Schulpraktikum sinnvoll?

vom 24.09.2009, 09:14 Uhr

Also ich finde, dass solche 2 wöchigen Schulpraktika völliger Quatsch sind. Sobald man sich eingearbeitet hat, ist das Praktikum vorbei und man muss wieder in die Schule. Zumal die meisten Schüler ihre Praktika ohnehin irgendwo(!) machen und kaum nach Berufsinteresse aussuchen. Eine ehemalige Klassenkameradin hat zum Beispiel ihr Praktikum in einem Blumenladen gemacht. Sie hat 2 Wochen lang Gestecke für den Totensonntag zusammengesteckt und später möchte sie Laborantin werden. Sie ist da nur hingegangen, um eben einen Platz zu haben und die 2 Wochen herumzukriegen. Das bringt doch dann alles nichts! In 2 Wochen bekommt man weder ein Gefühl für die Arbeitswelt noch für einen Beruf. Gerade die Praktika an den Gymnasien sind ein Unsinn, da die meisten studieren wollen.

Ich habe nie ein Schulpraktikum absolviert, da dies am Gymnasium in der 10. Klasse stattfinden soll, in der Mittelschule allerdings bereits in den Klassenstufen 8 und 9. Als ich also nach der 9. Klasse vom Gymnasium auf die Mittelschule wechselte, hatten die Schüler dort schon alles hinter sich, während die alten Klassenkameraden erst "dieses" Jahr dran waren. Die Schüler, die mit mir die Schule wechselten, haben ihr Praktikum in den Ferien nachgeholt. Ich habe darauf verzichtet und habe dabei auch nichts verpasst. Ganz im Gegenteil, ich hatte erfüllte Ferien :wink:

Außerdem sollten einige Berufe gar nicht empfohlen werden für 2 Wochen Praktikum. Eine Lehrerin der Mittelschule erzählte mir einmal von einer ihrer Schülerinnen, die ihr Praktikum im Altersheim gemacht hat. Das Mädchen war danach einfach nur fertig. Die ist mit den ganzen Umständen dort nicht klar gekommen. Das war erstens zu viel für eine 8.Klässlerin und zum anderen war die Zeit viel zu kurz zum Eingewöhnen. Gerade in einem Altersheim dauert das lange, wenn man noch keine Erfahrungen mit alten und/oder kranken Menschen gemacht hat.

Ich musste ausbildungsbedingt ein 5 wöchiges Praktikum in einem Altersheim absolvieren und habe mich auch erst nach 3 oder gar 4 Wochen eingewöhnt. Davor ist man einfach nur geschockt, weil man mit so vielen schlimmen Dingen gar nicht gerechnet hat und sich das ganz anders vorgestellt hat. Ich habe dann der Lehrerin aus der Mittelschule (am Tag der offenen Tür, als wir im Nachhinein ins Gespräch kamen), die für die Praktika zuständig war, auch gesagt, dass sie das in Zukunft nicht empfehlen sollte, wenn jemand in ein Altersheim gehen möchte. Klar, sie kann niemanden daran hindern, aber ich habe ihr gesagt, was dort Sache ist und das will sie in Zukunft erwähnen, BEVOR sich jemand für ein Praktikum in einem Pflegeheim entscheidet. 2 Wochen sind da einfach unsinnig bis fatal.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke schon, dass so ein Praktikum sinnvoll ist, denn nur so kann man in den Beruf "reinschnuppern", den man sich vorstellt oder eventuell mal ergreifen möchte. Oftmals findet man dabei Dinge heraus, die einem vorher gar nicht bewusst waren und einen dazu bringen könnten, sich doch in eine andere Richtung zu orientieren.

Ich habe mal ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht. Ja ja, ich weiß, welche Ironie! :lol: Ich habe das auch nur gemacht, weil meine Freundin da auch war und ich mit ihr zusammen sein wollte. Jedenfalls hat mir das Praktikum an sich Spaß gemacht, merkwürdigerweise. Aber ich bekam eine ganz schlechte Beurteilung. Man hat mir bescheinigt, ich hätte während der Beschäftigung mit den Kindern lustlos gewirkt. Und ich habe mich geweigert, trotz mehrmaliger Aufforderung, am Frühsport teilzunehmen. :lol: Ich wollte mich natürlich nicht zum Fallobst machen, klar! Nun ja, heutzutage könnte ich mir natürlich gar nicht vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten, das geht gar nicht!

Benutzeravatar

» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich fand das Schülerpraktikum für meine spätere Entwicklung sehr wichtig. Ich hatte vorher seit Jahre nur einen Beruf im Kopf und hatte die Vorstellung, dass ich diesen auch ausführen würde. Dann kam das Praktikum. Ich gab mein bestes aber ich merkte sehr schnell wie ich körperlich schon am ersten Tag an meine Grenzen kam. Diese zwei Wochen waren einfach nur ein blanker Horror für mich. Hier habe ich deutlich gemerkt, dass dieser Beruf nichts für mich war und ich mich umorientieren musste. Dies war in der 8. Klasse und somit auch noch nicht zu spät. Ohne das Praktikum wäre ich wahrscheinlich blind in den Beruf gestolpert und hätte dann das böse Erwachen gehabt. In diesem Falle war das Praktikum sehr wichtig und auch lehrreich für mich. Ich empfehle jedem so viele Praktikas zu machen wir nur möglich. Natürlich in den verschiedensten Branchen. Nur so kann den für sich selber perfekten Beruf finden.

In der Abizeit ist ein Praktikum natürlich nicht gerade optimal aber ich glaube es gehört einfach zum Lehrplan dazu. Da kann man also nichts anderes machen als die Zähne zusammen beißen und den Blick nach vorn zu richten. Natürlich gibt es auch Betriebe die solche Personen ausnutzen und nur die Drecksarbeit erledigen lassen. Den Hof kehren oder einfach nur sauber machen. So etwas finde ich einfach nur erbärmlich, denn so kann sich kein Schüler ein ordentliches Bild von dem Beruf machen, den er später einmal lernen möchte. Bei der Suche gehört somit auch ein bisschen Glück dazu, damit man nicht in einem solchen Betrieb landet.

Im großen und ganzen bin ich sehr froh dieses Praktikum damals gehabt zu haben. Es hat mir die Augen geöffnet und mich in die richtige Richtung gelenkt. Ich habe heute einen Bürojob in dem ich zwar viel Arbeit aber auch viel Spaß und Erfüllung vorfinde. Für mich konnte es in dieser Sicht eigentlich nicht viel besser laufen.

Benutzeravatar

» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ein Schulpraktikum finde ich sehr wichtig, denn sonst hat man als Schüler doch gar keine Möglichkeit mehr über seinen Traumberuf zu erfahren. Ich hatte auch Praktikum von zwei Wochen während meiner Schulzeit in der Realschule. Diese haben wir in der 9. Klasse gemacht. Früher macht es meiner Meinung nach auch keinen Sinn, denn viele Schüler wissen vorher doch noch gar nicht, was sie nach der Schule einmal machen wollen. So ging es mir jedenfalls so.

Die Firma, wo ich mein Praktikum gemacht habe, bin ich bis heute treu geblieben. Nach der Schulzeit habe ich hier meine Ausbildung begonnen und wurde danach auch gleich übernommen. So kam es, dass ich gar keine andere Firma kennengelernt habe, aber letztendlich bin ich hier auch sehr glücklich.

Ich würde es aber auch begrüßen, dass ab der 5. Klasse die Schüler regelmäßig eine Firma besuchen könne, um hier Einblicke zu bekommen, was es für Berufe gibt und was es hier für Bedingungen gibt. Viele wissen doch gar nicht, was man in der jeweiligen Firma alles lernen kann. Und in den höheren Klassen könnte ich mir vorstellen, dass man aktiv mitarbeitet und sich so einiges Fachwissen aneignet. Man muss ja nicht gleich ein Praktikum in der Bäckerei machen und morgens um vier Uhr hier anfangen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich persönlich hatte nur ein einziges zweiwöchiges Praktikum. Das hielt ich auch für viel zu kurz. Um vernünftige Einblicke zu bekommen sollte man eindeutig über eines längeren Zeitraum ein solches absolvieren. Ich würde dort eigentlich vielleicht vier bis fünf Woche für die richtige Zeit halten. So geht nicht all zu viel der Schulzeit verloren, aber man hat wenigstens auch genug Zeit seinen Wunschberuf zu erkunden und zu sehen ob dieser einem wirklich gefällt.

Allgemein halte ich ein Praktikum aber für sehr sinnvoll und ich denke es ist ein wichtiger Bestandteil der schulischen Laufbahn, man sollte schließlich schon wissen ob ein Beruf auch wirklich für einen selber geeignet ist. Schade ist nur wirklich oft, dass sich einige Schüler gar nicht dafür interessieren und diese Chance ein Berufsbild zu erkunden nicht wirklich wahrnehmen und sich erst in aller letzter Sekunde um einen Platz für ein Praktikum kümmern. Oft ist aber die Motivation bei Schülern auch nicht da.

Mein Praktikum hatte ich übrigens bei der Landespolizei absolviert und es war maßgebend für meine Berufswahl, nur durch dieses Praktikum konnte ich sehen, dass ich mich bei der Polizei bewerben wollte. Das tue ich übrigens auch gerade. Alles in allem eine tolle Erfahrung.

Benutzeravatar

» Weezy » Beiträge: 262 » Talkpoints: 0,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Praktikumszeit ist glaube ich von irgendwo vorgeschrieben. Hauptschule und Gymnasium machen meines Wissens zwei Wochen Praktikum und die Realschule drei Wochen. Auch glaube ich, dass zumindest ein Praktikum in der Schullaufbahn zwingend ist, gegenteiliges habe ich auch noch nie zu Ohren bekommen.

Mein Praktikum war damals in der Realschule in der achten Klasse. Wir konnten uns den Betrieb selber aussuchen mit der Voraussetzung wir bleiben in der Stadt. Ein Praktikum am Flughafen, welcher 20 Minuten entfernt war mit dem Zug war also nicht möglich, genauso wenig wie eines bei einer sehr bekannten Firma, welche leider genau an der Grenze zur Stadt liegt. Diese Reglung fand ich immer ein wenig blöd, da viele Wunschberufe von meinen Mitschülern gar nicht in der Stadt lagen und sie sich so einen anderen, nicht ganz so interessanten Praktikumsplatz suchen mussten.

Da wir nicht unendlich lange zum suchen eines Platzes Zeit hatten und mit uns zeitlich noch drei weitere Schulen Praktikum gemacht haben, kann man sich ja vorstellen, dass diese Plätze sehr rar waren. Eigentlich wurde innerhalb der Stadt auch immer darauf geachtet das möglichst wenige Schulen gleichzeitig in diese Praktikumszeit fallen, leider lies es sich trotzdem nicht immer vermeiden.

Ich selber habe in einer Buchhandlung mein Praktikum absolviert, weil mich der Beruf gereizt hat, heute könnte ich in mir nicht mehr vorstellen, da die Arbeitsplätze in dieser Branche sehr beschränkt und teilweise auch nicht sonderlich sicher sind, zudem müsste man sicher offen sein dem Job hinter zu reisen. In der Buchhandlung wurde mir trotz meinen 13 Jahren viel zugetraut und ich dürfte viele Arbeiten selbstständig machen. Natürlich nichts sonderlich anspruchsvolles, aber die Selbstständigkeit wurde allemal trainiert. Kundenkontakt hatte ich nicht, bis auf ein paar Vormittage, wo ich Bücher als Geschenk einpacken dürfte. Ich denke das Praktikum an sich war schon sehr sinnvoll.

Viele meiner Mitschüler haben sich im Vorfeld nicht viele Gedanken um das Praktikum gemacht oder haben sich selber beziehungsweise die Eltern haben ihr Kind falsch eingeschätzt, so dass viele nach dem Praktikum zwar nicht wussten wo sie später gerne einmal arbeiten möchten, aber zumindest wussten in welcher Branche sie niemals arbeiten möchten. Manche haben aber auch schon in der achten Klasse so ihren Traumberuf gefunden und haben anschließend nach der Schule dort gearbeitet und nach dem Abschluss genau dort ihre Ausbildung angefangen.

Insgesamt fand ich das Praktikum sehr sinnvoll, würde persönlich aber eines in der neunten Klasse sehr begrüßen, weil man vom Leistungsstand einfach viel weiter ist und man sich zudem eher ausmalen kann, in welche Richtung es berufsmäßig später gehen sollte. Grade die Idee mit zwei Praktikumszeiten finde ich super. Man kann so unter Umständen in zwei völlig verschiedene Branchen schnuppern und muss sich nicht erst nach dem Abschluss oder in den Ferien durch verschiedene Firmen "testen" um seinen Wunschberuf herauszufinden. Natürlich gibt es ab einer bestimmten Klassenstufe zwar auch Gespräche mit einer Berufsberaterin, diese kann einem aber niemals soviel, vor allem praktisches, vermitteln, als ein Praktikum, auch wenn dieses nur ein, zwei Wochen dauert.

Benutzeravatar

» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich halte solche Schulpraktika generell für sehr sinnvoll, aber auch da kommt es wieder auf die Durchführung bzw. den Zeitpunkt dieser Praktika an. Als ich noch zur Schule gegangen bin, war es damals so, dass an meiner Schule keine Schulpraktika angeboten wurden. Ich fand das sehr ärgerlich, denn ich habe lange darüber nachgedacht, was ich nun werden soll. Um die Entscheidung zu erleichtern, habe ich deshalb in meinen Schulferien freiwillig ein Praktikum gemacht.

Inzwischen werden an meiner alten Schule auch Schulpraktika durchgeführt. Eins davon findet in der 9. Klasse, dass andere in der 11. Klasse statt. Die Zeitpunkte finde ich eigentlich perfekt. In der 7. Klasse macht es meiner Meinung nach noch keinen Sinn, in der 13. Klasse ist es aber definitiv zu spät. Denn erstens steckt man da mitten in den Abiturvorbereitungen und zweitens haben sich die Leute, die nicht studieren, sondern lieber eine Ausbildung machen wollen, sowieso zum Großteil schon beworben.

Ich finde ein zwei- oder dreiwöchiges Praktikum zum Reinschnuppern in einen Beruf auch vollkommen ausreichend. Das freiwillige Praktikum, das ich in den Ferien gemacht hatte, war auch für zwei Wochen. Ich hatte das Praktikum in einem Bereich gemacht, in dem ich mir vorher durchaus vorstellen konnte, mal zu arbeiten. Das Praktikum hat mir dann aber so wenig Spaß gemacht, dass ich zwar hinterher immer noch nicht schlauer war und nicht wusste, was ich machen wollte, aber ich konnte immerhin einen Bereich ausschließen. Das wäre doch schlimm gewesen, wenn ich jahrelang studiert hätte um hinterher dann festzustellen, dass mir die Arbeit überhaupt keinen Spaß macht.

Ich bin der Meinung, dass man durch ein Praktikum nicht immer unbedingt lernen muss, was man mal werden will und ich sehe es auch nicht als Ziel, hinterher einen konkreten Berufswunsch zu haben. Wenn das so ist, wäre es natürlich perfekt und das Praktikum war genau das richtige. Aber Praktika sind auch dafür da, um Berufswünsche oder bestimmte Bereiche zu verwerfen und auszuschließen. Wenn ich ein Praktikum mache und hinterher weiß, dass ich diesen Beruf niemals ausüben will, hat mich das Praktikum doch auch schon weitergebracht und ich bin schlauer als vorher, wenn ich diesen Beruf durchaus in Erwägung gezogen habe.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe mein zweiwöchiges Schulpraktikum in der 9. Klasse absolviert und würde schon sagen, dass es mir etwas gebracht hat. Ich hatte schon lange den Wunsch eines Jura-Studiums und schaffte es, mein Praktikum so zu gestalten, dass ich mich eine Woche am Landgericht, die Zweite in einer Rechtsanwaltskanzlei aufhalten durfte. Während ich in der ersten Woche hauptsächlich Gerichtsverahndlungen lauschen und nach jedem Verhandlungstag dem für mich zuständigen Richter Fragen zum Verhandlungsablauf und weiteren Rechtsfragen stellen konnte, sollte ich in der Kanzlei hauptsächlich selbstständig arbeiten und mich mit Akten beschäftigen. Hauptsächlich ging es darum, dass ich abgeschlossene Fälle bearbeitete und sie für mich nachvollzog. Auch hier konnte ich anschließend mit einem Rechtsanwalt Rücksprache halten und Verständnisprobleme klären.

Natürlich hat mir das Praktikum nicht wirklich gezeigt, ob ich einen dieser Berufe ausüben möchte und ich konnte natürlich auch keine eigenständigen Entscheidungen treffen, oder meinem Praktikumsgeber auf sinnvolle Weise zuarbeiten. Trotzdem gaben mir diese zwei Wochen die Möglichkeit, die Materie ein Stück weit zu erfassen. Ich konnte sehen, womit sich Juristen beschäftigen und für mich erfahren, ob mir die hauptsächlich theoretische Arbeit liegen könnte. Natürlich werde ich noch ein weiteres Praktikum absolvieren, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe, was mein Studium anbelangt, aber das Praktikum war alleine schon deswegen sinnvoll, weil es meinen Wunsch bestärkte und mir eine grundsätzlich bejahende Einstellung verschaffte.

Abgesehen davon, dass ein Praktikum im Hinblick auf die spätere Berufsfindung sinnvoll sein kann, lernt man auch ganz andere Dinge. Das ging bei uns schon damit los, dass Schüler mit schlechten Bewerbungsunterlagen viele Absagen erhielten. Andere kümmerten sich wiederum überhaupt nicht um ein Praktikum und wurden von der Schule einer Firma zugeteilt, in der sie schwere, körperliche Arbeit verrichten mussten. Wiederum Andere verloren nach drei Verspätungen binnen fünf Tagen ihren Praktikumsplatz oder erhielten einen Anpfiff für unzuverlässige Arbeit, schlampiges Erscheinungsbild und Ähnliches. Das sind Erfahrungen, die für das spätere Berufsleben unerlässlich sind, von der Schule aber kaum vermittelt werden können. Die Lehrer predigen zwar oftmals bestimmte Verhaltensweisen, aber eine praktische Erfahrung wirkt weit mehr als die hundertste Ansprache durch den Lehrer.

Zusammengefasst würde ich also schon sagen, dass diese Praktika wichtig und sinnvoll sind, für entscheidend halte ich aber, dass die Jugendlichen nicht nur vom Elternhaus, sondern auch von der Schule entsprechend vorbereitet werden und die Möglichkeit bekommen, sich für ihren Traumberuf zu bewerben; nur dann kann es eine schöne und lehrreiche Erfahrung werden.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich halte solche gezwungen Schulpraktika meistens für totalen Schwachsinn. Ich muss dazu sagen, dass ich auf einem Gymnasium bin. Befindet man sich allerdings auf einer Hauptschule oder Realschule, finde ich ein Praktikum jedoch sehr sinnvoll. Denn auf diesen Schulformen läuft ja alles auf eine spätere Ausbildung heraus und wenn man dann schon mal in einem Betrieb hereinschnuppert, ist das für die spätere Ausbildung sehr sinnvoll.

Aber in meinem Fall und auch bei allen anderen, welche auf einem Gymnasium sind, ist ein solches Praktikum im 9. Schuljahr nicht wirklich sinnvoll. Nur für diejenigen, welche nach dem 10. Schuljahr abgehen wollen, wäre das sinnvoll. Aber für alle anderen sehe ich keinen Sinn. Den die wenigsten wissen, was sie nach ihrem Abitur machen möchten und deshalb denke ich, dass sie dann irgendwo ein Praktikum absolvieren, obwohl sie dann später etwas komplett anderes machen.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir hatten zwei Praktikas während der Schulzeit. Eigentlich ist es bei uns nur eins und dieses war glaube ich in der achten Klasse. Ich fand das damals in Ordnung, es waren nur zwei Wochen und es war interessant mal in den beruflichen Alltag hinein zu schauen. Ich finde so etwas gar nicht schlecht, auch wenn man eben meistens nicht genau das bekommt was man will, kann man sich vielleicht doch relativ früh über Vorlieben bewusst werden und Berufe ausprobieren, die man sich interessant vorstellt.

Ein zweites Praktikum habe ich dann in der zwölften Klasse vor den Sommerferien absolviert, aber dies auch nur, da ich Pädagogik als Leistungskurs hatte und damit war eben in der letzten Schulwoche ein Praktikum im sozialen Bereich verbunden. Dort habe ich dann auch für mich meinen "Traumjob" gefunden, zu mindestens wenn man das vom ersten Eindruck her so sagen kann. Es war auf jeden Fall sehr interessant und hat mir viel Spaß gemacht, so dass ich mich auch an der Universität für dieses Fach beworben habe, um beruflich diese Richtung einschlagen zu können.

Ich wüsste eigentlich nicht, was nun gegen ein Praktikum spricht. In den Abiturvorbereitungen ist das sicherlich nicht so schlau, aber auch nur wenige Tage können einen ersten Einblick verschaffen und wenn dieser zusagt, kann man doch in den Ferien noch einmal ein längeres Praktikum machen. Ich denke auch, dass es viel mehr kurze Praktikas geben sollte, damit man eben auch die Möglichkeit hat viele Betriebe kennenzulernen. Das sollte aber dann auch in einem Zeitraum passieren, wenn eben berufliche Entscheidungen anstehen, in der 7. Klasse bringt ein Praktikum meiner Meinung nach nichts.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^