Häuslicher Alkoholkonsum

vom 20.09.2009, 16:50 Uhr

Im Hause von A und B wurde fast ausschliesslich zu Familienfeiern Alkohol getrunken. Es war zwar von Beginn an so, das immer etwas im Haus war, weil man auch unverhofft Besuch bekommen kann und vielleicht ein Glas Wein oder ein Bier trinken möchte.

Allerdings war es seit Jahren so, das es im normalen Alltag keinen Alkohol gab. Nun entwickelt es sich aber in eine Richtung, das Mann B zumindest am Wochenende schon zum Mittag eine 0,5 Liter Flasche Bier oder Radler trinkt. Zum Abendessen und später zum Fernsehen kommt dann auch immer nochmal jeweils eine Flasche dazu kommt. Insgesamt findet A diese Entwicklung von ihren Mann B etwas bedenklich. Allerdings spricht sie das Thema auch nicht an, weil dann nur wieder Vorwürfe kommen würden, das A etwas unterstellen und/oder einreden will.

Wie seht ihr das denn? Von kein Alkohol im Alltag eine Wendung zu mindestens 2 bis 3 Flaschen ab Mittag. Ist das schon eine bedenkliche Entwicklung?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo,

ich bin kein Experte auf dem Gebiet, doch ich habe mir den Text jetzt zweimal durchgelesen. Generell finde ich als Nicht-Trinker die Entwicklung natürlich schon enorm. Wobei interessant wäre zu wissen in welchem Zeitraum sich das entwickelt hat. Jedoch denke ich neutral betrachtet (also wenn man außen vor lässt, dass in dem Haushalt früher kein Alkohol konsumiert wurde) dass die Menge nicht so extrem ist, sofern es bei 2-3 Flaschen bleibt. Zudem handelt es sich ja eben (momentan) wohl nur um das Wochenende.

Möglicherweise kann A ja das Biertrinken des B einschränken indem sie am Wochenende nachmittags mal eine Unternehmung vorschlägt. Vielleicht in eine Nachmittagsvorstellung ins Kino gehen oder in den Zoo.

Was mich allerdings persönlich sehr stutzig macht (und deshalb habe ich den Text wie gesagt zweimal gelesen) ist, daß B offensichtlich aggressiv wird wenn A ihn darauf anspricht. Das wiederum finde ich sehr bedenklich, denn das Sprichwort "getroffene Hunde bellen" kommt nicht von ungefähr. Natürlich wäre es falsch B dann gleich Alkoholismus zu unterstellen, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass jemand, wenn er so reagiert, oftmals selbst ein schlechtes Gewissen deswegen hat oder sich gar ertappt fühlt.

Ich würde auf jeden Fall Person B ernsthaft um ein offenes Gespräch bitten und darauf hinweisen dass es mir wirklich ernst ist und ich mir Sorgen mache.

LG,
twenny

» twenny » Beiträge: 27 » Talkpoints: -0,21 »


Man sollte so denke ich auf keinen Fall regelmäßig Alkohol konsumieren, denn das kann unter Umständen schnell zur Sucht führen. Wenn man ohne ersichtlichen Grund zum Alkohol greift, ist es schon eine sehr bedenkliche Situation. Alkohol stellt auch in gewisser Weise sein Suchtmittel dar, wenn man es täglich verwendet.

Hier lauert eine schleichende Gefahr, die der Betroffene selbst kaum wahrnehmen kann, denn nur Außenstehende können es wahrnehmen. Hier können in diesem Fall nur klärende und vor allem ehrliche Gespräche helfen, damit dem Betroffenen die Augen geöffnet werden. Ist er erst der Sucht verfallen, wird es ein schwieriger und steiniger Weg dieser wieder zu entkommen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es können nur Aussagen zum Wochenende getroffen werden, da B von Montag bis Freitag nicht zu Hause ist. Sprich der Alkoholkonsum unter der Woche ist A unbekannt.

In einem anderen Thread wurde die gesamte Beziehung schonmal näher beschrieben. Von daher sind gemeinsame Unternehmungen keine Alternative. Und gerade weil früher zu Hause kein Alkohol getrunken wurde, wird eben die Entwicklung der letzten Zeit mit Sorge betrachtet. Wobei letzte Zeit so etwa mit 8 bis 12 Wochen beziffert werden kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich würde nun einfach mal sagen, dass B zum Gewohnheitstrinker wird, was nicht verwechselt werden sollte mit Alkoholiker. Wenn es A stört, wird sie wohl oder übel um ein Gespräch nicht herum kommen. Wobei ich zum einen finde, dass man schon unterscheiden sollte zwischen Bier und Radler. Zudem ist es auch ein langer Zeitraum und wenig Alkoholgehalt. Es geht hier vielmehr um das stören. Aber im Grunde muss man sich nicht viel Gedanken machen. Ich bin zwar total gegen Alkohol, aber es gibt so viele solcher Beispiele.

Der Mann trinkt mittags sein Seidler und dann zum Abendbrot noch ein oder zwei. Oder ein Paar trinkt am Abend eine Flasche Wein. Mein Onkel trinkt auch schon so täglich sein Bier oder auch zwei oder drei. Das ist sein Ritual und er kann dann besser schlafen, das kam auch erst irgendwann. Aufpassen sollte A nur, wenn es da drum geht, dass sie die Laune von B verändert und er auch unbedingt auf sein Bier besteht, ansonsten sehe ich da keine Große Gefahr.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


So schlimm finde ich das nun nicht. In meiner Familie ist es zum Beispiel normal Abends öfters mal ein Glas Wein zu trinken und am Wochenende, wenn mehr Zeit zum essen ist, auch mal Mittags eine Flasche aufzumachen. Und ich würde nun wirklich niemanden aus meiner Familie als Alkoholiker oder als gefährdet bezeichnen.

Ich verstehe auch die "ohne ersichtlichen Grund zum Alkohol greifen" Argumentation nicht, denn warum braucht man denn einen bestimmten Grund um etwas zu essen oder zu trinken das einem schmeckt? Denn bei Bier handelt es sich ja nun nicht um harten Alkohol, den man hauptsächlich trinkt um betrunken zu werden.

Bedenklich würde ich das nur dann finden, wenn aus den zwei bis drei Flaschen Bier am Wochenende mehr werden. Also wenn es dann eben nicht bei einer Flasche Bier zum fernsehen bleibt sondern wenn er sich noch eine zweite holt, oder natürlich, wenn zu dem Bier noch andere alkoholische Getränke kommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hallo!

Ich finde es schon bedenklich, wenn man regelmäßig eine Flasche Bier trinkt und den Anschein erweckt, dass man ohne sie nicht auskommen kann. Auch wenn es "nur" am Wochenende ist, ist das meines Erachtens schon der Anfang zu einer Regelmäßigkeit, die schnell dazu führen kann auch noch einmal die Woche mehr und dann dreimal die Woche und dann auch die ganze Woche lang jeden Tag eine oder mehr Flaschen zu trinken.

Besonders bedenklich finde ich es, wenn jemand schon mittags anfängt eine Flasche Bier zu trinken. Aber vielleicht bin ich einfach nur sehr gebranntmarkt und mache mir dazu zu viel Gedanken. Da ich mal Angehörige eines Alkoholikers war, und ich auch bei den anonymen Alkoholikern gewesen bin um mich zu erkundigen und auch bei der Suchtberatung für Angehörige, bin ich in dieser Sache sehr empfindlich und reagiere da vielleicht etwas sensibler als andere, die damit noch nichts zu tun hatten.

Was ich in deinem Beispiel sehr bedenklich finde ist die Aussage, dass A ihren Mann B nicht ansprechen will, weil sie Angst hat Vorwürfe zu bekommen und dass A dann B etwas unterstellen will. Denn das sind typische Reaktionen eines Alkoholikers, der nicht einsehen will, wenn er ein Problem hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn er vorher gar nichts getrunken hat und nun plötzlich trinkt würde ich nach der Ursache dafür suchen. Vielleicht gibt es ja etwas, was ihn belastet oder worüber er bis jetzt noch nicht sprechen konnte. Von daher wäre ein offenes Ansprechen mit dem Angebot, zuzuhören bei einem eventuellen Problem meiner Meinung nach die beste Lösung. Auf jeden Fall sollte man ein Ansprechen vermeiden, indem man dem Mann ausschließlich Vorwürfe macht und ihn als schlecht hinstellt weil er plötzlich mehr als vorher trinkt.

Bedenklich finde ich die Trinkmenge erst mal noch nicht, es ist aber nachgewisen, dass es die Leber auf Dauer schädigt, wenn Mann mehr als 3 Flaschen Bier am Tag trinkt, von daher hätte ich, wenn schon keine psychologischen, dann doch zumindest gesundheitliche Bedenken. Außerdem macht Bier dick, vor allem in der Menge. Wenn es B einfach nur gut schmeckt, dann könnte man ja auch über die Alternative alkoholfreies Bier nachdenken.

Ich finde, bedenklich wird es dann, wenn er gar nicht mehr ohne Bier kann, schon sicherheitshalber auf Vorrat kauft, um nicht plötzlich auf dem Trockenen zu sitzen und wenn er aggressiv wird, wenn er kein Bier bekommt. Es gibt ja verschiedene Typen der Trinker, das hat Jellinek mal in Alpha, Beta, Gamma und so weiter eingestuft und die meisten Menschen sind Beta-Trinker, das heißt sie trinken ab und an auf ner Feier mal einen über den Durst, sind aber sonst nicht auf Alkohol angewiesen. Dann gibt es noch Spiegeltrinker, die jeden Tag ihren Spiegel brauchen und Gewohnheitstrinker, die sich dessen gar nicht bewusst sind, die findet man oft in Weinanbaugebieten. Außerdem gibt es auch saisonale Trinker, die nur mal phasenweise zu viel trinken und dann wieder nicht.

Ich würde an der Stelle von A auf jeden Fall nicht einfach so zugucken, ich würde es mal offen ansprechen ohne Vorwürfe und Anschuldigungen, würde versuchen den Grund zu erfahren und dann Alternativen anbieten, beziehungsweise versuchen den Bierkonsum auf nur noch eine Flasche am Abend zu begrenzen. Dann muss man sehen, wie sich das Ganze entwickelt.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zwischen A und B gibt es schon massig Probleme. Und wenn A zu diesen Problemen das Gespräch sucht, wird entweder von B geschwiegen oder eben recht aggressiv reagiert. Hilfen zu den bereits vorhanden Problemen wurden B schon angeboten. Aber dann kamen eben so Sprüche von B, was man ihm unterstellen wolle damit.

Es ist also aus Sicht von A nicht möglich das Thema mal in Ruhe anzusprechen. Denn es würde nicht wirklich etwas bringen. Nur selbst wenn die Menge erstmal nicht bedenklich ist, so ist eben doch die Entwicklung nicht ganz ausser Acht zu lassen. Da eben sonst zu Hause der Alkohol zwar vorhanden, aber nicht regelmässig konsumiert wurde.

Und selbst wenn es halt nur das Wochenende sein sollte, ist es eine Regelmässigkeit in meinen Augen. Wobei eben nicht klar ist, ob und wie viel Alkohol B konsumiert, wenn er die Arbeitswoche auswärts verbringt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das ist natürlich problematisch und auch ein Warnsignal wenn B in der Hinsicht gar nicht mit sich reden lässt. Es ist in dem Fall natürlich sehr schwierig da irgendwas zu unternehmen denn er wird sich in dem Stadium nicht helfen lassen. Es wäre natürlich wirklich wichtig, irgendwie herauszufinden, wieviel B in seiner Arbeitswoche trinkt, im schlimmsten Fall ist das ja sogar noch mehr als am Wochenende. Riecht er denn nach Alkohol wenn er am Freitag Abend nach Hause kommt oder gibt es sonst irgendwelche Indizien für einen wöchentlichen Alkoholkonsum?

Mit reden kommst du wohl nicht wirklich weiter und zu einem Arzt oder Psychologen wird er garantiert nicht gehen, da er ja nicht einsieht, dass irgendetwas schief läuft, deswegen weiß ich jetzt auch nicht so richig weiter. Vielleicht hilft es ja, wenn du einfach kein Bier mehr kaufst und vielleicht als Alternative nur noch alkoholfreies Bier kaufst? Oder kauft er immer das Bier?

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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