Schleichwerbung im Wahllokal!
Heute war bei uns im Dorf so ein kleiner Skandal, denn die SPD hat Schleichwerbung aus Versehen oder vielleicht auch gezielt gemacht. Denn die Stifte, mit denen Mann die Wahlzettel ausfüllen kann, in der Wahlkabine kamen von SPD.
Es ist nicht erlaubt, weder Wahlplakate noch sonstiges im Wahlraum, egal von welcher Partei, zu haben. Zum Glück viel das schon gleich am Anfang auf, so dass keine Stimmen ungültig waren.
Viel hat es der SPD ja nicht gebracht, wenn man sich das Ergebnis ansieht. Außerdem bezweifle ich, dass die SPD die Kugelschreiber selber im Wahllokal verteilt hat. Das wird wohl einer der dort beschäftigten Wahlhelfer getan haben ohne großartig darüber nachgedacht zu haben. Es fiel ja glücklicherweise auch frühzeitig auf, so dass sie ausgetauscht werden konnten.
Es war auch erst ein kleiner Skandal, nach dem die SPD so schlecht abgeschnitten hat, da wurde viel gerätselt, ob die SPD so etwas erahnt hatte und so mit versucht hat sich noch mal zu puschen? Ich finde es ist auch kein Skandal und denke auch, es ist aus versehen gemacht worden. Denn bis jetzt habe ich auch noch von niemanden gehört, dass auch so etwas ähnliches geschehen ist.
Das war wohl eher ein Versehen. Vielleicht haben die keine anderen gehabt oder einfach nicht darüber nachgedacht. Kann ja mal passieren. Oder war die SPD so verzweifelt? Ich denke nicht, dass sich jemand wegen eines Kugelschreibers hätte umstimmen lassen von seiner eigentlichen Meinung.
Bei uns im Wahllokal war nichts von irgendwelchen Parteien zu erkennen.Dort waren weder politische Plakate oder T-Shirts und es gab neutrale Stifte. Jetzt fällt mir aber was ein! Die Farbe der Stifte war schwarz! Ich denke jetzt mal darüber nach ob das auch Schleichwerbung war
Nunja ich finde man kann es auch wirklich übertreiben. Klar darf im Wahllokal keine Werbung für eine Partei gemacht werden und wenn sich da nicht dran gehalten wird, warum auch immer ist das unschön. Aber es ist nunmal passiert und es waren halt Kugelschreiber. Mit irgendetwas muss man ja sein Kreuz machen.
Das daraus ein Skandal gemacht wird, ist doch mächtig übertrieben. Wenn überhaupt würde ich es als Skandal empfinden, wenn es tatsächlich Leute gibt, die ihr Kreuzchen von einem Kugelschreiber abhängig machen und sich dadurch beeinflussen lassen. Wo kommen wir denn dahin. Statt um Inhalte geht es dann um die Wahlgeschenke. Kugelschreiber gibt eine Zweitstimme, Feuerzeuge die Erststimme und eine Tasse bringt gleich beide Stimmen oder wie?
Schon wirklich traurig, wie leicht sich anscheinend einige Leute beeinflussen lassen. Und da wundert sich noch einer, warum die Politiker die Wähler nicht mehr ernst nehmen.
Da müssen sich die Wahlhelfer allerdings schon sehr dumm angestellt haben . Ich war dieses Jahr auch Wahlhelferin und wir haben alles ganz genau gestellt bekommen damit die Kugelschreiber sogar die gleiche Farbe haben. Ich fand das schon etwas übertrieben, da wir sicherlich besseres zu tun hatten als uns zu merken, wer in welche Wahlkabine gegangen ist, in der der Stift eine andere Farbe hat.
Jemand, der ganz genau weiß, für wen er stimmen möchte, schon bevor er die Wahlkabine betreten hat, wird sich sicherlich nicht durch einen Kugelschreiber mit Werbe-Aufdruck umstimmen lassen. Aber weiß man es auch wirklich bei jedem Menschen? Es gibt solche absurden fälle, bei denen Leute die Stimme demjenigen geben, dessen Namen oder dessen Frisur sie am sympathischsten finden. Das ist natürlich absurd, aber leider kommen solche Fälle wirklich vor. Solche Personen lassen sich dann womöglich auch durch den Aufdruck auf dem Kugelschreiber, mit dem sie ihr Kreuz machen sollen, beeinflussen. Von daher ist es wohl ganz gut, neutrale Stifte zu verwenden, zumal das ja auch kein so großer Aufwand ist.
Abgesehen davon gibt es gesetzliche Richtlinien darüber, die verbieten, dass irgendwelche Objekte, die auf irgendeine Partei oder politische Richtung verweisen, im Wahllokal vorhanden sind. Ob man das harmlos oder sinnlos findet, ist egal, es ist gesetzlich so vorgeschrieben und die Menschen im Wahllokal müssen sich daran halten. Diese Richtlinien bekommen die Wahlhelfer übrigens auch in einem Lehrgang, oder aber zumindest morgens vor Beginn ihrer Tätigkeit, beigebracht. Entweder, man sagt es ihnen, oder aber, man händigt ihnen ein Infoblatt mit all diesen Richtlinien aus.
Was mich übrigens wundert, ist, dass die Sache mit dem SPD-Kugelschreiber erst so spät aufgefallen ist. Normalerweise bläut man den Wahlhelfern sehr ein, vor Eröffnung des Wahllokals erst einmal alles gemäß den schriftlichen Richtlinien zu prüfen. Da hätte doch eigentlich schon auffallen müssen, dass der Kugelschreiber nicht den Richtlinien entspricht.
Wawa666 hat geschrieben:Abgesehen davon gibt es gesetzliche Richtlinien darüber, die verbieten, dass irgendwelche Objekte, die auf irgendeine Partei oder politische Richtung verweisen, im Wahllokal vorhanden sind. Ob man das harmlos oder sinnlos findet, ist egal, es ist gesetzlich so vorgeschrieben und die Menschen im Wahllokal müssen sich daran halten.
Sicher richtig, aber deswegen muss man ja nicht gleich einen Skandal daraus machen. Man kann, wenn man es merkt, die Stifte auch einfach gegen neutrale Stifte tauschen und gut ist. Manchmal glaube ich wirklich, man sollte einfach einen Wahlführerschein einführen und gut ist. Dann haben wir nur noch 5 Prozent Wahlbeteiligung, aber man kann sich auf Inhalte konzentrieren und muss sich nicht darum kümmern, wer den tollsten Stift oder die tollste Kette hat.
Als ob man sich wirklich wegen einem Stift beeinflussen lassen würde. Menschen, die dann ihre Meinung ändern sind meiner Meinung nach im Wahllokal total fehl am Platz. Ich denke, dass man einfach schnell die Stifte austauscht und das ist es auch gut, man muss daraus ja keine riesen Geschichte machen. Wahlhelfer sollten aber schon darauf achten, was da noch so umher liegt, wenn es doch verboten ist.
Natürlich sind Leute, die ihre Wahlentscheidung von einem Kugelschreiber-Aufdruck abhängig machen, im Wahllokal eigentlich fehl am Platz. Nur, sofern sie volljährig sind und die deutsche Staatsbürgerschaft haben, dann dürfen sie, egal, wie unqualifiziert sie sind, auch ihr Kreuzchen machen. Da liegt gewissermaßen die Schwierigkeit. Jeder, unabhängig von seiner Intelligenz und Kompetenz, darf wählen, sofern Staatsbürgerschaft und Alter stimmen. Aber wie will man das ändern?
Würde man nur noch wählen lassen, wer vorher einen bestimmten Test bestanden hat, oder wer ein gewisses Bildungs-Minimum nachweisen kann, dann würden das viele Personen sicher als undemokratisch und diskriminierend sehen. Ebenso bin ich mir nicht sicher, ob das Ergebnis, das herauskäme, wenn nur noch die intelligentesten 5% der Bevölkerung wählen könnten, so sonderlich gut wäre. Intelligenz sagt schließlich nicht zwangsläufig etwas Eindeutiges darüber aus, ob ein Mensch eher sozial oder unsozial denkt. Nicht, dass sich dann bald wieder eine Oligarchie anstelle einer Demokratie entwickelt.
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