Aus für Deutschland bei der Basketball-EM
Das wars also. In der Zwischenrunde, deren Erreichen schon einen guten Achtungserfolg für die junge Truppe darstellt, ist Schluss für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft bei der EM in Polen. Im letzten Spiel gegen Kroatien hätte ein Sieg den Einzug ins Viertelfinale bedeutet - nach der knappen 68:70 Niederlage ist das Turnier für die Bauermänner aber vorbei. Durch das sehr knappe Ergebnis ist die Entäuschung natürlich groß. Trotzdem denke ich kann man positiv in die Zukunft schauen. Vor dem Turnier haben alle gesagt, ohne die NBA Profis Nowitzki und Kaman hat das Team nicht den Hauch einer Chance. Das Gegenteil war der Fall. Gegen starke Gegner wie Frankreich, Russland, Griechenland und Kroatien kann man mithalten, ja fast gewinnen. Am Ende war wohl die (noch) fehlende Erfahrung der Youngster auf internationalem Parkett Ausschlag gebend dafür, dass man knappe Spiele am Ende nicht doch noch zu eigenen Gunsten zu drehen vermochte. Aber das wird die Zeit bringen. An dieser Mannschaft werden wir noch viel Spaß haben.
Nun liegt es am DBB (und an der FIBA) ob es gelingt, für die WM im kommenden Jahr in der Türkei noch eine Wildcard zu ergattern. Dann werden vielleicht die Herren Nowitzki und Kaman auch wieder ihre Stiefel für Deutschland schnüren. Mit ihrem Können und ihrer Erfahrung im Zusammenspiel mit den "Jungen Wilden" bin ich überzeugt, dass es für eine gute Platzierung reichen wird.
Von den Neuen am meisten überzeugt hat mich Heiko Schaffartzik. Er hat sich ziemlich abgezockt präsentiert und gegen Griechenland und gegen Kroatien jeweils 100% Trefferquote gehabt und in allen Spielen gut in der Defense gearbeitet. Robin Benzing hat in Ansätzen auch gezeigt, warum er als das ganz große Talent gilt. Ein paar Kilo Muskelmasse trennen ihn meiner Meinung nach noch davon, international wirklich viel leisten zu können. Lucca Staiger hat - nach einiger Anlaufzeit - in den letzten beiden Spielen auch gezeigt was er kan. Nämlich sicher aus der Distanz zu treffen. Alles in allem waren die Spiele ein überzeugender Auftritt eines jungen Teams. Und ich muss ehrlich gestehen, ich habe - genau wie viele andere Basketballfans auch - nicht damit gerechnet, dass das Team so gut ist.
Man kann auf jeden Fall sagen, deutscher Basketball ist auch ohne Nowitzki etwas wert und es macht Spaß, die Nationalmannschaft spielen zu sehen. Weiter so! Und bitte, ihr Trainer der deutschen Bundesligisten, bitte gebt den deutschen (National-)Spielern auch in der Liga viel Spielzeit! Sie haben bewiesen, dass sie viel zu leisten im Stande sind.
Heiko Schaffartzik war in der Tat eine der Entdeckungen des Turniers. Dafür ist er von Buschmann in dessen unnachahmlicher Weise auch angemessen gewürdigt worden. Auch wenn die nackten Zahlen eine andere Sprache sprechen mögen, war das ein Turnier das gezeigt hat, das das deutsche Team auch ohne seinen Superstar über viel Potential verfügt.
Deinem abschließenden Wunsch kann ich mich nur anschließen: Nur so wird man das Potential des deutschen Basketballs dauerhaft wecken können.
Schön, dass sich in diesem Forum auch mal wieder Leute finden, die gerne über Basketball reden und dann auch noch über ein so fundiertes Wissen verfügen!
Ich kann mich eurer Meinung zu Heiko Schaffartzik nur anschließen. Er hat bei diesem Turnier über weite Strecken einen sehr guten Eindruck gemacht und war der maßgebliche Faktor dafür, dass die Truppe um Dirk Bauermann die Spiele gegen Griechenland und Kroatien weitgehend ausgeglichen gestalten konnte. Sein Dreier (17/31, ca. 55%) fiel einfach überragend und auch 3,8 Assists pro Spiel können sich für eine Turnier wie dieses sehen lassen. Woran er aber noch etwas arbeiten sollte, ist die Konstanz seiner Leistungen in der Offensive und vor allem in der Defensive. Dort besitzt er noch keinesfalls europäisches Spitzenniveau, obwohl er sich sehr engagiert hat.
Insgesamt war das Turnier ein Erfolg, auch deshalb, weil man bis zur letzten Minute die Chance hatte, weiterzukommen. Langweilige Partien gab es für deutsche Fans demnach nicht, sondern nur extrem spannende, die, bis auf eine Ausnahme, am Ende alle verloren wurden. Enttäuschend waren eher einige deutsch Spieler, von denen ich mir mehr erwartet hätte. Dazu zählen der farblose unauffällige Konrad Wysocki, Tim Ohlbrecht, der meist durch unnötige Fouls auffiel, und auch Desmond Greene und Steffen Hamann, die zu selten in entscheidenden Situationen ihre Erfahrung zeigten.
Im Hinblick auf die WM in der Türkei im nächsten Jahr bin ich sehr zuversichtlich, dass es auch trotz der bei diesem Turnier verpassten direkten Qualifikation mit einer Teilnahme (dank einer der angesprochenen Wildcards) klappen sollte. Dirk Nowitzki und Chris Kaman werden dann wieder mit von der Partie sein und das ist auch für den Basketballweltverband Grund genug, eine Mannschaft mit diesen NBA-Superstars zu dem Turnier einzuladen.
Und wenn die Bundesligatrainer dann wirklich die Bitte von Flamboyant hören, werden wir beim nächsten Wettbewerb womöglich die beste (aber nicht erfolgreichste) deutsche Mannschaft aller Zeiten sehen.
Die Starting-Five dürfte dann wie folgt aussehen: Hamann - Schaffartzik - Benzing - Nowitzki - Kaman
Für die Bedingungen rund um dieses Turnier würde ich das Abschneiden Deutschlands schon als einen Erfolg werten, auf lange Sicht und im Rückblick auf die letzten Jahre sind die Erwartungen aber schon höher und da langt dann lediglich ein Sieg bei fünf Niederlagen nicht mehr aus, um von einem erfolgreichen Abschneiden reden zu können.
Von einem Team ohne Dirk Nowitzki und Chris Kaman halte ich relativ wenig, denn so schön, wie wir auch gespielt haben mögen, erfolgreich war es meistens nicht. Und wenn sich Russland nicht ganz so "dumm" an der Freiwurflinie angestellt hätte, wären wir schon nach der Vorrunde mit drei Niederlagen heimgefahren. Mit Nowitzki waren wir in der Vergangenheit in vielen Spielen gegen ebenbürtige Gegner siegreich und mit ihm hätten wir die Spiele gegen Lettland, Mazedonien und Kroatien niemals verloren. In diesen Spielen hat man meines Erachtens sehr deutlich gemerkt, wie er dem Team fehlt und das kaum ein anderer aus der Truppe konstant die Scoringlast übernehmen kann - vor allem nicht in den entscheidenden Phasen.
Deswegen müssen Dirk, Chris und die jungen talentierten Spieler unbedingt vor der nächsten Weltmeisterschaft zusammengeführt werden. Das ist die Aufgabe Dirk Bauermanns, der unbedingt Spielzüge für Spieler wie Benzing, Schaffartzik unc co. entwickeln sollte, die mit Nowitzkis Spielweise harmonieren. Das wird sicher nicht so einfach, aber das erwarte ich von einem erfahrenen und erfolgreichen Trainer wie Bauermann.
Charlie Brown hat geschrieben:Für die Bedingungen rund um dieses Turnier würde ich das Abschneiden Deutschlands schon als einen Erfolg werten, auf lange Sicht und im Rückblick auf die letzten Jahre sind die Erwartungen aber schon höher und da langt dann lediglich ein Sieg bei fünf Niederlagen nicht mehr aus, um von einem erfolgreichen Abschneiden reden zu können.
Klar sind die Erwartungen immer höher, aber ein Team, was gezielt aufgebaut wird ist in meinen Augen immer erstrebenswerter, als ein Team, welches aus ein, zwei Leistungsträgern besteht. Die waren motiviert, die haben klug als Team zusammen gespielt und nicht darauf gewartet, dass da ein Nowitzki kommt, der es dann schon reißen wird. Das hat mir gefallen. Logisch, dass es im Spielaufbau noch Lücken gibt, aber die US-Boys haben auch über lange Jahre geschwächelt, bis sie bei der Olympiade wieder so richtig aufdrehten.
Da ist junges, kreatives und nicht eigennütziges Material, was der Bauermann in den nächsten Länderspielen einsetzen kann. Mir hat besonders gefallen, dass sie aufeinander geguckt haben, ob man den Ball nicht lieber klug abgibt, statt alleine egoshutermäßig zum Korb zu ziehen und dann ausgeblogt zu werden. Da stand selten einer alleine mit dem Ball und fand keinen Anspielpartner, sondern jeder hat geguckt und sich angeboten, wenn er nicht gerade den Gegner beschäftigte, damit ein Teamkollege zum Abschluss kam.
Ich jedenfalls freue mich auf die nächsten Spiele und ganz ehrlich, mir wäre es sogar lieber, wenn diese neue Mannschaft es ohne Nowitzki weiter bringt. Denn die Gefahr, dass sich dann der ganze Spielaufbau wieder um Nowitzki dreht, ist doch sehr groß. Das birgt dann in meinen Augen die Gefahr, dass sie wieder nicht als Team spielen, sondern nur zuspielen, damit der große Blonde trifft und wenn er nicht trifft? Oder, wenn er dann nur in der WM mitspielt und dann wieder nicht mehr, was bringt das denn einer deutschen Mannschaft?
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