Wie viel Sprachen kann man lernen und sprechen?
Ich denke auch, dass das auf den Mensch ankommt. Eine Freundin von mir lernt Englisch und Latein. Das ist ihr bei Weitem schon zu viel. Ich lerne Englisch gar nicht mehr, da ich es mit 12 fließend sprechen konnte (Ich bin 14). Ich lerne zusätzlich Französisch, Spanisch, Italienisch, Griechisch und Türkisch. Ich habe zwischendurch Japanisch und Albanisch gelernt, habe aber aufgehört, mich dafür zu interessieren.
Wenn möglich möchte ich noch Finnisch, Russisch, Schwedisch, Ungarisch, Dänisch, Portugiesisch, Chinesisch und Hindi lernen, aber ich glaube das ist etwas zu viel. Eine Begrenzung gibt es meines Wissens nach wirklich nicht. Du musst teilweise nur besonders viel Zeit investieren. Costa Cordalis zum Beispiel spricht 8 Sprachen fließend. Das will ich auch mal können.
Ich denke man kann theoretisch sehr viele verschiedene Sprachen lernen und dann mehr oder weniger beherrschen. Das hängt vielleicht etwas von der persönlichen Begabung ab. Das Hauptproblem aus meiner Sicht ist aber, dass man eine Sprache wirklich beständig praktizieren und immer am Ball bleiben muss, um sie richtig gut zu sprechen. Wenn man sie auch nur mal ein halbes oder gar ein Jahr vernachlässigt sind sofort viele mühsam angelernte Vokabeln oder Grammatikregeln weg und vergessen.
So geht es mir zumindest, ich spreche zwei Fremdsprachen, wobei ich sagen muss, dass meine Kenntnisse wohl fürs tägliche Leben oder einen Urlaub gut reichen würden, so richtig für den Beruf aber eher nicht nicht. Ich kenne aber Leute, die durchaus 6-8 Sprachen gelernt haben, diese aber nicht alle gleich gut sprechen bzw. manche eher verstehen oder lesen, aber nicht so richtig selber korrekt sprechen können.
Meines Erachtens kann man auch so viele Sprache erlernen wie man möchte - denn Wille und Interesse zählen. Ich kann nur Englisch und das auch nicht sehr gut. Da kann ich selber sagen das es zu wenig ist. Dennoch würde ich auch noch gerne Französisch können, weil mir die Sprache irgendwie am Herzen liegt. Spanisch ist meiner Meinung auch eine interessante Sprache. Wenn man sich wirklich entschlossen hat Sprachen zu lernen, dann muss man dafür Zeit investieren können. Anders geht es nicht.
Ich möchte euch auch noch kurz meine Situation vorstellen. In der Grundschule hatte ich ab der vierten Klasse ein wenig Englischunterricht. Richtig los gings mit Englisch dann im Gymnasium mit vier Wochenstunden. Ich gehe jetzt in die 11. und spreche schon sehr gut Englisch. Allerdings vermisse ich am Englischunterricht generell Kommunikation, es wird zu viel schrifltiche Kompetenzen trainiert, die meiner Meinung nach viel unwichtiger sind. Da ich mich für das Realgymnasium entschieden hatte, lernte ich erst ab der 9. eine Zweitsprache, im Gegensatz zum gymnasialen Teil, die in der 7. eine zweite Fremdsprache lernten, und in der 9. eine dritte.
Jedenfalls standen Französisch und Latein zur Auswahl, wobei ich Latein wählte, da ich Französisch nicht für besonders wichtig halte und mit Latein eine Grundlage für andere romanische Sprachen wie Spanisch und Italienisch habe, die ich vielleicht später noch erlernen möchte. Außerdem ist Latein nicht nur trockener Sprachenunterricht, sondern beinhaltet auch sehr viel Kulturkunde, was mich sehr interessiert. Ich habe jetzt damit begonnen, mir selbst Russisch beizubringen, wobei die größte Gefährdung hierbei die Motivation ist, die schnell verloren gehen kann. Während dem Studium möchte ich dann noch Chinesisch lernen.
Ich weiß nicht so recht, ob ich mir mit Sprachen leicht oder schwer tue. Ich bin viel mehr der naturwissenschaftliche Typ und lerne Sprachen auch nicht, weil es mir gefällt, sondern weil ich denke, dass Sprachen wichtig sind. Man müsste übrigens nicht 10 Stunden Sprachenunterricht in der Woche haben, wenn man eine oder zwei Weltsprachen einführen würde, was allerdings ein anderes Thema ist. Jedenfalls bin ich zwar in Englisch und in Latein der beste in meiner Klasse, trotzdem habe ich das Gefühl, mir in Sprachen eher schwer zu tun.
Die wichtigste Voraussetzung, um Sprachen erlernen zu können ist meiner Meinung nach nicht etwa die Kapazität des menschlichen Gehirnes, sondern die Motivation und natürlich Talent. Besonders wenn man sich selbst eine Sprache beibringen möchte, ist es sehr schwer die nötige Motivation aufzubringen und regelmäßig zu lernen. In der Schule ist es einfacher, denn da hat man ja den Druck, Aufgaben zu machen und sich anzustrengen. Ich habe mir selbst einen Spanisch-Lernkurs gekauft, habe aber danach wieder aufgegeben und mir einen Russischkurs gekauft, in der Hoffnung, dass dieser mehr Spaß macht. Überraschenderweise ist dies nun tatsächlich der Fall, denn besonders die kyrillische Schrift macht mir sehr viel Spaß, allerdings ist die Aussprache ein großes Problem, da ja CDs auch nicht besonders hilfreich sind.
Rein theorethisch kann glaube ich ein normaler Mensch ohne außergewöhnliches Talent in diesem Bereich locker 10 Sprachen lernen, wenn man die Motivation dazu hat. Das wichtigste ist, nicht zwei ähnliche Sprachen gleichzeitig zu beginnen, wie zum Beispiel zwei slawische oder zwei romanische Sprachen, da man dabei alles sehr leicht durcheinander bringt. Außerdem ist es glaube ich wichtig, dass man eine Sprache auch anwendet, indem man in das Land fährt und Sprachreisen macht, um eine Sprache zu perfektionieren, und außerdem, um zu vermeiden, dass Kenntnisse verloren gehen.
Das hängt von der Sprachbegabung des einzelnen Menschen ab. Manche besonders Begabte sprechen Dutzende von Sprachen, anderen reicht schon Englisch und sind mit jeder weiteren Sprache überfordert - so wie ich. Meine Schwiegermutter war Dolmetscherin und spricht sechs völlig verschiedene Sprachen fließend und angeblich versteht sie zwanzig weitere beziehungsweise kann sich damit verständigen.
Einer meiner Söhne hat diese Begabung geerbt. Er kann sich alles, was mit Sprachen zu tun hat, viel leichter merken als meine anderen Kinder. Das ist ein angeborenes Talent, denn ich habe meine Kinder ja gleich erzogen und denselben Umweltbedingungen ausgesetzt. Mein Sohn hat die Aussprache auch sehr schnell heraus und redet mit wenig Akzent.
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