Mit Aquarium und Inhalt umziehen

Bekannte ziehen um. Sie haben ein 500 Liter Aquarium, dass auch einen guten Fischbesatz hat. Der Umzug geht über 400 Kilometer und die Fische müssten einen Transport von 5-6 Stunden überstehen. Wie macht man das am Besten? Sollten die Fische einzeln in Tüten gepackt werden mit dem Wasser aus dem Aquarium? Sollten sie dann in Boxen, die die Wärme einigermaßen halten? Wo bekommt man solche Tüten, die 100% wasserdicht sind her und welche Boxen nimmt man da?

Wie würdet ihr mit einem so großen Becken mit schätzungsweise 80 Fischen umziehen? Ich weiß nicht, welche Fischarten drin sind, aber es sind große wie kleine Fische und auch Wasserpflanzen. Sollten in die Tüten auch die Wasserpflanzen mit zu den Fischen gepackt werden?

Hallo Diamante!

Deine Bekannten könnten mal in einem Zoohandel fragen, dieauch Fische verkaufen, ob sie dort ein paar von den speziellen Verkaufstüten bekommen. Außerdem könnten sie dort ja auch mal fragen, wie die Fische an das Geschäft geliefert werden. Ich denke, dass die Fische auch in solchen speziellen Beuteln geliefert werden und dann in Styrophorkisten gepackt werden. Wichtig für so eine weite Strecke ist, dass die Fische auch Sauerstoff mit in die beutel bekommen. Vielleicht bietet sich ja ein Zoohandel an, bei dem Umzug zu helfen und die Fische mit zu verpacken.

Dennoch werden deine Bekannten einrechnen müssen, dass einige Fische diesen Umzug nicht überleben werden. Für die Fische kann es nicht nur riskant in den Beuteln werden, es bedeutet ja auch viel Stress für sie. Allerings würde ich die Pflanzen lieber getrennt von den Fischen verpacken, dann haben die Fische wenigenstens etwas Platz um sich ein bisschen bewegen zu können.

Wir mussten unsere Fische auch mal transportieren, allerdings war es keine so weite Strecke, nur so etwa eine Stunde Fahrzeit. Da hatten wir die Fische einfach mit dem Wasser aus dem Aquarium in einen großen Eimer getan, den bekam einer der Mitfahrer zwischen die Beine. Vorne im Auto sitzen und Heizung an, so ausgerichtet, dass die Wärme nach unten geht.

Am Ziel angekommen haben wir dann die Pumpe in den Eimer gehängt, wieder nah an eine laufende Heizung gestellt, die Fische dann in ein kleines Becken getan und fertig. Im kleinen Becken blieben sie dann, bis das große wieder voll eingerichtet und alles angeschlossen war. Das war da drin dann zwar ein ziemliches Gewusel, weil es halt sehr viele Fische waren, aber für kurze Zeit macht das denen auch nichts aus. Haben fast alle sehr gut überlebt.

Wichtig ist vor allem, dass die Fische Sauerstoff ins Wasser bekommen. Frag doch mal im Zoofachhandel, ob die da so eine Pumpe haben, die man auch unterwegs benutzen kann.

Zu den Wasserpflanzen kann ich nichts sagen, da wir die dann alle neu gekauft hatten, also gar nicht erst mit auf den Transport genommen hatten. So teuer sind die ja nicht.

Also meine Auquarienpflanzen habe ich mir im Internet bestellt gehabt. Sie waren einfach nur in sehr feuchtes Zeitungspapier eingeschlagen und danach in Plastiktüten verpackt. Einige Stunden Transport überstehen also die Pflanzen problemlos, wenn man sie feucht hält. Die sind nicht das Problem.

Wenn man Fische transportiert, sollte es möglichst für die Fische nichts zu sehen geben, also dunkel sein. Das verringert etwas den Transportstress. Wenn man dann Wasserpflanzen zu den Fischen geben würde, wäre das ein Fiasko. Denn Pflanzen im Allgemeinen und deshalb auch Wasserpflanzen produzieren nur Sauerstoff, wenn genügend Lichteinstrahlung vorhanden ist. Auc bei Licht verbrauchen Pflanzen eine gewisse Menge Sauerstoff für den eigenen Stoffwechsel. Aber den Überschuss an Sauerstoff gegen sie ins Wasser ab. In der Dunkelheit verbrauchen sie auch Sauerstoff für ihren Stoffwechsel, können aber keinen Sauerstoff herstellen. Das heißt, sie verbrauchen nur. Also treten sie in Konkurrenz um den im Wasser gelösten Sauerstoff mit den Fischen. Das sollte also unbedingt vermieden werden.

Mir war so, als hätte ich im Zoofachhandel Sauerstofftabletten für Aquarien gesehen. Vielleicht kann man damit für den Transport das Wasser immer wieder mit Sauerstoff anreichern? Ansonsten gibt es vielleicht auch Geräte, über die man das Wasser mit Sauerstoff versetzen kann. Frag mal im Zoohandel nach. Das Ergebnis würde ich auch gerne wissen, da ich demnächst auch mit meine Fischen umziehen muss.

Was ich schon herausgefunden habe, ist, dass Filter nicht allzulange außer Betrieb bleiben dürfen, weil sonst die nützlichen Bakterien darin absterben. Es ist also auf jeden Fall ratsam, das Aquarium als letztes zu verladen und einen großen Teil des Aquariumwassers mitzunehmen, um möglichst viele nützliche Bakterein mitzunehmen. Das ganze ist heikel. Wenn die neue Wohnung schon einige Zeit vorher zur Verfügung steht, das heißt etwa einen Monat lang zwei Wohnungen zur Verfügung stehen, dann würde ich mir gebraucht ein Zweitaquarium kaufen und dieses in der neuen Wohnung schon ein paar Wochen vor dem eigentlichen Umzug mit Wasser und Bodenanteilen aus dem Stammaquarium einfahren.

Dann würde ich nach dem Umzug die Fische in das eingefahrene Zweitaquarium setzen und am endgültigen Standort das eigentliche Auquarium wieder mit dem neuen Wasser so lange einfahren, bis sich ein stabiles Wassergleichgewicht eingestellt hat. Erst dann würde ich die Fische in ihr endgültiges Heim übersiedeln. Das denke ich ist die am wenigsten riskante Variante. Danach kann man das gebrauchte Aquarium wieder verkaufen.

Das geht eben allerdings nur, wenn einige Wochen Gleitzeit gegeben sind, nicht wenn man von einen Tag auf den anderen umziehen muss. Dann muss man wahrscheinlich das Risiko auf sich nehmen, dass das Aquarium am neuen Standort möglicherweise aus dem Ruder läuft. Informiere dich da aber noch mal in Büchern und im Aquarienfachhandel. Das genaue Ergebnis deiner Recherche interessiert mich auch. Bitte poste auch die Erfahrungen des Umzugs mit den Fischen, vielleicht kann ich da ja auch für meinen Fischumzug etwas daraus lernen.