Verhältnis zum Chef
Ich wollte mal in die Runde fragen, ob eigentlich jeder der hier schreibenden ein eher gutes Verhältnis zu seinem Chef oder Vorgesetzten hat oder ob es da auch schon heftig kriselt und wie so generell die Beziehung zum Chef und den Kollegen aussieht.
Da ich bald ein Praktikum aufgrund des Studiums aufnehmen werde, habe ich natürlich keine Lust da großartig auf Granit zu beißen, indem ich gleich in ein paar Fettnäpfchen springe, habe aber auch keine große Lust viel herumzuschleimen, nur damit man mich mag, was ja auch nicht das Wahre ist und sowieso auffällt.
Wie sahen eure ersten Wochen in einer neuen Firma aus und wie habt ihr euch verhalten und was habt ihr gemacht, um mit den neuen und unbekannten Kollegen auf Tuchfühlung zu gehen?
Also mit meinem Chef besteht ein Freundschaftliches Verhältnis, was daran liegt wir arbeiten oft genau das selbe. Er ist mir auf dem Rettungswagen draussen nicht einmal Weisungsbefugt, da ich über ihm mit meiner Qualifikation stehe (er Rettungssanitäter, ich Rettungsassistentin). Glaub das macht schon viel aus, auf so einer Wache führt man eigentlich eine 2. Familie und dort ist es wichtig gut miteinander auszukommen damit es im Einsatz dann auch läuft.
Ist aber in jeder Branche anders, bei uns merkt man die Chef - Angestellten Rolle so gut wie gar nicht, da er nicht nur im Büro sitzt sondern auch genau unsere Tätigkeiten tun muss. z.B. bei einem großen Konzern mit vielen angestellten im Großraumbüro sieht das schon wieder anders aus, da geht es zwar auch anders wird aber von den noch höheren Chefs nicht gerne gesehen, wenn man sich zu Kumpelhaft benimmt.
Bei neuen Kollegen erst einmal vorstellen mit Namen, das du ein Praktikum dort machst und von welcher Einrichtung du hingeschickt wurdest. Ansonsten würd ich mich die erste Zeit einmal "neutral" und zurück halten wenn zwei eingesessene Kollegen miteinander Sprechen und Flachs machen. Egal was dir für Geschichten über andere Mitarbeiter gesagt werden, dir selbst ein Bild davon machst. Dazu kommt es nicht gut, wenn du kurz nachdem du dort aufschlägst und bereits anfängst "schlecht" über andere zu Reden. Am besten sagst du gar nichts negatives auf Arbeit über deine Kollegen, so fährst du am besten. Indem du zuhört, wie deine Kollegen untereinander mit sich umgehen lässt sich viel rausfinden.
Ich wünsch dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Praktikum.
Liebe Grüße
Sorae
Na wir hatten erst letztens eine „psychologische Schulung“ dazu in der Firma, in der das Modell, das Sorae beschrieben hat so auch geschildert wurde: Der Chef sind die Eltern man selbst mit den Kollegen sind die „Kinder“ und Geschwister. Der Chef hat dafür Sorge zu tragen, dass die Geschwister sich vertragen und muss ihnen nötigenfalls helfen und ihnen unterstützend zur Seite stehen. Dafür erwartet er einen gewissen Respekt und hat auch immer das letzte Wort.
Haben dazu auch ein paar Bücher mitbekommen, das eine ist von Anke Quittschau und Christina Tabernig und heißt „Business-Knigge. Die 100 wichtigsten Benimmregeln“ bei Haufe Planegg erschienen, das andere ist von Alena Sarholz „Sicherer Umgang mit dem Chef“, auch von Haufe Planegg. Scheint wohl etwas Verlagsorientiert gewesen zu sein. Naja, aber im wesentlichen steht dass dort auch drin und es wird einem geraten, den Chef stets zu respektieren und nicht für dumm zu verkaufen – ist ja klar, das einem das keine Lorbeeren bringt.
Für die ersten 100 Tage im Betrieb, wenn Du auf soviel kommst, wird einem dort auch nahegelegt, erst einmal nur zu beobachten, wer was mit wem macht und machen darf und wie das allgemeine Beziehungsgeflecht so aussieht und wer bei den Kollegen und beim Chef so der inoffizielle Führer ist und das man sich jedem Kollegen so langsam und geschickt anpassen kann, was man ja auch so macht. Du redest ja mit Freunden auch anders als mit den Nachbarn oder mit der Kassiererin um die Ecke. Das wird in dem Buch als Zeichen sozialer Kompetenz bewertet, also der Grat zwischen Schleimen und sich selbst treu bleiben um es drastisch zu sagen.
Außerdem soll man, damit man mit dem Chef gut klarkommt, erst einmal analysieren was für eine Person das ist, also ob er beispielsweise mehr narzisstisch oder mehr sachlich ist. Bei einem sachlichen Typen kannst Du Dich mit Argumenten und guter Arbeit schnell beliebt machen auch wenn der immer irgendwie distanziert bleiben wird um seine Objektivität zu wahren, auch nach außen (wie mein Chef) und der narzisstische Typ lässt sich eher mit Small Talk für Dich gewinnen.
Und beide Typen lassen sich, laut Buch aber ich würde da mehr meinem eigenen Gefühl vertrauen, leicht klassifizieren: Der eine ist halt streng sachlich und distanziert, der andere soll sich angeblich dadurch auszeichnen, indem er Urkunden und Portale im Büro hortet – zum Glück war unser Chef nicht anwesend, der ist sozusagen beides und hätte sich so oder so angegriffen gefühlt . Achso, es wurde empfohlen, den Narzissten am besten mit Bewunderung zu begegnen.
Außerdem, da Du neu bist, solltest Du Dich mit Kritik zurückhalten oder höchstens dort anbringen, wo es angebracht ist und gleich einen Lösungsvorschlag anbringen. Also am besten niemals direkt einen Kollegen und dessen Verhalten kritisieren sondern nur am Ist Zustand von dem und dem, so dass Du Dich da gut einbringen kannst und auch zeigen kannst, dass Du aufmerksam bist und gewillt, der Firma durch eigene Verbesserungstipps zu helfen. Oder wie es bei uns auch hieß, in der „Live“ Schulung: Immer auf Ich Botschaften setzen, niemals jemanden irgendetwas zur Last legen oder es als dessen Fehler hinstellen.
Komplimente sind auch gut, aber sollten natürlich nicht übertrieben sein, also beispielsweise wenn man den Chef zu einer guten Idee gratuliert oder, was bei Dir weniger der Fall sein dürfte, aber mal vorkommen könnte, wenn er eine Belobigung erhalten hat ihm zu sagen, dass er sie deiner Meinung nach verdient hat – bringt natürlich nichts und wirkt eher geschleimt als ernst gemeint, wenn Du erst ein paar Tage und Wochen im Betrieb bist sondern nur, wenn Du ihn besser kennst. Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus war die Devise unseres „Psychoheinis“.
Beim Small Talk wurde übrigens empfohlen, nicht immer mit den Problemen zum Chef zu laufen, sondern das eher für sich zu klären oder mit Freunden und Kollegen, weil das schnell ein negatives Image entstehen lässt – und im Gegensatz dazu eher von positiven Dingen zu berichten, aber auch nicht zu freundschaftlich, eine gewisse Distanz muss gewahrt bleiben, aber auch nicht zuviel, Chef bleibt Chef.
Na Du bekommst das sicher hin, zur Not leih ich Dir auch mal die Bücher aus, hab jetzt nur mal alles aus der Schulung und daraus, was ich noch im Kopf gehabt habe zusammengekratzt. Es klingt zwar ziemlich heuchlerisch, aber meist entspricht es ja sowieso dem normalen Sozialverhalten, lediglich etwas angepasst. Und wenn man nicht voll dahinter steht und sich total verstellt, merken dass die anderen sowieso schnell – im Grunde muss man da einfach Erfahrungen sammeln und, wie ich schon geschrieben habe, den Mittelweg darin finden, sich selbst treu zu bleiben und trotzdem auf andere Rücksicht zu nehmen und sein Verhalten dahingehend anzupassen.
Hallo KrashKidd,
leider ist das Verhältnis zu meinem Chef nicht das allerbeste. In den ersten Tagen meiner Tätigkeit war es ganz besonders mies, ich ging eigentlich davon aus, dass ich es in der Firma nicht länger aushalte als zwei Monate, weil ich nicht dachte, dass sich am Verhalten meines Chefs - oder meinem noch nicht so sehr vorhandenen dicken Fell - etwas zum Positiven ändern würde.
Mittlerweile hat sich unser Umgang miteinander zwar verbessert, aber trotzdem liegt immer was Negatives in der Luft, wenn wir miteinander zu tun haben und ich mag meinen Chef nicht besonders. Einerseits ist er ein Heuchler, andererseits ein Idiot. Menschlich gesehen jedenfalls.
Was die Sachlage für mich erträglich macht ist, dass mein Büro nicht in demselben Gebäude befindlich ist wie seines. Ich muss ihn am Tag zwar mehrmals sehen, aber durch die räumliche Entfernung lässt sich das ertragen.
Die Beziehung zu meinen direkten Kollegen - alle kenne ich noch nicht - ist allerdings durchweg sehr gut, alle sind sehr hilfsbereit und immer da, wenn man Fragen hat, im Prinzip könnte man direkt sagen, wir passen alle ganz gut zusammen.
Übrigens mögen meinen Chef alle nicht, die ich bisher kennen gelernt habe.
Noch zu Deiner letzten Frage:
Wie sahen eure ersten Wochen in einer neuen Firma aus und wie habt ihr euch verhalten und was habt ihr gemacht, um mit den neuen und unbekannten Kollegen auf Tuchfühlung zu gehen?
Die ersten Wochen in meiner neuen Firma (ich bin ja auch erst seit Oktober dort, also stecke ich eigentlich noch in der Anfangszeit) waren von den Ausfällen meines Chefs abgesehen ganz gut. Meine Kollegen haben versucht, es mir leicht zu machen und mich gut eingelernt. Das allgemein sehr freundliche Klima hat mich schnell dazu veranlasst, einige meiner Kollegen, die ich noch nicht kannte, die mir aber sympathisch erschienen, anzusprechen und es haben sich weitere nette Kontakte ergeben, die im absoluten Ausgleich zu meinem Chef stehen.
Ich denke, dass Du Deiner Einstellung treu bleiben solltest, niemandem in den Hintern zu kriechen und Dich einfach locker machen solltest. Lass es auf Dich zukommen, denn im Vorfeld planen, wie es laufen wird, kannst Du nicht. Das ist in erster Linie vom Betriebsklima abhängig - und das kannst Du vor Antritt der Stelle ja noch nicht einschätzen.
Oder hast Du Dein Studium zwischenzeitlich angetreten?
LG,
moin!
Ich hab nur einen Nebenjob, sehe meine Chefin also eh nur alle 2 Tage. Aber sie ist wirklich ein ganz spezieller Fall und ich bin sehr froh, dass ich die Trulla nicht so oft sehen muss. Sie ist unheimlich cholerisch und zickig und launisch und wenn sie schlechte Laune hat, sucht sie richtiggehend Streit. Das schlimme dabei ist dann immer, dass sie laut wird und einen anbrüllt, richtig brüllt sodass man es 3 Zimmer nebenan noch deutlich hören kann. Obwohl einfach auc gar kein Grund dazu besteht und sie sich einfach an Kleinigkeiten aufgeilt und die dann zu einem Drama macht, und dann passierts schonmla dass man 10 Minuten lang in ihrem Büro steht und angebrüllt wird und dabei sieht sie aus wie eine Furie, die gelich explodiert.
Das Schlimme daran ist, adss sie sehr persönlich wird und sehr beleidigend . Das hat sie bei mi einmal getan und ich hab ihr damals gesagt, dass, wenn sie das noch einmal tut, ich sofort kündige. Seither beleidigt sie mich wenigstens nicht mehr. Aber ich kann die übherupat ab, die dämliche Kuh.
Also ich habe zu allen Kollegen ein sehr gutes Verhältnis, einschließlich dem Chef
Wenn wir Abends so gegen 11 den laden dicht machen, bleiben wir oft noch ein paar Minuten in der Firma und trinken ein Bier oder ähnliches. Es kommt auch alle 2 Wochen vor, dass wir mal auf die Piste zusammen gehen
Ich denke, dass es am Alter liegt.
Mein Chef ist 22 und ich 20, das passt einfach. Wir haben die gleiche Einstellung zum Beruf und das Arbeitsklima ist sehr entspannend. Wenn mal wieder ein schlechter Tag ist, was nicht häufig vorkommt, Pokern wir auch während der Arbeitszeit oder spielen ein bisschen PS3
Das man besser arbeitet, wenn das Arbeitsklima stimmt, kann ich bestätigen.
In einer früheren Beschäftigung, war das Arbeitsklima genau gegenteilig und ich wurde von meiner Mitarbeiterin nur angezickt.
Am Anfang hab ich mich gewährt und bin auf die Diskussionsversuchen eingegangen aber nach einiger Zeit hab ich nichts mehr an mich rangelassen und somit hat mir der Job keinen Spaß mehr gemacht und ich habe gekündigt
Bei uns ist das Verhältnis zur Chefin ziemlich gespalten. Viele von meinen Kollegen sind mit ihr sogar per du, lästern aber immer noch hinterm Rücken. Ich selbst versuche gegenüber allen auf der Arbeit ehrlich zu sein.Meine Chefin ist eigentlich ganz nett, lässt aber manchmal ihre Unlust an der Arbeit raushängen. Manchmal muss man sie in die Realität zurückholen, dass sie einen nicht weiter mit runterzieht.
Ein großes Problem scheint aber zu sein, dass sie nicht so viel von Loben versteht. Ein bisschen Lob mit der Zeit würde echt gut tun, aber ein Lächeln reicht dann auch wenn man sich darauf eingestellt hat...
Kann mich da Subbo / seinen Büchern nur anschließen, also ich zumindest habe das eigentlich recht intuitiv so gemacht, als ich mein achtwöchiges Praktikum hatte. Anfangs habe ich eigentlich nur blöd geschaut, mir Aufgaben geben lassen, mich angeboten und dann nach und nach kamen dann eben auch die Beziehungen zu den anderen Arbeitnehmern, das ist scheinbar bei Praktikanten nicht immer so der Fall, was ich allerdings auch verstehen kann, weil das ja ohnehin nur so "Kurz-mal-vorbeischauer" sind.
Die Abteilungsleiterin war irgendwie auch so beides, also sowohl sachlich als auch narzisstisch, von daher eigentlich eher schwierig, aber irgendwie hat sie mich von Anfang an gemocht, lag aber vielleicht auch daran, weil sie gemerkt hat, dass ich richtig arbeite und nicht nur so "Deppen-Jobs" machen kann, was scheinbar bei vorhergehenden Praktikanten nicht der Fall war.
Allerdings gab es da innerhalb der Abteilung relativ große Spannungen eine kurze Zeit lang, was für mich persönlich auch ziemlich schwer war, weil ich an sich mit allen gut klar kam und mich nicht für ein "Lager" entscheiden wollte, aber da hat mich glücklicherweise auch keiner mit hineingezogen.
Also in meiner Ausbildung hatte ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Chefin gehabt. Wir haben uns sehr gut verstanden, über Probleme im Alltag und mit Männern gequatscht. Ich hab sogar desöfteren auf ihr Kind aufgepasst. Und wenn sie im Urlaub war, hab ich auf ihr Haus und ihren Hund aufgepasst. Das ging sehr gut, da ihr Haus direkt nebenan vom Büro war, wo ich meine Ausbildung gemacht habe. Also mir hat das gute Verhältnis keine Schwierigkeiten oder sowas bereitet. Aber ich denke es kommt immer auf die Situation an und was man halt für eine/n Chef/in erwischt.
Ich arbeite zwar noch nicht, habe aber schon oft Famulaturen und Praktika gemacht und am liebsten mache ich die bei uns in der Frauenklinik, wo ich auch meine Doktorarbeit schreibe. Mein Doktorvater ist dort der Prof. und mit dem komme ich einfach nur super zurecht. Das ist so ein lieber Mensch, der war noch nie zu Irgendjemandem ausfallend oder böse, er bleibt immer ruhig, erklärt sehr gerne und hat auch einfach ein sehr großes Herz für junge Menschen, was mir natürlich zugute kommt
Jedenfalls habe ich es vorher noch nie erlebt, dass sich ein Mensch, der ja vom Status her so extrem weit über mir steht trotzdem so um mich bemüht und mir Hilfestellungen gibt. Er traut mir auch ziemlich viel zu und lässt mich eine ganze Menge machen, also nicht nur Deppenarbeiten Und auch zu den OP-Schwestern ist er super nett und geht mit ihnen genauso freundschaftlich um wie mit den Oberärzten und Assistenzärzten. Aber das ganze trotzdem ohne seine Kompetenzen zu verlieren oder sich unglaubwürdig zu machen. Wenn mein späterer Chef einmal nur annährend so ist wie er, dann würde ich Luftsprünge machen.
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