Amoklauf in Finnischer Schule
In einem finnischen Gymnasium in der Kleinstadt Tuusula (nördlich von Helsinki) hat ein 18 jähriger Schüler heute morgen bei einem Amoklauf ein Blutbad angerichtet. Er hat den Direktor und weitere drei Personen beschossen, drei der Personen tragen lebensgefährliche Verletzungen davon, eine Person ist tot.
Nach seinen Schüssen hat sich der Amokläufer in der Schule verschanzt, die Polizei hat das Schulgelände umstellt. Einige Schüler konnten über Fenster fliehen. In einem anderen Artikel wird berichtet, daß Schüler in eine nahegelegene Kirche evakuiert wurden.
Über die Gründe des Amoklaufs ist noch nichts bekannt. Mitschüler sagten aus, daß er seine Tat im Internet bei YouTube indirekt angekündigt habe solle.
Sonst hört man ja nur aus Amerika Berichte von Amokläufen. Das ist wohl der erste größere Amoklauf den ich aus Skandinavien höre. Ich frage mich wie das mit Waffen in Finnland gehandhabt wird und woher der Junge in diesem Fall die Waffe hatte.
Finde solche Sachen immer wieder sehr traurig. Ich muss da immer wieder an Erfurt denken. ABer warum haben die Schüler was davon gewusst und nichts gesagt?! Zumindest irgendeinem Lehrer oder so .
Liebe Grüße NBGamer
Ja, das ist wirklich traurig.
Das jemand um sein eigenes Leid zu lindern, andere töten muss ist sehr sehr trautrig.
Die Frage sollte aber sein, wie man das zukünftig verhindern kann. Wie ist der Junge an die Tatwaffe gekommen?
Und jede Wette, daraus wird wieder ein Medienrummel gemacht.
Man wird wieder "durch geheime Privatdetektive und Informanten" herausgefunden haben, dass der Freund seiner Schwester im letzten Monat eine CS LAN Party gefeiert haben, und deswegen die Killerspiele verbieten will.
Oder das Argument mit Youtube, dass man generell das Internet sperren sollte oder zumindest zensieren, damit ja keine Vorbilder geschaffen werden.
Meiner Meinung nach tragen aber vorallem die Gesellschaft und Erziehung ihre Schuld. Vielleicht kann man ja mal die Familienverhältnisse ansehen. Zur Gesellschaft: Ich denke sie ist heutzutage viel verändert als zu damaliger Zeit. Damals gab es sowas noch nicht wie Attentate. Ich kann mich aber da irren.
Hallo zusammen,
ich habe grade im Internet nochmals nachgelesen, inzwischen wurde bekannt daß der Amokschütze acht Menschen getötet hat, sieben Schüler und die Rektorin der Schule. Am Ende hat er die Waffe gegen sich selbst gerichtet und ist an seinen Verletzungen gestorben.
Ich finde solche Nachrichten sehr schlimm. Wenn man selbst Kinder hat kann man sich vorstellen, wie furchtbar es für die Eltern der eingeschlossenen Kinder sein muß, vor der Schule zu stehen, nur warten zu können und nicht zu wissen, ob das eigene Kind noch lebt. Einfach grauenvoll.
Naja, was solls, passiert eben, das gabs früher das gibt`s heute und das wird auch in der Zukunft passieren - einer hat`s immer irgendwie nötig.
Ehrlich gesagt wundert mich immer, wie wenig Menschen da sterben, dafür, dass die Amokläufer ja ein halbes Arsenal mit sich führen und eigentlich am Anfang genug Zeit haben, "loszulegen". Wahrscheinlich begegnen sie unterwegs doch der Einsicht, dass das so kaum richtig sein kann und keine Probleme löst, was wieder in der Flucht per Suizid endet.
Subbotnik hat geschrieben:Naja, was solls, passiert eben, das gabs früher das gibt`s heute und das wird auch in der Zukunft passieren - einer hat`s immer irgendwie nötig.
Stimmt. Leider!
Wirklich unternehmen kann man gegen solche Leute nichts. Und wer meint doch, der sollte mal das Buch "Wir müssen über Kevin reden" lesen...
Subbotnik hat geschrieben:Wahrscheinlich begegnen sie unterwegs doch der Einsicht, dass das so kaum richtig sein kann und keine Probleme löst, was wieder in der Flucht per Suizid endet.
Ich glaube eher, dass die Amok-Läufer ja vorher noch nie auf einen lebenden Menschen, wahrscheinlich noch nicht mal ein größeres Lebewesen geschossen haben. Und wenn solche Leute dann mit echten Waffen auf echte Menschen schießen und zum Teil deren Todeskampf miterleben ist das sicher auch schockierend und rettet sicher etlichen anderen Leuten das Leben. Denn so abgebrüht sind ja die meisten Amokläufer eher nicht.
Da ich selbe aus Erfurt kommen habe ich den Amoklauf natürlich im Ferseher verfolgt.
Und es war mir mal wieder unbegreiflich was in den Kopf des schülers vorgehen muss um sich auf so eineTat vorzubereiten und sie durchzuführen.
Bei der bundeswehr hat man zwar auch gelernt mit einer Waffe umzugehen aber man kommt doch nie auf die Idee sie gegen Menschen einzusetzten.
Es klingt zwar blöd aber irgendeine Windung im gehirn muss da nicht rund laufen.Er war schließlich ein überdurschnittlich guter Schüler und trotzdem ist dieser Frust entstanden und hat sich entladen.
Nie werde ich diese "Leute" nie verstehn.
Jenna hat geschrieben:Sonst hört man ja nur aus Amerika Berichte von Amokläufen. Das ist wohl der erste größere Amoklauf den ich aus Skandinavien höre.
Hallo,
bislang gab es dergleichen in Finnland auch noch nicht. Medienberichten zufolge ist Gewalt an den Schulen dort so selten, dass es seit 1999 "nur" zu vier Messerstechereien kam, bei denen niemand getötet wurde.
Jenna hat geschrieben:Ich frage mich wie das mit Waffen in Finnland gehandhabt wird und woher der Junge in diesem Fall die Waffe hatte.
nambrot hat geschrieben:Die Frage sollte aber sein, wie man das zukünftig verhindern kann. Wie ist der Junge an die Tatwaffe gekommen?
In Finnland ist es gesetzlich so geregelt, dass ein Waffenschein bereits mit 15 Jahren beantragt werden kann. Das Waffengesetz ist also bei weitem nicht so strikt geregelt wie beispielsweise in Deutschland. Daher haben auch etwa 56% der Finnen eine Feuerwaffe... Damit stehen sie weltweit nach den USA und Jemen an dritter Stelle! (Allerdings soll Deutschland die höchste Anzahl an illegalen Feuerwaffen haben?)
Allerding ist die Kriminalitätsrate auffallend niedrig. Deshalb wurde es bisher auch abgelehnt, das Waffengesetz zu verschärfen.
Den Nachrichten zufolge ist dies der schlimmste Vorfall seit 2002 ein Bombenanschlag auf ein Einkaufszentrum verübt wurde, bei dem der Täter und sechs weitere Menschen ums Leben kamen.
Dieser Amoklauf war also ein Einzelfall, was er hoffentlich auch zukünftig bleiben wird. Insofern stellt sich die Frage, was hat diesen Jungen in einem offensichtlich relativ friedlichen Land dazu getrieben (vielleicht das schlechte Vorbild aus anderen Ländern?), und was kann man von Finnland lernen, wenn die Kriminalitätsrate dort im allgemeinen und auch an Schulen so niedrig ist?
Davon abgesehen hoffe ich, dass die Schüler dieser Schule, ihre Lehrer und sämtliche betroffenen Familien entsprechend betreut werden, um dieses Trauma irgendwie verarbeiten zu können. Wie sollen die Schüler und Lehrer nach so etwas nur je wieder zur Schule gehen können, oder die Eltern ihre Kinder dorthin lassen, ohne diesen Vorfall ständig im Hinterkopf zu haben?
Viele Grüße vom
regentrudchen
Also einen Amoklauf kann man auch ohne Feuerwaffe begehen, fällt mir nur ein - man braucht diese nicht zwingend.
Und in Finnland wird bestimmt auch viel und gern gejagt, was die hohe Quote an Schusswaffen begründet.
Und wie gesagt, es gibt immer jemand, der mal austickt, vielleicht wurde er, trotz seiner guten Leistungen oder gerade deswegen, aufgrund einer psychischen Macke oder einer äußerlichen Besonderheit gemobbt und ist deswegen ausgerastet. Wäre ja nicht das erste Mal.
grimmer hat geschrieben:Und es war mir mal wieder unbegreiflich was in den Kopf des schülers vorgehen muss um sich auf so eineTat vorzubereiten und sie durchzuführen.
Was wird da wohl vorgehen - spontan macht man das nicht. Ich würde sagen: jahrelange Erniedrigungen und Demütigungen, Minderwertigkeitskomplexe, Rachegedanken, Verzweiflung. Gründe gibt es für einen Amoklauf genug - nur ob man deswegen wirklich einen begeht, ist die andere Sache.
grimmer hat geschrieben:Bei der bundeswehr hat man zwar auch gelernt mit einer Waffe umzugehen aber man kommt doch nie auf die Idee sie gegen Menschen einzusetzten.
Na das glaub ich mal weniger, schließlich wird man dort nicht ausgebildet nur auf Blumentöpfe zu schießen, sondern dass man andere, feindlich gesinnte Menschen, egal ob als Person oder in einem Fahrzeug, nötigenfalls zu eliminieren oder bildet die Bundeswehr jetzt nur noch dahingehend aus, dass man andere gefangen nimmt?
Selbst im Schützenverein schießt man so gesehen auch auf Menschen oder Dummies, kommt ganz darauf an (Zielscheibe und welches Land).
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