Pausenklingeln soll in der Schule abgeschafft werden

vom 16.09.2009, 22:11 Uhr

Ich bin zwar schon aus der Schule raus aber ich war in einer Schule, in der es oft keinen Gong gab weil schlicht und einfach mal wieder irgendetwas an der Anlage kaputt war.

Damals hat es auch ohne Gong wunderbar funktioniert und ich muss sagen, dass es sogar teilweise besser funktioniert hat als mit Pausengong. Es wurden zu dieser Zeit am Ende der Stunde nur einige wenige Schüler unruhig und wollten aus dem Klassenzimmer stürmen (diejenigen, die dauernd auf die Uhr starrten). Die anderen waren meist noch ruhig und haben sich angehört was der Lehrer zu sagen hatte. Die Stunde wurde mal zwei Minuten früher und mal zwei Minuten später beendet. Niemand wurde dadurch um seine Pause gebracht.

Es gab zwar kleinere Probleme wenn es darum ging die Pause zu beenden aber das war mit Glocke auch nie anders. Wenn es geläutet hat und der Lehrer noch nicht in der Nähe war, was recht oft vorkam, musste der Lehrer seine Klasse auch in den Griff bekommen. Ich jedenfalls konnte keinen Unterschied zwischen den Zeiten mit Pausengong und denen ohne Pausengong feststellen. Abgesehen davon eben, dass wir Schüler den Lehrern ohne Gong auch nach Pausenbeginn noch zugehört haben (zumindest die meisten).

Die Glocke endlich loszuwerden wäre meiner Meinung nach also gar keine so schlechte Idee.

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» Habbelchen » Beiträge: 127 » Talkpoints: 0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Den Pausengong abzuschaffen erscheint mir etwas unsinnig. Es war noch nie so, dass der Pausengong die Stunde beendet. Uns wurde immer gesagt: "Nicht das Klingeln, sondern der Lehrer beendet den Unterricht", was eigentlich auch immer gut funktioniert hat. Klar ist man etwas aufgeregter, wenn es endlich geklingelt hat, aber der Lehrer hat trotzdem die Möglichkeit die Hausaufgaben durchzugeben.

Die Lehrer haben sich wohl aufgeregt, dass, sofort, wenn die Schulglocke läutet die Schüler einpacken und gehen, ohne noch zuzuhören, was es an Hausaufgaben auf gibt. Die Schüler sind dann so unruhig, dass sie dem Lehrer nicht mehr zuhören.

Ich finde, wenn dies der Fall ist, liegt es aber an der unautoritären Persönlichkeit des Lehrers. Ein Lehrer, der "zeigt wo's lang geht", hat eine Schulklasse perfekt im Griff und kommt überhaupt nicht in Bedrängnis. Ein Lehrer hingegen, der nicht mit den Kindern umgehen kann und der Aufgabe nicht gewachsen ist, dne Kindern zu zeigen, dass er "das Sagen" hat, ist fehl am Platze.

Ein Lehrer kann, wenn er will, bzw. die Situation es erfordert den Unterricht sowieso verlängern oder verkürzen, das liegt in seinem Ermessen, aber ich finde der Gong hat eben seine Vorteile.

Gut behelfen kann sich der Lehrer ja aber auch, indem er die Hausaufgaben schon vorher durchgibt. Wird auch ift gemacht und hat einen erheblichen Vorteil, so kommt man nämlich als Schüler bei der Pause nicht in Bedrängnis sich das zu notieren. Werden die Aufgaben schon in der Hälfte der Unterrichtsstunde bekannt gegeben, bekomtm sie auch wirklich jeder mit, und danach kann der Lehrer seinen Stoff bis zum Klingeln fortsetzen und den Unterricht dann beenden.

Den Gong abzuschaffen stelle ich mir auch irgendwie für die Schüler schlechter vor. Die Schüler sind es einfach so gewohnt, exakt 45 Minuten auf das erlösende Klingeln zu warten. Und manchmal macht der Lehrer eben TROTZ Klingeln noch länger Unterricht und manchmal macht er auch früher Schluß. Ich finde es sogar wichtig, dass die Kinder lernen, sich nach den Regeln ihres "Vorgesetzten" zu verhalten und somit auch Bestandteil der Erziehung von Dissziplin. Die Schüler müssen lernen, dass sie trotz des Klingelns auf den Lehrer zu hören haben.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Einmal unabhängig davon ob es sinnvoll ist das Pausenleuten abzuschaffen oder nicht ist es immer wieder spannend zu beobachten, wo und wie sich Unterschiede zwischen der deutschen und der schweizerischen Mentalität zeigen.

Hier in der Schweiz würde eine solche Diskussion wohl kaum geführt werden, da der Lehrer immer die Kompetenz hat die Schüler früher in die Pause zu lassen, wenn er es denn für nötig befindet. Aber was noch viel wichtiger ist, kein Schüler würde es wagen nach dem Pausenleuten einfach aufzustehen und in die Pause zu gehen, da braucht es erst ein Zeichen des Lehrers, dass die Klasse in die Pause entlassen ist. Also spricht der Lehrer zuerst einmal seinen angefangenen Satz zu Ende, erteilt noch, falls nicht schon geschehen, die Aufgaben und erst dann ist fertig. Vorher geht niemand in die Pause. Also ist auch eine allfällige Diskussion über dieses Thema in der Schweiz irrelevant.

Offensichtlich hat der Lehrer in Deutschland nicht diese Autorität eine Klasse kurz warten zu lassen. Und die Klasse hat nicht den Anstand den Lehrer ausreden zu lassen. Keine Ahnung warum, hat da jemand eine Ahnung warum?

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wie mein Vorredner Sann schon geschrieben hatte, beendet in der Regel eben nicht das Pausenklingeln, sondern der Lehrer selbst den Unterricht. So wurde uns das zumindest immer gesagt und das habe ich auch akzeptiert, weil sich die meisten Lehrer sowieso nach dem Pausenklingeln richten und dann auch Schluss machen. Ab und zu überzieht ein Lehrer auch mal, aber das ist an und für sich kein Problem, zumal wir in der Oberstufe des Öfteren auch mal früher entlassen werden. Woran das wiederum liegt, weiß ich auch nicht.

Aber nun zur Diskussion selbst: Meines Erachtens sollte das Pausenklingeln auf keinen Fall abgeschafft werden, denn der Effekt tendiert gegen null, denke ich. Schließlich haben die meisten Schüler heutzutage eine eigene Uhr und es ist wohl keine Kunst, seine Uhr so einzustellen, dass sie nach exakt 45 Minuten einen Ton von sich gibt, sodass die Schüler bereits nach kurzer Zeit wissen, dass der Lehrer mal wieder überzieht. Und dann kann der Lehrer noch so viel zu sagen haben, die Schüler werden ihm schlicht und ergreifend nicht mehr zuhören.

Vielmehr sollte man sich als Lehrer bemühen, seinen Unterricht in der Zeit zu vermitteln, die einem auch zur Verfügung steht. Wenn ein Lehrer neu ist, kann das mitunter vielleicht schwierig sein, weil man noch keine Erfahrung in der Praxis hat und dementsprechend schlecht einschätzen kann, wie viel man in 45 Minuten schafft, aber nach einigen Monaten des Einlebens sollte das dennoch möglich sein. Und wenn nicht, kann es trotz allem nicht der Schüler sein, der diese Unfähigkeit des Lehrers auszubaden hat.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Lehrer sowieso schon manchmal überziehen und es somit unnötig ist, ihnen per Abschaffung des Pausenklingelns einen richtigen Freibrief auszustellen, um ihren ohnehin schon längeren Hebel um noch ein paar Zentimeter zu verlängern. Nach der sechsten Stunde ist eine Überziehung bei mir aber sowieso eine Sache der Unmöglichkeit, denn die Busse fahren bereits fünf Minuten nach Stundenende ab und bis man von bestimmten Räumen beim Bus angekommen ist, vergehen auch schon mal fast fünf Minuten. Da kann ich nicht warten, weil ein Lehrer meint, überziehen zu müssen.

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich war das letztes Jahr auch etwas ganz Neues und Ungewohntes, als ich auf eine neue Schule kam. Bei uns klingelt es auch nicht. Die ersten Monate habe ich mich sehr daran gestört, aber inzwischen finde ich das sogar besser als mit dem Klingeln. Bei uns beenden die Lehrer den Unterricht, nachdem sie uns alles gesagt haben, was für die Stunde geplant war. Es kann da durchaus passieren, dass sie uns dann auch mal bis zu 15 Minuten bei 90 Minuten pro Unterrichtsstunde eher rauslassen. Wenn wir gut mitarbeiten ist das ja auch nicht schlimm. Wenn man da früher immernoch auf das Klingeln warten musste,obwohl der Lehrer längst mit dem Stundenthema fertig war, war das auch irgendwie sinnlos. Verschwendung wertvoller Lebenszeit in meinen Augen. :wink:

Dass sie uns später rauslassen, kommt so gut wie gar nicht vor. Es gibt ein paar einzelne Lehrer, die bis zur letzten Minute den Unterricht ausreizen und uns dann in der Pause erst die Hausaufgaben mitteilen, obwohl wir vielleicht auch noch das Gebäude wechseln müssen, aber meistens sind die da schon sehr kulant. Das Ganze kommt dem Schüler dann also noch zu Gute. Zumindest bei uns ist das so. :wink:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin auch dagegen, die Schulglocke abzuschaffen. Bin zwar schon einige Jahre aus der Schule raus, aber es ist leider so, dass es immer wieder Lehrer gibt, die keine Unterrichtszeit einhalten können und ständig versuchen, den Unterricht zu überziehen. An der Uni legt man großen Wert darauf, dass man beispielsweise einen Vortrag in einer vorgegebenen Zeit hält, also muss man dies doch auch von einem Lehrer erwarten können. Ich finde es nicht schlimm, ein paar Minuten länger im Klassenzimmer zu sitzen, das Problem ist eher, dass man dann keine richtige Pause hat (für Toilettengänge beispielsweise), vielleicht sogar zu spät in die nächste Schulstunde kommt, oder den Bus verpasst und teilweise sehr lange auf den nächsten warten muss.

Fazit: Ich denke ein akustisches Signal hilft dabei, eine vorgegebene Zeit einzuhalten und alles in geregelten Bahnen laufen zu lassen.

» Steffi-Lotte » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,22 »


An meinem Gymnasium gab es zwar theoretisch eine Pausenklingel, aber tatsächlich klingelte es aus irgendwelchen Gründen nur zu bestimmten Zeiten, die meisten Stunden wurden nicht an- und abgeklingelt. Und zu den Zeiten, zu denen es geklingelt hat, war die Klingel auch furchtbar leise und man konnte sie nur dann hören, wenn gerade eine Arbeit geschrieben wurde und niemand sprach.

Insofern war es bei uns also im Prinzip auch so, dass die Unterrichtsstunden nicht immer ganz genau pünktlich beendet oder auch begonnen wurden. Ich finde das auch eigentlich besser. Sowohl für Lehrer als auch Schüler ist es blöd, wenn die Stunde mitten im Gedankengang vorbei ist. Da ist es schon besser, wenn der aktuelle Stoff noch richtig abgeschlossen wird.

Wir hatten in der Oberstufe auch fast nur Doppelstunden und da machte es sowieso mehr Sinn, die Fünf-Minuten-Pause dazwischen dann zu machen, wenn es sich gerade inhaltlich anbot und nicht genau nach einer Unterrichtsstunde. Es wäre, glaube ich, für alle beteiligten blöd gewesen, wenn man dann mitten im Thema unterbrochen hätte, weil man dann bestimmt nach der Pause noch mal hätte von vorne anfangen müssen.

Allerdings finde ich es problematisch, dass das Argument der Lehrer gegen die Schulklingel ist, dass die Schüler nicht warten, bis die Hausaufgaben aufgegeben wurden. Denn das klingt für mich so, als würden die Lehrer am Ende der Stunde prinzipiell noch zwei Minuten dranhängen, um die Hausaufgaben zu erklären. Ein guter Lehrer plant seinen Unterricht so, dass die Unterrichtszeit ausreicht. Sicher kann es mal passieren, dass noch etwas zusätzlich erklärt werden muss oder eine kurze Diskussion entsteht und dadurch der Unterricht etwas in die Länge gezogen wird, aber Hausaufgaben fallen meiner Meinung nach nicht in diese Kategorie. Man sollte doch als Lehrer schon im Voraus wissen, welche Hausaufgaben man aufgeben möchte, und die kann man dann dementsprechend auch schon vorher an die Tafel schreiben. Bei uns haben das die meisten Lehrer auch so gehandhabt.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also mir erscheint dieses Thema als ziemlich irrelevant. In meiner Schule haben die Lehrer auch so manchmal früher aufgehört, wenn sie mit dem Stoff schon vor dem Pausenklingeln fertig waren.

Ich denke es kommt nicht auf das Klingeln an, wann die Schüler die Pause beginnen, sondern auf die Autorität des Lehrers. Bei mir kam es auch einige Male vor, dass ein Lehrer beim Pausenklingeln nicht ganz fertig war mit seinem Stoff oder dem Hausaufgaben ansagen. Bei einigen Lehrern war es so, dass es den Schülern egal war was sie sagten und ihre Sachen pünktlich zum Klingeln oder auch schon davor zusammenpackten. Bei anderen Lehrern haben sie es sich nichtmal getraut ihre Sachen einzupacken wenn er zehn Minuten länger gemacht hat als die Stunde eigentlich ging.

Es kommt also denke ich nicht darauf an wann und ob die Schulglocke läutet, denn die Kinder wissen ja auch so wann die Pause beginnt und haben ja wahrscheinlich auch alle eine Uhr. Sie würde auch ohne das Klingeln zu Pausenbeginn ihre Sachen zusammenpacken wenn sie das wollen. Ich denke es kommt einfach und allein auf den Lehrer und dessen Durchsetzungsvermögen an.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann mich Mietzis Meinung anschließen - für mich hat das Klingeln des Pausengongs auch nicht soviel zu sagen, weil wir eben auch abhängig von dem Lehrer und dem folgenden Unterricht unsere Sachen gepackt haben.

Generell mag ich aber den Pausengong, weil er mir einfach in guter Erinnerung geblieben ist und er manchmal recht erlösend war, wenn der Unterricht so langweilig war und einfach nicht mehr enden wollte.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich weiß nicht, wie das praktisch funktionieren soll, wenn der Lehrer der ersten oder zweiten Stunde überzieht und der nächste nicht pünktlich anfangen kann, weil die Schüler Anspruch auf ihre Pause haben. Also wird es praktisch doch meist auf Kosten der Schüler und ihrer Erholungspausen gehen, wenn der Lehrer überzieht.

Ich fände es wesentlich besser, wenn - möglicherweise anstelle des Klingelns zum Ende der Stunde - ein weniger einschneidendes Signal, eventuell eine blinkende Lampe oder ähnliches, ein paar Minuten vor Schluss der Stunde anzeigen würde, dass in drei, vier oder fünf Minuten die Stunde zu Ende ist. Dann fiele das sofortige Einpacken weg und der Lehrer hätte Zeit, noch in ruhe die Hausaufgaben zu geben und die Stunde zum Abschluss zu bringen.

» RopiusK » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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