Frage: Einem Obdachlosen Geld spenden?
Mir tun Obdachlose auch immer leid. Ich muss sagen, dass man bei uns eigentlich nur wenige Obdachlose sieht. Aber ich gebe ihnen meistens auch nichts, da ich denke, dass sie das Geld dann sicher für Alkohol ausgeben, statt sich etwas zu Essen davon zu kaufen. Allerdings kann man ihnen ja nicht mal übel nehmen, dass sie sich Schnaps und anderen Alkohol dafür kaufen, denn das Leben als Obdachloser ist sicher hart und gerade im Winter " wärmt " der Schnaps eben von Innen. Das sehr gefährlich sein kann und er nicht wirklich wärmt, weiß man ja eigentlich.
Für Obdachlose ist es ja auch sehr schwer, wieder in ein geregeltes Leben zu kommen. Ohne Arbeitslosengeld gibt es keine Wohnung und ohne festen Wohnsitz bekommen sie kein Arbeitslosengeld. Mir tun diese Menschen auch sehr leid, aber ich gebe ihnen eben nur selten Geld, wegen des Alkohols. Ich finde es auch komisch, dass ein Obdachloser das Brötchen nicht angenommen hat. Wenn ich nichts hätte und vom betteln leben müsste, würde ich mich über alles freuen.
Ich gebe auch gerne mal Geld, weil mir diese Menschen oft Leid tun. Gerade bei den Leuten die so auf der Straße sitzen und mit ihren Instrument ein Lied anstimmen, wenn es noch dazu ein trauriges ist, das rührt mich dann schon sehr und ich zeige Mitleid.
Klar weiß man nicht ,ob diese Menschen sich dann auch etwas sinnvolles wie Nahrung und so weiter kaufen. Wenn es bloß für Alkohol ausgegeben werden würde, müsste ich auch darüber nachdenken, ob ich dann in Zukunft dieser Person noch Geld zukommen lassen werde. Ich habe aber auch schon mal von jemanden gehört, das in einem Ort ,mal ein älterer Mann war, der nach Geld gebettelt hätte und am Abend hat man ihn gesehen, als er in seinem Mercedes einstieg und dann fort fuhr. Also das finde ich dann ganz schön dreist, wie schnell kann man obdachlos werden und die Arbeit verlieren aber da muss man doch nicht den Menschen, die das Geld wirklich benötigen, alles wegnehmen durch so einer hinterhältigen Masche.
Was ich gut finde ist, das es mittlerweile in Deutschland viele Hilfsorganisationen gibt, die auch solche Leute unterstützen und von der Obdachlosigkeit und dem Betteln abbringen wollen.
Letztendlich finde ich jedoch, das man trotzdem solchen Menschen etwas zukommen lassen kann. Ich bin da auch sehr nachgiebig und zeige schnell Mitleid und außerdem müssen es auch keine hohen Summen sein, wenig reicht auch schon aus ,um die Menschen glücklich zu machen, die das Geld wirklich brauchen.
Einfach nur Geld spende ich aus den schon mehrmals genannten Gründen, und auch weil ich einfach selbst nicht so viel habe, nicht. Aber in Linz gibt es eine Obdachlosenzeitschrift, die "Kupfermuck´n". Die wird für 2 Euro verkauft, 1 Euro verbleibt dem Verkäufer. Die kaufe ich jedes Monat, manchmal auch zweimal. Und da geb ich dann schon mal 5 Euro dafür, weil ich vor diesen Menschen echt viel Respekt habe. Die haben es so schwer im Leben, versuchen aber mit allen ihnen möglichen Mitteln da rauszukommen. Und da ist es mir dann auch völlig egal, was sie sich von dem Geld kaufen, schließlich haben sie es echt hart verdient.
Ansonsten gebe ich öfter mal an Obdachlose Spenden in Form von Lebensmitteln. Und das wurde bisher auch immer dankend angenommen. Wäre ehrlich gesagt auch ziemlich schockiert, wenn das jemand ablehnen würde.
Für ein Bettelverbot bin ich nicht. Denn die Armut existiert definitiv bei uns. Und ein Bettelverbot würde meiner Meinung nach einem Wegschauen gleichkommen. Stattdessen sollte es viel mehr Hilfsangebote geben! Denn so einfach, wie hier manche glauben, ist es sicher nicht, aus dem Kreislauf Obdachlosigkeit-Verzweiflung-Depression-Selbstaufgabe auszusteigen.
@Karlchen66
Nein, Du hattest natürlich nicht Alg2 geschrieben. Genau geschrieben hattest Du:
karlchen66 hat geschrieben:Auch ein Obdachlose erhält finanzielle Mittel vom Amt, denn das steht im nach dem Gesetz zu.
Weil Du aber die ihm zustehenden Mittel nicht benannt hast dachte ich eben Du meinst Alg2. Welche anderen finanziellen Mittel stehen ihm den staatlicherseits zu? Für diese Information würden Dich vermutlich alle Obdachlosen für ewig zum König wählen!
Nun schreibst Du von sozialen Einrichtungen in Deiner Stadt. Das ist eine feine Sache. Aber einen Anspruch kann ein Obdachloser daraus nicht ableiten. Und dann kommt noch hinzu, dass dieses Angebot nicht flächendeckend ist. Und weiter: es ist sogar von der Finanzlage abhängig. Wenn Deine Kommune oder eben die Stadt dringend sparen muss, ist das ja eine der ersten Stellen, an der gespart werden kann! Woher also die gesetzliche Zusage?
Erschwerend ist dann auch noch, dass Obdachlose tatsächlich ganz unten sind und sich das aber nicht nur auf die Lebensumstände bezieht. Ich denke, dass auch aller bürokratische Aufwand eher ein Hemmnis ist! Selbst wenn der Obdachlose Geld erhalten würde, hätte er zunächst keine Bankverbindung. Außerdem kann es sein, dass das beantragen schon Schwierigkeiten bedeuten kann. Also er theoretische Rechte hätte, diese aber nicht einfordern könnte.
Also ist es das Beste ihnen entweder langfristig zu helfen (kostet Zeit und vor allem Geld weil es Personal erfordert, um den Menschen wieder das Leben in bürgerlichen Bahnen nahe zu bringen) oder aber ihnen den letzten Rest Würde zu lassen und sie mit ihrem Geld machen lassen, was sie glauben, machen zu wollen.
Also ich kenne das Problem eigentlich nicht. Ich kenne bettelnde Obdachlose nicht aus unserer Stadt. Es gab einmal einen, aber der wollte nur Zigaretten oder etwas zu Essen. Etwas anderes hat er gar nicht angenommen. Irgendwann hat er dann den Bürgermeister geschlagen und dann wurde er "versetzt" und ist jetzt anscheinend in irgendeiner anderen Stadt unterwegs.
In Großstädten ist das anders. Man sieht immerwieder Obdachlose herumsitzen. In der Regel gebe ich ihnen nichts, denn wenn sie so aussehen, dass sie sich mit dem Geld gleich wieder nur Alkohol oder Zigaretten kaufen, dann unterstütze ich sie nicht.
Bei den angesprochenen Punkern ist das anders, manche sind glaube ich etwas vernünftiger und kaufen sich wirklich etwas sinnvolles wie Klamotten oder etwas Antialkoholisches. Zwar sind solche auch die Ausnahme, aber ich glaube es gibt sie.
Ich habe oft Mitleid mit Obdachlosen, weil ich weiß, dass sie häufig wegen schweren Schicksalsschlägen auf der Straße landen. Trotzdem gebe ich Obdachlosen aus Prinzip kein Geld, da ich weiß, dass sie sich davon in den meisten Fällen Alkohol oder Tabak kaufen.
Ich habe in Dublin selbst einmal die Erfahrung gemacht, dass mich ein Obdachloser angebettelt hat. Dieser hat dann auch nicht locker gelassen, bis ich ihm das Geld gegeben habe. Ich dachte mir: "Mensch, dann geht er mir wenigstens nicht mehr auf den Nerv.". Er ging daraufhin weg. 10 Minuten später habe ich ihn dann in einem Taxi gesehen. Dies hat mich schon sehr verärgert.
Auf der anderen Seite bin ich gerne bereit, Geld zu geben, wenn man eine "Gegenleistung" bekommt. Gerade in Dublin, waren Obdachlose sehr oft Straßenmusiker, die es teilweise echt drauf hatten. Wenn Obdachlose aber Brot oder Ähnliches direkt ablehnen und sagen, dass sie nur Geld nehmen, ist das für den Spender natürlich ein Schlag ins Gesicht. Das geht gar nicht.
Deshalb mein Fazit: Geld nein, Essen und ähnliches ja
Ich gebe grundsätzlich nichts mehr.
Ich arbeite in Freiburg in Bahnhofsnähe und werde auf dem Weg zur Arbeit und auch, wenn ich in der Mittagspause in die Stadt gehe, regelmäßig angeschnorrt. Die Bandbreite geht vom Obdachlosen mit Hund über Gruppen von Punks bis hin zu den Frauen mit kleinen Zettelchen, auf denen sie von ihrem einbeinigen, einäugigen Mann und den 23 todkranken Kindern erzählen, mit denen sie selbstverständlich aus irgendeinem aktuellen Kriegsgebiet geflohen sind etc. Ganz schlimm finde ich auch diejenigen, die nur mit gesenktem Kopf daknien und die Hand aufhalten.
Einmal hab ich einer Frau mit einem Baby Geld gegeben, und eine Stunde später sah ich sie bei McDonalds futtern. Oder die andere, die mich in bestem Deutsch mit leichtem Akzent auf der Straße angesprochen hat: "Entschuldigung, haben Sie ganz kurz Zeit? Ich habe hier etwas..." Und dann hält sie mir ihren Bettelzettel in miesestem Deutsch unter die Nase. Das Lustigste waren die beiden ca. 10jährigen Jungs, die neulich bettelnd durch die Straße gezogen sind - mit Puma-T-Shirt, Esprit-Hose und Nike-Turnschuhen. Bei sowas fühlt man sich dann einfach für dumm verkauft.
Am Tag fünf mal angeschnorrt zu werden ist hier keine Seltenheit. Mich nervt es nur noch. Aus dem Grund gebe ich inzwischen grundsätzlich nichts mehr. Bei den vielen Punks und Obdachlosen, die hier bereits mittags zusammensitzen und saufen, hab ich auch nicht das Gefühl, das da jemand heraussticht. Und wenn ich einen der Obdachlosen beim Lebensmittelladen vor mir an der Kasse habe, kaufen die immer(!) nur Alkohol. Das möchte ich nicht unterstützen.
Ich gebe nichts. Mache auch einen Bogen um die Obdachlosen, wenn ich an welchen vorbeikomme. Hier in meiner Wohngegend ist es zu ländlich, da sind kaum welche, die sitzen ja wenn dann doch eher in größeren Fußgängerzonen, bzw. an stark frequentierten Plätzen.
Aber ich kann nicht unterscheiden, ob es sich um echte Obdachlose handelt, um Kleinkriminelle, die nur den Obdachlosen spielen oder um andere Gauner, die eher darauf warten, mir dann das gesamte Geld entreißen zu können. Sicher tut mir der eine oder andere auch leid, aber es gibt in Deutschland überall auch Hilfestellen. Die mögen sicher nicht das Optimum sein, aber verhungern oder erfrieren müsste niemand, auch wenn Obdachlosenunterkünfte sicherlich nicht luxuriös sind.
Ich gebe Bettlern niemals Geld – und zwar aus Prinzip nicht. Ich habe solchen Leuten auch noch nie Geld oder Lebensmittel angeboten und habe daher auch noch keine dieser Erfahrungen gemacht, die hier geschildert wurden. Von Bekannten und Familienangehörigen habe ich allerdings auch schon gehört, dass Lebensmittelspenden bei einigen Bettlern nicht gerne gesehen sind. Die meisten wollen dann doch lieber Geld haben, das sie dann überwiegend in Tabakwaren und Spirituosen investieren. Wenn es den Leuten darum gehen würde, Geld für ihre Ernährung zu erbetteln, könnten sie ja auch direkt die Nahrung annehmen. Es gibt ja auch immer wieder Leute, die den Bettlern anbieten, ihnen etwas zu kaufen was sie gerne essen. Aber selbst solche Angebote werden in der Regel nicht angenommen, da es sich eben nicht um Bargeld handelt.
Ich muss sagen, dass ich kein Mitleid mit solchen Personen habe. Wir leben in Deutschland und ich denke ebenfalls, dass in Deutschland niemand auf der Straße leben muss. Natürlich gibt es immer wieder Leute, die durch das soziale Netz fallen. Allerdings tragen diese Leute durchaus eine Mitschuld und ich denke nicht, dass man pauschal andere Faktoren dafür verantwortlich machen sollte, wenn einzelne Leute sich nicht helfen lassen wollen oder können. Es ist auch eine Frage, wie viel die einzelnen Leute dafür investieren wollen, aus ihrer misslichen Lage herauszukommen. Manchen fehlt einfach die Perspektive, der Wille oder auch die Motivation, überhaupt etwas zu unternehmen. Dann gibt es noch diejenigen, die dieses Leben wirklich einem geordneten Leben vorziehen, wobei ich denke, dass diese Personengruppe in der Minderheit ist.
Man muss auch bedenken, dass es dem Bettler langfristig nichts bringt, wenn man ihm einmal einen Euro gibt. Damit kommt er nicht aus seiner Situation heraus. Eine kleine Zuwendung in Form einer Geld- oder Sachspende wird nichts daran ändern, dass dieser spezielle Mensch eben auf der Straße lebt oder aus anderen Gründen betteln geht.
Ja, ab und an gebe ich den Obdachlosen auch mal einen Euro und es ist mir egal ob er gleich in Alkohol umgesetzt wird oder erst später. Die Leute sind arm dran und wenn der Alkohol nun einmal ihr Lebensinhalt ist dann sollen sie das eingesammelte Geld auch dafür verwenden. Alles andere ist scheinheilig, zumal die Schwerstabhängigen sowieso nur noch kaum feste Nahrung zu sich nehmen. Sicherlich gibt es staatliche Hilfen, Obdachlosenheime und Wiedereingliederungshilfen aber wer so ein Heim schon einmal von Innen gesehen hat wird verstehen warum die meisten solche Einrichtungen auch meiden.
Ich kann allerdings nicht jedem etwas geben der auf der Straße sitzt, auch vermeide ich es den jungen und kräftigen Jungs oder Mädchen etwas zuzustecken da die meisten etwas gegen Arbeit haben obwohl sie sich problemlos mit ein paar Aushilfsjobs etwas dazuverdienen könnten. So etwas unterstütze ich nicht noch. Manche sehen vielleicht darin einen Widerspruch zu meinem Eingangssatz, aber das ist meine Einstellung. Einen Job zum Zeitungsaustragen, in der Erntezeit oder als Lagerarbeiter kann wirklich jeder finden aber dazu muss man regelmäßig früh aufstehen und auch in dieser Hinsicht zuverlässig sein. Das spreche ich den meisten ab, die wollen nur schnorren um lustig über den Tag zu kommen.
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