Kleine Sensation im Katzenasyl: dreifarbiger Kater

vom 19.09.2009, 12:49 Uhr

War ich doch gestern bei unserer Tierärztin und die konnte mit einer kleinen Sensation aufwarten. Wir hatten ihr eine dreifarbige Katze, also schwarz, weiß, rot zum Kastrieren gebracht. Nun schaut sich Frau Doktor das Tier näher an und entdeckt zu ihrer großen Überraschung hinten dran gut ausgeprägte Bömmelchen. Wir hatten bei dem dreifarbigen Tier gar nicht nachgeschaut, da diese sogenannten Glückskatzen eben (fast) immer Miezen sind.

Das liegt einfach an den Genen. Die Farbe des Katzenfells wird von Genen bestimmt, die auf den 19 Chromosomenpaaren der Katze sitzen. Die Farbe sitzt sozusagen auf dem X Chromosom, das nur bei Kätzinnen doppelt vorkommt. Hier kann es dann zu "Streitereien" unter den Chromosomen kommen, wenn also eins die Information für orange und das ander die für nichtorange trägt. Daraus entsteht dann eine Glückskatze. Das ist der Normalfall.

Hin und wieder gibt es aber einen Kater mit einem X Chromosom zuviel. Ein Genedeffekt, der dann zur Dreifarbigkeit fürhen kann. Solche Tiere sind dann unfruchtbar.

Der Kater, den unsere Tierärztin da gestern unterm Messer hatte, war wohl ein solcher. Nun ist er sein Männlichkeit los und wir sind um eine Erfahrung reicher. In Zukunft werden wir auch den dreifarbigen Katzen untern Schwanz schauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir wieder auf so ein Tier treffen, ist aber ziemlich gering. Sie liegt bei 1 zu 3000.

Die Tierärztin hat die Operation übrigens fotografiert. Sie meinte, dass ihr das sonst keiner glaubt.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi

Das ist ja wirklich mal was Tolles und man erlebt es auch nicht alle Tage. Ich habe mehrere Jahre im Tierheim gearbeitet und mir ist nie ein dreifarbiger Kater zwischen die Finger gekommen. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich nicht wirklich darauf geachtet habe.

Bei dreifarbigen Katzen oder auch Glückskatzen genannt, bildete ich mir immer ein, dass es Katzen sind beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit dass es ein Kater wäre, wäre so gering, dass sich das Nachgucken nicht lohnt.

Aber auch von den roten Katern habe ich so was schon mal gehört. So wie die dreifarbigen Katzen fast immer Katzen sind, so sind die roten fast immer Kater. Auch so ein Gendefekt. In einer Zeitung habe ich mal davon gelesen, dass jemand eine rote Katze hatte und das ja auch mehr als selten ist.

Ich finde es immer wieder toll, wenn man der sprichwörtlichen Ausnahme der Regel begegnet. Kommt ja nicht all zu oft vor und deswegen ist das schon ein Highlight in der Tierwelt.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, ja, wir dachten da eben auch, dass wir nicht nachsehen müssen. :D Reingelegt hat er uns, der Bursche! Wollte wohl seine Bömmelchen gerne behalten.

Es war übrigens bei uns der erste dreifarbige Kater in über zehn Jahren und bei annähernd 4000 Katzen, die unser Katzenasyl bis jetzt durchlaufen haben. Daher kann ich dir auch sagen, das rein rote und rot-weiße Kätzinnen gar nicht so selten sind, wie oft angenommen. Kater mit dieser Farbe gibt es natürlich häufiger, aber wir hatten auch schon einige Miezen in diesen Farben.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo zusammen!

Das ist ja mal wirklich eine kleine Sensation. Es ist sicherlich so ähnlich wie mit roten Katzen. Es gibt meistens nur rote Kater und ganz selten mal eine rote Katze. Ich denke, dass dies sicher auch mit den Genen zu tun hat. Da passt es genau, dass unsere Nachbarin eine 3 farbige Glückskatze und einen roten Kater hat.

Wenn dieser 3 farbige Kater dann eigentlich Unfruchtbar ist, wieso musste er dann trotzdem kastriert werden? Besteht denn da trotzdem ein kleines Restrisko, dass er doch erfolgreich decken könnte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Nelchen,

ja es gibt die ganze kleine Wahrscheinlichkeit, dass die Dreifarbigkeit des Kater nicht auf einem Gendeffekt beruht, sondern daran liegt, dass er noch im Mutterleib mit seinem weiblichen Zwilling verschmolzen ist. Solche Tiere sind dann tatsächlich auch fruchtbar.

Kastriert wäre er aber auf jeden Fall worden, denn die Hormone wirken, ob nun unfruchtbar oder fruchtbar und so ein unkastrierter Katermann stinkt gar fürchterlich. :D Außerdem laufen unkastrierte Kater meilenweit, wenn das Weib ruft. Dass kann für so einen hormongesteuerten Kerl dann echt gefährlich werden, mal ganz abgesehen von den zu erwartenden Katerkämpfen.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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