"Schlechte" Bücher

vom 04.10.2009, 11:50 Uhr

Kennt Ihr das Problem, dass Euch Bücher empfohlen werden oder dass Euch der Klappentext eines Buches so gut gefällt, dass Ihr es kauft? Doch beim Anlesen kommt Ihr mit der eigentlichen Geschichte nicht klar, der Schreibstil sagt Euch nicht zu oder etwas ähnliches.

Lest Ihr das Buch dann trotzdem zu Ende oder hört Ihr dann komplett damit auf? Was macht Ihr mit dem Buch? Es weiterverschenken, es verkaufen oder doch behalten?

Mir ist es vor einigen Monaten mit "Die Eleganz des Igels" ergangen. Ich habe nur Positives gehört und habe auch die Empfehlung für dieses Buch bekommen. Dann habe ich damit angefangen, es zu lesen und ich kam überhaupt nicht mit dem Aufbau der Geschichte zurecht. So habe es einfach beiseite gelegt und es nie mehr angefasst. Eigentlich enttäuschend, da Bücher nicht wirklich günstig sind.

Es ist sehr selten, dass ich ein Buch zu Ende lese, wenn ich den Anfang nicht mag und nicht in die Geschichte hineinkomme. Einmal ist es mir jedoch gelungen, wobei ich das Buch mehrmals angefangen habe und weil ich doch neugierig war, habe ich ein paar Seiten übersprungen und es nochmal versucht. Da hat es dann geklappt. Jedoch ist es vom Buch abhängig und überspringen ist nicht bei allen Büchern möglich.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das Problem kenne ich leider sehr gut! Meistens sind die Klappentexte oder die Besprechungen in diversen Medien so verlockend, dass ich mir das Buch zulege. Oft kann ich dann mit dem Schreibstil oder der Geschichte selbst absolut nichts anfangen. Trotzdem lese ich es dann weiter, mit der Hoffnung, dass es doch noch spannend werden könnte. Außerdem möchte ich wissen, wie es ausgeht, das ist bei fast jedem Buch so. Meistens brauche ich dann aber auch sehr lange, bis ich ein "schlechtes" Buch fertig gelesen habe und manchmal lese ich zwischendurch ein anderes.

Bis jetzt ist es ganz selten vorgekommen, dass ich nach ein paar Seiten komplett aufgehört habe zu lesen. Erstens wegen den oben genannten Gründen, außerdem weil ich doch eine Menge Geld dafür ausgegeben habe. Einmal wollte ich eine Nora Roberts lesen. Das ist eigentlich überhaupt nicht mein Stil, aber da so viele meinten ich solle es einmal versuchen, es würde mir sicher gefallen, tat ich es auch und habe mir eines gekauft. Ich habe es auch wirklich probiert, dran zu bleiben. Zwischendurch ein paar andere Bücher gelesen und dann immer wieder Nora Roberts zu Hand genommen, um es doch noch fertig zu lesen. Weit bin ich allerdings nie gekommen. Ich habe es noch nicht einmal bis zur Hälfte geschafft, nach mehreren Wochen versuchen. Als ich jedoch mitten während dem Lesen eingeschlafen bin, habe ich es aufgegeben.

Seitdem bleibe ich auch in meinen Genren und lasse mir eigentlich nie mehr ein Buch von meinen Freunden oder diversen Medien empfehlen.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe leider schon häufig schlechte Bücher gelesen und bisher habe ich es oft so gemacht, dass ich sie nicht einmal mehr zu Ende gelesen habe. Allerdings wollte ich sie dann unverschämterweise auch nicht weiterverschenken, weil meine Freunde zumindest in der Hinsicht den selben Geschmack haben wie ich und ich möchte ja niemandem etwas schenken, das ich selbst total daneben finde. Also habe ich die Bücher häufig einfach verkauft. Bei amazon oder sogar auf dem Flohmarkt. Wenn das aber auch nicht funktioniert hat, habe ich die Bücher meistens einfach im Bücherregal stehen gelassen, denn zum Wegwerfen waren sie mir dann doch zu schade.

Aber meistens war es doch genau das, was man damit hätte eigentlich machen sollen: Ab in den Müll! Mich wundert eh, dass es für richtig miese Bücher nicht so etwas gibt wie eine Geld-Zurück-Garantie. ;)

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ja leider hatte ich auch schon solche Exemplare. Ich habe mich beim Kauf immer sehr auf das Buch gefreut. Ein solches Buch war zum Beispiel das Buch „Das Buch“ von Wolfgang und Heike Hohlbein. Ich liebe es dicke Bücher zu lesen und dieses hatte um die 1000 Seiten und klang unheimlich interessant.

Nach circa der Hälfte des Buches war ich schon bitter enttäuscht weil es inhaltlich nicht das war was es versprach. Ich habe es trotzdem zu Ende gelesen mich aber insgeheim furchtbar geärgert. Als ich durch war mit dem Buch, habe ich es direkt weggegeben, was ich sonst eigentlich nicht mache.

Heute ist es so, dass ich Bücher die mir nicht zusagen, weil der Inhalt dann doch nicht so meins ist oder weil ich es einfach nicht schaffe über die ersten 10 Seiten zu kommen, dann lese ich es auch nicht mehr weiter. Ich tue es mir einfach nicht mehr an, meine Zeit mit einem, für mich schlechtes Buch zu verschwenden.

Es gab einige solcher Bücher in meiner Zeit als Leseratte und es kam einfach zu oft vor, dass ich am Ende dachte na toll, das war es nun. Aus diesem Grund kaufe ich auch keine Bücher mehr, sondern leihe sie mir in der Bibliothek aus. Somit ist es dann auch nicht ganz so schlimm, wenn es nicht meinen Vorstellungen entspricht.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ein Buch, dass man als langweilig empfindet ist nicht unbedingt ein schlechtes Buch, es kann auch einfach bedeuten, dass man keinen Zugang zu der Geschichte findet oder mit dem Stil des Autoren nicht klar kommt.

Ein Beispiel für ein richtig schlechtes Buch ist hingegen "Feuchtgebiete" und das hat mit Langeweile beim lesen nichts zu tun. Das Buch lebt vom Hype, vom kalkulierten Skandal, von der Tatsache, dass da eine Frau über was ganz intimes schreibt. Wenn man das aber alles weg nimmt, wenn man einfach schaut wie die Geschichte aufgebaut ist und wenn man sich den Schreibstil anschaut merkt man schnell, dass das Buch einfach nur schlecht ist. Ohne Details über Intimrasuren und ähnliches hätte dieses Buch wahrscheinlich niemand verlegt.

Ich habe dieses und andere Papierverschwendungen nicht zu Ende gelesen. Denn es gibt so viele gute Bücher und ich werde mit Sicherheit nicht alle lesen können in meinem Leben, warum sollte ich da meine Zeit mit einem schlechten Buch verschwenden und mich durchquälen? Nur damit ich sagen kann ich habe es gelesen, was ja bei gewissen "in" Büchern erwartet wird? Wenn ich wirklich mal wissen will wie es in einem schlechten Buch weitergeht hilft Wikipedia in der Regel mit einer Zusammenfassung.

Schlechte Bücher vertausche ich meistens, aber wenn jemand im Freundeskreis wirklich darauf besteht es trotz meiner vernichtenden Kritik zu lesen kann er das Buch natürlich haben. Ich will ja niemandem meinen Geschmack aufzwingen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Schlechte Bücher gibt es leider zu Hauf. Manchmal fragt man sich, woher der Autor den Mut nimmt, mit so etwas an die Öffentlichkeit zu treten. Auch die Kompetenz des Lektors darf angezweifelt werden.

Ein Beispiel aus letzter Zeit hätte ich auch zu bieten. Ich lese recht gern dicke Historienschmöker, die dürfen schön bunt ein Bild der jeweiligen Zeit malen. Bei solchen Büchern setze ich auch nicht unbedingt auf literarischen Anspruch, ich will schlicht nur unterhalten werden. So hatte ich denn die Hebammenromane von Sabine Ebert geschenkt bekommen. Von der Lokalpresse hochgelobt und in Fortsetzungen veröffentlicht. Aber wohl nur, weil die Romane hier in der Gegend angesiedelt sind.

Oje, was war ich enttäuscht. Die Schwarten sind stilistisch derart hölzern. Laufend stolpert man über Formulierungen, die einen einfach schütteln, der Satzbau ist größtenteils eine Katastrophe.

Wohin nun mit solchen Fehlkäufen? Ich habe mich heroisch durchgequält, werde sie aber nicht behalten. Meine Bücherregale sind ohnehin übervoll. Der nächste Tierheim Flohmarkt kommt bestimmt. So erfüllen sie wenigstens noch einen guten Zweck.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Gerade das im Eingangsbeitrag angeführte Buch (Die Eleganz des Igels) fand ich wieder richtig gut und habe es geradezu verschlungen. Allerdings habe ich mich mit anderen Menschen unterhalten, die Buch keinen Zugang zu dem Roman gefunden haben. So etwas ist mir auch schon passiert und ich habe die Bücher dann einfach beiseite gelegt. Erst letztens war das bei einem Roman von Andrea Camilleri der Fall, dessen Romane ich sonst sehr gerne lese. Vielleicht sehe ich das ja in ein paar Jahren anders.

Grundsätzlich bin ich bei Romanen (und auch anderen Veröffentlichungen), die durch die Medien hochgejubelt werden immer sehr kritisch. Denn auch mir ist es schon häufiger passiert, dass ich den Hype so gar nicht recht nachvollziehen konnte - Feuchtgebiete ist eines der letzten Beispiele.

Anders sehe ich es bei Büchern, bei denen der Klappentext partout nicht stimmt. Auch das ist mir im letzten Jahr häufiger passiert. Da habe ich mich ernsthaft gefragt, ob der Verfasser dieser Texte überhaupt mehr als Anfang und/oder Ende des beschriebenen Werkes gelesen hat. Da habe ich dann schon öfter mal das Buch nicht zu Ende gelesen. In so einem Fall habe ich mich dann aber auch beim Verlag beschwert. Nicht dass das bisher irgendwas gebracht hat, aber vielleicht bleiben mir und anderen dann solche Fehlgriffe in Zukunft erspart.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dadurch dass ich gerne auf Flohmärkten oder modernen Antiquariaten Bücher gleich in Massen kaufe, kommt es immer wieder vor, dass ich auch auf "schlechte" Bücher stoße. Gelegentlich musste ich auch in meinem Studium Sachen lesen, die ich für "schlecht" empfunden habe. In dieser Situation musste ich die Werke natürlich komplett lesen. Literatur, die ich freiwillig lese und die mir nicht gefällt, lege ich hingegen relativ schnell zur Seite.

Zuletzt habe ich keinen Zugang zu Felicitas Hoppes Roman "Johanna" gefunden. Obwohl es auf der Buchrückseite von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen in den höchsten Tönen gelobt wird, fand ich die ersten Seiten der Geschichte um Johanna von Orleans, die im 15. Jahrhundert als Ketzerin verbrannt wird, alles andere als gut. Weder mir noch ein paar anderen Menschen überzeugt die Geschichte und die Intention der Autorin, die historisch genau die Ereignisse um Johanna beschreiben möchte. Als (teilweise) Historiker gefällt es mir einfach nicht, wie diese Autorin ein historisch literarische Ereignis literarisch darzustellen versucht. Einerseits versucht sie sich an die historischen Fakten zu halten, andererseits aber gibt sie ihr Buch als einen Roman, also etwas Fiktives aus. Diese Widersprüchlichkeit ist für mich nicht zu ertragen und deswegen finde ich dieses Buch schlecht und habe es momentan auf Eis gelegt.

» Charlie Brown » Beiträge: 707 » Talkpoints: 7,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


So ging es mir mit den Büchern von Andreas Eschbach. In den Medien hochgepuscht, Bestseller und was weiß ich. Also habe ich sie mir von meiner Schwiegermutter geborgt und mich bereits nach wenigen Seiten gefragt, warum das denn nun bitte so toll sein soll. Schlechter Stil, vorhersehbare Story, uninteressante Charaktere. Durch "Der Nobelpreis" habe ich mich noch ganz gequält, beim "Jesus-Video", das ja angeblich soviel besser sein sollte, habe ich mir das nicht mehr angetan. Gottseindank waren diese Bücher ja nur geliehen, so dass ich die einfach zurückgeben konnte.

Ähnlich sehe ich es mit den Büchern von Tess Gerittsen. Hochgelobt für ihre ach so spannenden Thriller und Kriminalgeschichten. Völlig zu Unrecht, wie ich meine. Von der habe ich mir eines gekauft, glücklicherweise zum Super-Sonderpreis, es angefangen und mich gefragt, wo ich denn hier gelandet bin. Getarnt als Thriller erwartete einen seichte Frauenromantik. Eine todlangweilige Liebesgeschichte, verfasst im Stil eines Zehntklässlers, der Wortschatz jedenfalls war in etwa so umfangreich. Das habe ich dann nach gut zwei Dritteln weg gelegt, weil die Handlung, auf die ich immer noch hoffte, einfach nicht kam. Auf dem nächstbesten Flohmarkt habe ich es dann verkauft und den Verlust wenigstens ein bischen reduziert.

Ich sehe eigentlich auch nicht ein, warum ich meine Zeit damit verschwenden soll, Bücher zu lesen, die grottig sind. Wie hier schon von jemand anderem gesagt wurde: Es gibt genug gute Bücher, die man stattdessen lesen kann, warum also an etwas hängen bleiben, das einen nervt? Deswegen verkaufe ich solche Bücher auch wieder. Ich kaufe jährlich so viele Bücher, dass ich schon Platzprobleme bekomme, wenn ich nur die behalte, die mir wirklich gefallen. Da kann ich mir die Regale nun wirklich nicht mit literarischem Schrott zustellen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ging mir auch schon ganz oft so, dass Bücher regelrecht gehypt wurden, ich mir dann ein Exemplar zulegte und enttäuscht war, da ich es überhaupt nicht gut fand. Bei Eragon hatte ich das auch, das gefiel mir überhaupt nicht, schon nach wenigen seiten wusste ich, das ist kein Buch für mich, mit dem Schreibstil komme ich nicht zurecht. Genauso konnte mich die Tinten-Trilogie nicht begeistern, einmal kurz Reinschnuppern genügte mir, ist einfach nichts für mich.

Auch verstehe ich den Kult um Dan Browns Werke nicht. Seine Bücher lese ich zwar ab und zu auch ganz gerne, aber für mich sind es bloß Thriller, wie zig andere auch, nicht besser oder schlechter als andere in dem Genre. Eher schlechter, denn Dan Brown ist für mich Thriller-Fast Food; wenn ich eines seiner Werke lese, habe ich es schnell durch und genauso schnell auch wieder vergessen, bzw. gebe es weiter. Es ist kurzfristige Unterhaltung, durchaus spannend, aber für mich nichts, das nachhallt. Daher kaufe ich seine Werke auch nicht neu, sondern schaue, dass ich sie gebraucht preiswerter bekomme oder mir eben ertausche.

Wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann lege ich es ziemlich schnell weg und verkaufe oder vertausche es. Es gibt so viele, so tolle Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, da verschwende ich doch keine Zeit mit einem Buch, das mir nicht gefällt. Oder wie habe ich mal irgendwo im Internet gelesen: "Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee, schlechten Sex und schlechte Bücher." Volle Zustimmung. :D

Ich behalte aber auch so nur jene Bücher, die mir wirklich außergewöhnlich gut gefielen. Was ich gut, aber nicht überragend fand und eben gerade bei Thrillern und Krimis, die man für gewöhnlich sowieso nur einmal liest, weil beim zweiten lesen ja jegliche Spannung fort ist, geht dann zu ebay oder Tauschticket. Bei Büchern, die mir gar nicht gefielen oder die ich abgebrochen habe, dann sowieso.

Weiterlesen, in der Hoffnung, dass sie doch noch besser werden, bzw. mir doch noch gefallen, mache ich nur ganz, ganz selten. Als teenager sah das noch anders aus, aber da lag es halt daran, dass ich nicht so viele Bücher hatte, bzw. mir oft Bücher vom Taschengeld kaufte und keine Möglichkeit hatte, kostengünstig an Nachschub zu kommen. Hätte ich damals schon Tauschticket gehabt, hätte ich sicherlich etliche Bücher auch nicht zuende gelesen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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