Hausaufgabe: Gestaltende Interpretation Faust
Wir hatten als Hausaufgabe auf, eine gestaltende Interpretation zu Goethes Faust zu schreiben. Und zwar ein fiktives Gespräch Gretchens mit dem Beichtvater kurz vor ihrer Hinrichtung. Ich habe mir besonders viel Mühe gemacht und das Ganze in Gedichtform geschrieben. Über Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen. Hier das Gedicht:
Oh heilger Vater lass mich nun,
es ist mein Wunsch schon tagelang,
die Beichte tun, dann ewig ruhn,
hab vor dem Tod mehr keine Bang.
Gesündigt habe ich vor Gott,
doch rechne er es mir nicht an,
Mutter,Kind und Bruder sind tot,
jetzt bin letztendlich ich wohl dran.
Doch trage ich nicht alle Schuld,
mein Wunsch konnt’ es doch niemals sein,
doch trug ich alles mit Geduld,
nun sitz ich hier und fleh und wein.
Anfangen tat es mit dem Faust,
sprach mich auf offner Straße an,
dann kam er gar in mein Gemach,
wo wohlich seine Stimm erklang.
Oh Faust,was gäb ich wärst du hier,
will einmal noch in deinen Armen ruhn
deine Stimme hörn,dann mögen sie tun,
was immer sie nur vor mit mir,
Oh Faust was gäb ich wärst du hier.
Entschuldigt Vater, ich vergaß
Mich ganz und gar in den Gedanken,
er ist nicht hier er ist ein Schuft,
dem ich das alles tu verdanken.
Ich schenkte ihm mein Ganzes Herz,
hab mein Vertrauen ihm gegeben,
Eines Nachts kam er zu mir,
hat mir davor ein Mittelchen gegeben.
Damit nur meine Mutter schläft,
doch leider tat es nicht dies Zweck,
als ich dann morgens kam zu ihr,
war ihre Sehle nicht mehr hier, war weg.
Auch meinen Bruder,
nachts im Kampf,
erschlug er gar mit seiner Hand,
worauf er schnell hinfortgerannt.
Als ich ihn fragte ob er denn,
die Sakramente ehren täte,
was er vom Glauben halten würde,
und ob er ab und zu mal bete.
Doch wortgewand wie er es ist,
hat er mir alles wohl erklärt,
doch deucht mir nun es war nur List,
sein Glauben hat sich nicht bewährt.
Oh Faust,was hast du mir nur angetan,
wieso bist du gegangen,
hast alles Liebe mir geraubt,
schlugst mich in deinen Bann,
Oh Faust was hast du mir nur angetan.
Entschuldigt Vater noch einmal,
sind die Gedanken mir gekommen,
hätt ich doch noch einmal die Wahl,
hätt niemals ich ihn angenommen.
Denn mit ihm war ein andrer Mann,
jetzt fällt mir alles wieder ein,
ich glaube doch es muss, es kann,
der Teufel nur gewesen sein.
Und letztlich lud ich selber dann,
die allergrößte Schuld auf mich,
hab mein Kind in eine Pfütz gedrückt,
ertränken musst es jämmerlich.
Oh Vater wenn der liebe Gott,
mit mir nur ein Erbarmen hat,
das ich wenn ich bald endlich tot,
Erlösung finde trotz meiner Tat.
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