Jugendbuch Vorstellung - aber welches?

vom 04.10.2009, 14:10 Uhr

Hallo an alle,
unsere nette Deutschlehrerin war vorige Woche so freundlich und hat uns doch gleich mal aufgegeben bis diese Woche eine Jugendbuch vor zu stellen. Sie formulierte ganz freundlich: " das kann auch ein Buch sein das ihr schon vor einen halben Jahr gelesen habt - und wer keins gelesen hat, hat noch eine Woche Zeit um eins zu lesen".

Dies finde ich natürlich super, da ich noch nie ein Buch (außer Sachbüchern) freiwillig gelesen habe, denn meine Interessen gehen eher in Richtung Technik, Auto und so weiter. Pflichtlektüre habe ich natürlich immer gelesen, aber in meiner Freizeit kam mir so etwas noch nicht in den Sinn. Vielleicht hättet kennt Ihr ein schönes Jugendbuch, welches man kurz in der 10. Klasse vorstellen kann. Ich habe nämlich keinen Plan was man da nehmen könnte.

Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja eine kleine Inhaltsangabe mit schreiben, wenn nicht ist das auch nicht so schlimm, da ich mir diese Angaben ja immer noch aus dem Internet ziehen könnte. Das Buch hätte ich mir dann natürlich schon einmal ausgeliehen in der Bibliothek ausgeliehen gehabt, aber leider hat es momentan jemand anderes ausgeliehen. :wink: Also falls jemand ein Buch hat das man gut vorstellen könnte wäre das echt super. - Danke

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» boveman » Beiträge: 442 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich würde dir das Buch "Ich knall euch ab" empfehlen, dieses handelt über zwei Jungen die über eine lange Zeit in der Schule diskriminiert werden und deshalb einen Amoklauf planen. Das Buch ist aus der Sicht verschiedener Mitschüler in Form einer Brief Romans geschrieben. Bei uns war es Schullektüre, deshalb hab ich es gelesen, sonst lese ich viel Welt der Wunder oder auch Fantasy. Aber ich bin glücklich das ich das Buch gelesen habe, denn es zeigt wie "Streber" in den USA von Sportlern behandelt werden und somit enorme Wut und Hass aufbauen. Hierbei wird auch nicht linear geschrieben, sondern es beinhaltet auch viele Rückblenden.

Ich würde sagen das es vielen Lehrern gut gefällt, da es aktuelle Themen behandelt und vor allem die Schreibweise finden Deutschlehrer immer total super :P , das mit der Multiperspektivik und so.

» Becks196 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 5,06 »


Jugendbücher in der 10. Klasse? Ich habe damals schon Erwachsenenlektüre gelesen.

Ich denke, man sollte schon was auswählen, was einen einigermassen interessiert und man sollte das Buch auf alle Fälle schon mal gelesen haben. Wenn man so ein Buch natürlich nicht hat, kann man sich halt ein Buch suchen, das den Interessen entspricht, oder man sieht halt zu, ob man eventuell ein Buch findet, was in irgendeiner Form an aktuelle Ereignisse anknüpft.

ich habe : Ich knall euch ab nicht gelesen. Aber nachdem was hier darüber geschrieben wurde, ist es mit Sicherheit aktuell. Amokläufe sind ja was, was an sich schon "zeitgemäss" ist. Wenn auch aus vielen traurigen Anlässen.

Die Welle ist sicherlich auch ein Buch das immer passt. Auch das habe ich nicht gelesen, aber die Handlung dürfte allgemein bekannt sein.

Wir haben in der Schule: Damals war es Friedrich gelesen. In dem Buch geht es um einen jüdischen Jungen der in den Jahren vor dem Holocaust in Deutschland aufwächst. Es fliesst viel aus der Zeit mit rein. Sicherlich für manche interessant zu lesen. Und das Buch ist auch ziemlich dünn, trotzdem spannend geschrieben und somit auch recht schnell zu lesen. Ich weiss ja nicht in welchem Zeitraum ihr die Bücher in der Klasse vorstellen müsst. Am 9. November jährt sich die Reichskristallnacht. Vielleicht kannst du das irgendwie verbinden. Dann wird der Vortrag auch nicht so langweilig.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Also "Damals war es Friedrich" von Hans Peter Richter ist zwar ein tolles, aber definitiv kein Erwachsenenbuch, LittleSister und boveman. Das Buch gehört vielmehr zum Schulkanon der Klassen 7. bis maximal 9, auf keinen Fall mehr zur zehnten Klasse. Von daher würde ich dringend davon abraten.

Wenn du modernere Bücher (und damit meine ich das 20. Jahrhundert) lesen möchtest, dann empfehle ich dir von Alfred Andersch die Bücher "Vater eines Mörders" oder "Sansibar oder der letzte Grund". Beide Werke kann man als Lektüre in dieser Jahrgangsstufe lesen oder auch ein Referat darüber halten.

Während "Vater eines Mörders" sehr kurz ist und die Erlebnisse eines Jungen in einer Griechischsstunde mit seinem Lehrer, dem Vater des Nationalsozialisten Heinrich Himmler schildert, erzählt auch "Sansibar oder der letzte Grunde" die Geschichten einiger unterschiedlicher Menschen während des Nationalsozialistischen Herrschaftsregimes. Alle versuchen sie vor dem Nationalsozialismus in Deutschland zu fliehen. Die Motive und ihre Herkunft sind dabei aber total unterschiedlich. Ob es alle letztenendlich schaffen, möchte ich an der Stelle nicht verraten. :wink:

Andere Bücher, die ich empfehlen kann, wären "Der Fänger im Roggen" von Jerome D. Salinger oder von Jack Kerouac "Unterwegs". Salingers Werk ist ein absoluter Welbestseller und erzählt die Geschichtes eines 16-jährigen Jungen, Holden Caulfield. Dieser versucht Akzeptanz bei den Erwachsenen und Autoritätspersonen zu finden, indem er heftig rebelliert und deswegen auch von seinem Internat fliegt. Das Buch liest sich sehr leicht, die Sprache dürftest du als angenehem empfinden und es liefert zudem einige Möglichkeiten für Interpretationen oder Textarbeit.

Änhnlich bedeutend ist das Werk "On the Road von Jack Kerouac, da es für eine ganz Generation, den "Beatniks" von Bedeutung war. In dem Werk geht es um zwei Freunde, die gemeinsam durch den Süden der USA und Mexico trampen und dabei ein Leben bestehend aus Frauengeschichten, Drogen und der damals üblichen Jazzmusik genießen.

Das wären erstmal meine Tipps und wenn du noch Fragen zu diesen oder vielleicht anderen Werken zu speziellen Themen hast, dann helfe ich natürlich gerne weiter. Da ich gesehen habe, dass du männlichen Geschlechts bist, habe ich auch mal versucht, die Werke darauf abzustimmen und Frauenbücher, ältere Sachen und Liebesgeschichten weggelassen. :wink:

» Charlie Brown » Beiträge: 707 » Talkpoints: 7,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde dir das Tagebuch der Anne Frank empfehlen, denn ich finde es behandelt es ernstes Thema und spricht Männer und Frauen zugleich an. Das Buch ist in den unterschiedlichsten Ausgaben erschienen und du findest bestimmt auch viel Hintergrundwissen zu dem Buch im Internet. Ich finde das ist wichtig für eine Buchpräsentation, dass man nicht nur das Buch vorstellt, sondern auch die konkrete Geschichte des Buches neu aufbereitet und vorstellt. Das gelingt dir für deine erste Buchpräsentation bestimmt gut mit dem Tagebuch der Anne Frank. Außerdem musst du das Buch noch nicht einmal gelesen haben, denn du kannst einfach ein paar lustige, aber auch ein paar ernste Zitate aus dem Buch einfach vorlesen. Ich hoffe das hat dir ein wenig geholfen auf der Suche nach dem Buch was du vorstellen könntest.

» HerzAmRechtenFleck » Beiträge: 108 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da gerade alle Lektüre zum Thema Judenverfolgung liefern werde ich mich dem anschließen und empfehle dir "Erinnerungen an Anne Frank". Ich musste es in der 6. Klasse lesen, folglich ist es sehr einfach zu lesen. Außerdem ist es meiner Meinung nach interessanter geschrieben als das "Tagebuch der Anne Frank", da du dich als Junge wohl kaum sehr gut in sie hineinversetzen kannst. Das Buch ist nicht sehr dick und wird von Annes Freundin Hanna erzählt. Es gehört zu meinen Lieblingsbüchern und ist meiner Meinung nach sehr bewegend.

Du bist aber vielleicht nicht so sehr an diesem Thema interessiert und deswegen habe ich noch einen zweiten Vorschlag : "Artemis Fowl". Es gibt inzwischen mehrere Bücher und sie handeln von einem irischen Jungen, der ein Genie ist und in den ersten Büchern der größte Verbrecher der Welt. Er entdeckt zufällig ein Land in dem Elfen, Gnome und andere Fabelwesen leben und kämpft anfangs gegen und zum Schluss mit den Bewohnern dieser Welt.

Eoin Colfer, der Autor von "Artemis Fowl", schreibt mit sehr viel Witz und schafft es spannende Situationen zu konstruieren. Vielleicht probierst du das.

» ana_banana » Beiträge: 61 » Talkpoints: 0,21 »


Als ein wirklich gutes Jugendbuch empfehle ich Dir "Sofies Welt" von Jostein Gaarder. Die 14 jährige Sofie macht dort eine Art Philosophiekurs. Jedes Kapitel ist einer Epoche und einem bekannten Philosophen gewidmet. Das Buch ist wirklich toll geschrieben und sehr spannend, außerdem bietet es nach der Buchvorstellung unglaublich viel Diskussionsbedarf an.

Desweiteren würde sich "Der Junge im gestreiften Pyjama" anbieten. Wenn Du es noch nicht gelesen hast, werde ich hier auch nix dazu schreiben, da das Buch genauso ausgerichtet ist. Es gibt keinen Klappentext und man soll es einfach ohne Vorwissen lesen. Aber ich garantiere Dir, dass es wirklich bewegend ist.

In meiner Schulzeit habe ich einmal "Der gelbe Vogel" gelesen. Es handelt von der 12 jähringen Naomi und deren psychischen Folgen aus der NS Zeit. Sie wächst danach bei Verwandten in Amerika auf und freundet sich mit dem Nachbarsjungen Alan an.

Desweiteren würde sich eventuell auch noch "Die Wolke" anbieten, dass Buch ist ja auch vor nicht allzulanger Zeit verfilmt worden. Das Buch ist von Gudrun Pausewang und handelt von einem fiktiven Reaktorunfall und dem Strahlenopfer Janna. Ich denke, dass auch diese Geschichte eine wunderbare Diskussion in Eurer Klasse auslösen kann.

Die Autorin möchte mit dieser Geschichte schon Jugendliche auf die möglichen Folgen der Kernenergie aufmerksam machen. Dies schafft sie mit einer wirklich ergreifenden Geschichte. Das Sehen des Filmes lohnt sich auch.

» girasol28 » Beiträge: 74 » Talkpoints: 41,48 »



@ Little Sister: Was man privat liest, ist jawohl egal, wenn ein Jugendbuch gefordert wird, dann stellt man eben eins vor. Außerdem weiß ich nicht, was dagegenspricht mit 16 oder 17 noch Jugendbücher zu lesen. So wie du es formulierst, klingt es schon ein wenig eingebildet, als sei es etwas verwerfliches, minderwertiges. Ich z.B. bin mittlerweile 26, es gibt aber eine Hand voll Jugendbücher, die ich definitiv auch für Erwachsene empfehlen würde.

Ich würde dir "Vielleicht lieber morgen" von Stephen Chbosky empfehlen. Darin geht es um den 15-jährigen Charlie, der sein erstes Jahr an der High School anfängt und mit einigen Problem zu kämpfen hat. Zunächst klingt es nach dem üblichen Teenagergeplänkel, aber nach und nach kristallisieren sich einige tiefgreifendere Sorgen heraus, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte. Denn Charlie ist ein Mensch, der sich sehr viele Gedanken über Gott und die Welt macht und dessen Probleme andere Gründe haben, als man zunächst denkt. Es ist schwer zu erklären, um was es genau geht, man muss das einfach gelesen haben.

Außerdem mag ich "Dear Nobody" von Berlie Doherty. Darin geht es um Helen und Chris, beide kurz vor dem englischen Pendant von Abi stehend, die das erste Mal miteinander schlafen und prompt schwanger werden. Eigentlich wollten sie im Herbst studieren, nun sind sie ratlos wie es weitergehen soll. Im Buch wechseln sich die Schilderungen von Chris und Briefe von Helen an ihr ungeborenes Kind, die alle mit "Lieber Niemand" beginnen, ab. So erfährt man aus beiden Perspektiven, wie die jungen Leute sich fühlen und die Dinge sich entwickeln. Eine sehr gute Geschichte, auch gut geschrieben. Das würde sich vermutlich auch besser für eine Vorstellung eignen, weil die Handlung leichter zusammenzufassen ist. Aber beide Bücher sind echt lesenswert.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


@ Sorcya
Das sollte auf keinen Fall arrogant rüberkommen. Ich habe mit 16 Jahren meine Dolly Bücher geliebt. Aber die vor der ganzen Klasse vorstellen, hätte ich mich wohl nicht getraut und würde es mich auch heute nicht trauen, pubertierenden Teenagern eine Jugendbuch wie Dolly vorzulegen.

Und der Threaderöffner schrieb ja, kann auch ein Buch sein, das ihr vor einem halben Jahr gelesen habt und das in Verbindung mit Jugendbuch- finde ich persönlich ein wenig wiedersprüchlich. Weil gerade in dem Alter greift man doch eher mal zu Lektüren wie Stephen King. Und das sind mit Sicherheit keine Jugendbücher mehr. Wäre als Lehrerin, mit der Aufgabenstellung, ein klassisches Thema verfehlt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


@little Sister: Okay. Schriftkommunikation führt eben doch manchmal zu Missverständnissen. :wink:

Vielleicht wolte sie damit nur die Hemmschwelle für die, die eben nicht Stephen Kind sondern lieber Enid Blyton lesen etwas senken. Ob das klappt kommt drauf an. Vielleicht geht sie auch davon aus, dass ihre Schüler eben doch eher so etwas lesen. Oder sie wollte sie gezielt dahin lenken. Man weiß es nicht.

Mir ist übrigens noch ein Titel eingefallen, der wohl noch unter Jugendbuch fällt, den ich aber immer noch ab und zu lese: "Gute Nacht, Zuckerpüppchen" von Heidi Glade-Hassenmüller. Die Handlung ist teilweise autobiographisch und beschreibt ihre Kindheit und Jugend, ab dem Zeitpunkt an dem ihre Mutter erneut heiratet. Gabis(so heißt die Hauptfigur im Buch) Vater war im Krieg gefallen und der Stiefvater nutzt seine Ehe um seine Tochter 12 Jahre lang zu missbrauchen, vergewaltigen und zu demütigen. Gabis Mutter verschließt die Augen vor den Ereignissen und gibt Gabi die Schuld, anstatt sie zu unterstützen. Erst als Gabi mit 18 ihre vorzeitige Volljährigkeit beantragt endet ihr Leiden. Dazu gibt es übrigens noch einen Nachfolgeband, der eindeutig für Erwachsene geschrieben ist, in dem das weitere Leben der Protagonistin/Autorin und die Auswirkungen ihrer Kindheit darauf schildert.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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