Vorräte für eventuelle Krisenzeiten?

vom 29.09.2009, 07:36 Uhr

Gestern war im Fernsehen eine Reportage. In der Reportage ging es unter anderem um einen Krisenmanager. Der meinte, dass man vor 20 Jahren sogar schon den Kindern in der Schweiz beigebracht hat, dass man zu Hause Vorräte für mindestens 3 Monate haben sollte. Mittlerweile würde er sogar soweit gehen, dass man ein halbes Jahr ohne Einkaufen auskommen müsste. Er steht auf dem Standpunkt, dass von heute auf morgen die Banken zusammenbrechen können und dann keiner mehr an sein Geld kommt. Dann kann keiner mehr einkaufen gehen, weil keiner mehr mit Karte einkaufen gehen kann und auch kein Bargeld mehr zu Hause hat.

Sein Keller war vollgestopft mit Konserven, Tuben Tomatenmark, Nudeln und sogar Toilettenpapier und Papiertaschentücher hat er auf Vorrat gekauft. Wenn das Verfalldatum fast erreicht ist, dann spendet er die Sachen an die Tafel und kauft wieder neue Sachen ein. Sein Vorrat reicht für eine Familie mehrere Monate und er meinte, dass alles es so machen sollten. Denn es wird kommen, dass eine Krise da ist, wo dann keiner mehr was hat.

Dieser Mann hält sogar Vorträge, wo er 5 Euro Eintritt dafür bezahlt und die Leute rennen ihm die Bude ein. Er hat sogar ein Buch geschrieben über so ein Krisenchaos, was entstehen kann und wie man dieses Chaos vermeiden kann. Die Leute, die an dieser Sitzung/diesem Vortrag teilgenommen haben waren teilweise os begeistert und meinten, dass sie auch jetzt mehr Vorräte einkaufen werden.

Was haltet ihr von so einer Schwarzmalerei? Denkt ihr, dass es wirklich eine Zeit kommen wird, wo man auf seine Vorräte angewiesen ist, weil man nicht mehr einkaufen gehen kann? Habt ihr Vorräte im Haus, die mehrere Wochen oder gar Monate reichen würden? Habt ihr schon mal daran gedacht, dass uns eine derartige Krise erreichen könnte und man wirklich dann da steht und nichts hat? Wie lange würden eure Vorräte reichen?

Ich denke, dass meine Vorräte, die ich hier zu Hause habe vielleicht 14 Tage reichen würden. Aber in den letzten 14 Tagen würde es schon knapp werden. Vor allem, was Brot und Mehl betrifft. Ich denke auch nicht, dass man einen derartigen Vorrat anschaffen muss. Ich wüßte auch gar nicht wohin mit einem Bunkervorrat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich halte davon nicht wirklich was. Weil wenn ich jetzt schon Vorräte anlegen müsste, dann wären es vielleicht Nudeln oder andere trockenen Lebensmittel, denn frische Sachen werden ja schlecht. Dann muß man um einen Vorrat anlegen zu können das Geld ja vorstrecken.

Wer hat das schon? Ein halbes Jahr als Notration anzulegen, dass geht ja auch ins Geld. Vor allem denke ich nicht unbedingt, dass wir Not leiden müssen oder das irgendwas schlimmes passieren wird. Da denke ich eher positiv.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Einen Bericht über diesen Mann habe ich auch schon gesehen und musste eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Ich selbst halte nichts davon, mir Vorräte für drei bis sechs Monate anzuschaffen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
1. Mag ich nicht so negativ denken. Denn man geht ja von einer Katastrophe aus und solche Gedanken will ich mir gar nicht machen. Was käme außerdem nach den sechs Monaten?
2. Bräuchte ich für solche Vorräte einen größeren Keller. Klar, man könnte alles unterbringen wenn man wollte. Aber dann geht eben auch deutlich Platz verloren.
3. Müsste man eine ganze Menge an Geld ausgeben, um die Vorräte immer auf den aktuellen Stand (in Hinsicht Haltbarkeitsdatum) zu halten. Ich weiß nicht, ob ich mir das auf Dauer leisten könnte.
4. Erscheint es mir logischer mir ein paar tausend Euro in den Safe zu tun, wenn ich denn von so einem Szenario ausgehen würde. Klar, der Geldwert könnte auch verfallen, aber man kann nicht für alles vorsorgen.

Wer sich so einen Vorrat zulegen will, der soll es tun. Wer den Menschen durch Bücherkauf und Eintrittsgelder reiche machen will, der soll es auch tun. Ich seh in beiden keine Notwendigkeit. Für ein paar Wochen könnte ich dank eingelagerten Kartoffeln und vollen Kühltruhen sicher ganz gut überleben, aber selbst an eine Notsituation die nur ein paar Wochen dauert mag ich nicht denken.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo Diamante!

Ich halte gar nichts von dieser Panikmacherei und Verschwendung ist es auch noch. Zwar spendet der Mann die Vorräte kurz vor dem Ablauf des Verfalldatums, aber er hat doch auch mal Geld dafür bezahlt. Ich muss sagen, dass ich mir nie so viele Vorräte kaufen würde, dass sie für ein halbes Jahr oder länger halten würden.

Ich kaufe zwar auch gerne etwas auf Vorrat ein, aber dann immer nur so viel, dass ich es in ein paar Wochen verbraucht habe. Bei Nudel oder Reis ist das etwas anderes, da habe ich dann meistens auch noch verschiedene Sorten da. Diese Produkte halten sich ja auch länger. Genauso ist es dann mit Deo oder Duschgel. Aber Konserven und verderbliche Lebensmittel kaufe ich so ein, dass ich sie innerhalb der Zeit verbrauchen kann, bevor sie eben ablaufen oder schlecht werden. Ich finde das Verhalten des Mannes völlig übertrieben und denke, dass es sicherlich schon krankhaft ist. Wenn ich sehe, dass etwas langsam zur Neige geht, schreibe ich es gleich mit auf den Einkaufszettel und es wird dann beim nächsten Einkauf gekauft. So bin ich bisher immer gut klar gekommen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe einen Stromausfall in New York miterlebt und finde es deshalb nicht ganz abwegig zu denken, dass es unter Umständen dazu kommen könnte, dass man nicht einkaufen kann. Denn ohne Strom bekommt man halt wirklich nur noch beim Kaffee oder Hot Dog Stand an der Ecke etwas zu essen und das auch nur, wenn man genug Bargeld hat, was in einem Land in dem mehr mit Karte bezahlt wird als in Deutschland ja auch nicht unbedingt selbstverständlich ist. Und ich kenne auch Leute, die wegen Stürmen länger nicht einkaufen konnten, weil die Geschäfte natürlich zu waren, die Fenster und Türen vernagelt wurden um sie vor Schäden zu schützen und so weiter.

Einen Zusammenbruch der Banken der zu einer Geldknappheit führt halte ich für relativ ausgeschlossen. Wir hatten mehrere Bankpleiten in diesem Jahr und der normale Zahlungsverkehr ist davon doch total unberührt geblieben. Also jeder, der sein Gehalt auf das Girokonto seiner Hausbank überwiesen bekommt kann es da auch abheben wie bisher. Und zu einer Inflation ist es auch nicht gekommen, im Gegenteil, vieles ist sogar günstiger geworden.

Da ich nicht in einem potentiellen Katastrophengebiet lebe, habe ich keine größeren Vorräte bei mir zu Hause. Ich habe höchstens mal von einem Lebensmittel etwas mehr da wenn es das im Sonderangebot gibt. Und wie lange meine Sachen reichen würden weiß ich nicht. Ich denke das kommt auch darauf an was man für Ansprüche an sein Essen hat. Ich meine, man kann seinen Energiebedarf wahrscheinlich auch mit zwei Gläsern Marmelade decken, aber Spaß macht das natürlich nur bedingt.

Und ich wüsste auch überhaupt nicht wo ich die ganzen Sachen lagern sollte. Ich habe zwar einen Keller, aber ich heize zum größten Teil mit Holz und da das Holz ja eine Zeit lagern muss bevor man es verwenden kann habe ich natürlich eine entsprechend große Menge und brauche dafür den Platz im Keller und in meiner zweiten Garage.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ist dieses Thema auch mal wieder aktuell :lol: Sollte man einen Notvorrat anlegen? und Vorratshaltung - was, welche Mengen, für wie lange ?.

Gerade im letzten Thread habe ich mich auch schon geäußert und meine Meinung hat sich nicht wirklich geändert, sondern ich habe mich darin gerade in diesem Jahr bestätigt gefühlt. Ich denke, dass ich mit meinen Vorräten etwa 3 Monate gut hinkommen würde, danach würde das ein oder andere knapp werden, aber auch nicht so extrem knapp.

Ich selbst gehe dabei nicht von irgendwelchen Katastrophen aus, die uns heimsuchen könnten. Obwohl das nicht so ganz auszuschließen ist. Aber auch die 36 Stunden Stromausfall nach Kyrill waren ganz gut ohne Einkauf zu überbrücken. Bei mir ist es eher, dass ich damit auch Zeiten überbrücke, in denen ich wegen Automangels oder Krankheit nicht wie gewohnt einkaufen kann. Schön ist es auch, wenn sich Zahlungen verzögern und man durch die Vorräte trotzdem wie gewohnt schlemmern kann.

Übrigens würde ich sicher keinem empfehlen es so wie der Mann zu machen: wenn man viele Produkte wegen des Erreichens des Mindeshaltbarkeitsdatums weggeben muss, dann stimmt etwas mit der Lagerhaltung oder den Vorräten nicht. Denn so ein Vorrat muss natürlich gepflegt werden. Da sollte man überwiegend das einkaufen, was auch wirklich verbraucht wird und dann auch zusehen, dass man zuerst die Produkte verbraucht, die am ehesten verderben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich halte davon nur wenig, mal angenommen es kommt zu solch einer Krise, würden ganz schnell andere Regelungen in Kraft treten, wenn die Banken alle auf einmal, was schonmal mehr als unwahrscheinlich ist, einbrechen und insolvent werden, würden sicherlich die meisten Bürger in den Läden plündern gehen und da es auch so viele machen, könnte die Polizei auch nur wenig tun. Zudem glaube ich nicht, dass uns in absehbarer Zeit eine solche Krise bevorsteht. Schließlich führen wir keinen Krieg gegen ein Land, höchstens gegen radikale Gruppen wie die Hamas oder andere extreme Islamisten-Gruppierungen.

Deshalb würde ich meinen, dass es völlig ausreicht, wenn man für ein paar Tage oder eine Woche Vorräte bei sich hat.

» KreativX » Beiträge: 104 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Aus meiner Sicht völliger Quatsch. Als Trittbrettfahrer des Krisenorakels mag es sich für den Mann in wirtschaftlicher Hinsicht auszahlen. Es zeigt sich eben wieder mal, daß sich mit der Angst der Menschen eine Menge Kohle machen läßt. Wenn man sich ein solches supermarktähnliches Warenlager anlegen würde, müssten die meisten Haushalte den Kellerraum in die Wohnung oder das Haus verlagern. Um überhaupt einen Überblick über die Vorräte zu behalten müsste man diese erfassen und entsprechen ihrem Verfallsdatum abarbeiten.

Sicherlich gibt es Länder und einsame Gegenden, wo ein gewisser Vorrat an Lebensmitteln zum Überleben notwendig ist. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß man eine Geldentwertung und einen totalen Zusammenbruch der Finanzsysteme durch die Hamsterei abfedern kann. Außerdem denken wir positiv, Angie wird's schon richten.
LG

» mawe1270 » Beiträge: 37 » Talkpoints: 0,24 »


Hm, wir sind ein 5-Personen-Haushalt. Wenn ich jetzt überlege, was wir in einer Woche schon verbrauchen - wo soll ich die Unmengen für 3 Monate lagern? :o Wir haben kein Haus, wir haben keinen Keller, lediglich einen kleinen Abstellraum, wo ich einige Sachen auf Vorrat lagere. Und wenn ich schreibe Vorrat, bezieht sich das auf ein paar Pakete Kaffee, Milch, Zucker und Brotbackmischungen.

Lediglich im Winter habe ich es bisher immer so gehalten, daß ein paar der Grundprodukte mehr auf Vorrat hatte, da es immer mal sein kann, daß Schneemassen fallen und die Züge über Tage hinweg ausfallen. Damit wären wir von der Außenwelt abgeschnitten, da wir kein Auto besitzen. Aber derzeit ist ein Supermarkt im Bau und für diesen Winter brauche ich keinen Vorrat mehr anlegen.

Ich sag mal, wenn man das Geld hat, die Produkte vorzustrecken und den nötigen Platz mit den entsprechenden Lagertemperaturen vorweisen kann, ist das vielleicht keine schlechte Idee, wenn man in Gegenden wohnt, die schnell von der Zivilisation abgeschnitten sein können. Ansonsten habe ich auch kein Geld zu verschenken :wink:

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» merlinda » Beiträge: 530 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde die Einstellung gar nicht mal schlecht. Vielleicht sollte man sie einfach ein wenig anders sehen. Es würde mir doch sicherlich fast jeder zustimmen, das man in guten Zeiten spart für die schlechten Zeiten. Nur machen das halt manche Menschen in dem sie ihr "Erspartes" halt in Lebensmitteln anlegen.

Ich habe vor Jahren mal einen Bericht über eine Grossfamilie gesehen. Allerdings gehörten sie auch noch ein anderen Glaubensrichtung an. Zeugen Jehovas oder Mormonen? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht mehr. Die haben auch riesige Vorräte gehabt. Klar brauchten die schon mehr, aufgrund der Tatsache das es halt ein Haushalt mit vielen Menschen war. Aber die hatten Reis zum Beispiel nicht in Päckchen, sondern in so riesigen Tonnen, die man noch von ganz früher aus den Lebensmittelläden kennt, als man so Sachen noch lose kaufte. Und die füllten ihren Vorräte auch immer wieder auf. War aber auch Teil ihrer Glaubensrichtung. Und die Familie erzählte auch, das ihnen diese Vorratshaltung auch schon in Krisenzeiten enorm geholfen hat. Der Vater und Alleinverdiener wurde irgendwann mal plötzlich arbeitslos. Und bei einer Grossfamilie fällt das ja dann schon ins Gewicht. Die konnten während seiner Arbeitslosigkeit von den Vorräten leben.

Ich bin kein Mensch der auf Vorrat kauft. Einmal halt weil mir die finanziellen Mittel einfach fehlen. Und bei mir kommt dann auch schnell der Schlendrian rein. Ich verbrauche meine Vorräte dann, ohne sie zwischendurch mal aufzufüllen. Aber es gibt Sachen die ich durchaus auf Vorrat da habe. Ich habe zum Beispiel letztes Wochenende Backzutaten auf Vorrat gekauft. Ich weiss das ich zur Weihnachtszeit hin viel backen möchte und mir das an sich finanziell nicht werde leisten können. Deshalb habe ich nun mal eine 10 Prozent Rabattaktion eines Discounters mitgenommen und schon mal einen Vorrat angelegt.

Und an sich wäre eine Vorratshaltung bei mir gar nicht mal schlecht. Ich bin Single. Wenn ich krank bin, geht mir keiner Einkaufen. Also muss ich selbst gehen, egal wie mies es mir geht. Und so unproblematisch die Schweinegrippe im Verlauf sein mag, das Ansteckungsrisiko ist enorm. Die Chancen das man sie bekommt, sind nun mal gegeben. Nur ist dann auch nicht mit, ich geh mal schnell zum Supermarkt. Lieferdienste und ähnliches sind aus den selben Gründen nicht drinne.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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