Männer und Haushalts-Chaos

Ich denke auch, dass Männer einfach so sind. Natürlich gibt es einige Ausnahmen, aber im Grunde genommen sind sie alle gleich, mich eingeschlossen. Wenn man den ganzen Tag gearbeitet hat, hat man einfach keine Lust mehr, zu Hause aufzuräumen. Außerdem haben Männer ein ganz anderes Bild von Sauberkeit. Für sie ist es schon sauber, wenn man von A nach B gehen kann, ohne sich was zu brechen.

Ich rate dir ihn darauf anzusprechen und auch zu besprechen. Vielleicht sieht er es ja ein und hilft dir in Zukunft auch ein wenig mit. Allerdings solltest du deine Anforderungen nicht so hoch stecken und ihn auch nicht überfordern oder anbrüllen, wenn er etwas nicht perfekt gemacht hat.

Da habe ich mit meinem Mann wohl richtig Glück!!!! Er ist trotz seines kleinen "Sammlerticks" sehr ordentlich und gewissenhaft. Seit Jahren sammelt er schon Elefanten und hat von Anfang an eine Datei erstellt - jeder Elefant hat eine Nummer. Diese Nummer wird dann in eine Exceldatei eingetrage inkl. dem Tag, an dem er den Elefanten erhalten hat, sowie dem Anlass und von wem.

Diese Ordnung spiegelt sich in seinem ganzen Sein wider: auch zu Hause muss ich ihm nichts sagen, er geht nicht einfach am Schmutz vorbei, sondern kümmert sich selbst darum. Dadurch teilen wir uns den größten Teil des Haushalts bzw. manchmal macht er sogar mehr als ich. Da muss ich mich fast genieren, aber Kinder und Job zu vereinbaren ist halt nicht immer leicht.

Das beschriebene Verhalten hat nichts mit Mannsein oder Frausein zu tun. Wenn es so ist, dass Männer sich tendenziell eher so verhalten, liegt das nicht am Geschlecht, sondern an der Erziehung und daran, dass Frauen eher zur Ordnung erzogen werden als Männer, da in den Köpfen vieler Eltern immer noch veraltete Geschlechterrollen eine Rolle spielen. Ich persönlich erwarte von keinem Menschen, dass er hinter mir her räumt und ich würde auch nicht hinter jemandem herräumen, mal abgesehen davon, dass ich temporäre Untermieter nur dann bei mir aufnehmen würde, wenn es für beide Seiten eine tolle Lösung ist.

Also: warum regst Du Dich auf, wenn Du die Sachen dann anschließend dennoch wieder alleine in Ordnung bringst? Lass doch einfach mal alles liegen, bzw.: lass speziell seine Sachen liegen. Dadurch wird er merken, dass auch er mit anpacken muß. Ich kenne übrigens keinen einzigen Mann, der seine Hausarbeit nicht selbst erledigt oder sich diese gleichberechtigt mit seiner Freundin oder seinem Freund teilt!

Mir wäre es ausgesprochen peinlich, wenn mir meine Freundin mein Zeug hinterherräumen müsste. Welches Recht hätte ich denn, mich von ihr bemuttern zu lassen? Klar ist das schön, sich verwöhnen zu lassen, aber damit hat das ja nichts zu tun. Meinen Müll, meine Wäsche etc. kann ich schon selbst aufräumen. Wenn ich bei jemandem zu Besuch bin, dann lasse ich mich auch nicht nur bedienen, sondern helfe auch in der Küche mal schnell mit beim Abwasch oder so. Das ist für mich völlig normal, denn so bin ich erzogen worden. Wenn man die Arbeit zu zweit erledigt oder sie sich teilt, ist sie viel schneller fertig und beide haben dann mehr Zeit für andere Dinge.

Bei mir in der Wohnung sieht es sicherlich nicht immer ordentlich aus, weil ich in der Woche nach der Arbeit ganz einfach keine Lust habe, noch großartig aufzuräumen oder zu putzen. Und am Wochenende bin ich auch oft nicht zu Hause oder habe andere Dinge vor. Meine Hobbys sind mir schon wichtiger als der Haushaltskram. Aber der muss auch gemacht werden. Deshalb wird dann von Zeit zu Zeit auch mal ein Putztag eingelegt, in dem die Wohnung wieder komplett aufgeräumt wird. So richtiges Chaos entsteht bei mir nie, denn dann würde ich mich nicht mehr wohlfühlen.