Richtige Förderung von Kleinkindern

Könnt ihr mir helfen? Ich glaube jeder möchte eine gute Mutter sein, ich jedenfalls schon, ich zerbreche mir so sehr den Kopf wie ich meine 10 Monate alte Tochter fördern kann! Wir haben so viel Spielzeug, aber sie konzentriert sich vielleicht 10 Minuten dann sind die anderen Sachen sowie Hund wieder interessanter! Auch rede ich sehr viel mit ihr, ob es das richtige ist keine Ahnung! Im Moment macht meine Kleine immer das was sie nicht darf! Wisst ihr ein Spielzeug, wo sie sich länger spielen oder konzentrieren? Ich kann und will nicht mehr dauernd nein sagen müssen.

Und was sollten sie in dem Alter schon können? Mir ist schon klar das von Kind zu Kind verschieden ist, aber ich hab das Gefühl sie ist einerseits sehr schnell in ihrer Entwicklung andererseits kann sie manches nicht was andere können in ihrem Alter z.B. Fläschchen selber halten! usw. Eine Frage hätte ich noch, ist es normal das Kinder so grob miteinander umgehen?

Je weniger Spielzeug dein Kind hat, desto besser. Es muss sich nicht zwingend stundenlang mit einem Spielzeug beschäftigen, dies ist kein Versäumnis von dir. Wichtig ist doch, dass dein Kind eigene Entscheidungen treffen darf, dass es das macht, wonach ihm der Kopf steht. Du als Mutter kannst da einfach ganz locker sein und schauen , was dein Kind von sich aus macht.

Es ist doch ein gutes Zeichen, dass dein Kind lieber mit etwas belebten (Hund) spielt, als mit einem toten Gegenstand. Natürlich kannst du auch andere Spielpartner einladen, Kinder von Freundinnen beispielsweise. Oder du förderst dein Kind, indem du mit ihm spazieren gehst und zeigst, was es so in der Natur gibt. Im Herbst kann man zum Beispiel gucken, was Bäume so "abwerfen" und daraus etwas basteln, zu Weihnachten kann man Fensterbilder ausschneiden und allgemein etwas von der Tradition, dem Jahreswechsel und der Natur lernen, ohne dass ein Lerndruck entsteht.

Generell ist es immer gut, Kindern etwas Bewegung zu verschaffen, mit ihnen zu Sprechen, etwas vorzulesen, Bastelmaterial zur Verfügung zu stellen und die Fantasie anzuregen. Aber wenn du das locker nebenbei machst, ist die Situation weder für dich, noch für das Kind stressig. Und da dein Kind noch sehr jung ist, kannst du diesbezüglich auch noch warten, es bei Bewegungsspielen belassen, viel mit dem Kind reden und ihm vorlesen und einfach schauen, auf was dein Kind in Zukunft aus eigener Neugierde heraus zugeht.

Kinder haben in diesem Alter eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Mein Sohn verhält sich da genauso. Wir haben ihm einen "sprechenden" Hund von Fisher Price gekauft. Mit diesem Spielzeug beschäftigt er sich länger als 10 Minuten. So sieht der Hund aus: Spielzeug

Natürlich weiß ich nicht, ob deine Kleine sich dafür genauso begeistert wie mein Sohn. Einen Versuch wäre es jedoch wert. Es ist sehr wichtig, dass du viel mit deiner Tochter sprichst. Das wirkt sich positiv auf die Sprachentwicklung aus. Du machst das intuitiv schon richtig.

Zur Entwicklung von Kleinkindern wurde erst kürzlich eine Studie veröffentlicht. Diese besagt, dass jedes Kind sein eigenes Tempo bei der Entwicklung hat. Außerdem kann man die Entwicklung nicht beschleunigen. Deshalb würde ich nicht nervös werden, wenn andere Kinder schon etwas mehr können. Solange die Vorsorgeuntersuchungen alle in Ordnung sind, kannst du beruhigt sein.

Die Förderung von Kleinkindern besteht darin, ihre Interessen und ihr Erforschen zuzulassen, natürlich innerhalb bestimmter Grenzen. In den ersten zwei Lebensjahren steht die Sensormotorische Entwicklung im Vordergrund. Das heißt, Kinder lernen Fortbewegungsmöglichkeiten, trainieren ihr Gleichgewicht, ihre Grob- und Feinmotorik.

Was kann ein 10 Monate altes Kind? Viele Kinder in dem Alter können krabbeln, frei sitzen, sich zum Stand hochziehen und mit Anhalten stehen, Gegenstände greifen und loslassen, brabbeln.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Kinder in dem Alter Alltagsgegenstände meist viel interessanter als Spielzeug finden - Plastikdosen, Plastikflaschen, Löffel, Schuhe, Windeln, Zeitungspapier. All diese Dinge bieten in der Regel viel mehr Möglichkeiten und fordern mehr Kreativität vom Kind als ein blinkendes, auf Knopfdruck Lärmmachendes Spielzeug.

Ich denke nicht, dass sich deine Tochter im Alter von erst 10 Monaten länger als 10 Minuten auf ein Spiel konzentrieren können muss. Auch sind in diesem Alter besonders Alltagsgegenstände von großem Interesse. Das kann der Hund sein, oder aber auch ein Kochlöffel, Topf, etc.

Unser Sohn hat in diesem Alter fast ausschließlich mit Alltagsgegenständen gespielt. Auch er hatte jede Menge Spielzeug, das ich für sinnvoll gehalten habe. Dennoch zeigte er nur kurz Interesse und hatte wesentlich mehr Freude daran mit einem Schneebesen zu spielen, in dem ein Bauklotz steckte (das macht so schönen Lärm!).

Bezüglich dem Entwicklungsstand von deiner Tochter sagst du, dass dir ihre Entwicklung einerseits sehr schnell und andererseits wohl eher langsam vorkommt. Genau das ist aber völlig normal! Ein Kind kann sich nicht in allen Breichen gleich schnell entwickeln und konzentriert sich immer nur auf eine Sache. Unser Sohn ist Beispielsweise motorisch sehr geschickt und seinem Alter weit voraus. Dafür ist er sprachlich gesehen nicht der Schnellste (aber auch nicht der Langsamste).

Zu den Dingen, die Helgak62 festgestellt hat, muss ich sagen, dass es natürlich Kinder gibt, die mit 10 Monaten krabbeln oder sogar laufen können. Es gibt aber auch Kinder, die das in dem Alter noch nicht können und das ist auch nicht weiter schlimm. Schau doch mal in den Mutter- Kind- Pass (in Ö). Dort gibt es ziemlich weit hinten eine Tabelle in der ungefähre Zeitangaben stehen, wann ein Kind was können sollte.

An deiner Stelle würde ich ansonsten einfach einmal darauf achten, woran deine Tochter besonders interessiert ist und ihr auch möglichst viele Erfahrungsmöglichkeiten bieten.