Wermelskirchen: Sieben Jugendliche prügeln Mann zusammen

Ich finde es erschreckend, was in der jetzigen Zeit alles wieder so passiert. Es ist gerade wenige Tage her, dass ein Mann in München sterben musste, weil er helfen wollte (Münchener S-Bahn Schläger).

Jetzt les ich gerade schon die neue Nachricht, dass eine Horde Jugendliche in Wermelskirchen gegen 18.15 Uhr einen 44-jährigen Mann Krankenhausreif schlugen, weil er sich beschwerte, dass diese auf den Boden spuckten. Der Mann bat die fünf Jugendlichen an einer Bushaltestelle, dass sie das Spucken auf den Gehweg doch unterlassen sollen. Den 14-16 jährigen passte dieses jedoch nicht und es folgte erst einmal eine Auseinandersetzung. Bis die Jugendlichen schliesslich auf den Mann einprügelten. Zusätzlich kamen noch zwei weitere Jugendliche hinzu, die ebenfalls auf den Mann schlugen. Der 44-jährige kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Meine Güte, das wird ja immer schlimmer. Traurig ist auch in diesem Fall, dass sicherlich Passanten an der Haltestelle standen oder zumindest daran vorbei gingen. Ich bin in der Gegend aufgewachsen , weiss also wie dort der Fußgängerweg läuft. In der Nähe befinden sich ein Lebensmitteldiscounter, eine Apotheke, eine Metzgerei und einige andere Läden, sowie zig Wohnhäuser. Die Tatzeit ist dort auch noch die normale Geschäftszeit und zu diesem Zeitpunkt müssten also schon noch andere Passanten unterwegs gewesen sein. Wieso greift denn da niemand ein oder tätigt einen Notruf? Wenn das so weiter geht, dann hat sich das mit dem Thema Zivilcourage völlig erledigt, weil sich niemand mehr traut was zu sagen oder zu tun und andere nur dumm gaffen.

Erschreckend ist auch die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen. Wo ist das Problem, dass man sie einfach mal auf Dinge ausmerksam macht, de störend sind?

Diese Frage ist natürlich schwierig zu beantworten. Ich denke, das Problem ist das viele Jugendliche sich etwas beweisen wollen und dies natürlich in der Gruppe zeigen möchten.

Hätte sich an dieser Haltestelle nur eine der Personen befunden, die zu der Gruppe gehörten, so hätte dieser nach der Aufforderung, dass auf den Gehweg spucken zu unter lassen, vielleicht noch ein wenig geschimpft und gemurmelt, danach dies aber sicher gelassen.

Die Jugendliche müssen ihre Stärke beweisen. Für sie ist Stärke gleich zu setzen mit sich nichts gefallen lassen um ihren Willen zu erreichen.

Ich kann mir auch ganz gut vorstellen, warum Leute nicht eingreifen (was auf keinen Fall bedeutet das ich so handeln würde), den diese Leute sehen sich dann als potentielles Opfer. Obwohl ein Anruf bei der Polizei das Minimum ist, was man in der Situation tun könnte, sehen einige keine Möglichkeit wie sie dem Opfer helfen können. Im Grunde würde es ja schon genügen wenn man irgend etwas schreit damit alle Leute zu dieser Tat schauen, denn dies genügt schon meist damit die Täter abgeschreckt werden.

Dennoch ist das Risiko für einen Alleingang nicht zu unterschätzen, vor allem wenn keine Leute in der Gegend sind die mit einschreiten, den dabei befindet man sich selbst in Gefahr, was ich von niemanden verlangen würde.

Solche eben genannten Maßnahmen sollten aber auch an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen besprochen und geübt werden. Auch da hat der Staat noch einige Probleme zu lösen.

Ich finde es auch sehr erschreckend das immer mehr Leute von Jugendlichen Krankenhausreif oder sogar zu Tode geprügelt werden, nur weil ihnen ein Erwachsener mal was sagt bzw, wie in dem anderen angesprochenen Fall Kindern helfen will.

Die Jugendlichen haben einfach keinen Respekt mehr vor Erwachsenen und gerade in einer Gruppe fühlen sie sich stark.

Ich denke aber, das da irgendwas in der Erziehung Zuhause schief läuft, denn meiner Generation wurde noch beigebracht, das man vor Erwachsen Respekt haben soll und wie man sich zu benehmen hat.