Schlag den Raab: Hans-Martin
Habt ihr diesen Samstag "Schlag den Raab" gesehen? Der Kandidat Hans-Martin, der am Montag übrigens auch bei TV-Total zu Gast war, gewann zwar die 500.000 € hat sich dafür aber beim Publikum ziemlich unbeliebt gemacht. Moderator Opdenhövel und Kommentator Buschmann haben den Prozess meiner Ansicht nach auch ein wenig forciert, auch wenn Hans-Martin, der sich ja mit seinem hohen IQ rühmte, scheinbar im Bereich des sozialen IQs Niedrigste Werte zu verbuchen hat.
Wie habt ihr das gesehen? Wurde er am Ende der Show vom Publikum zurecht ausgebuht oder fandet ihr ihn vielleicht sogar gut?
Ich hab die Show nicht ganz gesehen, sondern nur Ausschnitte davon, aber die 'besten' Momente von Hans-Martin habe ich natürlich nicht verpasst. Und ich muss auch sagen, dass ich ihn sehr unsympathisch fand. Es kann ja durchaus sein, dass er relativ viel wusste und sportlich und intelligent war, aber das änderte ja trotzdem nichts daran, dass er das Geld einfach nicht verdient hat. Ich frage mich, was er dort überhaupt wollte?! Ich gehe doch nicht in eine Fernsehsendung, stelle mich hin und erwähne alle 30 Sekunden wie toll und schlau ich bin und was ich alles weiss und glaube dann am Ende auch noch, dass irgendwer aus dem Publikum oder vor dem Fernseher auf meiner Seite ist.
Ich glaube eben, er dachte, die Leute stehen auf sein arrogantes Getue. Aber er hat während der vielen Stunden, die die Show lief, auch nicht von selbst gemerkt, dass nicht einmal der Moderator und der (neutrale) Kommentator noch Lust darauf hatten, dass er auch nur 2 Euro an diesem Abend verdient. Deshalb schließe ich mich dir an und glaube auch, dass es ihm leider an emotionaler Intelligenz fehlt.
Ich finde er wurde zurecht ausgebuht. Er war viel zu arrogant, von Anfang an. Er hat Raab total unterschätzt. Wenn ein Kandidat nur das Geld will und im der Rest egal ist, dann hat er es nicht verdient.
Es ging schon beim ersten Spiel los, als er reklamiert hat, dass Raabs "Wattebausch" den Boden berührt haben soll. Es geht um einen Punkt. Klar kann man sagen, dass es sehr motiviert war, aber deswegen mache ich doch nicht so einen Aufstand und will gleich die Wiederholungen sehen.
Die größte Schweinerei war dann aber das Diskus werfen, als er gesagt hat, ob Raab überhaupt noch werfen will bzw. ob er noch einmal werfen soll. So etwas macht man nicht, egal um wieviel Geld es geht. Zum Glück lässt ein Stefan Raab so eine Aussage nicht auf sich sitzen und hat dann den 33 Meter Wurf gemacht.
Ich wünsche mir für das nächste Mal wieder einen Herausforderer mit weniger IQ, aber dafür mehr Menschlichkeit.
Ich habe mir die Sendung ebenfalls angesehen. Auch ich war über das negative Image des Kandidaten doch sehr überrascht. Selbstverständlich hat er durch seine Reaktionen und Antworten auch selbst darauf hingearbeitet und sich aus Publikumssicht ins Abseits geschoben. Noch mehr überraschte mich jedoch die klar zur Schau gestellte Abneigung der Moderatoren, die sich nicht mal die Mühe gaben, hier eine neutrale Haltung einzunehmen. Nach der Sendung bin ich fast überzeugt davon, dass dieses "Böse-Junge"-Image eine gut eingefädelte publikums- und werbewirksame Aktion von Pro7 war.
Überlegt mal, ich weiß nicht genau die wieviele Sendung "Schlag den Raab" das jetzt war. Irgendwann ist das Konzept ausgelutscht. Da das Publikum offensichtlich den weiblichen Kandidatinnen nichts zutraut und immer ein Mann ausgewählt wird, muss sich der Sender und bestimmt auch Raab neue Varianten ausdenken. An der Reaktion nach der Sendung ist dieses Konzept voll aufgegangen. Selten wurde über einen Sieger so ausführlich diskutiert. Sieht für mich alles etwas zu gestellt und für einen Laien zu gut umgesetzt aus. Lassen wir uns überraschen, was man sich in der nächsten Sendung einfallen läßt.
Ich habe mir die Sendung auch ein Stück angesehen, da mir langweilig war. Ich fand auch diesen Hans-Martin gleich von erster Minute an unsympathisch, weil er mir einfach zu arrogant rüberkam. Klar wollte er die 500.000 Euro gewinnen und hat es am Ende auch, trotzdem hat er ziemlich genervt mit seinen ständigen Kommentaren. Vielleicht wollte er sich auch von den bisherigen Kandidaten abheben, da er sogar Stefan Raab viele Sprüche an den Kopf warf und der sagte selbst, dass er in seiner Show noch nie so einen Kandidaten wie Hans-Martin erlebt hätte.
Ich habe jetzt schon zahlreiche Folgen von "Schlag den Raab" gesehen, weil ich das Konzept mit seinen überraschenden und vielfältigen Spielen sehr mag, aber eine annähernd aufgeheizte, gereizte Stimmung habe ich bisher noch nie dort erlebt - und das lag wohl eindeutig am Kandidaten. Hans-Martin hat ja nicht nur die Moderatoren, sondern auch das gesamte Publikum (außer seinen zwei männlichen Begleitern) gegen sich aufgebracht.
Schon beim ersten Spiel hat man an den Protesten des Kandidaten den Eindruck bekommen, dass er etwas übermotiviert ist und vor lauter "Hineinsteigern" in den Wettkampf seine Wirkung nach außen aus dem Blick verliert. Diese Einschätzung hat sich dann bei den nächsten Spielen bestätigt, wurde sogar noch um einiges schlimmer. Raab zum Beispiel vor dem Radfahren auf dessen Bauch zu köpfen und dann noch einen Kommentar dazu hinterherzuschicken gehört sich im Fernsehen einfach nicht, wobei ein Raab, der selbst ein Meister im Austeilen ist, wohl damit leben kann/muss.
Auch seine abschätzigen Kommentare, nachdem sich Raab bei einer Antwort vertan hat und das unbeabsichtigte "Attentat" auf einen Zuschauer mit dem Schraubenzieher beim Siegerjubeln sprechen für seine Überheblichkeit.
Was in den Werbepausen vorgefallen ist und wie er sich da benommen hat, wissen übrigens als Fernsehzuschauer auch nicht und ob er da seine "divanhaften" Züge (Traubenzucker, Toilettengang während der Livesendung) ähnlich unter Beweis gestellt hat, ist uns auch nicht bekannt und könnte auch Grund für die Abneigung der Moderatoren sein.
Dass das beim Zuschauer nicht gut ankommt, braucht ihn im Nachhinein nicht wundern und auch ich hätte mich zum ersten Mal wahnsinnig gefreut, wenn ein Kandidat die Gewinnsumme nicht mit nach Hause genommen hätte.
Für mich war er nicht der erste Kandidat, den ich unsympathisch fand. Allerdings stellte er insofern eine Premiere dar, als dass er meiner Ansicht nach der erste Kandidat war, dem es gelungen ist, die Sendung mehr oder weniger an die Wand zu fahren.
Durch die unverhohlene Antipathie der Moderatoren und die allzu offensichtlich zur Schau gestellte Arroganz des Herausforderer hat die Show das verloren, was sie meiner Meinung nach immer auszeichnete: Obwohl es um Unmengen von Geld geht, ist in den anderen Schlag-den-Raab-Ausgaben, die ich verfolgt habe, der spielerische Aspekt nie verloren gegangen. Durch die angespannte Atmosphäre und einen Kandidaten, der als ebenso verkniffener wie überheblicher Ehrgeizling auftrat, kam beim Zuschauen so gut wie keine Freude auf.
Seltsam: Die Vorauswahl der Kandidaten sollte solche "Spaßbremsen" eigentlich aussieben. Meine Kritik richtet sich also weniger gegen Hans-Martin als gegen die, die ihm diese Bühne geboten haben. Bei allem Kampf um das liebe Geld sollte man in Zukunft auf Kandidaten setzen, die auch ein wenig Freude am Spielen selbst vermitteln und nicht nur die Freude am Gewinnen.
Unsympathisch und vor allem überheblich fand ich Hans-Martin auch. Dennoch hat er meiner Meinung nach verdient gewonnen, weil er fair gekämpft hat. Natürlich lebt diese Sendung für den Zuschauer von ihrem Unterhaltungswert, und den fand ich in der letzten Sendung irgendwie zu negativ belastet, weil man sich ständig über Hans-Martin aufregen musste. Aber im Endeffekt stellt die Sendung doch nur eines dar: den Kampf zweier Gegner, von denen einer die ausgelobte Summe gewinnen will. Der Kampf war meiner Meinung nach fair, also war auch der Sieg verdient. Ob er vergönnt war, ist eine andere Frage, aber meiner Meinung nach war er auch dies, weil eben fair gekämpft wurde. Da muss ich Sympathie erstmal außen vor lassen.
Wie hier einer meiner Vorredner schon schrieb, finde ich auch, dass Opdenhövel und vor allem der Kommentator der Spiele schon recht früh auf Hans-Martin aufmerksam gemacht und so die Antipathie der Zuschauer stark gefördert haben. Ob das so fair war, lässt sich ausdiskutieren. Ich fand es jedenfalls sehr auffällig und nicht richtig, alle paar Sekunden noch einmal vom Kommentator zu hören: "Jetzt spricht er wieder mit sich selbst." Das habe ich auch so mitbekommen und irgendwann hat mich nur noch der Kommentator genervt.
Richtig übel fand ich allerdings, was sich nach der "Hans-Martin-Sendung" im Internet getan hat. Es hagelte plötzlich Unterstellungen von angeblichem Koks-Konsum, es wurden Telefonnummern von ihm veröffentlicht, Ausschnitte aus seiner APIZeitung und er wurde öffentlich in der Luft zerrissen. Wie intolerant muss man eigentlich sein? Warum kann man als Zuschauer, der womöglich noch bei Schlag den Raab angerufen hat, um Hans-Martin zu wählen, so tief sinken, dass man es damit nicht gut sein lässt, die Sendung abhakt und sich auf die nächste Ausgabe freut? Natürlich war er unsympathisch, jedenfalls den meisten Zuschauern. Aber dass man gleich so ein Fass aufmachen muss, fand ich noch wesentlich schlimmer als den Teilnehmer selbst.
Was ich an Hans-Martin übrigens richtig gut fand war, dass er sich von Raab nicht offensichtlich aus der Ruhe bringen lassen hat, sondern selbst ein paarmal versucht hat, Raab selbst zu verunsichern. Ich denke auch, dass seine unangebrachten Sprüche Raab gegenüber genau zu diesem Zweck bestimmt waren: Raab zu zeigen, dass er sich nicht verunsichern lässt und ihm das auf alle erdenklichen Arten und Weisen zu zeigen, auch dadurch, dass er vorlaut war und teilweise über die Stränge geschlagen ist. Raab selbst wiederum hat kein Problem damit, seine Kandidaten in jeder Show zu verunsichern und selbst teilweise hart anzugehen, um sie aus dem Konzept zu brigen und unsicher zu machen. Ich denke, Hans-Martin wollte mit seinen Aktionen einfach zeigen, dass das bei ihm keinen Wert hat und er das an sich abprallen lässt.
Hans-Martin hat Selbstsicherheit bewiesen, auch indem er sich vom Publikum und dessen Haltung und Buh-Rufen nicht aus der Ruhe bringen lassen hat - jedenfalls nicht merkbar. Ich bin mir sicher, dass er mit sich schwer zu kämpfen hatte und erkenne an, dass er seine Sache dafür doch noch gut gemeistert hat. Ein Kandidat der Herzen wird er sicherlich nicht werden und das ist auch okay. Aber das muss er ja auch gar nicht sein, und alles in allem ist es für mich einfach ein unsympathischer Gewinner und damit habe ich alles gesagt.
Ich hab das "Schlag den Raab" leider verpasst aber die Geschichte mit diesem angeblichen "Idioten" interessiert mich jetzt, wenn ihr alle davon redet. Bei GNTM gab es doch auch immer die Möglichkeit, die Sendungen online auf Prosieben anzuschauen. Gibt es das bei "Schlag den Raab" nicht? Oder kommt eventuell noch im TV eine Wiederholung? Ihr habt mein Interesse nun wirklich geweckt. War der Kandidat im Ernst so schlimm?
Normalerweise hoffe ich nämlich immer, dass der Zuschauer gewinnt und Stefan Raab besiegt, weil das eben so selten der Fall ist. Was aber denke ich kein Zufall ist, sind diese Kopf- an Kopf Rennen meistens zum Schluss. Jedenfalls würde mich interessieren, was an diesem Menschen so furchtbar war. Es wäre nett, wenn jemand einen Link dazu posten könnte, oder wenigstens einen Ausschnitt aus einer Reportage, damit ich mir ein Bild davon machen kann.
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