Gutes Motherboard?

Eine sehr allgemeine Frage, und doch glaube ich, dass viele das nicht wissen: Auf Motherboard (oder von mir aus Hauptplatine, wenn es ein deutsches Forum ist) tummeln sich ja allerhand Anschlüsse und Sockel. Irgendetwas über North- und Southbridge habe ich auch einmal gehört, Solid Caps und Elkos. Einmal habe ich die BIOS Batterie gewechselt . Das war’s. Für mich klingt das schon nach gefährlichem Halbwissen, mit dem man nicht viel anfangen kann.

Ich brauche kein neues Mainboard. Aber so ganz allgemein: Ist so was besser, wenn ich einfach nur einen 1156 Sockel, ganz viel Platz für RAM und 10 PCI Anschlüsse hat? Was sind die konkreten Daten, auf die ich bei einem Mainboard achten muss? Kann man die Qualität nach Herstellern ordnen oder ist der Name nur Schall und Rauch?

Auf Motherboard (oder von mir aus Hauptplatine, wenn es ein deutsches Forum ist) tummeln sich ja allerhand Anschlüsse und Sockel. Irgendetwas über North- und Southbridge habe ich auch einmal gehört, Solid Caps und Elkos. Einmal habe ich die BIOS Batterie gewechselt . Das war’s. Für mich klingt das schon nach gefährlichem Halbwissen, mit dem man nicht viel anfangen kann.

Es ist Halbwissen, da hast du recht, aber soweit noch nicht problematisch. Ich will daher mal versuchen, etwas Licht ins dunkel zu bringen.

EIn Mainboard hat mindestens eine Northbridge, dies ist ein Chip, welcher für die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten zuständig, mehrere verschiedene Bussysteme bereitstellt und einzelne Anschlüsse bereit stellen kann, aber nicht muss. Dafür ist dann in den meisten Fällen die sogenannte Southbridge zuständig, ein zweiter, meistens etwas kleinerer Chip unten rechts auf der Platine, der sämtliche In- und Outputschnittstellen bereitstellt wie zum Beispiel Sata Ports, USB Anschlüsse, Firewire und sonstige Anschlussmöglichkeiten (auch externe Chips können darüber sozusagen vom Hersteller gekoppelt werden, wie immer häufiger Soundchips).

In letzter Zeit kommt es immer wieder dazu, das die gesammte Southbridge in die Northbridge integriert wird, dies wird immer öfter aus Kostengründen fabriziert (weniger Fläche wird benötigt, es muss nur ein Chip hergestellt werden, andere Resourcen können anders genutzt werden oder fallen weg), so das obige Aufzählung eher mit Vorsicht zu geniessen ist, im Kern aber stimmig ist.

Solid Caps sind Elkos, welche aber eine deutlich höhere Lebenserwartung und daher auch eine deutlich bessere Qualität aufweisen als die herkömmlichen Elkos, was sich leider immer noch im Preis bemerkbar macht, die Hersteller aber in den meisten Fällen immer mehr dazu übergehen, die Solid Caps zu verbauen, weil die Qualität und auch andere Komponenten einfach auf eine gewisse Stabilität angewiesen sind.

Ich brauche kein neues Mainboard. Aber so ganz allgemein: Ist so was besser, wenn ich einfach nur einen 1156 Sockel, ganz viel Platz für RAM und 10 PCI Anschlüsse hat? Was sind die konkreten Daten, auf die ich bei einem Mainboard achten muss? Kann man die Qualität nach Herstellern ordnen oder ist der Name nur Schall und Rauch?

Zum einen, es kommt drauf an, was du brauchst, dazu zählt natürlich auch, was für einen Prozessor du hast und was du sonst noch alles benötigst oder gar hast, ebenso die Ausrichtung des Einsatzgebietes ist wichtig, denn ein High End PC wird eine dementsprechende Ausstattung haben (wie sechs oder mehr Ramslots oder mehrere PCIe Steckplätze oder 12 USB Ports zum Beispiel).

Dabei ist natürlich so, das, je höherwertiger die Ausstattung und das Einsatzgebiet ist, umso höher auch der Preis ist, das ist ja logisch.

Mittlerweile gibt es nur noch große Hersteller im Mainboardsegment (früher gab es mal deutlich mehr, man erinnert sich an die Perlen Abit und Soyo), die da ASUStek (inklusive der Tochter Asrock), ECS Elitegroup, Gigabyte und MSI, die kleineren kann man beinahe vergessen, wie zum Beispiel Foxconn (eher im OEM Bereich, fertigt für Gigabyte), DFI (High End), Sapphire (naja, nur AMD Launchpartner und exclusiver Vertrieb viel zu teurer Mainboards für AMD) und XFX (das gleiche, nur das hier nVidia Referenzboards vertrieben werden) (sollte ich andere Firmen vergessen haben, so laufen diese eher schon unter ferner liefen).

Geht man von der Qualität aus, dann liefern sich Gigabyte und ASUS sowohl MSI immer wieder Kämpfe, wobei MSI hier oftmals den kürzeren ziehen muss, weil einfach hin und wieder zuviel gespart wird, Gigabyte und ASUS haben beide immer wieder gute Serien, aber auch mal das komlette Gegenteil. Was man hier nimmt, ist eher Geschmackssache, ich persönlich verbaue seit drei Jahren nur noch Boards von Gigabyte (und wir haben eine Reklamationsrate, die deutlich unter dem liegt, was bei ASUS der Fall war).

Bei den günstigen und kleinen Herstellern würde ich am ehesten noch zi Asrock tendieren, aber nur mit sehr viel Einschränkungen, weil hier doch meistens an den Bauteilen gespart wird, die Verarbeitung nicht so sauber ist wie bei anderen Herstellern und weil die Ausfallquote doch wieder höher liegt. Dafür hat Asrock aber einen Vorteil, die bauen Sachen, die wirklich hin und wieder sinnvoll sind, wo aber die anderen Hersteller von alleine nicht drauf kommen (wie zum Beispiel abgewinkelte SATA Anschlüsse auf den Boards, als erster Hersteller eine eSATA Schnittstelle oder ein Board, wo man AGP pder PICe Grafikkarten benutzen könnte oder zwei verschiedene Sockel oder auch mal entweder DDR2 oder DDR3 Arbeitsspeicher und das alles zu Preisen, die wirklich gut sind).

Auch kommen da immer wieder Nischenboards auf den Markt, entweder mit einer paralellen Schnittstelle oder, wie jetzt zum Beispiel, immer noch lieferbare Boards für den Sockel A, Sockel 478, 939 oder 754, allesamt Sockel, die schon länger nicht produziert werden.

Du siehst also, pauschal kann man das sehr, sehr schlecht beantworten, es kommt immer auf die eigene Situation drauf an.