"Schlechte" Bücher

vom 04.10.2009, 11:50 Uhr

An wirklich schlechte Bücher gerate ich eigentlich nie. Aber natürlich war ich schon öfters von Büchern enttäuscht, gerade wenn sie von anderen hochgelobt wurden. Das letzte Mal erging es mir so mit "Die Bücherdiebin". Ich fand das Buch wirklich schlecht, habe es aber bis zum Ende gelesen. Wieso dieses Buch so ein Bestseller ist, habe ich aber nicht verstanden.

An und für sich denke ich aber auch: Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher. Ich habe früher durchaus Bücher nach ein paar mühsamen Seiten für immer weggelegt. Mittlerweile bin ich einfach vorsichtiger, bevor ich mir ein Buch zulege. Im besten Fall lese ich im Geschäft die ersten paar Seiten und weiß dann schon, ob es mir gefällt.

Manchen Büchern gebe ich hingegen auch nach Jhren eine zweite Chance und plötzlich passt es!

» nashville » Beiträge: 56 » Talkpoints: 0,32 »



Mir geht es öfter so ähnlich wie dir. Ich habe z. B. "Sakrileg" angefangen und ca. auf Seite 100 aufgehört zu lesen weil es mir einfach zu langweilig war. Seitdem habe ich es nicht mehr in die Hand genommen. Dann habe ich noch ein weiteres Buch, dass heißt "Dickicht" von Scott Smith und auch das hab ich nach ca. 100 Seiten abgebrochen. Allerdings liegen diese zwei Bücher trotzdem noch in meinem Bücherregal, da ich sie irgendwann trotzdem noch zu Ende lesen will (wenn ich mich überwinden kann.

Ich habe außerdem vor den Sommerferien ein Buch gekauft, das hieß "100 Tage Sex" und ich habe es mir gekauft, weil ich dachte, dass es bestimmt gut ist. Jedenfalls wurde es ab der Hälfte so langweilig, dass ich auch bei diesem Buch eine Pause gemacht habe. Allerdings habe ich mich dann doch dazu gezwungen, es fertig zu lesen. Das hat natürlich eine Weile gedauert, aber ich habe es innerhalb der Sommerferien fertig gelesen. Da ich das Buch natürlich nicht mehr sonderlich ansprechend fand und nicht wusste, was ich damit noch soll, habe ich es meinem Lehrer geschenkt! Allerdings ging das nur, da ich die Schule verlassen hatte und dieser spezielle Lehrer total lustig und humorvoll ist und er fand es eben auch lustig.

Naja, normalerweise lese ich immer alle Bücher zu Ende, auch wenn sie zwischendurch mal öde sind, aber mich interessiert natürlich trotzdem immer wie sie enden. Die Ausnahmen sind bei mir bis jetzt nur diese zwei Bücher und auch die werde ich irgendwann zu Ende lesen.

» Chelsea » Beiträge: 13 » Talkpoints: 7,62 »


Mein absolutes Lieblingsbuch ist "Stone Butch Blues" von Leslie Feinberg, in Deutschland auch als "Träume in den erwachenden Morgen" bekannt. Dieses Buch ist einfach unglaublich gut geschrieben und selbst in der deutschen Übersetzung absolut lesenswert. Die Geschichte, die Leslie Feinberg erzählt, ist sehr aufwühlend und hat mich tief berührt. Da ich dieses Buch so faszinierend fand, habe ich das nächste Buch mit Spannung erwartet, welches als "Drag King Dreams" veröffentlicht wurde.

Ich finde die Transgender-Literatur insgesamt sehr spannend und habe mir das Buch dann über meinen kleinen Lieblingsbuchladen bestellen lassen, da das Buch noch nicht auf dem deutschen Markt erhältlich war. Einige Wochen später hatte ich dann endlich das heißersehnte Buch in den Händen, frisch aus den USA. Ich habe es gelesen und war schon nach wenigen Kapiteln recht enttäuscht, da ich mir einfach mehr erhofft hatte. Die Geschichte an sich ist spannend, so wie viele Transgender-Lebensgeschichten. Dennoch konnte dieses Buch einfach nicht an das andere Werk heranreichen.

Ich habe das Buch natürlich zuende gelesen, weil ich einfach nicht mittendrin aufhören kann. Selbst ein sehr langweiliges Buch lese ich bis zum Ende. "Drag King Dreams" war nicht unbedingt langweilig, sondern konnte mich einfach nicht so fesseln und meiner Meinung nach besitzt es nicht diese Tiefe, die "Stone Butch Blues" hat.

Ich war also ziemlich enttäuscht, sicher aber vor allem aufgrund meiner eigenen, hohen Erwartungshaltung. Freunde und Bekannte, die das Buch ebenfalls gelesen haben, hatten allerdings denselben Eindruck von diesem Werk, und sowohl in der deutschen als auch in der englischen Fassung hat das Buch keinen so richtig überzeugt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Klar, wer kennt das Problem nicht. Ich falle zum Beispiel ständig auf Paulo Coelhos Werke herein. Die bekommen immer so wahnsinnig gute Kritik ab und auch eine Lehrerin von mir hat uns mal sein Buch "11 Minuten" empfohlen und zwar mit ziemlich überschwenglichen Worten, die echt gut klangen. Ich habe es mir also gleich voller Erwartung bestellt und fand den Text auf dem Buchrücken wirklich gut und als ich dann anlas, war auch noch alles in Ordnung. Davor habe ich mir schon "Die Hexe von Portobello" gekauft und war erst total angetan und dann doch wieder extrem genervt davon. War mir aber egal, ich dachte, bei "11 Minuten" wird es schon besser.

Nur dann merkte ich irgendwann, dass es einfach mal wieder ein Buch ist, was aber mal so gar nicht nach meinem Geschmack geschrieben ist genau wie alle anderen Bücher von Coelho. Er schreibt einfach immer so langatmig und bringt es nur selten auf den Punkt. Das ist nichts für mich, ich brauche eine schnelle Handlung, mit Lücken habe ich auch keine Probleme (das ist besser, als wenn lauter Sachen erzählt werden, die überhaupt nicht relevant sind) und ich brauche klare, harte Worte, die das treffen, was dahintersteckt oder was gemeint worden ist. Und Coelho entspricht dieser Vorliebe so gar nicht. Mir gefällt weder wie er die Handlung in die Länge zieht noch seine fade und zu schmeichelhafte Ausdrucksweise. Das ist mir zu weich, als das es auf mich wirken könnte.

Während ich die Hexe von Portobello nur angelesen und dann ins Regal verbannt habe, habe ich die 11 Minuten schon bis zum Ende gelesen. Was ich nun aber damit mache, weiß ich auch nicht. Verkaufen will ich sie nicht, weil mir das bei Büchern einfach irgendwo weh tut, zumal sie sich in Mengen so gut in der Wohnung machen. Vielleicht muss man einfach auch ein paar schlechte Bücher im regal haben, gehört vielleicht mit dazu.

Ein weiteres unheimlich schlechtes Buch ist für mich "Feuchtgebiete". Das ist einfach so schlecht geschrieben, so unglaublich mies. Das hätte von einem Grundschüler kommen können, wenn diese denn schon so weltfremd denken. Feutchtgebiete ist für mich einfach ein Buch, wenn nicht gar das Buch, bei dem man genau sieht, dass es nur ums Geld und um Aufmerksamkeit durch Provokation geht. Nichts weiter steckt dahinter. Und trotzdem steht es noch in meinem Bücherregal eben weil man auch schlechte Bücher haben muss.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir ging es auch oft so, dass ich ein Buch wirklich nicht mehr weiter lesen wollte. Meistens quäle ich mich dann durch, indem ich quer lese oder auch ein paar Seiten einfach überspringe.

Ich weiß, dass viele Leute "Herr der Ringe" wirklich lieben, aber ich habe das Buch nicht geschafft zu Ende zu lesen. Oft ist es mir passiert, dass ich auf dem Buch eingeschlafen bin. Es war einfach nicht mein Schreibstil. Ich empfand es als äußerst langweilig. Manche Romane schaffen es einfach nicht mich zu fesseln durch zu lange Passagen, in denen einfach nichts spannendes passiert.

Das Problem ist, dass egal wie spannend der Buchdeckel auch klingen mag, es nie einen Garant dafür gibt, dass mir das Buch im Endeffekt gefällt. Im Laufe des Buches enttäuscht zu werden, passiert mir dauernd! Ich habe zwar immer ein Problem damit, Bücher ungelesen wegzupacken, weil ich denke, dass ich dem Buch vielleicht Unrecht tue, aber bei manchen Büchern geht es einfach nicht anders. Lesen soll ja auch Spaß machen! Nur der Schulliteratur kann ich nicht ausweichen. ;) Da muss das Elend eben ertragen werden. :lol:

» cochiiii » Beiträge: 159 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Problem habe ich zwar nicht oft, aber wenn doch, dann richtig. Die letzte Pleite war "Morgenrot". Bei amazon.de habe ich mir viele Rezensionen durchgelesen. Die meisten davon waren absolut positiv. Da ich mich mit diesen Bewertungen fast nie in die Nesseln setze, habe ich auch damals drauf vertraut.

Wenn ich ein Buch wie "Morgenrot" erwische, versuche ich trotzdem es zu Ende zu lesen. Irgendwie bin ich dann doch neugierig, wie das alles ausgeht. Meistens ist es dann so, dass ich nicht jede Seite lese, sondern nur noch stellenweise. Die Bücher verkaufe ich dann meistens oder schiebe sie in die hinterste Ecke meines Bücherschranks.

» stardust » Beiträge: 93 » Talkpoints: 5,05 »


Ich bin leider auch schon über das eine oder andere schlechte Buch gestolpert. Früher habe ich mich zum Weiterlesen gezwungen, heute verzichte ich darauf. Gähnende Langeweile sollte ein gutes Buch nicht beinhalten, ebenso keine schreckliche Story und Kitsch bis zum Umfallen.

Es gibt Autoren, die erfolgreich sind und dank ihres Namens auch immer verlegt werden, wo ich mich aber frage wie so ein Schund es in die Buchhandlungen nur schaffen kann. Die Romane von Charlotte Link zählen für mich zum Beispiel dazu, ebenso wie die frühen Werke von Nora Roberts.

» Len4ik » Beiträge: 97 » Talkpoints: 0,51 »



Als Leseratte hatte ich dieses Problem schon öfter und es ist komplett unterschiedlich, wie ich bei solchen Büchern reagiere. Es gibt immer wieder Bücher, die mir einfach nicht zusagen, obwohl sie mir von allen Seiten empfohlen werden, oder ich mit den Büchern des Autors sonst nicht viel falsch mache. Wenn ich bei dem Buch überhaupt keine Chance sehe, dass es mir gefallen könnte, dann breche ich es ab und lese es auch nicht noch einmal.

Oft verkaufe ich die Bücher dann auch, damit sie in meinem Schrank nicht noch Platz brauchen. So war es z.B. bei dem Buch "Biss zum Ende der Nacht" der Fall, das mir gar nicht gefiel, obwohl ich die ersten drei Bücher verschlungen hatte. Andere Bücher bekommen von mir vielleicht später auch noch mal eine Chance, wenn ich vielleicht einfach im Moment des ersten Lesens nicht in der Stimmung für das entsprechende Thema war.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich hatte diese Situation auch schon öfters. Wenn mir der Klappentext gefällt, liegt es meistens am Schreibstil, wenn mir das Buch dann doch nicht gefällt. Vor einigen Jahren habe ich beispielsweise das Buch "Engel + Joe" gelesen, das mittlerweile auch verfilmt wurde. Ich weiß nicht, wie das Buch es in die Bestsellerliste geschafft hat, denn der Schreibstil war grausam. Es waren immer kurze, abgehakte Sätze, die teilweise nur aus zwei Wörtern bestanden. Damit konnte ich überhaupt nichts anfangen. Ich habe das Buch dann bis zum Ende überflogen, um zu wissen, wie es ausgeht, weil mir die Geschichte eben immer noch sehr gut gefallen hat. Von diesem Autor werde ich aber definitiv nie wieder ein Buch anschaffen, ich habe daraus also gelernt.

Ein weiteres Buch, bei dem ich mir allein von dem Klappentext her wesentlich mehr erwartet habe, war "Seelen" von Stephenie Meyer. Ich habe bereits in einem anderen Thread geschrieben, dass mir die Geschichte bis zum Ende super gut gefallen hat und auch das Ende durchaus zufrieden stellend war. Aber der Schreibstil hat für mich das ganze Buch versaut. Es war viel zu lang gezogen und konnte mich somit einfach nicht fesseln. Durch dieses Buch habe ich mich wirklich gequält, aber ich wollte eben unbedingt wissen, wie es ausgeht. Ich habe aber dementsprechend auch lange gebraucht, bis ich es endlich durch hatte und habe gegen Ende hin nur noch die Absätze überflogen, um grob zu wissen, was darin stand. Da Stephenie Meyer einen Hang dazu hatte, alles doppelt und dreifach zu schreiben, war es auch nicht wesentlich für das Verstehen der Geschichte.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich hatte so ein Problem auch schon, allerdings mit einem Buch, was ich dank der Schule eh hätte lesen müssen. Die Rede ist von dem Buch "Das Parfum" von Patrick Süskind. Der Klappentext klang noch recht interessant, aber als ich dann die ersten Seiten hinter mir hatte, dachte ich, dass ich gleich einschlafen würde. Das Buch musste ich dann leider noch zu Ende lesen, was ich auch am Stück gemacht habe, weil ich damit nicht noch länger Zeit verbringen wollte. So langatmig war kein anderes Buch, was ich je gelesen habe. In der Presse wurde das Buch und auch der Film in höchsten Tönen gelobt und ich fragte mich dann immer, ob ich etwas anderes gelesen hätte, was aber nicht der Fall war.

Das Buch habe ich dann an Mädchen aus der Klasse unter mir samt meiner Notizen weitergegeben. Sie musste das Buch nicht lesen, denn sie hatte meine Notizen. Ansonsten würde ich solche Bücher aber einfach verkaufen, da ich zu wenig Platz für unnütze Bücher habe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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