ich, dass ich mich am Anfang unwohl fühle, mit einem neuen System zu arbeiten. Bei Onlineforen oder anderen Internetseiten ist es genauso, dass es mir schwer fällt, mich an Neuerungen zu gewöhnen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich denke, dass es normal ist, dass ein Mensch in gewisser Weise feste Strukturen braucht, die immer gleich sind, um sich wohl zu fühlen. Immerhin braucht man einfach eine gewisse Routine im Leben und wenn man jeden Tag an einem anderen Ort wäre und jeden Tag etwas anderes machen würde, dann würde man sich sicher schnell unwohl fühlen. Von daher denke ich, dass jeder Mensch einfach ein Stück weit Gewohnheit benötigt, obwohl das bei manchen Menschen natürlich wesentlich ausgeprägter ist, als bei anderen.

Bei mir ist es eigentlich auch so, dass es mir am Anfang immer sehr schwer fällt, außerhalb von zu Hause einschlafen zu können, weil ich mich so sehr an mein Bett gewöhnt habe. Außerdem bin ich auch immer misstrauisch gegenüber fremden Personen und mir fällt es auch schwer, auf andere Menschen zuzugehen, die ich nicht kenne. Viel lieber bleibe ich bei den Menschen, die ich kenne. Außerdem mache ich auch oftmals das gleiche und bei mir ist es beispielsweise auch so, dass ich erst so richtig wach werde, wenn ich einen Kaffee trinken kann.

Obwohl ich viele feste Strukturen in meinem Leben habe, würde ich nicht sagen, dass ich absolut keine Veränderungen mag und mich auf nichts Neues einlasse. Stattdessen reise ich wirklich gerne und es wäre auch nichts für mich, jedes Wochenende immer nur zu Hause zu verbringen. Dabei unternehme ich regelmäßig am Wochenende etwas und auch wenn ich unter der Woche Zeit habe, dann mache ich verschiedene andere Sachen, je nachdem wie ich Zeit habe. Jeden Tag genau gleich zu verbringen, wäre mir nämlich auch viel zu langweilig und mit Sicherheit wäre ich dann auch bereits nach kurzer Zeit deprimiert, weil mir die Abwechslung fehlen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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