Schwanger: Computerstrahlen gefährlich fürs Baby?
Eine Bekannte ist schwanger und der Frauenarzt hat ihr jetzt eine Freistellung von ihrem Beruf als Sekretärin geschrieben, weil er meint, dass die Computerstrahlung schädlich für das Baby ist und er es nicht verantworten will, wenn dadurch was passiert. Sie arbeitet in einem Großraumbüro an einem Computer und sie hat in der ganzen Schwangerschaft noch keine Beschwerden gehabt. Sie ist erst in der 20. Woche und der Frauenarzt hat jetzt erst erfahren, was sie beruflich macht.
Er meinte, wenn er es eher gewusst hätte, hätte er ihr eher eine Freistellung geschrieben. Eigentlich wollte meine Bekannte das nicht, weil sie auch privat gerne am Computer ist und sich darüber auch nie Gedanken gemacht hat.
Ich selber habe davon auch noch nie was gehört und ich kenne eigentlich viele Frauen, die in der Schwangerschaft im Büro gearbeitet haben und auch privat sich die Zeit am Computer totschlagen. Meine Bekannte will diese Freistellung nicht. Ist aber mit dem Frauenarzt sonst zufrieden. Was ist, wenn sie trotz dieser Freistellung, die der Arzt auch an die Krankenkasse geschickt hat, arbeiten geht? Kann sie den Frauenarzt wechseln und eine Aufhebung der Freistellung fordern? Oder ist es wirklich sinnvoll so wenig wie möglich am Computer zu arbeiten? Welche Strahlung soll denn da gefährlich sein? Habt ihr davon schon mal was gehört?
Ich habe 3 Schwangerschaften bei 3 verschiedenen Frauenärzten hinter mir und habe noch nie davon gehört, daß Sekretärinnen freigestellt werden. Ich sitze privat sehr viel am PC und hatte gerade in den Schwangerschaften so manche schlaflose Nacht Zeit dafür. Daß da Gefahren fürs Kind bestehen würden, darauf wäre ich im Leben nicht gekommmen.
Ich denke, deine Bekannte sollte sich bei der Krankenkasse melden und dort einmal nachfragen, ob diese Freistellung wirklich berechtigt ist. Wenn sie trotz Freistellung und ohne OK von der Krankenkasse arbeiten geht, besteht kein Versicherungsschutz für den Arbeitsweg und der Arbeitszeit. Sie ist während dessen nicht versichert.
Die Strahlung vom Computer halte ich da nicht für so gefährlich. Besonders wenn eben die neuesten Richtlinien, was die TCO 03 oder 04 sein dürfte eingehalten werden.
Was ich da eher als gefährlich einstufen würde, wären die Dämpfe, welche Laserdrucker abgeben. Und in einem so großen Büro wird da sicherlich einiges am Tag gedruckt. Von daher kann eine Freistellung schon seine Rechtfertig haben.
Ich halte das für schwachsinnig. Die einzige Strahlung, die Computer erzeugen, ist wohl ein schwaches EM-Feld, das durch das Gehäuse ohnehin schon deutlich abgeschwächt wird. Zwar gibt es selbst dann noch diese typischen "sendende Handys töten Leute!"-Schreier, die darauf plädieren dass dieses Feld das Gewebe erwärmt und verändert, allerdings hat es tatsächlich gar keine Auswirkung auf den Menschen.
Und ich denke selbst die früheren Geräte waren in dem Punkt nicht sonderlich schlimm, wie es allerdings mit den alten Röhrenmonitoren aussah weiß ich nicht, da diese bei der Bildproduktion nicht nur ein starkes Feld durch die Spulen zur "Punktpositonierung" erzeugt haben sondern eben auch zumindest geräteintern fröhlich mit Elektronen um sich geschossen haben, möglicherweise waren auch noch nicht ganz unschädliche EM-Frequenzen mit dabei. Es kann durchaus sein, dass die ganz alten Geräte minimal ungesund waren, aber eine extrem schädliche Wirkung, so dass man sie bei Schwangerschaften meiden sollte, würde ich selbst diesen nicht zusprechen.
In der zwanzigsten Woche der Schwangerschaft wegen "Computerstrahlen" freigestellt? Das ist ja lustig!
Eigentlich dachte ich, dass sich auch Ärzte an die Standesregeln halten müssen. Also eine Behandlung/Betreuung von Patienten nach den neuesten Erkenntnissen der Forschung und Medizin. Das ist bei einer Freistellung in der zwanzigten Schwangerschaftswoche wegen "Computerstrahlen" nicht gegeben. Ein solches Verhalten basiert auf einer pseudowissenschaftlichen Basis.
Einerseits verursacht ein solcher Arzt der Volkswirtschaft einen enormen Schaden. Man überlege sich das einmal, jede schwangere Sekretärin wird während der Schwangerschaft freigestellt! Pro Schwangerschaft ein halbes Jahr! Das sind jeweils fünfstellige Eurobeträge! Wenn der gute Arzt pro Jahr fünfzig bis hundert Schwangere freistellt, dann sind das Millionen die so an Kosten auflaufen!
Andererseits werden die Frauen so verängstigt. Ist es jetzt nicht doch gefährlich? Was ist jetzt, wenn ich die letzten beiden Monate doch im Büro gearbeitet habe? Und der Nachbar hat noch ein drahtloses Netzwerk! Und ich surfe doch so gerne im Internet! Muss ich das jetzt aufgeben? Natürlich macht Frau das nicht und hat dann ein schlechtes Gewissen, bei einem unglücklicherweise behinderten Kind dann natürlich auch ein unglaublich schlechtes Gewissen, dabei ist es völliger Habakuk und Quacksalberei da einen Zusammenhang herzustellen.
In aller Deutlichkeit, die Wissenschaft sieht von "Computerstrahlen" in keiner Weise eine Gefahr für eine schwangere Frau und ihr Ungeborenes. Es gibt elektromagnetische Strahlung, die geht von jedem Stromkabel aus. Diese ist in sehr weiten Bereichen harmlos. Zudem hält man sich im Büro auch nicht 24 Stunden auf. Das ist völlig harmlos.
Das die Wissenschaft keinen Beweis für die absolute Harmlosigkeit erbringen kann ist richtig und liegt in der Natur der Wissenschaft. Harmlosigkeit lässt sich nicht beweisen. Mann kann Studien machen, die zeigen ob es bei bestimmten Bedingungen zu Häufungen von Krankheiten/Missbildungen kommt oder eben nicht. Wenn ein Mensch im explodierten Atomreaktor Tschernobyl in der ersten Phase ohne Schutzanzug arbeitete, dann ist die Wahrscheinlichkeit extrem gross, dass er mit schweren, vermutlich fatalen Folgen zu rechnen hat. Eine Person in zehntausend Kilometern Entfernung hat vermutlich keine solchen Folgen zu vergegenwärtigen. Wenn nun diese weit entfernte Person dennoch Lungenkrebs bekommt, dann kann die Wissenschaft nicht nachweisen woher er diesen Lungenkrebs bekommen hat. Es wäre, rein theoretisch denkbar, dass er diesen Lungenkrebs aufgrund des Fallouts bekommen hat, es ist aber viel wahrscheinlicher, dass dem nicht so ist und der blaue Dunst dafür die Schuld trägt. Aber eben, es lässt sich nicht nachweisen.
Aber eine Schädigung durch "Computerstrahlen" wurde noch nie, ich wiederhole, noch nie nachgewiesen. Auch ist keine statistische Häufung von Missbildungen oder sonstigen Schäden bei Neugeborenen von Sekretärinnen nachgewiesen, was eigentlich der Fall sein müsste, falls die Elektrostrahlen wirklich gefährlich wären.
Wenn etwas gefährlich ist, dann zeigt sich das früher oder später. Selbst wenn man nicht weiss, dass etwas gefährlich ist, spätestens wenn gehäuft Schäden auftauchen, dann merkt man, dass etwas nicht stimmt. Computer gibt es jetzt schon ziemlich lange, ebenso mobile Telefone, und es lässt sich nichts statistisch nachweisen. Also besteht da keine wirkliche Gefahr. Warum gewisse Kreise das nicht so sehen ist eine andere, interessante Diskussionsgrundlage.
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