Woher wissen eure Kinder, welcher Verwandter gemeint ist?

vom 05.10.2009, 19:18 Uhr

Bei mir war es so, dass wir bei den Großeltern nach Orten unterschieden haben, mein Freund fügte ebenfalls den Vornamen an. Das finde ich irgendwie schöner, denn man kann ja auch mal umziehen und Namen sind persönlicher als Orte. Komisch fand ich diese Regelung nie, warum soll man seine Großeltern nicht mir ihren Namen ansprechen, wenn diesen das recht ist? Früher fand man sowas vielleicht respektlos, aber das ist jawohl heutzutage überholt.

Mein kleiner Nachbar nannte seine eine Oma übrigens Kartoffel-Oma, weil sie fast immer, wenn er sie besuchte, gerade Kartoffeln schälte, oder klein schnitt. Das muss ihn schwer beeindruckt haben, so dass er sie so ansprach. Das finde ich zwar irgendwie niedlich, aber es ergibt sich eben nicht immer so eine Anekdote, so dass mir das mit den Vornamen schon ganz sinnvoll erscheint.

Meine Tanten und Onkel habe ich immer nur mit den Vornamen angeredet, genauso wie die Freunde meiner Eltern, den Zusatz Tante oder Onkel gab es bei uns nicht. Meine Eltern fanden nicht, dass man das Verwandschaftsverhältnis extra betonen müsse, da im Grunde zählt wer sich um das Kind kümmert und nicht wer blutsverwandt mit ihm ist. Manche benutzen das ja auch für "fremde" Erwachsene(wie Nachbarn oder Freunde), aber das gab es bei uns wie gesagt nie. Außerdem haben meine Eltern auch alle einfach beim Vornamen genannt, da war es für uns Kinder ganz natürlich die Erwachsenen in unerem Umfeld auch so anzusprechen.

Ich glaube die Beigabe von Titeln wie Onkel oder Tante kommt auch noch aus den alten Zeiten, wo man durch so etwas ausdrückte, dass man älteren nicht gleich gestellt ist. Das braucht man heute nicht mehr, weil man sich seinen Respekt anders verdient als durch solche Äußerlichkeiten. Mit Familie oder so, hat das für mich wenig zu tun. Bei unseren Patenkindern halten wir es auch so, die reden mich und meinen Freund auch einfach mit unseren Namen an. Ich finde das okay so und werde es meinen Kindern genauso beibringen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde das auch nicht schlimm, wenn man den Vornamen dranhängt. Ich hatte das Problem nie wirklich, da ich zu den Eltern meines Vaters keinen Kontakt hatte, nur zu den Eltern meiner Mama. Aber dafür gab es dann ja die Eltern meines Stiefpapas. Meine Lieblingsoma ist schon immer mein "Ömel" oder "Ömelchen" gewesen.

Bei den Eltern meines Stiefvaters wurde immer schon der Vorname drangehängt. Von meiner Schwester sind es ja genau genommen die richtigen Großeltern und auch da wird es mit Vornamen gesagt. Das liegt also nicht daran, dass wir "nur" die Stiefenkel sind. Und "Opa Paulchen" ist nun wirklich nicht schlimm.

Wenn ich meine Ömel ärgern will, sage ich durchaus auch ihren Vornamen in Verniedlichungsform. Und meine Uroma hieß natürlich Ticktack-Oma.

Ich kenne auch viele, die immernoch sagen, dass sie ihre Oma Anna, oder Opa Peter besuchen. Das haben sie als Kind gemacht und gewöhnen sie sich als Studenten nun sicher nicht mehr ab. Die meisten die das machen hatten auch immer noch beide Großelternpaare als sie klein waren und die Unterscheidung "Oma" und "Omi" - naja.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Wenn ich mit meiner Tocher zu ihren Tanten oder Onkeln fahren setzen wir ebenfalls immer den Namen hinten dran. Das war bei mir damals auch so, ich habe immer "Tante sowieso" gesagt. Bei unserer großen Familie würde sie sich sonst echt nicht auskennen. Auch im Bekanntenkreis praktizieren das die meisten so.

Die Großeltern hat sie damals praktisch selbst getrennt. Opa hat sie nur einen, von daher hat sich das erübrigt. Die Großmütter wurden von ihr in Oma und Omi getrennt. Das ist wirklich kein großer Unterschied, aber da sie es sich selbst ausgesucht hat dachte ich, dass es wohl das einfachste wäre es beizubehalten. Anfangs dachte ich, dass dieser eine Buchstabe keine Bedeutung hätte, aber für sie ist es so am einfachsten, es zu trennen. Sie hat auch eine Ur-Oma und eine Urli. Auch diese Unterscheidung hat sie selbst getroffen.

Ich würde es auch komisch finden, bei den Großeltern die Namen zu sagen. Bei uns war das nie üblich, deswegen klingt es in meinen Ohren wohl etwas seltsam. Meine Eltern sagten immer, wir fahren zur "Papa-Oma" oder zur "Mama-Oma" Die "Papa-Oma" war die Mutter meines Vaters, die "Mama-Oma" die von meiner Mutter. So war es für mich sehr leicht, die beiden zu unterscheiden. Eigentlich wollte ich es bei meiner Tochter genau so machen, aber das hat sich dann von selbst erübrigt.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also jede Oma, jeder Oma und jedes weiter Familienmitglied hat bei uns Namen. Da gibt es die Zug-Oma, dann gibt es den Hasen-Opa und die Post-Oma und so geht das weiter. Für jeden Vornamen gibt es eine Bedeutung. Die Zug-Oma hat ihren Namen, weil sie jedes Mal mit dem Zug zu und kommt und wir sie vom Bahnhof abholen. Der Hasen-Opa, weil er Hasen züchtet und die Post-Oma, weil sie bei der Post arbeitet.

Auf keinen Fall würde ich mit irgendeiner Babysprache anfangen. Warum soll ein Kind lernen, dass Pipi Huhn heißt? Warum nicht gleich Huhn?

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» Anne-Kristin » Beiträge: 84 » Talkpoints: 0,62 »



Ich habe als Kind auch meistens den Vornamen oder den Wohnort als Zusatz hinzugefügt, damit eine eindeutige Zuordnung möglich war. Ich finde dieses System auch völlig ausreichend und denke nicht, dass man Kindern irgendwelche seltsamen Zusatznamen geben sollte, die so einen infantilen Beigeschmack haben. Ich halte generell überhaupt nichts von dieser Babysprache und finde es sinnvoll, wenn man Kindern direkt eine normale Sprache beibringt.

“Oma Paula” oder “Onkel Düsseldorf” finde ich wesentlich sympathischer als “Pipi-Oma”. Bei vielen Leuten gibt es auch eine Unterteilung in Oma und Omi sowie Opa und Opi. Bei Onkeln und Tanten fällt mir kein adäquates Unterscheidungsmerkmal ein außer den bereits genannten. Allerdings sollte das ja völlig ausreichend sein.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Bei uns ist es auch so, dass eine Oma die "Oma" ist und die andere ist die "Omi". Je nach Belieben hängt mein Sohn bei der einen Oma den Vornamen mit dran, bei der anderen den Wohnort. Bei seinen Opas kommt der Vorname mit dran und das finde ich auch gar nicht schlimm. Mama und Papa gibt's eben nur einmal, Omas und Opas kann man ja - auf Grund von Scheidungen - mehrere haben :-)

» Nafrogoli » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wir haben, als ich noch klein war, immer die Nachnamen unserer Großeltern angehängt, also Oma Müller oder Opa Schulze. Das hat immer gut geklappt. Als dann eine Oma und ein Opa gestorben waren, haben wir dann nur noch Oma und Opa gesagt.

Genauso handhaben wir es nun auch bei unserem Sohn, obwohl ich sagen muss, dass wir hin und wieder etwas schlampig mit den Namen umgehen, da wir die Eltern meines Mannes nur relativ wenig sehen, meine Eltern aber dafür fast täglich besuchen. Deshalb sagen wir eigentlich zu meinen Eltern auch nur Oma und Opa, wohingegen wir bei den Eltern meines Mannes schon immer den Nachnamen anhängen, damit unser Sohn weiß, wohin wir nun fahren.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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