Hooligans auf der Theaterbühne
In Halles Theaterlandschaft haben einige Hooligans die Bretter die die Welt bedeuten erobert und nach Darstellung der Kritiker der künstlerischen Freiheit einen herben Schlag versetzt. Im dortigen renommierten Thaliatheater hatte das Stück „Ultras“ eine kritikreiche Premiere. Sicherlich sollte sich jeder selbst ein Bild machen aber solche Sprüche wie „JudenJena“ haben weder auf der Bühne noch im Fußballstadion etwas zu suchen. Man spricht zwar nicht von Zensur aber wenn sich maßgebende verantwortliche Stadtpolitiker und Mäzen dahingehend äußern dass dieses Experiment gründlich misslungen ist und sich wünschen würden dass einige Szenen vielleicht doch noch einmal überdacht werden sollten dann versteht jeder der zwischen den Zeilen lesen kann was gemeint ist.
Die Hallenser Ultras gehören nicht gerade zu meinen Lieblingsgästen auf dem Fußballplatz, mehrfache Versuche sie zu bändigen sind bisher grandios gescheitert. Als ich von dieser Idee anfangs hörte fand ich sie garnicht so schlecht, aber das man diesen absolut gewaltbereiten Fans kommentarlos eine Plattform gibt ohne sie zu lenken und zu leiten, um es mal salopp auszudrücken, verstehe ich absolut nicht.
Wer es nicht glaubt kann unter www.mz-web.de nachlesen. Der Artikel steht gleich neben dem Fahndungsfoto nach einem Schläger der HFC- Fans.
Den Artikel, den du nanntest, habe ich nicht gefunden. Aber ich hoffe, dass ich auch so klar komme. Ich glaube nicht, dass die Hooligans die Theaterbretter erobert hatten. Irgendwer hat ja das Stück Ultras geschrieben und derjenige wird auch dafür gesorgt haben, dass mit den Hooligans gesprochen und hoffentlich geübt wurde. Denn sie werden kaum von sich aus auf eine Theaterbühne gegangen sein.
Also müsste man erst einmal wissen, was dahinter steckt. Warum wurde das Stück überhaupt aufgeführt? Doch bestimmt, um den Hooligans einen Spiegel vorzuhalten oder? Also wird - falls meine Annahme stimmt - auch das Leben der Hooligans mit auf die Bühne verlagert worden sein. Dazu gehören dann auch solche schlimmen Ausdrücke wie „JudenJena“. Das finde ich selbst nicht gut. Aber in diesem Fall muss man das so akzeptieren, weil es ein Teil des Wortschatzes der Hooligans ist. Sonst würde ein Bühnenstück ja nicht echt sein.
Die Stadtpolitiker können hinterher zwar schön motzen, aber selbst haben sie vorher nichts dazu getan und sich auch keine Gedanken darüber gemacht, wie es sonst authentisch sein sollte.
Dass die Hooligans nicht deine Lieblingsgäste auf einem Fußballfeld sind, glaube ich dir gerne. Auch ich kann sie nicht ausstehen. Aber ich glaube, dass nicht alle so aggressiv sind, wie es scheint. Sie werden von ihrem „Boss“ - dem Anführer, so gemacht und können nicht aus der Gruppe raus, auch wenn sie möchten. Ich glaube, dass man mit diesen Typen anders umgehen muss. Aber wie? Darüber habe ich mir auch noch keine Gedanken gemacht. Auf jeden Fall muss man den Anführer aus der Gruppe rausnehmen.
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