Gedächtnis im digitalen Zeitalter
Gedächtnisforscher schlagen Alarm, weil schon junge Leute einfach ihr eigenes Gedächtnis nicht trainieren. Telefonnummern werden im Handy oder Telefon eingespeichert, Adressen kommen ins digitale Adressbuch und es wird aufgerufen, wenn man es braucht, Termine und Geburtstage werden auch im Handy eingespeichert und man wird nur noch mit einem Piep daran erinnert ohne das Datum im Kopf zu haben.
Wenn das so weiter geht, dann werden die heutigen Jugendlichen in 30 Jahren nichts mehr behalten können. Deswegen sollte man sich auch in jungen Jahren und nicht nur im Alter auch mal versuchen Zahlen zu merken, Kreuzworträtsel zu machen oder einfach mal Gedächtnistraining machen.
Ich muss sagen, dass ich auch Schwierigkeiten habe, mir Telefonnummern zu merken und ich kenne nicht mal meine eigene Festnetznummer, wenn ich nicht wirklich mein Gehirn anstrenge. Geschweige denn meine Handynummer. Und das obwohl ich auch jeden Tag meine Sudoku Spiele mache. Früher konnte ich mir jede Telefonnummer merken, wenn ich sie ein paar mal gewählt habe. Da konnte man die Nummern noch nicht ins Telefonbuch am Telefon eintragen. Die alten Telefonnummern habe ich auch heute noch im Kopf.
Kaum ein Grund Alarm zu schlagen. Klar, wer das Hirn nicht für solche Aufgaben nutzt, der kann sich dann nicht beklagen, wenn er es nicht kann. Ich zum Beispiel kann mir vieles nicht gut merken, speziell Namen. Das ist bei mir ein wirkliches Leiden. Nummern gehen da schon viel besser. Sehr gut geht es, wenn es einen Rythmus drin hat. Dann kann man die Nummern schon fast rappen. Die kann ich mir gut merken.
Aber das könnte man ja trainieren. Nehmen wir als Beispiel das Service-Personal. Ohne Arbeitserfahrung schreiben die sich alles auf einen kleinen Zettel. Bereits nach ein paar Wochen klappt das mit dem kurzfristig auswendig schon viel besser. Und nach ein paar Monaten können die sich Bestellungen merken bei denen mir die Ohren schlackern.
Also kein Grund für die Gedächtnisforscher. Erst wenn sich Gehirnprozesse verändern wird es schlecht. Hier wird nur etwas nicht trainiert, das aber grundsätzlich vorhanden bleibt und sofort und jederzeit reaktiviert und trainiert werden kann.
Denke das man durch die heutige Technik einfach Denkfaul wird. Früher konnte man mit einem Handy nur Telefonieren. Mittlerweile speichert es Namen, Adressen, Geburtstage, Notizen, .... Den digitalen Terminkalender hat jeder bei sich, Einkaufslisten werden elektronisch verfasst, wichtiges auf Band gesprochen usw. Und damit man ja nichts vergisst piepst, klingelt oder vibriert es ständig.
Kleine Geräte die in jede Hosentasche passen ersetzen unser Gehirn. Wer muss sich heute schon Nummern oder Geburtsdaten merken. Deswegen verdummen wir aber zum Glück nicht. Klar merke ich mir Dinge nicht mehr so einfach wie früher weil es einfach nicht mehr usus ist etwas "auswendig" zu lernen. Lieber tippt man die Daten irgendwo ein und vergisst sie in der selben Sekunde gleich wieder.
Kein Wunder das in diesem Technik Zeitalter Dinge wie "Gehirn-Jogging" so boomen.
Gerade junge Leute trainieren doch ihr Gedächtnis schon allein durch die Tatsache, dass sie zur Schule oder Uni gehen und sich dort den Unterrichtsstoff für Prüfungen merken müssen.
Das Problem sind doch wohl eher ältere Leute, die ihre Ausbildungen und Weiterbildungen abgeschlossen haben. Eben Leute, deren Gedächtnis wegen normaler Alterungsprozesse nicht mehr so gut funktioniert und die diesen Prozess dann noch dadurch beschleunigen, das sie zu elektronischen Hilfsmitteln greifen. Die ganzen Programme und Geräte, die es zum "Gehirn Jogging" und "Gedächtnis Training" angeboten werden, werden wahrscheinlich nicht ohne Grund hauptsächlich für eine ältere Zielgruppe beworben.
Das trifft genau meine Schwäche. Ich kann diese Studie für mich persönlich nur bestätigen, zumindest was das Zahlengedächtnis betrifft. In der Zeit, wo wir noch ein normales Festnetztelefon ohne Nummernspeicher hatten, konnte ich zumindest 8 Nummern auswendig. Das ist zwar auch recht wenig, aber jetzt weiß ich gerade einmal 2 - meine eigene und die meines Ehemannes.
Ich stimme der Studie durchwegs zu, dass Gedächtnisleistungen mit dem Nichtbenutzen sinken und dass heute, im Zeitalter der neuen Technologien, mehr externe Gedächtnishilfen denn je benutzt werden. Aber auch früher hat es solche externen Gedächtnishilfen gegeben - Kalender, Telefonlisten, usw. Auch wenn die Gedächtnisleistungen sinken, ich finde ein reines Training der Gedächtnisleistungen für den Alltag recht unnötig. Warum soll man es sich unnötig schwer machen.
Vielleicht wird das Gedächtnis heutzutage im Alltag weniger genutzt, dafür sind sicher viel mehr planerische und organisatorische Fähigkeiten notwendig, um den Alltag zu bewältigen.
Ich finde das ein bisschen übertrieben von dir. Ich habe noch nicht beobachtet, dass sich ältere Menschen diesbezüglich von jungen Menschen unterscheiden. Das Gedächtnis wird ja nicht nur durch Sachen wie Telefonnummern und Namen trainiert.
Du hast zwar Recht: Im digitalen Zeitalter kann man sich sehr leicht alles einspeichern, was man zu bestimmten Themen wissen muss, aber das war früher doch auch nicht wesentlich anders. Der einzige wesentlich Unterschied besteht darin, dass man früher zu Bleistift und Zettel griff und sich eine Telefonnummer und einen Namen notierte, und heute wohl eher sein Handy aus der Tasche zieht und die entsprechenden Informationen dort speichert.
Die Symptome die du da bei dir beobachtest, hören sich aber wirklich ein bisschen seltsam an. Dass man die eigenen Festnetznummer nicht kennt, ist wirklich nicht normal. Ich möchte dich auf gar keinen Fall irgendwie beleidigen, aber könnte es nicht sein, dass es an deinem zunehmendem Alter liegt? Ich weiß ja nun nicht, wie alt du bist, aber je älter man wird, so ist es nun einmal, so schlechter kann man sich Dinge merken.
Ich kann dieses "Phänomen" nicht feststellen. Ich bin ständig mit der Technik (iMac, iPhone... etc.) beschäftigt, jedoch denke ich, dass die Technik mir hilft mehr zu merken. Ich kann min. 20 Telefonnummern von Freunden und Bekannten, unseren 16-stelligen Netzwerkschlüssel, meine ICQ Nummer, einige Postleitzahlen im Umkreis und noch viele weiter Dinge aufsagen.
Wissenschaftler behaupten, dass wir 7 Chunks (Zahlen, Objekte, etc.) (+- 2) in Kürze in unserem Kurzzeitgedächtnis behalten können. Bei mir sind es 9-11.
Ich für meinen Teil tippe die Telefonnummer oder Handynummer lieber manuell aus dem Gedächtnis im Telefon ein, anstatt in den Kontakten danach zu suchen und bei mir wird der Name der Person dann angezeigt, sobald die Nummer stimmt, was für mich eine Bestätigung ist, dass ich die Nummer noch weiß.
An deiner Stelle würde ich schauen, ob es für dich eine erkennbare Methode gibt, Dinge zu lernen. Such mal die Loki-Methode heraus. Gregor Staub bietet einen guten CD-Kurs an!
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