In die Wohnung neben dem Freund einziehen?
Meine Bekannte ist nun seit zwei Monaten mit Ihrem Freund zusammen. Alles läuft soweit bestens und es gab nur anfangs ein wenig Streit, der aber nie von großer Bedeutung war. Da sie noch Zuhause wohnt, ist sie nun seit längerem auf Wohnungssuche. Als sie neulich bei mir war, erzählte sie mir dass ihr Freund erwähnt hätte, dass neben ihm eine Wohnung frei würde, die sie sich doch einmal anschauen könnte. Als sie ihn fragte ob er denn nichts dagegen hätte, sagte er dass er sie nicht fragen würde, wenn er nicht wollte das sie gegenüber einzieht.
Da meine Freundin nun ratlos ist, fragte sie mich um Rat, aber leider wusste ich auch keine wirklich gute Antwort, denn einerseits finde ich das ziemlich riskant und frage mich was passieren könnte wenn die Beziehung einmal nicht mehr gut läuft, aber auf der anderen Seite würde es mich freuen, da die beiden jede Minute zusammenhängen und sie so den ganzen Weg nicht mehr hätte und auch flexibler wäre.
Würdet Ihr in eine Wohnung ziehen wenn ihr wüsstet das euer neuer Freund gegenüber wohnt? Was spricht dafür und was dagegen?
Hallo!
Deine Freundin muss sich klar sein, dass es einem zusammenziehen gleich kommt. Jeder kann sich zwar in seine eigene Wohnung zurückziehen, aber macht es einer, wird der andere sauer. Ausserdem kommt es auch darauf an, wie die beiden miteinander umgehen. Ist einer der beiden sehr eifersüchtig? Braucht einer von beiden auch seine Freiheit? Braucht einer der beiden vielleicht auch mal einen Tag für sich? Kann derjenigen den Tag für sich genießen, wenn er weiß, dass der Partner nebenan ist?
Ich finde, dass es wirklich auf die Menschen ankommt und ob man riskieren will so früh schon "zusammenzuziehen". Bei einer eventuellen Trennung ist es halt so, dass einer dann wohl auszieht. Je nachdem, wie diese Trennung verläuft oder verlaufen ist und ob noch viele Gefühle im Spiel sind. Denn ich denke, dass keiner unbedingt sehen will, wenn der Expartner/die Expartnerin, Damen oder Herrenbesuch bekommt.
Eine Freundin von mir hat ihren Freund über ihr in die Wohnung einziehen lassen. Allerdings sind die beiden schon länger als 2 Monate zusammen. Richtig zusammen ziehen, wollen sie aber noch nicht.
Sie findet es sehr praktisch und angenehm, ihn immer in der Nähe zu wissen. Einerseits kann sie ihre Wohnungstür zu machen, wenn sie allein sein will, andererseits kann sie ihn besuchen, selbst wenn sie nur mal eine viertel Stunde Zeit hat. Auch Teile des Einkaufs können so prima geteilt werden.
Ich denke, wenn sie zögert, sollte sie es aber sein lassen. Anscheinend ist sie ja von der Idee ihres Freundes nicht so angetan.
Ja, also ich finde nicht dass da was dagegen spricht. Ich würde es machen wenn ich Deine Freundin wäre. Man spart sich den Sprit oder die Strassenbahnkarte ums ich gegenseitig zu besuchen. Ausserdem lernt man sich genauer kennen, denn man wird ja oft mal in der oder der anderen Wohnung leben und man merkt ob man überhaupt gut zusammen passt für ein weiteres Leben.
Nachteile gibt es da keine würde ich sagen. Wenn sie aber lieber ihre Freiheit liebt, dann weiss ich es nicht genau. Weil sie muss wissen, dass sie dann mehr zusammen sind als wenn sie zwei Wohnungen in weiteren Entfernungen gewählt hätten.
Hallo zusammen!
Ich denke auch, dass sie sich das gut überlegen sollte. Es ist ja schon ein bisschen wie zusammenziehen. Aber trotzdem hat jeder noch seine eigenen vier Wände und etwas mehr Privatsphäre. Wenn es nicht klappen sollte, muss einer sich eben eine neue Wohnung suchen.
Vielleicht sollte sich deine Freundin die Wohnung erstmal ansehen. Es kann ja sein, dass ihr die Wohnung gar nicht gefällt. Dann hat sich das Problem ja schon mehr oder weniger von alleine gelöst. Wenn sie unsicher ist, sollte sie vielleicht lieber in ihrer jetzigen Wohnung bleiben. So, würde ich es dann machen und lieber und noch etwas warten.
In so einem Fall denke ich auch ein wenig über den Fall der nicht-einvernehmlichen Trennung nach. Dann sieht man sich vermutlich gefühlte 100 Mal am Tag. Und es würde jedenfalls den verlassenen Partner immer das Gefühl beschleichen, den oder die Ex jedes Mal zu treffen, wenn man vor die Türe tritt. Das ist sicher nichts, was angenehm ist!
Aber auch zu Zeiten der Beziehung fällt es vermutlich schwerer, sich ein wenig zurück zu ziehen, weil der/die Partner/Partnerin sich dann zurückgesetzt fühlen könnte. Und nur, weil die räumliche Distanz einfach fehlt.
In so einem Fall würde ich eher über das zusammenziehen nachdenken. Aber dabei die eigene Wohnung noch nicht kündigen. Dann ist man zusammen und hat aber noch eine Ausstiegsoption. Ich finde das jedenfalls besser, als gleich Fakten zu schaffen, die später nur teuer wieder rückgängig gemacht werden können.
Also ich weiß ehrlich gesagt nicht unbedingt, wo da das Problem liegen soll. Klar ist das noch keine lange Zeit, aber nur weil man schon 20 statt 2 Monaten zusammen ist, ist das dann auch keine Garantie dafür, dass man zusammen in einer Wohnung klar kommt. Das merkt man nur, wenn man es probiert, und ob die Beziehung da noch sehr jung ist oder nicht ändert letztlich nicht so viel daran.
Ich finde, sie muss selber ja wissen, ob sie sich dazu bereit fühlt. Wenn sie das Gefühl hat, dass es falsch wäre, so nah zu ihrem Freund zu ziehen, obwohl sie erst so kurz zusammen sind oder aus welchem Grund auch immer, dann muss sie es eben bleiben lassen. Dann wäre es sicherlich nicht richtig, entgegen ihrer Überzeugung zu handeln. Wenn sie es aber eigentlich gerne möchte, dann kann sie es auch tun. Letztlich kann sie dann immer noch wieder umziehen, wenn irgendwas sein sollte.
Auf der anderen Seite gibt es auch einige Paare, die haben sich kennengelernt, weil sie eben in derselben Straße oder so wohnen. Die sagen dann doch auch nicht - oh mein Gott, jetzt sind wir ein Paar, da muss aber einer weiter weg ziehen weil was passiert, wenn wir uns trennen! Klingt jetzt etwas übertrieben, aber ich hoffe, man versteht den Sinn dahinter, was ich damit sagen will. Klar ist es eine andere Ausgangssituation in solchen Fällen, aber das Ergebnis ist das Gleiche.
Und letztlich hat ja dann immer noch jeder seine eigenen vier Wände. Sollte die Beziehung also wirklich auseinander gehen, dann kann man es auch zum Großteil vermeiden, sich zu sehen.
Davon abgesehen muss ich sagen, dass ich mit meinem Freund zusammengezogen bin, als wir gerade mal 3 Monate zusammen waren, und zwar nicht nur in die Wohnung nebenan, sondern richtig zusammen, auch wenn das bei uns andere Gründe hatte, weil es einfach viel praktischer und kostensparender war so. Aber geschadet hat es uns auch nicht, denke ich. Und dann gibt es ja auch noch Paare, die nach einem halben Jahr schon entscheiden, dass sie ein Kind zeugen oder heiraten. Das sind viel gravierendere und folgenschwerere Entscheidungen, und dennoch halten sie manche schon zu dem Zeitpunkt für richtig. Es ist also immer eine Frage der Beziehung und dessen, was die beiden wollen.
Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, wenn jeder einen angemessenen Raum für sich selbst hat. Das können ein paar Zimmer in einem gemeinsamen Haus sein oder auch zwei getrennte Wohnungen. Diese typischen Pärchenwohnungen (Küche, Badezimmer, gemeinsames Schlafzimmer, Esszimmer und Wohnzimmer) wären auch eher nicht mein Ding, da ich mindestens zwei Räume komplett für mich alleine brauche und generell lieber alleine wohne. Man kann ja auch mal in der einen und mal in der anderen Wohnung wohnen, so dass man weder auf die Nähe noch den Freiraum verzichten muss.
In das gleiche Haus einzuziehen, finde ich nicht schlecht, da jeder seinen Raum für sich selbst hat und man dennoch keine große räumliche Trennung hat. Man kann sich jederzeit besuchen oder auch mal ein paar Tage allein verbringen. Von der Seite her scheint diese Lösung natürlich erst einmal ideal.
Allerdings sind die beiden ja gerade mal ein paar Wochen zusammen und du schreibst, dass das Mädel bislang bei ihren Eltern gewohnt hat. Daraus schließe ich, dass die beiden (oder zumindest sie) noch sehr jung sind. Ich befürworte das oben genannte Wohnmodell immer bei Leuten, die eine solide Basis gefunden haben und deren Beziehung stabil läuft. In allen anderen Fällen kann ein solches Modell auch nach hinten losgehen.
Wie sind die beiden denn so gestrickt? Falls der eine eher nähebedürftig ist und den Partner am liebsten vierundzwanzig Stunden am Tag um sich haben möchte, während der andere Wert auf individuellen Freiraum legt, wird es sicher recht schnell Probleme zwischen den beiden geben. Kein Problem hingegen sehe ich, wenn die beiden sich auch mal ein paar Tage in Ruhe lassen können und nicht direkt an der Tür lauschen, nur weil sie sich mal einen Tag nicht gesehen haben.
In dieser ersten Verliebtheitsphase will man ja am liebsten sehr viel Zeit miteinander verbringen, was einen nicht davon abhalten sollte, auch über die weitere Zukunft nachzudenken. Entspricht die Wohnung von der Lage und von der Aufteilung her denn den Ansprüchen deiner Freundin? Für den Fall, dass die Beziehung sich unerwartet verschlechtert, sollten sich beide Partner Gedanken machen. Falls es sich lediglich um Mietwohnungen handelt, kann man ja meistens recht schnell ausziehen und sich einfach etwas Neues suchen.
Du schreibst, dass deine Freundin selbst auch ratlos ist. Welche Bedenken oder Zweifel hat sie selbst denn?
Ich halte davon persönlich nicht gerade viel und wäre dagegen. Finde es keine gute Idee. Ich gebe da dem ersten Post schonmal recht. Zieht man nebeneinander ist Ärger vorprogrammiert wenn man sich zurückziehen will.
Wenn dann wäre eine gemeinsame Wohnung die besser Variante und nicht zwei getrennte Wohnung nebeneinander. Ich überlege mir auch gerade wie das wäre, wenn man länger zusammen ist und sich dann trennt. Dann wird es dort ebenfalls wieder ärger geben. Jeder hat zwar seine eigene Wohnung ist aber nochmal was anderes wie eine gemeinsame.
Ganz ehrlich, es ist im Grunde schrecklich. Ich bin mit einem Nachbarn mal zusammen gekommen. Der wohnte neben mir und als es hieß, dass er auszieht, war ich eigentlich froh. Dann der Schock, er zieht in die Wohnung direkt neben mir. Also von vier Türen weg zu einer Türe. Es ist teilweise schon schön, da wir mittlerweile sehr gute Freunde sind, doch als es damals aus war, war es nicht mehr zum aushalten.
Auch jetzt ist es öfters mehr als schwer. Denn ich habe mich von ihm getrennt und er will noch immer was von mir und daher sind wir immer wieder in diesem Konflikt. Ich würde auf jedem Fall jedem abraten, in die Wohnung neben seines Partners zu ziehen. Denn man ist dann wirklich nicht mehr viel bei sich selber, sondern eher bei dem einen oder anderen und dort sind dann beide meistens. Das spielt sich dann irgendwann ein, bis es schon fast selbstverständlich ist. Denn warum soll man dann noch bei sich übernachten oder sonst was. Da kann man wirklich gleich in eine Wohnung ziehen.
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