Warnung vor dem leichtfertigen Umgang mit Daten im www
Hallo!
Beim durchstöbern des Netzes bin ich auf folgende Seite gestoßen Klick .
Als ich den Text gelesen habe ist es mir doch kalt den Rücken runtergelaufen. Er ist sehr erschreckend, aber doch eine gute Warnung vor dem leichtsinnigen Umgang im Internet mit seinen Daten. Diese Seite würde bestimmt auch ältere Kinder eine Warnung sein. Ich habe diese Seite sogar meiner 20 jährigen Tochter eben geschickt, dass sie sich diese mal durchlesen soll.
Prinzipiell ist der Text auf jeden Fall lesenswert und wirklich jeder, der sich irgendwo angemeldet hat, sollte sich mal seine Gedanken darüber machen.
Doch muss ich ehrlich sagen, ganz allmählich bin ich die offenkundige "Dummheit" mancher Menschen leid. Mindestens seit zwei Jahren ging es oft durch Tageszeitungen, auf Bewerbungsportalen, in Newssendungen und ähnlichem herum, dass man mal seinen eigenen Namen googeln sollte, weil zum Beispiel Personaler sowas auch tun. Und wenn man ansatzweise ein denkendes Individuum ist, kommt man auch auf die Idee, dass Nachbarn, Kollegen o.ä. sowas auch machen könnten, wenn sie einen neu-kennen lernen oder einfach gerade mal Langeweile haben. Im Rückschluss darauf sollte nach über zwei Jahren als Thema in Massenmedien wirklich langsam seine eigenen Konsequenzen daraus gezogen haben.
Wer sich sowieso (sei es aus privatem Interesse oder gar beruflich) mit dem Medium "Internet" beschäftigt, der hat diese Entwicklung auch schon deutlich früher mitbekommen. Ich selbst war früh als Jugendliche schon im Internet aktiv und hatte im Jahr 2000 ein Blog als Tagebuch. Damals war ich ungefähr 13, also noch sehr naiv. Ich hatte damals "das Glück" einer Schocktherapie, als eines Tages mein Vater (!) mich auf mein Blog ansprach, und dass das ja jeder lesen kann. Da es mein Teenie-Tagebuch war, war ich natürlich erstmal am Boden zerstört (mein Vater liest mein Tagebuch?!?!) und hab tagelang nicht mit ihm gesprochen. Als ich mich dann endlich wieder beruhigt habe, hat er mir erklärt, dass er nichts anderes getan hat, als seinen Vor- und Nachnamen zu googeln.
In einem einzelnen Eintrag hatte ich aus irgendeiner Lappalie heraus einen Briefkopf eines Werbeanschreibens meines Vaters zitiert, und dabei seinen Namen übernommen. So hat er also mein Blog gefunden und seit diesem Tag (also seit neun Jahren) weiß ich, wie leicht es jedermann wäre, mich aufzuspüren, wenn ich auch nur meinen Nachnamen erwähne (mein Nachname ist etwas seltener und nicht gerade Meier oder so). Anschließend über das regionale Telefonbuch meine Adresse herauszufinden wäre natürlich ein Kinderspiel gewesen. Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus bin ich quasi damit aufgewachsen, ja nie sensible, Personenbezogene Daten zu veröffentlichen.
Dass nicht jeder eine solche "Schocktherapie" wie ich damals bekommen habe hatte, ist mir durchaus bewusst. Aber was ich sagen will ist, dass man echt ganz schön spät dran ist, wenn man das wirklich jetzt erst mitgekriegt. Wir leben im Jahr 2009! Die Entwicklung ist doch mittlerweile weit über Google, aber auch Networks (StudiVZ etc.) hinaus. Es geht längst hinaus in's Outernet, wo persönliche Daten selbstverständlich nur ausgewählen Realkontakten (und keinen Online"freunden") freigegeben werden. Und ihr (also manche Leute halt) sagt: Hallo, 21. Jahrhundert - oder was? Zehn Jahre zu spät dran würd ich mal sagen.
Dass man mit seinen Daten vorsichtig umgehen sollte, dass wurde ja auch schon in Dank SchülerVZ / StudiVZ keine Ausbildung/Job und Facebook und StudiVZ schädlich für Bewerbung! diskutiert. Dass das auch auf Foren usw. zutrifft sollte eigentlich klar sein.
Im übrigen finde ich, dass man nicht nur jüngere Menschen für die Unsicherheit von Daten im Internet sensibilisieren sollte. Wenn ich mich hier im Forum umschaue, dann verraten auch etliche vorsichtigere Nutzer mehr über sich als ihnen bewusst ist.
Aber man sollte es eben auch von der richtigen Seite sehen. Gerade die letzte Dame die beschrieben wurde mit dem Impressum auf der Webseite. Das ist bei bestimmten Dingen einfach Pflicht und man würde recht bald eine Abmahnung bekommen, wenn man es nicht auf seiner Webseite hat.
Und mal ehrlich, man kann noch so vorsichtig mit seinen Daten sein. Wer etwas rausbekommen will, der schafft es auch. Ich habe auch einen Internetbekannten, der da sehr vorsichtig ist. Aber er hat mich auch öfter ein bisschen provoziert, das ich mir schon selber die Mühe machen sollte, wenn ich etwas über ihn rausfinden will.
Ich kannte seinen Wohnhort, den Vornamen und den ersten Buchstaben vom Nachnamen. Und es war ein relativ leichtes Unterfangen seine komplette Adresse herauszufinden. Dazu noch ein Foto von seiner Frau und der jüngeren Tochter.
Man sieht also an diesem Beispiel, das man gar keine umfangreichen Informationen benötigt, wenn man über jemanden etwas erfahren will. Und es muss schon jeder selbst wissen, ob und wie viel er/sie von sich preisgibt und was einem davon wieder zum Verhängnis werden kann.
Soweit ich mich erinnere, gab es doch ein Mädchen, dass Fotos von ihr in Dessous von ihrer Mutter gemacht hat und diese in SchuelerVZ hochgeladen hat. DIese Fotos sind dann nicht nur bei SchuelerVZ geblieben, sondern haben ihre Runden auch auf Handys ihrer Schulkameraden gemacht. Ihr Ruf war damit zerstört und sie hat sich wohl vorerst nicht mehr in die Schule getraut. Das ist Wahnsinn, was alles im Internet passieren kann.
Was sich erst einmal im Internet befindet, könne nie wieder gelöscht werden, meinte ein Spezialist auf diesem Fachgebiet, der mal im Fernsehen interviewt wurde. Ich glaube das war eine Nachrichtensendung auf Sat1, sicher bin ich mir dabei aber nicht. Das Internet ist eine nützliche, aber auch eine gefährliche Waffe, die sich nicht allzu selten gegen einen selber wendet, falls man damit nicht umgehen kann.
Punktedieb hat geschrieben:Aber man sollte es eben auch von der richtigen Seite sehen. Gerade die letzte Dame die beschrieben wurde mit dem Impressum auf der Webseite. Das ist bei bestimmten Dingen einfach Pflicht und man würde recht bald eine Abmahnung bekommen, wenn man es nicht auf seiner Webseite hat.
Es ist natürlich richtig, dass für bestimmte Webseiten eine Impressumspflicht gilt. Aber man sollte sich eben die Frage stellen, ob es überhaupt nötig ist, sich eine Seite einzurichten um private Details über sich publik zu machen? Wer entfernt wohnende Freunde und Familie Fotos zeigen möchte oder so kann sich schlichtweg eine Seite mit Passwortschutz einrichten und der Verwandtschaft das Passwort am Telefon oder per E-Mail mitteilen. Für definitiv private Seiten braucht man auch kein Impressum. Selbiges gilt auch für rein private (!) Blogs. Und auch hier ist ein Passwort oftmals sinnvoll.
Punktedieb hat geschrieben:Ich kannte seinen Wohnhort, den Vornamen und den ersten Buchstaben vom Nachnamen. Und es war ein relativ leichtes Unterfangen seine komplette Adresse herauszufinden. Dazu noch ein Foto von seiner Frau und der jüngeren Tochter.
Wohnort, Initialen mit vollen Vornamen und Fotos von der Familie nennst du "vorsichtig mit privaten Daten umgehen"? Da unterscheidet sich unsere Definition an dieser Stelle wohl um einiges. Wenn er nicht gerade in Hamburg, Berlin etc. wohnt ist das tatsächlich mehr als einfach, und selbst dort ist es je nach Datensatz immer noch relativ leicht.
Das Foto von der Tochter und der Frau sind nicht von ihm veröffentlich worden, sondern von der Schule, wo seine Tochter ein Stipedium erhalten hat. Und er wohnt in einer Stadt, wo die Kombination von seinen Vornamen und dem ersten Buchstaben vom Nachnamen nicht gerade selten sind. Und trotzdem habe ich alle Daten rausfinden können, die ich haben wollte.
Aber insgesamt sollte man eben auch nicht an jeder Ecke einen Triebtäter vermuten. Eine gewisse Vorsicht ist da sicherlich sinnvoll, aber übertreiben sollte man es auch nicht.
Sicher kann einem im Berufsleben auch manches auf die Füsse fallen. Deswegen bin ich zum Beispiel auf solchen Seiten wie meinVZ, wkw und dergleichen auch in keinen Gruppen drin. Und meine veröffentlichten Bastelfotos sind eher ein Beweis dafür, das ich in meiner Freizeit nicht nur träge vor dem Fernseher abhänge.
Nicht schlecht gemacht, die Seite. Auch wenn da eben grad mal einer meiner Nicknamen verwendet wird. Nun, die Berthe bin ich glücklicherweise nicht. Ich werde mir den Link auf jeden Fall aufheben, da ich es bisweilen mit blutigen Internet Laien zu tun habe. So eine emotional sehr ansprechende Sache kann da einige sicher zu mehr Vorsicht anregen.
Ich google mich eigentlich ganz gern mal selbst aus. Zum Glück ist mir noch nichts aufgefallen, was nicht in das Bild passen würde, was ich von mir vermitteln möchte.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-87084.html
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