Reiten mit normaler Alltagskleidung
Es gibt ja Reitstiefeln, Reithose und diese Kappe und alles soll ja eigentlich der Sicherheit dienen. Die Kleine einer Bekannten geht seit einiger Zeit auch in den Reitstall und reitet ein Pony. sie reitet in normaler Jeans und normalen Turnschuhen und als Schutz hat sie ein Fahrradhelm auf.
Ist das sicher genug? Oder sollte sie wirklich eine Reitkappe tragen. Was ist an der Reithose so besonders, dass sie das Reiten auch sicherer macht und warum sollte man Reitstiefeln tragen. Die Mutter meint, dass sie kein Geld für so einen "Quatsch" ausgibt und es auch so reichen muss. Denn sie wächst so schnell aus den Klamotten, dass sie dann ständig neu kaufen muss.
Wie kann ich meiner Bekannten erklären, dass eigentlich die Reitklamotten wichtig sind? Oder sind sie gar nicht so wichtig wie ich denke?
Wenn du dir mal eine Reithose anschaust siehst du recht schnell wo der Unterschied zu einer normalen Hose liegt. Die Hosen sind so geschnitten, dass man innen am Bein keine Naht hat, die beim Reiten unangenehm auf der Haut reiben würde. Zum anderen sind die meisten Reithosen an den Innenseiten und am Po auch mit Leder verstärkt. Wenn man Reithosen eine Zeit im Gebrauch hat kann man auch sehr schön sehen, wie sehr diese Stellen beansprucht werden, dann dann glänzt das eigentlich raue Leder schon mal. Schon alleine deshalb würde ich lieber in eine Reithose investieren als später Jeans zu haben, die zwischen den Beinen kaputt sind.
Und wenn man dazu Stiefel trägt, die auch nicht so wahnsinnig teuer sind - ich habe schon Gummi-Reitstiefel für Kinder für unter 10 Euro gesehen - ist es auch nicht schlimm, wenn die Hosen ein bisschen zu kurz sind.
Bei Fahrradhelmen gehe ich davon aus, dass sie für einen Sturz vom Fahrrad gedacht sind und eben für diese Sturzhöhe getestet werden. Wenn man aber von einem Pferd fällt ist die Sturzhöhe ja eine andere und deshalb wäre ich schon skeptisch bei der Verwendung eines Fahrradhelms.
Bei den Reithosen ist zudem der Vorteil, dass sie sehr eng am Bein anliegen. Man rutscht also nicht und, ebenfalls sehr wichtig, man kann sich nicht aufscheuern (einen Wolf reiten, sprich unten alles wund, passiert nämlich ganz oft, wenn unerfahrene Reiter in ungeeigneter Kleidung reiten). Übrigens sind Reithosen auch nicht teurer als Markenjeans, die preise tun sich da nicht viel, bzw. ist so manche Jeans teurer.
Die Stiefel geben einerseits Halt, andererseits verhindern sie, dass man in den Bügeln hängenbleibt bei einem Sturz. Denn die sind ja außen glatt, da kann sich so leicht ins Verhaken. Außerdem sind Reitstiefel einfach viel praktischer. Kein Hof ist rundum sauber, es passiert immer mal, dass man durch Matsch oder Pfützen gehen muss. Wasserdichte Reitstiefel sind da ideal für. Außerdem liegen auch sie schön eng am Bein an. Und so wahnsinnig teuer sind sie auch nicht. Wenn man nicht die allerfeinsten Lederstiefel will, sondern mit Gummireitstiefeln zufrieden ist, sind die genauso gut. Man sollte halt wenn es kälter wird dann richtig dicke Socken tragen, weil die Füße darin dann doch eher frieren und im Gegensatz zum rest des Körpers auch nicht mit warm werden beim Reiten.
Der Helm ist natürlich das Wichtigste überhaupt und da sollte man unbedingt in einen guten, richtigen Reithelm investieren. Denn der kann wirklich Leben retten. Fahradhelm ist zwar sicher immer noch besser als gar kein Helm, aber einen richtigen Reithelm ersetzt er meines Erachtens nach nicht.
Mich wundert aber, dass da im Reitstall nichts gesagt wird. Sicher ist es keine Pflicht, dass man mit richtiger Reitkleidung reitet (ich sehe auch genug Freizeitreiter, die es nicht tun und kenne sogar einige Profis, die beim Training keinen Helm aufsetzen und das Risiko gelassen sehen, obwohl gerade sie es besser wissen müssten), aber gerade in einem Reitstall, in dem viele Kinder sind, sollte es doch zumindest empfohlen werden. Oder idealerweise Reithelme zur Verfügung stehen.
Ich würde dir nicht empfehlen normale Kleidung anzuziehen, denn es passiert ja relativ häufig, dass man vom Pferd fällt und dann die Flecken der verschiedenster Art auf die Kleidung, auch wenn man nicht die beste Kleidung trägt ist es meiner Meinung nach zu schade, sich die einzusauen.
Ich denke, man sollte das Geld investieren in einige Reiterkleidungen, die dann robust sind und zudem auch noch ordentlich aussehen und sicherlich auch länger halten als normale Kleidung, zumal man sie nicht zwangsnotwendigerweise waschen muss.
Ein Fahrradhelm ist mit Sicherheit besser als gar keiner und wo da jetzt zu einem Reithelm so genau der Unterschied sein soll, kann ich mir nicht erklären. Außer natürlich, dass sie optisch sehr unterschiedlich sind und die Fahrradhelme etwas 'dicker' sind, gibt es keine logische Erklärung, weshalb das eine mehr und das andere weniger schützen sollte. Mit der Höhe aus der man gegebenfalls fällt, hat das aber bestimmt nicht zu tun. Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist und einen ein Auto anfährt, schleudert man unter Umständen auch durch die Luft und deshalb werden auch diese Helme (wenn sie gut sind) für diese Sturzhöhe gemacht sein.
Was die Hose betrifft kann ich mich den Anderen nur anschließen: Es ist doch unglaublich unbequem in normaler Alltagskleidung auf einem Pferd zu sitzen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man sich dabei nicht alles wund scheuert. Und wenn sie schon keine Reithose kaufen möchte, dann aber vielleicht wenigstens eine enganliegende Turnhose, vielleicht so etwas wie eine Leggings. Alles Andere ist doch auf Dauer nur schmerzhaft.
Zum Unterschied Fahrradhelm und Reithelm: Der Reithelm schützt nicht nur den Kopf von oben, sondern hat meist auch einen Kinnschutz. Den habe ich bei Fahrradhelmen noch nicht gesehen. Auch Aufbau und Form sind jeweils eine ganz andere. Und die Höhe dürfte sehr wohl eine Rolle spielen. Beim Fahrrad fällt man aus einer geringeren Höhe als bei einem großen Pferd. Ein Reitpferd kann gut und gerne 1,70m oder mehr Stockmaß haben, dann rechnet man noch seine Oberkörperlänge hinzu, dann erst kommt der Kopf. Auch können gerade im Wald tiefhängende Zweige vor den Helm schlagen. Beim Reithelm hat man vorne noch so etwas wie einen Sonnenschutz, was beim Fahrradhelm ja auch fehlt.
Hallo zusammen!
Ich denke, dass deine Bekannte da an falscher Stelle spart. Wie hier schon erklärt wurde, sind Reithosen einfach bequemer, da sie keine Nähte haben, die scheuern können und durch den Ledereinsatz halten sie auch länger. Stiefel sind einfach praktischer, wenn man im Stall rum läuft und die Pferde sauber macht. Meine Reitstiefel waren auch aus Gummi und haben nicht viel mehr als 10 Euro gekostet.
Ich denke, dass auf jeden Fall eine Reitkappe gekauft werden sollte. Ich bin auch der Meinung, dass ein Fahrradhelm für einen Sturz aus solchen Höhen nicht geeignet ist. Bei der Reitkappe würde ich auch auf Qualität achten. Reitstiefel und Reithosen bekommt man auch oft gebraucht recht günstig. Für den Anfang tun es auch Jeans und Turnschuhe, aber auf die Dauer ist das sicher nichts und man sollte dann schon auf eine Reithose umsteigen.
Also ich bin nur ein paar Mal in meiner Freizeit an der Longe geritten, niemals wirklich ohne, nur einmal ganz kurz. Da habe ich normale Kleidung angehabt, weil warum soll ich mir für 1mal reiten im Jahr da noch extra Kleidung zulegen?
Aber wenn es sich wie in deinem Fall um ein Kind handelt und dass schon regelmäßiger reiten geht, dann würde ich, gerade als Mutter die sich Sorgen um ihr Kind macht, mit Sicherheit in die Kleidung investieren. Ich weiß zum Beispiel auch, dass normale Jeans oder ähnliches dann sehr stark scheuern durch die Nähte. Beim Reiten ist ja sehr viel Beinarbeit gefordert und dann kann das schon sehr schmerzhaft werden. Bei den Stiefeln kann ich den anderen nur zustimmen, dass diese einfach viel praktischer sind, zum einen weil sie meist wasserundurchlässig sind und zum anderen, weil man sich mit denen nicht verhaken kann im Steigbügel.
Beim Helm kann ich nicht beurteilen, was genau der Unterschied zu einem Fahrradhelm ist. Prinzipiell finde auch ich es besser, wenn wenigstens ein Fahrradhelm getragen wird anstelle von gar nichts, aber ich bin mir eigentlich sicher, dass es schon seinen Grund haben wird, warum ein Reithelm anders konstruiert ist als einer für Fahrradfahrer. Daher sollte man, vor allem wenn man den Reitsport regelmäßiger betreibt, auch hier wirklich auch die "professionelle" Variante zurückgreifen.
Ich reite selbst seit fast 20 Jahren und habe drei eigene Pferde. Ich reite auch in Jeans. Das ist meiner Meinung nach o.k. Westernreiter reiten ja meistens in Jeans zum Beispiel. Wenn das Kind erstmal schauen möchte ob ihm das reiten gefällt finde ich Fahrradhelm und Jeans ausreichend.
Was ich nicht gut finde zum Reiten sind Turnschuhe. Die Sohle ist zu rutschig und man hat keinen Halt am Knöchel. So besteht die Gefahr, dass man mit dem ganzen Fuß in den Steigbügel reinrutscht. Ich selbst reite nur ungern mit Turnschuhen weil ich selbst keinen Halt habe und ich denke ich kann ganz gut reiten . Da würde ich Reitstiefel oder Reitschuhe empfehlen.
Außerdem gibt es auch die Möglichkeit gebrauchte Reitkleidung zu erwerben. Gerade für Kinder die ja so schnell wachsen. Zum Beispiel bei ebay.
Es kommt sicher zum einen darauf an, wie oft man reiten geht und zum anderen wie gut man reiten kann. Generell finde ich aber, dass man an der richtigen Ausrüstung nicht sparen sollte.
Wenn man als erwachsene Person der Meinung ist, dass man in Jeans reiten kann, dann soll man das machen. Aber wenn man Mutter eines Kindes ist, sollte man sehr wohl das eigene Kind vor etwaigen Unfällen schützen.
Es gibt nicht umsonst die Reitutensilien und diese sind keines Wege reine Geldmacherei. Selbst ich habe Reitsstiefel, Hose und Helm - und ich reite kaum mehr. Wobei ich auch schon in Turnschuhen geritten bin - das Ende von Lied war allerdings, dass ich offene Füße von den Bügeln hatte. Bei Stiefeln wäre mir das nicht passiert. Und bei einem großen Ausritt kann man eben auch nicht so ohne weiteres anhalten, weil einem die Füße schmerzen. Also hab ich die Zähne zusammen gebissen und hatte danach ziemlich blutige Füße (damals also erstmal Reitentzug).
Eine Reiterhose ist speziell dafür da, dass man sich nicht aufreibt. An den Stellen ist sie ja auch nochmal extra gefestigt. Außerdem ist sie wesentlich enger als eine Jeans, wobei man immer noch sehr beweglich ist. Eng aber nicht einengend sozusagen.
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