Unpraktische Regelung im Kindergarten
Die Mutter meiner Patenkinder rief mich eben an und bat mich um Hilfe bei zwei Terminen im Kindergarten. Der erste ist ein Bastelnachmittag, wo die Eltern die Möglichkeit haben, mit ihrem Kind eine Laterne zu basteln. Das blöde an der Sache ist aber, dass Geschwisterkinder nicht mitgebracht werden dürfen. Da frage ich mich doch mal, wie die normale Familie das realisieren soll. Denn nachmittags um drei ist da der andere Elternteil nicht unbedingt schon zu Hause, wo also soll man denn bitte das Geschwisterchen lassen? Und nicht jeder hat Großeltern oder sonstige Babysitter zur Verfügung. Ich kann schon verstehen, dass es ein umständliches Gewusel abgibt, wenn 20 von 25 Kindern in der Gruppe noch ihre Geschwister mitbringen, aber wo soll man denn sonst mit ihnen hin? In diesem Fall bleibt die Größere jetzt bei mir, während Mama mit der Kleinen eine Laterne bastelt.
Am Martinstag gibt es ein ähnliches Problem. Man geht gruppenweise, jedes Kind soll bitte auch mit seiner Gruppe gehen und man soll sich nicht mischen. Ein Erwachsener muss aber bei jedem Kind dabei sein. Da frage ich mich dann wieder, wie Eltern, deren Kinder in zwei verschiedenen Gruppen sind, das regeln sollen. Der Umzug ist wieder zu einer Uhrzeit, wo Vollzeit arbeitende Leute noch im Büro sind. Da aber das andere Kind nicht zum Gruppenumzug des Geschwisters mitgebracht werden darf, entsteht ein Dilemma, wenn der andere Elternteil sicht nicht frei nehmen kann. Und es gibt ja auch alleinerziehende Mütter oder Väter.
Wir haben es jetzt so besprochen, dass ich mit einem Mädchen gehe und die Mutter mit dem anderen, da waren die Erzieherinnen auch sofort einverstanden. Aber wie machen dass denn bitte Leute, die keine Patentante, Oma oder sonstwen zur Verfügung haben, aber mehrere Kinder in verschiedenen Gruppen? Das ist doch schon ein bischen irrwitzig. Und hier kann ich erst Recht nicht verstehen, warum die Geschwisterkinder stören. Man meldet sie in der eigenen Gruppe ab und sie gehen mit der Familie. Wo ist bitte das Problem? Außerdem sind wir in dem Kindergarten, in dem ich gearbeitet habe, ohnehin immer als ganzer Kindergarten gegangen, anstatt auf der Gruppenaufteilung zu bestehen. Abgesehen davon, dass ich das unschön finde, ist das ganze Laternenfest und die Vorbereitung ein organisatorisches Debakel für Eltern mit zwei oder mehr Kindern. Sowas muss doch nicht sein!
Hallo!
Diese Regelung hatten wir teilweise in unserem Kindergarten auch, wo ich meine Kinder hatte. Ich war ersatmal alleinerziehende Mutter und dann waren meine beiden Kinder in verschiedenen Gruppen. Keiner der Kinder wollte aber unbedingt mit der Oma so einen Nachmittag machen. Also habe ich mit den Erziehern gesprochen, dass ich mich nicht teilen kann.
Bei den Bastelnachmittagen wurden dann zwei verschiedene Termine gemacht. Jede Gruppe hatte dann einen anderen Termin, so dass ich bei beiden Kindern dabei sein konnte. Da dann die anderen Gruppen normalen Kindergarten hatten, konnten die Kinder in ihre jeweilige Gruppe gehen.
Als aber meine Tochter noch nicht im Kindergarten war, habe ich einfach drauf bestanden mein Kind mitzubringen. Nach Hause schicken konnten sie mich ja schlecht. Und ich habe meine Tochter einfach mitgenommen, weil ich keinen für meine Tochter hatte, der sich um sich kümmern konnte.
Bei dem Martinszug war es auch so, dass die Guppen immer zusammen gingen, weil jede Gruppe eine andere Fackel hatte und die Fackeln zusammen gehen sollten, die auch zusammengehörten. Also durfte mein Ältester dann mit einer anderen Mutter mitgehen und ich konnte mit meiner Jüngsten mitgehen. Mein Sohn fühlte sich dann schon groß und empfand das als nicht so schlimm.
Ich denke, dass die Eltern sich da mal mit den Erzieherinnen zusammensetzen sollten und auch ihre Probleme schildern, die daraus entstehen. Es gibt Regelungen, die kann man ein wenig lockern, damit man eben allen gerecht wird und kein Kind traurig sein muss, weil Mama nicht mit zum Bastelnachmittag kommen kann oder nicht mit dem Martinszug mitgehen kann.
Naja, so schlimm finde ich den Laternenumzug jetzt auch nicht, aber ziemlich Groß-Familien feindlich ist die ganze Sache schon. Bei uns im Kindergarten war das nie ein Problem, dass man sein Geschwisterkind mit brachte. Warum machen den die Kindergärten so ein Tam-Tam um die ganze Sache?
Aber da sieht man mal wieder, dass unglaublich praktisch ist wenn es große Geschwister gibt. Die können dann immer zum Laternenumzug verdonnert werden.
Wahrscheinlich haben die Kindergärten schlechte Erfahrungen mit den Geschwisterkindern gehabt. Vielleicht waren es dann einfach zu viele und es kam zu Platzmangel. Warum müssen auch die Eltern unbedingt mit zum Laternen basteln? Ich glaube die wollten das schon immermal...
Ich kann das bei den Kindergärtnerinnen von heute, die ja eigentlich wissen, wie es um die arbeitende Elternschaft steht, auch leider nicht nachvollziehen. Schon zu meiner Kindergartenzeit (ist schon fast 20 Jahre her), war es kein Problem, wenn die Gruppen gemischt wurden. So entstehen doch neue Freundschaften! Ich hatte dort bei diesem Laternenfest meine beste Freundin kennen gelernt und sie ist es auch heute noch.
Auch kann ich es nicht verstehen, dass das Fest zu Bürozeiten statt findet. Der Sinn des Laternenfestes ist doch- jedenfalls für mich- dass es schon dunkel ist. Wir machten das Fest immer nach 18 Uhr. Sogar teilweise viel später und es war supertoll und die Laternen kamen im Dunkeln immer gut zur Geltung. Darauf haben meine Kindergärtnerinnen immer geachtet.
Wenn ich die Mutter dieser Kinder wäre, dann würde ich auf jedenfall einen Elternabend einberufen (oder die Kindergartenpädagoginnen bitten, so etwas zu organisieren) und das Problem einmal vorbringen und beim Schopf packen. Ich finde sehr wohl, dass die Kindergartenpädagoginnen darauf Rücksicht zu nehmen haben, ob ihre Planung für die Eltern machbar ist oder ob da nur die Kinder bei der ganzen Sache leer ausgehen, von der sie eigentlich etwas davon haben sollten. Ich würde sie knallhart einmal darauf ansprechen, ob sie eigentlich schon einmal etwas von Elternarbeit gehört haben, denn so etwas scheint im betreffenden Kindergarten nicht weit verbreitet zu sein.
@Maamel: wie alt bist Du denn? Von den Kindertageseinrichtungen wird es oft genug gefordert, dass die Eltern mitarbeiten. Bei solchen Anlässen lernen die Erzieher und die Eltern einander kennen. Das wird gern gesehen und viele Eltern nehmen das gern wahr, weil sie so Dinge erfahren, die sie sonst nicht erfahren würden.
Glücklicherweise kenne ich diese Probleme nicht. Im Gegenteil, bei uns ist es sogar, dass es unterstützt wird, wenn die Geschwister auch in unterschiedlichen Gruppen einander helfen. Auch bei Veranstaltungen der Kita wird darauf geachtet, dass Geschwisterkinder diese Veranstaltungen gemeinsam mit erleben. Nur bei einigen Veranstaltungen geht das nicht. So fahren die Älteren beispielsweise einmal öfter in das Puppentheater, aber das ist ja Kita-intern.
Wenn das nicht so wäre, dann würde ich das auf jeden Fall ansprechen: bei der Leiterin der Kita, beim Elternbeirat/-kuratorium, auf der nächsten Elternversammlung. Wenn es denn einen triftigen Grund für diese strikte Trennung gibt, dann sollten die Möglichkeit geschaffen werden, dass alle Eltern so wie gewünscht an den Veranstaltungen teilnehmen können. Beispielsweise wie von Diamante beschrieben an getrennten Nachmittagen basteln.
Gottseidank hatten wir in unserem Kindergarten keine solchen irrsinnigen Regelungen. Mein kleiner und mein mittlerer sind gerade einmal 2 Jahre und 4 Monate auseinander, und sie gingen eine Zeitlang zusammen in den Kindergarten.
Da mein Mann auch Vollzeit arbeitet und ich mit den Kindern zuhause war, nahm ich immer alle 2 bzw. alle 3 Kinder mit in den Kindergarten, sei es zum basteln oder Kekse backen oder zum Laternenumzug.
Bei unserem Kindergarten war es nie ein Thema und auch nie ein Problem. Der Kindergarten kennt mich bzw.alle meine 3 Kinder, da sie alle 3 in den gleichen Kindergarten gegangen sind. Die Erzieherinnen haben sich sogar gefreut, wenn sie eines ihrer Ex Schützlinge wieder gesehen haben, und überhaupt wenn sie schon in die Schule gingen.
Viele haben auch ihre anderen Kinder mitgebracht und es war wirklich nie ein Problem. Ich könnte mir vorstellen, das ich meine Kinder schnellstens in ein anderen Kindergarten gegeben hätte, wenn es ein Problem gewessen wäre, die Geschwister zu den paar Aktivitäten mitzunehmen.
Ich bin gleichzeitig Kindergärtnerin und Mutter eines zwei Jahre alten Sohnes und kenne daher auch beide Seiten und beide Probleme. Als Mutter weiß ich natürlich, dass es nicht immer einfach ist, jemanden für die Betreuung des Kindes (beispielsweise für einen Elternabend ohne Kind) zu finden.
Als Kindergärtnerin weiß ich aber auch, wie chaotisch es sein kann, wenn die Kinder und insbesondere eben die Geschwisterkinder mit zu einer Elternaktivität kommen. Das erste Problem ist, dass es ja häufig mehr als ein Geschwisterkind gibt und dass man meist zu wenig Platz für alle Geschwisterkinder hat.
Das zweite Problem ist, dass es umso chaotischer und unruhiger wird, je mehr Menschen anwesend sind. Laufen dann auch noch statt 25 Kindern 40 oder noch mehr herum, schafft man es kaum produktiv zu sein.
Bezüglich des Laternenfestes bin ich etwas verwundert. Klar sollte es so sein, dass jedes Kind den Umzug mit seiner eigenen Kindergartengruppe erleben darf. Wenn dieser Umzug aber bei beiden Kindern gleichzeitig statt findet und man keine Möglichkeit hat, dass der andere Elternteil kommt, dürfen in meinem Kindergarten beide Kinder in einer Gruppe mitgehen. So ist keiner benachteiligt und muss ohne Mama gehen.
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