Kommissar Kluftinger

Hallo,

in den letzten Tagen wurde ich gleich mehrfach auf die Kriminalfälle um den Allgäuer Kommissar Kluftinger aufmerksam. Zum einen steht sein neuester Fall "Rauhnacht" auf Platz 1 der Bestsellerlisten, zum anderen hatte die Verfilmung seines ersten Falles ("Milchgeld") kürzlich TV-Premiere im Bayerischen Fernsehen.

Dies war für mich Anlass genug, mir den ersten Fall von Kluftinger als Taschenbuch zuzulegen und nach knapp der Hälfte des ca. 300 Seiten dicken Buches des Autorengespanns Michael Kobr und Volker Klüpfel fällt mein Fazit unterschiedlich aus. Das Buch stellt die Facetten des etwas eigenen, sehr unbeholfenen, heimatverbundenen und wenig weltoffenen Kommissars zwar sehr schön da, sodass man ziemlich oft schmunzeln muss, doch der eigentlich Kriminalfall gerät dabei leider etwas in Abseits. Auch bin ich gerade an einem Punkt, an dem mir die Geschichte schon relativ vorhersehbar zu sein scheint, weswegen keine sonderlich große Spannung mehr bei mir aufkommt.

Dennoch werde ich das Buch natürlich weiterlesen und werde mal schauen, ob ich nicht auch noch zu einem "Kluftinger-Fan" werde, denn davon soll es auch außerhalb der bayerischen Landesgrenzen inzwischen zahlreiche geben.

Ich habe vor einiger Zeit mir mal ein Fall aus der Kluftinger-Reihe aus der Bücherei ausgeliehen. Es handelte sich um "Rauhnacht", also schon ein etwas neuerer Band und der gefiel mir wirklich sehr gut. Ich habe dann auch einen weiteren Kluftinger-Band gelesen, nämlich "Erntedank" und ich meine, da war noch ein Band mit dabei, an den ich mich nicht mehr erinnern kann. Es stimmt schon, was Du sagst, die eigentliche Krimigeschichte gerät etwas in den Hintergrund, aber ich muss sagen, dass ich den Kluftinger so als Protagonist sehr gern mag und seine doch etwas schrullige Art durchaus genieße.

Inzwischen habe ich noch zwei weitere Bände aus der Bücherei geliehen, die ich mir noch zu Gemüte führen möchte, um welche es sich handelt, weiß ich jetzt nicht. Aber wie dem auch sei, ich mag den Stil und obwohl ich es allgemein betrachtet mit Kriminalromanen nicht habe, ist es schon so, dass mich zumindest die Reihe um Kluftiger, aber auch die Krimis von Nele Neuhaus durchaus ansprechen und reizen.

Die Verfilmung habe ich noch nicht gesehen, aber mir ist es nun untergekommen, dass die ARD nun den zweiten Film am kommenden Mittwoch ausstrahlen wird. Leider habe ich die erste Verfilmung beziehungsweise dessen Ausstrahlung nicht gesehen, aber ich hoffe, dass mir nun die zweite Verfilmung nicht auch noch durch die Lappen geht.

Ich habe alle Kluftingerromane begeistert gelesen und geradezu verschlungen. Mir gefällt dabei besonders gut, dass der spleenige Kommissar Kluftinger und seine Bekannten einen wichtigen Teil der Geschichte ausmachen. Denn genau das prägt nach meiner Ansicht diese Allgäu-Krimis: die Mischung aus Kriminalroman, Lokalkolorit und der Portraitierung der Beziehungen zwischen den Hauptpersonen.

Die Erfahrung, dass neben den persönlichen Geschichten und Erlebnissen die Kriminalgeschichte in den Hintergrund rückt, kann ich so nicht bestätigen. Für mich ergibt die Storyline vielmehr ein stimmiges Ganzes. Mir gefällt, dass es sich nicht um den üblichen Klischeekrimi handelt, sondern dass die Geschichte durch die Verlegung ins Allgäu etwas Besonderes an sich hat.

Große Literatur sind die Krimis vielleicht nicht - große Unterhaltung aber auf jeden Fall! Von mir sind die Bücher deshalb unbedingt als Ferien- und Urlaubslektüre zu empfehlen. Nur zum Einschlafen sollte man die Bücher lieber nicht zur Hand nehmen, denn sonst kann es einem passieren, dass man die ganze Nacht über schmökert, anstatt zu schlafen...!