Insolvenzantrag stellen ohne Zustimmung vom Schuldner?
Ich habe gestern mit einer Freundin telefoniert. Sie hat ein Schreiben von einem Inkassodienst bekommen. Dort wird sie gebeten sich innerhalb einer bestimmten Frist zu melden um die Schulden zu tilgen. Sollte sie dieses nicht tun, dann würde man bei Gericht einen Insolvenzantrag stellen. Laut dem Inkassobpüro würde das sogar ohne die Zustimmung von ihr gehen.
Allerdings habe ich sowas noch nie gehört. Kann ein Gläubiger wirklich ohne die Zustimmung des Schuldners einen Antrag auf insolvenz stellen. Wir finden dazu nichts im Internet.
So etwas geht tatsächlich. Allerdings kenne ich es nur von Firmen und aus Österreich. Dort kann z.b. ein Mitarbeiter der Firma den Insolvenzantrag einreichen, auch ohne Zustimmung des Inhabers. Für Einzelpersonen und in Deutschland wäre mir das aber ganz neu.
Ich denke mal, dass Inkassounternehmen will einfach nur Panik machen. So etwas wird sehr oft von (vor allem unseriösen) Unternehmen in Anspruch gemacht, um dem Gläubiger Angst zu machen. Auf jeden Fall sollte sich deine Freundin hinwenden, denn Schulden sollte man abbauen, wenn sie rechtsmäßig sind. Es gibt leider ja auch schwarze Schafe, die von irgendwelchen Abzockern Geld einzutreiben versuchen. Hier würde ich beim geringsten Verdacht zur Verbraucherzentrale gehen und über die Firma/Firmen im Internet googeln.
Wie Mandylein schon sagte, geht das tatsächlich. Und zwar nicht nur bei Firmen, sondern auch bei Privatpersonen. Es kann also durchaus sein, dass es keine leere Drohung seitens des Inkassounternehmens ist. Wenn der eigentliche Gläubiger festgelegt hat, dass soweit gegangen werden soll, dann kann es auch gut dazu kommen.
Ich würde als Gläubiger zwar eher den Weg des Mahnverfahrens und dann der Kontopfändung gehen, aber andere gehen eben lieber über das Insolvenzverfahren. Auf alle Fälle sollte der Schuldner sich sofort beim Inkassounternehmen melden und wenn die nicht mit sich reden lassen, sich direkt an den Gläubiger wenden.
Danke für eure Antworten. Ich verstehe jetzt nur nicht so ganz, was sich ein Gläubiger davon verspricht. Wenn die einen Insolvenzantrag stellen, dann gehen die doch das Risiko ein gar nichts zu bekommen? Da meine `Freundin derzeit Leistungen nach Hartz4 bezieht, könnte man sie ja nichtmal dazu verpflichten etwas zu zahlen. Oder bin ich da jetzt völlig falsch informiert
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