Neues Kindergartenjahr und "alte" Kinder
Hallo,
in meiner Kleinkinderkrippe läuft seit letzter Woche die Eingewöhnung auf Hochtouren. Wir haben 7 neue Kinder und 6 „alte“ Kinder. Dass die neuen Kinder nicht sofort in die Gruppe laufen und sich Wohlfühlen war mir von vornherein klar. Dass aber unsere alten Kinder so große Probleme damit haben, hätte ich nicht gedacht.
Es ist nun so, dass drei unserer alten Kinder am Vormittag, wenn die neuen Kinder da sind und teilweise natürlich auch weinen, selbst mitweinen und total nach uns Erwachsenen suchen. Sie suchen ihre Bezugsperson und fordern Aufmerksamkeit, die wir eigentlich den neuen Kindern schenken müssen.
Auch mein Sohn, der seit April in den Kindergarten geht, geht momentan aufgrund der Eingewöhnung in seinem Kindergarten nicht ganz so gerne in den Kindergarten. Wenn er morgens in die Gruppe kommt und schon einige weinende Kinder da sind, würde er am liebsten wieder mit mir mitgehen.
Mich würde nun interessieren, wie es euren Kindern gegangen ist, als sie die „alten“ Kinder waren. Waren sie durch die neuen, weinenden Kinder irritiert und haben selbst mitgeweint oder haben sie eher die Rolle des tröstenden Kindes übernommen?
Hallo!
Meine Kinder haben eher die Rolle der tröstenden Kinder übernommen. Sie hatten auch keine Probleme mit der Eingewöhnung, hatten aber richtig Verständnis für die Kinder, die sich nicht so eingewöhnen konnten.
Ich habe es aber auch mitbekommen, dass grade die Kinder, die anfangs ihre Schwierigkeiten hatten dann auch wieder Schwierigkeiten bekamen, wenn neue Kinder sich nicht so eingewöhnen konnten. Die Erzieherinnen haben das so gedeutet, dass die Kinder, die auch anfangs die Schwierigkeiten hatten ja die volle Aufmerksamkeit der Erziehrinnen bekamen. Nun sind aber neue Kinder da, die jezt die Aufmerksamkeit bekommen und da spielte Eifersucht eine große Rolle.
Die Kinder mussten nun die Rolle der großen Kinder spielen und wurden automatisch in den Hintergrund gestellt. Das ist ganz normal. Aber für die Kinder ist es fast so, als wenn auf einmal zu Hause neue Geschwister da sind, mit denen sie alles teilen müssen und vor allem die Aufmerksamkeit teilen müssen.
Für die "alten" Kinder, die vorher die Aufmerksamkeit der Erzieherinnen genossen haben bricht in dem Moment, wo die weinerlichen "neuen" Kinder kommen, eine Welt zusammen. Sie sind nicht mehr die "Nr. 1" im Kindergarten. Sie müssen auf einmal die "Großen" sein und das fällt natürlich einigen Kindern sehr schwer.
Bei uns ist es zum Glück so, dass neue Kinder nicht nur zum Beginn des Kindergartenjahres in die Krippe kommen sondern das ganze Jahr über. So ist es bisher immer so gewesen, dass die Kinder meist im Abstand von einem Monat neu waren und so nicht so viele neue Kinder auf einmal da waren - so fallen die etwas älteren Kinder nicht gleich "hinten runter".
Mein Kind hat sich nicht ungewöhnlich schwer mit der Eingewöhnung getan, aber er ist in den ersten Tagen auch nicht voller Begeisterung in die Krippe gegangen. Einen Monat nach ihm kam schon das nächste Kind. Da hat mein Sohn noch nicht getröstet, aber auch nicht geklammert - er hat es so hingenommen und beobachtet.
Erst etwa 9 Monate später hat er begonnen sich dann um andere Kinder zu kümmern. Das hieß dann auch neue Kinder zu trösten. Allerdings hat er das nicht bei allen getan, sondern mehr um seine Lieblinge. Das waren die, die seine "Heldentaten" beeindruckt haben.
Jetzt, als zukünftiger Einschüler, ist es Gang und Gäbe, dass die Großen auf die Kleineren achten. Das beinhaltet zwar eigentlich nur das an die Hand fassen und in die Mitte nehmen bei Spaziergängen. Aber es ergibt sich von allein so, dass die Großen den Kleinen helfen und sie bei Bedarf trösten.
Meine Tochter war eigentlich ziemlich stolz nun zu den Großen zu gehören uns hat sich sehr lieb um die neuen Kinder gekümmert. Wenn eines traurig war, dann hat sie sich mit ihm beschäftigt und es somit abgelenkt. Ich muss aber sagen, dass sie wirklich ein sehr sozialer Mensch ist und sich gut in andere hineinversetzen kann.
Ich habe aber mitbekommen, dass in unserer gesamten Gruppe die Kinder, die im Vorjahr schon da waren die Rolle des Trösters übernommen haben. Insgesamt herrscht jetzt ein sehr gutes Klima und die neuen Kinder haben sich meines Wissens nach sehr schnell und gut eingelebt.
Ich glaub, meine Mädels haben da kein Problem mit, sie gehören ja nun schon zu den Vorschulkindern. Da ich ja nicht meine Kinder im Kindergarten beobachte, und sie mir auch nicht alles erzählen, weiß ich auch nicht, ob sie weinende Kinder trösten und ablenken, oder ob ihnen das egal ist, keine Ahnung. Aber sie weinen wenigstens nicht mit, das hätte mir eine Erzieherin mit Sicherheit schon gesagt.
Und auch hier in unserem Kindergarten kommen über das ganze Jahr verteilt immer wieder mal neue Kinder, somit verteilt sich das Ganze ja etwas. Aber ich kann mir schon vorstellen, das wenn in einer Gruppe 5 neue Kinder nur am Weinen sind, das die größeren Kinder das als störend empfinden. Und das animiert bestimmt manche sensiblen Kinder zum Mitweinen.
Sieben neue Kinder auf einmal einzugewöhnen, ist meiner Meinung nach zu viel. In den meisten Kindergärten läuft die Eingewöhnung doch gestaffelt ab, oder? Also man gewöhnt ein bis zwei neue Kinder pro Woche oder im Zweiwochentakt ein. Das ist für die neuen und für die alten Kinder besser und bringt weniger Unruhe. Ich kann das gut verstehen, dass in eurem Fall die alten Kinder so reagieren, zumal sie selber nur sechs sind.
Mein Kind ging vier Jahre in den Kindergarten und nie war es so, dass durch die Eingewöhnung der neuen Kinder so eine Unruhe in den Kindergarten kam. Der Kindergarten war auf 33 Kinder ausgelegt, am Ende des Kindergartenjahres gingen immer so vier bis sieben Kinder weg, am Anfang des nächsten kamen nach und nach die neuen dazu, aber nie alle neuen auf einmal. Natürlich wäre das vermutlich machbar wenn man ein großzügiges Betreuungsverhältnis hat, also wenn mehr als genug Betreuerinnen zur Verfügung stehen, aber das ist ja im Normalfall nicht üblich.
Also ich würde bei eurer Situation als einzige Lösung sehen, dass ihr eine gestaffelte Eingewöhnung macht. Je nachdem wie alt die "alten" Kinder sind, ist es für die ja sowieso schon Umstellung genug, dass neue dazu kommen und sich die Aufmerksamkeit der Betreuerinnen jetzt erst mal vermehrt auf die konzentriert (was an sich auch nicht sein darf), gerade für die Kleineren. Dass da jetzt auf einmal aber gleich noch mal so viele Kinder dazukommen, ist schon eine Überforderung - für die Kinder und für die Betreuer. Auch die neuen Kinder werden nicht gerade einen schönen, entspannten Kindergartenstart haben, wenn sie in so eine unruhige, ungute Situation reinkommen.
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