Suppenbrühe selbst machen - Ist das viel Arbeit?

vom 02.10.2009, 16:06 Uhr

Ich kaufe normalerweise immer diese Brühwürfel, die es schon sehr günstig zu kaufen gibt, allerdings schmeckt man natürlich wirklich, dass das keine selbstgemachte Brühe ist. Wenn man es mal vergleicht mit einer Suppenbrühe in einem teuren Restaurant, dann ist der Unterschied wirklich himmelweit. Ich habe zwar mal ein Kochbuch besessen, in dem ein Rezept für das Selbstmachen von Suppenbrühe drin stand, aber das habe ich beim letzten Umzug verloren. Als ich meine Oma fragte, wie das funktionieren, sagte sie irgendwas davon, dass man dafür Rindfleisch und Gemüse kochen müsse und es sei unheimlich viel Arbeit und ich solle lieber diese Würfel benutzen.

Wer weiss denn genau wie man Suppenbrühe selbst machen kann? Ist das wirklich so viel Arbeit? Und ist es im Endeffekt viel teurer als einfach Suppenwürfel zu benutzen oder ist das Selbstmachen günstiger, wenn man die Suppenbrühe nacher aufbewahrt?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Von dem Grundpreis der Zutaten her, wird sich das im Preisvergleich mit den Brühwürfel mit Sicherheit nicht viel preislich geben. Kommt halt auch darauf an, ob du nur eine Gemüsebrühe oder eine Fleischbrühe möchtest. Wobei eine Geflügelbrühe wieder günstiger sein wird, als eine Rindfleischbrühe.

Und zwischen den beiden von dir genannten Varianten, gäbe es noch ein Zwischending. Und zwar die Brühe mit gefrorenen Gemüse zu machen.

Im Grunde hat deine Oma recht. Es ist nicht mehr als Fleisch und Gemüse zu kochen. Was die meiste Arbeit macht, ist das putzen, waschen und vorallem kleinschneiden des Gemüses.

Zum Ablauf. Ich gehe mal von einer Fleischbrühe aus. Ich würde da als Zutaten nehmen: Rindfleisch. Da kommt es nun darauf an, ob das Fleisch essen magst oder nicht. Wenn ich mich recht entsinne magst du kein Rindfleisch. Da würde ich dann an deiner Stelle eine Beinscheibe kaufen. Die hält sich preislich in Grenzen und die kannst du nach dem Auskochen ohne Bedenken wegschmeissen. Ansonsten würde ich noch Hochrippe ( die ist aber eher fetter), Brustkern ( da ist auch viel Fett dran), Bug oder gar Buglende, Ochsenschwanz ( auch in meinen Augen eher was zum Wegschmeissen) nehmen. Und wenn du gekochtes Rindfleisch mögen solltest, dann sogar eventuell Tafelspitz, was dann aber auch preismässig eher teurer ist.

Ansonsten würde ich noch Rinderknochen nehmen. Und dann halt Gemüse. Das klassische Suppengrün setzt sich aus: Sellerie, Lauch, Karotten und Petersilie zusammen. Das kannst du aber auch alles einzeln kaufen und musst nicht unbedingt so ein Bund Suppengrün kaufen.

Als erstes brauchst du dann einen Topf Wasser. Ich bevorzuge kaltes Wasser. Da machst du dann schon mal die Knochen rein. Wenn du Fleisch hast, was du nachher eh wegschmeisst, machst du das schon mit rein. Wenn das Fleisch später gegessen werden soll, dann noch nicht. Den Topf setzt du dann mit Gewürzen ( Salz und Pfeffer) auf und bringst das Wasser zum Kochen. Wenn das Wasser kocht und du noch Fleisch hast, gibst du das nun bei. Grund ist der: Fleisch laugt in kaltem Wasser aus. Das ist sinnvoll, wenn du eher Wert auf die Brühe legst. Wenn du aber Wert auf das Fleisch legst, solltest du es erst zugeben, wenn das Wasser kocht.

Beim Gemüse scheiden sich sicherlich die Geister. Wenn man eine Gemüsesuppe will, sollte man das Gemüse auch erst zugeben wenn das Wasser kocht. Ansonsten würde ich es früher zugeben. Wobei halt das Fleisch generell länger braucht zum gar werden.

Das Gemüse halt waschen und putzen und dann kleinschneiden. Und das ist schon ein Stück Arbeit. Deshalb würde ich eventuell zu gefrorenem Gemüse tendieren. Das kannst du ruhig am Anfang zum kalten Wasser dazugeben.

Wenn alles kocht, drehst du die Hitze der Herdplatte runter. Das ganze sollte nur noch leicht sieden.

Je nach Fleischzugabe wird sich oben Schaum bilden. Der kann auch durchaus braun oder grau sein. Das macht nichts. Liegt am Fleisch/ Knochen. Den schöpfst du während des Kochens einfach gelegentlich mal ab.

Ich würde mal schätzen das die alleinige Kochzeit um die zwei Stunden liegt. Aber da braucht man ja nicht dabei stehen. Die meiste Arbeit ist echt das Kleinschneiden des Gemüses.

Die fertige Brühe nachher einfach durchsieben. Es sei denn du wolltest Gemüsesuppe. Und die fertige Brühe kannst du dann auch portionsweise einfrieren.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Im Großen und Ganzen kann ich mich Little Sister's Beitrag nur anschliessen, nur die Brühe selbst mach ich ein bisschen anders.

Das Suppengemüse zerteile ich nur grob und röste es mit den Knochen (auf denen möglichst noch ein bisschen Fleisch ist) und einer halben Zwiebel an. Wenn du die Schale an der Zwiebel lässt bekommt die Suppe dann auch eine extra-schöne Farbe (falls du darauf Wert legst :) ). Dann gieße ich erst mit Wasser auf und gebe das Fleisch dazu. Ein Lorbeerblatt, ein paar Piment- und Pfefferkörner kommen auch noch dazu, und gesalzen wird erst nachdem du die Suppe abgeseiht hast, denn wenn du vorher salzt verdunstet ja noch einiges von dem Wasser und dann kanns passieren dass es zu salzig wird!

Wünsche dir gutes Gelingen!

» ChiaraMondkind » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,87 »



Ich kenne auch vor allem die Variante von ChiaraMondkind. Die Zwiebel kann dabei ruhig kräftig angebraten werden (ja, die berühmten "Röstaromen"). Als Faustregel gilt: Je länger das Ganze vor sich hinköchelt, desto besser. Ich kenne Leute, die lassen die Brühe etliche Stunden köcheln bzw. ziehen (teilweise sogar über Nacht!). Insofern ist es zwar vom Arbeitsaufwand überschaubar, der Zeitaufwand ist aber nicht zu klein.

Und zu den Kosten: Obwohl ich selbst ein Verfechter des Selberkochens bin und insbesondere Suppenwürfel hasse, sind diese doch deutlich günstiger. Wenn Du es gerne ein bisschen natürlicher im Geschmack haben möchtest, kannst Du ja mal im Biosupermarkt oder in der Bioecke von normalen Supermärkten (Edeka ist da zu empfehlen) nach entsprechendem Pulver suchen. Da sind die Inhaltsstoffe wenigstens alle natürlich und es finden sich da auch keine Geschmacksverstärker oder ähnliches.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



moin allerseits,

ich könnte jetzt hier ewig darüber schwärmen, wie gut doch eine selbst gemachte Brühe schmeckt, oder wie es toll es ist wenn seine Brühe selber zubereitet, allerdings koche ich zwar im Betrieb mit selbst gemachter Brühe, zu Hause hingegen habe ich Brühwürfel im Schrank. :lol:

Für den normalen Alltag, wo dann man maximal mal einen halben Liter für die Bolognaise braucht, sind die Brühwürfel vollkommen ausreichend, allerdings sollte man zumindest wert auf Qualität legen, denn wenn ich beispielsweise die Brühe vom Lidl hernehme, schütteln sich meine Geschmacksknospen.

Wenn ich mal ein größeres Gericht plane, nehme ich halt ein/zwei Liter brühe aus meinem Restaurant mit, ich könnte auch welche einfrieren, aber gerade im herbst habe ich deutlich zu wenig Platz und leihe mir teilweise schon die Kühltruhe meiner Nachbarin aus, um der Sanddornproduktion Herr zu werden.

Wenn im betrieb brühe angesetzt wird, sind das nun natürlich Mengen von 50 Liter die dabei erzielt werden, aber vergleichbar mit der Hausmacherbrühe ist sie den noch. Um Rüstaromen zu erzielen, kommen bei uns halbe Zwiebeln direkt auf die Bratenplatte, bis diese schon fast schwarz sind, danach kommen sie zur Brühe dazu. Wer mit Suppenfleisch arbeitet, kann dieses ebenfalls kurz im Topf mit anrösten, danach bitte mit heißem Wasser ablöschen!

Beim Gemüse sollte unbedingt Möhren und Sellerie dabei sein. Die Möhren sorgen für die gewisse süße, der Sellerie gibt das würzige Aroma. weiteres Gemüse ist dann reine Geschmackssache.

Statt das ausgeflockte Eiweiß abzuschöpfen, würde ich komplett mitköcheln lassen und die Brühe später durch ein Handtuch abgießen. Wenn man gedenkt die Einlage mitzuessen, sollte die Suppe mit Eiweiß geklärt werden.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bislang habe ich Brühe nie selbst gemacht, ich finde es zu aufwendig und bevorzuge die Brühwürfel oder die Gläser. Allerdings achte ich darauf, dass es eine Bio-Brühe ist, da für mich in der "normalen Brühe" zu viel drin ist, was nicht hineingehört.

Ich habe auch noch nie Brühe selbst zubereitet, ich traue mich da einfach nicht ran. Bei Suppen, die ich ganz gern mal koche, benutze ich das bereits erwähnte Pulver.

Wenn Du es dennoch selbst mal ausprobieren möchtest, solltest Du zunächst das Gemüse und ggf. auch das Fleisch in kaltes Wasser aufsetzen und dann zum Kochen bringen. Dadurch werden die Geschmacksstoffe besser abgegeben und man soll angeblich weniger Salz brauchen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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