Pass mit Fingerabdrücken
Also ich finde diese Fingerabdrücke in Pässen absolut sinnlos. Auch im Sinne der Terrorabwehr. Wie soll das einen Anschlag vermeiden? Wer noch nicht kriminaltechnisch erfasst wurde, der fällt da durch, wer doch, hat auch genug kriminelle Energie um sich Fälschungen zu besorgen. Innerhalb der EU sind diese Maßnahmen sinnlos, da man ja dort mit Personalausweis reisen kann. Wo bitte ist da irgendein Sinn? Also doch wieder ein großer Schritt in Richtung Überwachungsstaat!
Außerdem finde ich es eine Frechheit die Kosten einfach auf den Bürger (wobei die meisten sich wohl dagegen aussprechen würden) abzuwälzen. Auch für ältere wird der Pass wohl trotz vielleicht mangelnder Fingerabdrücke denselben Preis haben.
Sinnlos für den Einzelnen sicherlich, für uns Bürger ändert sich dadurch ja nichts. Aber für den Staat ist es natürlich ein großer Schritt in Richtung Überwachung und daher ist so eine Einführung sehr sinnvoll!
Also wenn man einen demokratischen Staat wie Deutschland als gemeinsamen Bestandteil aller Bürger betrachtet ist das wohl kaum sinnvoll - nur wenn der Staat praktisch ein Bestandteil außerhalb des Volkes wäre, würde das einen Vorteil für diesen darstellen um es besser zu überwachen, wie der Meister seine Sklaven.
Mal ganz abgesehen davon, dass er sowieso fälschbar sein wird und wie Subbotnik schon meinte, damit eher Kriminellen in die Hände gespielt wird, da diese noch leichter Daten akkumulieren können.
PureDiamond hat geschrieben:Erstens ist das doch voll der Aufwand alle Pässe aufeinmal erneuern zu müssen.
Da hat wohl jemand diese Thematik noch nicht so ganz mitbekommen! Es muss niemand jetzt sofort zum Einwohnermeldeamt laufen und seinen Reisepass "umtauschen": Die schon ausgestellen Pässe ohne Fingerabdruck sind weiterhin gültig, und zwar bis zum aufgedruckten Datum. Sollte man sich jetzt jedoch einen neuen Pass ausstellen lassen, so wird dieser ein E-Pass.
Ich habe bei der Umfrage für "Ja, es ist sinnvoll." gestimmt. Ganz einfach aus dem Grund, dass das Speichern der Fingerabdrücke an sich sinnvoll ist. Somit kann ein Reisepass nicht mehr missbraucht werden, da ja jeder Fingerabdruck einzigartig ist. Die Umsetzung dieser Pläne durch die Bundesregierung ist jedoch nicht gerade die beste. Wenn sich diese Daten ganz einfach ausspionieren lassen, dann widerspricht das natürlich dem Grundgedanken des Datenschutzes. (Nebenbei bemerkt, ich weiß ja nicht, was jemand mit meinem Fingerabdruck anfangen will, aber das spielt gerade eine untergeordnetere Rolle...).
Da hätte man sich besser überlegen müssen, wie diese Fingerabdrücke besser sicherbar sind. Schlussendlich wird es aber doch möglich sein, die Chips auf den Pässen auszulesen, denn beispielsweise Flughafen-Mitarbeiter müssen ja in der Lage sein, auf diesen Chip zuzugreifen. Und wenn diese Auslese-Technik dann irgendwann bekannt wird, ist es für technisch versierte Personen ein Leichtes, diese nachzubauen.
Abgesehen davon: Eine Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied. Und wenn man am Flughafen mit den von Subbotnik geschriebenen Laptop-Tricks ganz einfach diese Daten ausspionieren kann, dann muss an solchen Stellen unbedingt nachgebessert werden. Doch wie gesagt: Die Idee der Fälschungssicherheit ist prinzipiell nicht völlig daneben gegriffen!
yakumo56 hat geschrieben:Abgesehen davon: Eine Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied. Und wenn man am Flughafen mit den von Subbotnik geschriebenen Laptop-Tricks ganz einfach diese Daten ausspionieren kann, dann muss an solchen Stellen unbedingt nachgebessert werden.
Ich kenne noch kein Verfahren mit dem dies so einfach möglich ist, aber es wird bereits daran gearbeitet und Erfahrunggemäß (Crackerszene bei Kopierschutz) ist es eine Frage von Monaten, nicht von Jahren, bis jemand ein zuverlässiges System erarbeitet hat bislang soll der ja nur Maschinenlesbar sein, aber angeblich haben es schon einige geschafft, einen Datenwust auch auf kurze Distanzen zu extrahieren, der nur noch entschlüsselt werden muss.
Es handelt sich ja nur um einen RFID Chip, der mittels Golden Reader Tool ausgelesen werden kann - sobald jemand dieses Tool knacken bzw. kopieren kann, war`s das.
yakumo56 hat geschrieben:Nebenbei bemerkt, ich weiß ja nicht, was jemand mit meinem Fingerabdruck anfangen will, aber das spielt gerade eine untergeordnetere Rolle...
Auf dem Chip des ePass sind ja nicht nur Deine Fingerabdrücke gespeichert, sondern auch alle anderen Daten (Vorname, Familienname, Geburtsort, Geburtsdatum, Wohnort, Geschlecht, Körperhöhe, Augenfarbe, Passfoto, Unterschriftenprobe, 2 Fingerabdrücke) praktisch ein Pass im Pass. Und diese Fülle an Daten ist ein wahres Mekka für "Datensammler".
Subbotnik hat geschrieben:Auf dem Chip des ePass sind ja nicht nur Deine Fingerabdrücke gespeichert, sondern auch alle anderen Daten (Vorname, Familienname, Geburtsort, Geburtsdatum, Wohnort, Geschlecht, Körperhöhe, Augenfarbe, Passfoto, Unterschriftenprobe, 2 Fingerabdrücke) - praktisch ein Pass im Pass.
Dann ist das ja (wenigstens teilweise) was anderes. Diese ganzen, von dir genannten Daten auf einem leicht auslesbaren Chip zu speichern, ist natürlich meiner Meinung nach grob fahrlässig. Ich bleibe jedoch dabei: Meine Fingerabdrücke werden da wohl am wenigsten jemanden interessieren. Aber auf die Frage: "Ist es sinnvoll, solch einen RFID-Chip einzubauen?" hätte ich natürlich mit "Nein!" geantwortet!
Also soo leicht auslesen lassen sich die Daten noch nicht, zumindest nicht die "Reinstdaten". Ich habe nun nur schon einige Diskussion mitverfolgt und bisher haben all jene, welche dies testweise probierten, nur Daten vom Chip ziehen können, aber diese noch nicht dekodieren können.
Momentan bewegt sich das noch eher in dem Daten gewinnen / Chip manipulieren (wie früher beim Telefonkartenhack) Rahmen, ich kenne keinen Fall wo jemand bisher eine saubere und vernünftige Entschlüsselung der Daten geschafft hat, aber das wird meiner Meinung nur eine Frage der Zeit sein.
Es mag vllt. auf dem ersten Eindruck ganz nett klingen aber ich denke mit der Zeit würden Viele Probleme auftauchen und das ganze würde nur im Chaos enden. Also ich wäre eindeutig dagegen, aber naja was haben wir schon für ein Mitspracherecht wenn es um solche Sachen geht.
Ein weiterer Schritt in Richtung des Gläsernen Bürgers. Onlineüberwachungen, Bundestrojaner und nun Fingerabdruckpass. Ich werde schön meinen alten behalten so lange der gültig ist.
Finde ich allerdings auch. Da bestätigt sich immer mehr Orwells Big Brother! Es wird zwar immer behauptet das diese Daten gut geschützt werden und wirklich nur zu dem vorgesehen Zweck benutzt werden, aber mal ehrlich ich denke man muss wirklich ziemlich naiv sein um das zu glauben!
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