Autofreier Tag am 22. September
Jedes Jahr ist der 22. September weltweit als autofreier Tag gedacht. Die Umsetzung dieser Idee geschieht in den verschiedenen Ländern und Kommunen ganz unterschiedlich. Während in manchen Orten diese Idee komplett umgesetzt wird und auch Straßen für diese Aktion gesperrt werden, lehnen andere Gemeinden die daraus entstehenden Einschränkungen komplett ab. Letztendlich ist niemand gezwungen, an diesem Tag sein Auto stehenzulassen, es wird lediglich an die einzelnen Bürger appelliert, sich zu beteiligen und sich auch langfristig Gedanken über eventuell überflüssigen Autoverkehr und die jeweiligen Alternativen zu machen.
Wie findet ihr solche Aktionen? Würdet ihr euch daran generell beteiligen oder sehr ihr darin überhaupt keinen Sinn? Würdet ihr euch eingeschränkt fühlen?
Ich selbst bin leidenschaftlicher Autofahrer und kann mir schon aus emotionalen Gründen nicht vorstellen, mein eigenes Auto komplett durch öffentliche Verkehrsmittel zu ersetzen. Hinzu kommen die zahlreichen Nachteile. Ich fahre in meiner Freizeit ab und zu mal mit der Bahn, allerdings wäre die regelmäßige Nutzung von Bus und S-Bahn für mich nicht vorstellbar.
Zudem denke ich, dass ein solcher Tag zwar nett ist, den Kern der Sache aber nicht trifft. Ich habe den Eindruck, dass ein autofreier Tag lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Vielleicht seht ihr das alles ja ganz anders und möchtet eure Meinungen zu der Sache kundtun. Ich bin gespannt!
Hier in Hamburg gibt es regelmäßig autofreie Sonntage, gerade den letzten war wieder einer. Vemutlich will man den weltweiten Tag hier immer gerne auf einen Sonntag legen, Sonntage eignen sich ja auch hervorragend für Familienausflüge. An diesem Tag darf jeder kostenlos im öffentlichen Personennahverkehr Hamburgs rumfahren. Letztes Jahr wurden tatsächlich einige große Straßen zumindest für einige Stunden gesperrt und es gab eine groß organisierte Fahrradtour da lang und solche Aktionen. Dieses Jahr sind mir aber schon zumindest keine Sperrungen oder so mehr begegnet. Kam wohl nicht so gut an
Ich persönlich finde die Aktion ganz nett, aber so richtig viel bewirkt sie sicher nicht. Außer vielleicht, dass der ein oder andere feststellt, dass Busse und Bahnen doch nicht so übel sind, wie er immer dachte (denke auch, dass das die Intention dahinter ist), aber soo viele werden an einem Tag sicher nicht überzeugt. Und deswegen ist es auch irgendwie eine Aktion für's gute Gewissen. "Hey, heute lasse ich mein Auto mal stehen. Jetzt hab ich meinen Teil zur Umweltrettung für dieses Jahr getan!". Gutbürgertum: Soll erfüllt!
Ich selbst habe übrigens hier rein gar kein Problem, an dem Tag mein Auto stehen zu lassen - ich hab ja gar keins Ergo fühle ich mich dann auch nicht anders als sonst auch. Aber wäre ich beispielsweise bei meinen Eltern auf dem Land und nicht hier in Hamburg, dann wäre mir der "autofreie Tag" herzlichst egal - wenn ich irgendwohin wollte müsste ich das Auto nehmen. Der Bus fährt so circa zwei Mal am Tag in die nächste Stadt und zurück, da kann man den restlichen Tag ja vergessen.
Sehe ich wie Taline. Es gibt einfach jedem das Gefühl, was für die Umwelt getan zu haben. Ganz gleich, ob an dem Tag das Auto tatsächlich gebraucht worden wäre oder nicht. Und es ist dabei ein entscheidender Unterschied, ob ich in der Stadt bin und die Nutzung eines Autos von Haus aus nicht sinnvoll ist oder auf dem flachen Land, von wo aus man ohne Auto eben gar nicht weg kommt.
Gerade in den Großstädten (Berlin, Stuttgart, München oder eben auch Hamburg) ist Autofahren wirklich Luxus. Wenn auch kein sinnvoller. Denn die Parkplatzsuche ist ja fast noch angenehm im Verhältnis zu den Feierabendstaus. Und das, obwohl der öffentliche Personennahverkehr prima klappt (OK, nehmen wir Berlin mal temporär raus oder konzentrieren wir uns auf das Prinzip! ).
Ich hätte es tatsächlich eher begrüßt, Autofreie Tage in den Städten einzuführen statt die Umweltzonen auszurufen. Das hätte tatsächlich eher ein Umdenken erzwingen können. Und die Leute (Autofahrer) bewegen können, sich wirklich mal die Fahrpläne anzusehen.
Aber gut. Bin zurzeit tief im Süden (auch mit dem Auto) und von einem Aufruf zu einem autofreien Tag habe ich noch nichts gehört. Und ich werde Morgen auch wieder mit dem Wagen fahren müssen.
So ein Pech: gerade heute habe ich einige Termine, die ich leider nicht verschieben kann und der Bus, der bis zum Mittag der einzige ist, ist schon weg, den Rufbus hätte ich bis gestern abend anmelden müssen. Für alle, die es noch nicht wissen: ich wohne auf dem Land und da ist der öffentliche Personennahverkehr gelinde gesagt einfach nur mau. Da wird die Forderung nach einem solchen autofreien Tag nur müde belächelt, weil es einfach zu wenige sinnvolle Alternativen gibt.
Ich sehe es nämlich auch so, die Idee ist ganz nett, aber wie immer ist gut gemeint noch lange nicht gut gemacht. In meinen Augen würde ein solcher autofreier Tag nur dann Sinn machen, wenn gleichzeitig auch mal sinnvolle Alternativen vorgestellt und speziell an diesem Tag auch angeboten würden. Da finde ich einen Wochentag schon sinnvoll, wo dann gerade auch Berufspendler mal sehen könnten, ob sich eine Alternative zum Auto findet.
Hallo!
Mitten in der Woche ein autofrier Tag ist meiner Meinung nach Chaos pur. die öffentlichen Verkehrsmittel würden derart überfüllt sein, dass die Bahn wahrscheinlich wieder ein Grund hat sich zu verspäten. Bei den Bussen müssten zusätzliche Busse eingesetzt werden, weil sie sowieso schon zu den Hauptzeiten sehr voll sind.
Da bleibt einem fast nichts anderes übrig, als sich an dem Tag Urlaub zu nehmen. mein Mann zum Beispiel arbeitet in einem Gebiet am Rande der Stadt, wo kein Bus hinfährt. Zumindest nicht um die Zeit, wo er anfangen muss zu arbeiten. Er ist auf das Auto angewiesen.
Wahrscheinlich werden dann wieder einige Sondergenehmigungen erteilt und es fahren trotz Fahrverbot ziemlich viele rum. Ich kenne das aus meiner Kindheit. Da waren öfters mal autofreie Sonntage. Aber selbst an diesem autofreien Sonntag fuhren noch einige Autos rum. Alle mit Sondergenehmigung. Aber mitten in der woche einen autofreien Tag machen finde ich persönlich wirklich quatsch. Würde sich wahrscheinlich sowieso kaum einer dran halten.
@ Diamante:
Diese neue Variante des autofreien Tages hat nicht viel gemeinsam mit dem Modell der autofreien Sonntage während der Ölkrise 1973. Damals war das Autofahren ja generell verboten, bis eben auf einige Ausnahmen.
Der aktuelle autofreie Tag, der jedes Jahr am 22. September stattfindet, ist nicht mit generellen Fahrverboten verbunden. Hier können sie Städte sich selbst aussuchen, inwieweit sie sich daran beteiligen. Zudem wird in erster Linie wohl auf die Einsicht der Bürger gesetzt, ihr Auto einmal freiwillig stehen zu lassen.
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