Kein Sport während dem Examen?
Meine Freundin und ich treffen uns Montags, Mittwochs und Donnerstags zum Training vor unserem Dojo. Mitlerweile sind wir ein eingespieltes Team. So sehr, dass wir uns vorher nur selten absprechen. Letzten Donnerstag stand ich aber vergeblich da. Ich wartete und wartete aber sie kam nicht. Ich musste also mein Training ohne sie beginnen, was für mich schlecht war, da wir zusammen für eine Prüfung üben müssen.
Nach dem Training rief ich sie an um zu erfahren was denn los sei und warum sie nicht gekommen war. Sie erzählte mir, dass ihre Mutter ihr das Training aufgrund ihres Examens verboten hätte. Die Mutter vertritt die Meinung, dass ihre Tochter nicht genug lernen würde wenn sie trainieren würde.
Ich finde diese Antwort etwas verblüffend, denn meine beste Freundin lernt sehr viel und hat auch schon viel erreicht. Ausserdem wäre das Training nur dreimal die Woche für je eine Stunde und ich denke, dass man sich diese Zeit als Pause nehmen könnte. Da ich selbst mein Examen gemacht habe, weiß ich auch wie hoch die Anforderungen sind, aber ich habe das Training immer genossen, da es mich von meinem Lernen etwas abgelenkt hat und ich es gut fand, dass man mal etwas anderes sieht.
Wie seht ihr das? Würdet ihr auch so reagieren? Kennt ihr solche Fälle?
Vielleicht ein Hinweis, der Dir seltsam vorkommen muss: nicht jeder wird wissen, was ein Dojo ist, vor dem ihr euch trefft. Könnte auch ein Abendmahl sein.
Das die Mutter der Tochter solche Dinge verbietet, kann ich schon nachvollziehen. Ob sie angesichts des Alters denn dann schon so viel erreicht hat, was als Argument gegen dieses Verbot spricht, lässt sich aus Deiner Schilderung nicht herauslesen.
Und Du verschweigst, woher Du wissen willst, dass sie auch so genug lernt. (Auch das Ziel des Lernens (Abitur? Abschlussprüfung?) wird verschwiegen und Examen klingt so weitläufig. Eine Diplomprüfung wird es nicht sein, denn in dem Alter sollte man sich von seiner Mutter wiederum nichts verbieten lassen können).
Verblüffend ist das alles also meiner Meinung nach nicht. Vor allem weil ich glaube, dass es gar nicht um den Sport selbst geht, sondern die Mutter eine Zeit zum Ausruhen schaffen will. Sie sieht es eben nicht entspannend, wenn die Tochter vor einer Prüfung noch Trainiert.
Ob es was bringt kann man eigentlich nicht sagen. Verzichtest Du vor der Prüfung auf die Du aktuell trainierst auf ein Liebesleben? Auch hier scheiden sich die Geister. Entscheiden muss man immer für sich selbst oder in dem Fall die Erziehungsberechtigten.
@derpunkt, war der Thread nicht im Unterforum Sport angesiedelt und steht im Titel nicht Sport? Da kann man sich doch eigentlich denken, dass Dojo irgendetwas mit Sport zu tun hat.
Davon abgesehen, egal um was für eine Prüfung es sich gehandelt hat oder eben wieder handelt, auf sportliche Betätigung habe ich nicht verzichtet. Zumindest bei den Sportarten, die ich auch schon zuvor ausgeübt habe. Lediglich das Erlernen neuer Sportarten habe ich mir in der Prüfungszeit (dazu zähle ich auch die Vorbereitung) verkniffen.
Ähnlich wie Du, Aurinia, fand ich das Training eine willkommene Abwechslung. Klar geht einem da etwas Zeit für das Lernen verloren, allerdings war ich nach dem Training immer mit neuer Kraft beim Lernen dabei und habe im Prinzip nur eine ohnehin nötige Pause sinnvoll genutzt. Auch da stimmen wir also überein.
Als ich noch minderjährig war, hat sich besonders meine Mutter immer gewundert, warum ich bewusst Konditionstraining auch während der Prüfungszeit eingeschoben habe, allerdings hat sie nie mit Verboten gedroht, da meine Leistungen nicht schlecht waren (eher im Gegenteil). Daher würde ich fast vermuten, dass die Leistungen Deiner Freundin nicht so gut sind. Es ist zwar fraglich, ob das Trainingsverbot daran etwas ändert, aber so lange die Mutter das sagen hat ist es wohl nicht zu ändern.
@JotJot: Ja, der Beitrag steht im Forum Sport und es geht um einen Sport. Man könnte sich Denken, dass Dojo auch mit Sport zu tun hat. Aber ich persönlich bin kein Kampfsportler, so dass ich nicht glaube, wissen zu müssen, was eben darunter zu verstehen ist. Evtl. bin ich hierbei nicht der Einzigste. Aber selbst wenn ich der Einzigste wäre, wäre ich es denn nicht wert, es ebenfalls zu verstehen?
Der Hinweis daher einfach, weil es durchaus auch deutsche Synonyme gibt und es damit noch nicht einmal notwendig ist, komplizierte und wortreiche Umschreibungen finden zu müssen.
Das mit der Pause vom Lernen verstehe ich übrigens schon auch. Es kann aber durchaus sein, dass in dem Fall die Mutter doch eher meint, dass das Trainieren eben keine Pause im produktiven Sinn bedeutet, sondern eine zusätzliche Belastung darstellt. Daher auch mein vollstes Verständnis für die Mutter.
Doch sollte sie auch mal lernen, dass die Tochter vielleicht auch ein Recht auf Fehler hat und akzeptieren, dass sie irgendwann einmal eben nicht mehr alle Entscheidungen treffen kann. Wobei es jetzt sehr darauf ankommt, wie alt die Tochter ist. Bei einer 13jährigen verhält es sich definitiv anders, als bei einer Tochter von 17 Jahren!
Es tut mir leid, dass ich euch nicht genau geschrieben habe was ein Dojo ist, denn immerhin mache ich den Sport schon lange und für mich ist das selbstverständlich. Und es tut mir auch leid, dass ich hier eine Diskussion ausgelöst habe.
Zur Erklärung: Ein Dojo ist eine Trainingshalle oder ein Trainingsort. Dort geht man seinen Kampfübungen nach und hat dort auch die passenden Geräte dazu. Da meine beste Freundin und ich Takewon-Do machen, ist dies leider nur dort möglich.
Das Examen bezieht sich auf unsere Ausbildung. Wir lernen beide für die Altenpflege und müssen zum Abschluss ein Examen bestehen. Da ich schon am Ende bin und meine Bekannte noch am Anfang steht, sieht es die Mutter trotz mehrere Gespräche nicht ein ihre Tochter gehen zu lassen und das obwohl wir beide über 22 sind. Mich wundert diese Entscheidung, denn meine Freundin und ich kennen uns seit Kindertagen und waren auch zusammen immer am lernen. Trotzdem denkt ihre Mutter, dass dies nur ein Grund sei um nicht lernen zu müssen.
Ich finde diese Einstellung auch ziemlich seltsam, zumal meine Freundin solche Dinge selber entscheiden kann. Mir hat es damals wirklich geholfen und ich denke dass es ihr genauso helfen kann, wenn sie mal ein paar Stunden was anderes sieht. Man kann ja schließlich nicht immer lernen oder?
OK, mit der letzten Erklärung von Aurinia sehe ich natürlich alles etwas anders. Und damit meine ich nicht die Erklärung zum Begriff Dojo!
Wenn die Freundin nun nicht mehr 13 Jahre alt ist und es auch nicht um einen Schulabschluss geht, sondern wir hier von Erwachsenen auszugehen haben, ist weder die Reaktion der Mutter noch die der Tochter zu verstehen. Auch nicht gut zu heißen! Die Mutter hat offenbar den Absprung verpasst und mischt sich offenbar immer noch sehr stark in das Leben der Tochter ein. Das ist schade. Für alle beteiligten.
Und die Tochter sollte sich lösen und durchsetzen. Es ist ja kein Verrat an der Mutter. Aber die Entscheidung kann sie kaum anderen Überlassen. Aus dem Alter ist sie raus.
Aurinia, vielleicht erklärst Du Deiner Freundin, dass sie in so einer Frage das Gespräch mir der Mutter nicht suchen muss und Erklärungen überflüssig sind! Sie hätte gehen sollen.
Nachdem nun alle Fragen geklärt sind, möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben. Ich verstehe deine Freundin nicht. Mütter versuchen so etwas immer wieder, egal wie alt die Kinder sind. Besonders wenn man noch zu Hause wohnt. Das macht das verhalten der Mutter nicht besser, aber man kann nicht viel dagegen tun außer erwachsen werden und sich mal durchzusetzen.
Ob Sport nun eine zusätzliche Belastung oder eher ein Stressventil darstellt, ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deine Freundin muss selber wissen, ob sie auch während der Vorbereitung aufs Examen weitermachen möchte oder nicht. Allerdings sollte sie diese Meinung dann auch ihrer Mutter gegenüber äußern und durchsetzen.
Ich verstehe auch nicht ganz warum man wegen eines Exeamens auf das Training verzichten sollte. Gerade wenn deine Freundin, wie du ja geschrieben hast, von Haus aus viel lernt.
Ab und zu muss man auch abschalten und sich vom Lernen erholen. Ständig nur vor den Büchern zu sitzen und versuchen alles in seinen Kopf zu bekommen kann auch kontraproduktiv sein. Man braucht einfach Pausen! Und Sport ist doch eine gute Sache, man tut etwas für sich selbst und seinen Körper.
Ich würde mir wohl nicht von meiner Mutter das Training verbieten lassen. Nur ich alleine entscheide ob ich dort hingehen möchte oder doch lieber lerne. Schließlich weiß man selbst doch besser wie gut man vorbereitet ist und wann man eine Pause benötigt. Aber das ist nur meine Meinung...
Ich halte das für eine blöde Idee. Für ein Examen muss man viel lernen, da stimme ich schon zu. Aber irgendwann ist auch mal Schluss mit dem Lernen und 12 Stunden am Tag kann man sich nicht konzentrieren. Deswegen spricht absolut nichts dagegen auch während des Examens Sport zu machen.
Man muss ja auch bedenken, dass Sport einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. Man fühlt sich, wenn man plötzlich mit dem Sport aufhört ja oft unausgeglichen und schlecht. Und gerade in einer stressigen Vorbereitung eines Examens braucht man doch einen körperlichen Ausgleich.
Ich kenne auch solche Fälle von Leuten, die meinen, dass sie vor Klausuren absolut 0 Zeit haben. Allerdings kann ich diese Leute nicht so ganz ernst nehmen. Die sitzen dann den ganzen Tag in der Bibliothek und machen ständig Kaffepausen oder sind damit beschäftigt, Löcher in die Luft zu schauen. Da wäre es hilfreich, mal effektiv mit dem Lernen anzufangen.
Ich finde, dass man das als betreffende Person immer selber wissen muss. Sport kann aber ein sehr toller Ausgleich sein, wenn man lernt und deswegen würde ich das auch weiterhin machen und nicht damit aufhören. Zumal man bei einem gewissen Trainingsstand auch abtrainieren muss und nicht einfach aufhören sollte. Dass die Eltern sich da scheinbar so stark einmischen, kann ich nicht nachvollziehen.
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