Titanic! Werbung für Maddie-Artikel
Das Satiremagazin Titanic hat im neuesten Heft eine doppelseite Anzeige gestaltet, auf der für MAddie-Artikel geworben wirb. So ist z.B. auf der Kinderschokolade das Bild von Maddie, auf dem Brandt-Zwieback auch. Alle Artikel wurden im Preis radikal gesenkt.
Geht hier Satire zu weit? Darf man mit dem Shciksal eines verschwundenen Mädchens solche Anspielungen machen und damit die Angehörigen schockieren?
Zum Einen finde ich die Idee, einmal satirisch auf das Spendensammeln der Eltern hinzuweisen gar nicht so schlecht. Es verschwinden täglich Menschen und niemand anders bekommt so eine mediale Aufmerksamkeit wie der Fall Maddie. Man sollte dies - auch von den Medien aus - endlich einmal nutzen und auch auf die anderen Schicksale hinweisen, denn Maddie ist kein Einzelfall, beileibe nicht. Und der Fonds zur Suche von Maddie ist Projekt, das man aucs Sicht der Eltern sicherlich gut verstehen kann, aber kann man so etwas nicht auch still und leise machen?
Zum Anderen findeich aber, dass man das Mädchen nicht unbedingt auf den Artiekln so deutlich hätte zeigen müssen. Es geht hier schließlich um eine vermisste Person und das Mädchen kann schließlich selbst nichts für diese Situation.
Die Deabtte allerdings, dass man so eine Satire verbieten sollte kann ich auch nicht verstehen. Satire muss alles zeigen dürfen, auch wenn es manchmal hart ist. So ist Satire nunmal.
Wie findet Ihr das?
betty hat geschrieben:Zum Einen finde ich die Idee, einmal satirisch auf das Spendensammeln der Eltern hinzuweisen gar nicht so schlecht.
Ich bin treuer Titanic-Leser und habe die Doppelseite gerade vor mir.
Es geht NICHT darum, auf das Spendensammeln aufmerksam zu machen, sondern es geht der Redaktion darum, die Geilheit der Medien auf Maddie und ihr Schicksal darzustellen.
Und wieso sollte man das Mädchen auf dem Bild nicht so genau zeigen dürfen? Haben das die Bild Zeitung und Konsorten nicht genauso gemacht - einzig mit dem Ziel, mehr Käufer zu finden??
Super Aktion - die aber wohl die meisten Menschen, s.o., falsch verstehen werden!
Ich kann hier Zitzebitz nur zustimmen - ich bin ebenfalls treuer und langjähriger Titanic! Leser (neben dem Eulenspiegel) und das wird die ganze Zeit völlig falsch dargestellt.
Am liebsten würde ich sagen: Erstmal die Klappe halten und kaufen gehen, danach wiederkommen und mitreden dürfen, Jetzt nicht an Dich gerichtet, aber momentan nervt mich die Stumpfsinns Diskussion wirklich, kann nur hoffen, die Titanic! Redaktion macht sich wieder einen Scherz draus, wie damals mit der tollen CD, wo alle Anrufe von irgendwelchen Deppen und kognitiven Totalschäden veröffentlicht wurden, die dort anriefen und die Redaktion beschimpften, weil die BILD Zeitung dazu aufrief.
Wie gesagt, steht auch in dem Artikel: Es geht darum, auf die "mediale" Ausbeute der ganzen Maddie Sucherei zu deuten und das jedes Käseblatt ein Foto auf die Titelseite druckt in Anlehnung an so amerikanische Aktionen, das Bild eines Vermissten auf Waren des täglichen Bedarfs zu pappen.
Außerdem ist es eine falsche Behauptung, dass alle Artikel im Preis gesenkt wurden - erst mal lesen, dann loslegen. Es steht nämlich drin, dass es als Rabattaktion 50 % Preisnachlass gibt, wenn man eine Maddie findet, also dass auf ein paar Produkten ein Maddie Bild gibt und wer diese findet, 50 % Rabatt bekommt. Eine klare Anspielung auf die zahlreichen "Finden sie den blabla" Aktionen von Supermärkten in Verbindung mit der Mediengeilheit und Suchhetze in selbigen, wo alle paar Wochen jemand neues Maddie irgendwo gesehen haben will.
Und meine Meinung: Ja soweit darf Satire gehen - hier geht es nicht um eine Verballhornung von entführten Kindern, sondern um das kritische Beleuchten und Hinterfragen der ganzen Mediengeilheit und Maddiejagd. Wer das nicht versteht, naja, das sage ich jetzt lieber nicht, aber vielleicht hat man dann doch noch nicht das postnatale Grunzerstadium erreicht oder sollte sich mal über die Bedeutung des Wortes Satire Gedanken machen (wenn`s dazu kognitiv reicht).
Hallo zusammen,
ich an sich, fand den Artikel auch nicht wirklich tragisch.
Wenn man es genau nimmt, ist es doch so, dass so der Fall a) wieder raufgeholt wird und b) jeder nochmal ein Foto sieht.
Das einzige, der Redakteur der Zeitschrift Titanic meinte, dass wenn es sich um ein deutsches Mädchen gehandelt hätte, sie soetwas nicht gemacht hätten, aber bei den Engländern könnte man sowas gerne mal machen.
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Habe den Artikel auch vor mir liegen und finde ihn nicht so schlimm.Aber dieser ganze Maddie Hype geht mir schon wirklich auf den Senkel.Ich mein klar,ist es echt tragisch,das ein Kind einfach so verschwindet, jedoch gibt es unzählige solche Fälle und warum sollte man ausgerechnet bei so einem Fall eine rießen Aufruhr machen. Desweiteren ist es ja gar nicht bewiesen, ob vielleicht doch nicht die Eltern ihre Finger im Spiel haben , auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann und will.
Liebe Grüße NBGamer
Kurze Zwischenfrage:Ist das die Satire wo Maddie noch zwischen den Beinen ihrer Eltern steckt oder irgendwo in deren Korb?
Nein, ihre Eltern sind da nicht zu sehen.
Es ist eine Doppelseite, aufgemacht wie ein Werbeprospekt eines Supermarktes.
Inhalte: Die Maddie Flasche (Maggi), Maddie als Mr. Proper (der Allzweckreiniger der alle Spuren beseitigt), Maddie als das Kind auf der Kinderriegelverpackung (1 Cent pro Tafel geht an Interpol) und Maddie als das Brandt-Zwieback-Kind.
Angehörige und portugiesische Polizisten sind von der "Finde Maddie" Aktion übrigens ausgeschlossen, auch Spürhunde dürfen nicht eingesetzt werden.
Okay. Ehrlich gesagt finde ich diese Satire dann nicht "so schlimm", wie einige andere. Es geht ja "nur" darum, dass Verhalten der Medien zu kritisieren und nicht Maddie in ein schlechtes Licht zu ziehen oder damit einen Skandal zu provozieren. Ich stimme da Subbotonik ganz klar zu. Wie sich an meiner Zwischenfrage vielleicht gezeigt hat, finde ich eine andere Satire geschmacklos. Ich habe sie noch nicht direkt gesehen, aber ich glaube eine Zeitschrift in England hat eine Karikatur herausgebracht, in der Maddies Eltern (ich glaube auf einer Pressekonferenz) stehen und erzählen und die (tote?!) Maddie unter ihrem Rockzipfel herausschaut. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, es ist schon länger her, dass das in der Zeitung stand. Und diese Karikatur fand ich sehr wohl geschmacklos. Man weiß nicht, ob die Eltern schuldig sind oder nicht, es gibt ja immer wieder mal Beweise und Andeutungen,dass sie es gewesen sein sollen, die sich aber dann wieder verflüchtigen.Das ist einfach so und ich finde es geschmacklos, diese Anschuldigungen so aufzugreifen und den Eltern etwas unterzuschieben, was man noch nicht weiß, weil man so den Druck auf sie noch mehr verstärkt und ihren Ruf ins lächerliche zieht, obwohl man noch nichts Konkretes weiß...
In diesem Fall jedoch, ist ganz klar, dass die Presse übertreibt und Maddie mittlerweile als gutes Verkaufsmittel erkannt hat...Und da finde ich eine solche Karikatur wirklich angebracht.
Ich fand es jetzt auch nicht so schlimm,
hat schon was mit dem Reiniger, darauf muss man auch erstmal kommen.
So drängen sich die Eltern in die Medien und drücken auf die Tränendüse, bekommen Spendengelder von anderen Leuten für ihre Suchaktionen etc.
Das ganze gibt es für andere verschwundene Personen nicht, und davon gibt es alleine hier Tausende jedes Jahr. Was soll das Mädchen so besonders machen, ausser das es Blond ist und einen Fleck im Auge hat ?!
Ich lese die Titanic eigentlich sehr gerne. Ich muss aber dennoch sagen, dass mich diese Satire-Doppelseite über Madeleine schon ziemlich ins Zweifeln gebracht hat. So ging es mir schonmal als damals der Fall Natascha Kampusch so aufgerollt wurde und der auch zu diesem Zeitpunkt in der Titanic ziemlich auf die Schippe genommen wurde.
Es gibt Satire und es gibt Satire. Man darf über vieles lachen, es gibt sicherlich bei vielen ernsten und tragischen Dingen auch immer eine sarkastische Kehrseite. Aber bei Anlässen, bei denen eigentlich noch nie einmal ein Funken Humor entdeckt werden kann, finde ich, kann man aufhören nach so etwas zu suchen. Ich versetze mich in solche Situationen immer in die Betroffenen. Jeder Mensch auf dieser Welt hat irgendwo seine emotionale Geschmacksgrenze und für mich persönlich war die hier überschritten. Einfach nur, weil ich an das Kind denke und es mir schrecklich leid tut, wenn ich mir vorstelle, es wurde verschleppt, entführt etc. Wo ist da der Witz? Worüber lacht ihr denn, wenn Eltern verzweifelt ihr Kind suchen und es damit vielleicht gerade deshalb übertreiben, weil sie keinen Weg mehr wissen?
Worüber lacht denn Natascha Kampusch wenn sie ihr Foto auf der Titelseite der Titanic sieht? Über die letzten schönen 8 Jahre?
Ich hab teilweise das Gefühl, über jede absurde, tragische, unvorstellbar grausame Geschichte muss in diesem Land noch ein Scherz gemacht werden. Für mich unbegreiflich.
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