Freundin lässt sich Hund nicht ausreden

vom 14.09.2009, 09:57 Uhr

Eine meiner besten Freundinnen hat mit ihrem Partner, den sie seit 2 Jahren hat, gerade ein Haus gebaut und dort leben die beiden jetzt alleine. Kinder möchten sie noch keine, weil beide erst Mitte 20 sind. Nun kam meiner Freundin aber die Schnapsidee, sich stattdessen einen Hund zuzulegen, was einfach überhaupt nicht möglich ist. Beide arbeiten Vollzeit und sie hat sogar einen Beruf, bei dem sie morgens um 7 das Haus verlässt und abends um 20 Uhr erst wieder kommt. Zudem muss sie zusätzlich noch am Samstag arbeiten. Ich habe wirklich keinerlei Ahnung wie sie das machen wollen.

Ich habe ihr dann gesagt, sie soll sich doch erstmal einen Hund aus dem Tierheim holen und fragen, ob sie den übers Wochenende mal haben darf. Tatsächlich hat das dann auch geklappt und am vergangenen Wochenende wohnte dann auch eine Labradorhündin bei ihnen, die 2 Monate alt ist. Offensichtlich (das erkannt ich daran, dass ich zu Besuch war) war das Wochenende aber eine Katastrophe und endete dann damit, dass der Hund ständig in die Wohnung gepinkelt hat und sie total genervt war davon, weil sie sehr auf Ordnung und Sauberkeit steht. Sie hat wohl zumindest eingesehen, dass es stressig wird. Aber sie hat sich eben ausgerechnet dann auch noch an den Hund gewöhnt und möchte den jetzt gerne behalten.

Ich bin mir aber sicher, dass sie das niemals hinbekommen und das Tier muss sicherlich 2 - 3 Stunden täglich raus. Das packen die beiden beruflich überhaupt nicht und ihrem Freund mangelt es eh an der Motivation. Wie könnt ihr sie denn wenigstens dazu bewegen, sich noch etwas Bedenkzeit zu geben?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn der Hund aus dem Tierheim kommt, dann wird ja auch das Umfeld geprüft und gefragt, wieviel Zeit die neuen Besitzer haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Tierheim solchen Leuten auch Hunde vermittelt.

Ich muss sagen, dass ich wahrscheinlich, dem Hund zu liebe, mit dem Tierheim sprechen würde und die Situation schildern würde. Denn für den Hund wird es ein katastrophales Leben werden und für deine Freundin wird der Hund eine Belastung sein.

Rede nochmal mit deiner Freundin und mache ihr wirklich klar, auf was sie sich da einlässt. Denn es kann ja nicht sein, dass man sich ein Tier anschafft, was dann verkommt und nicht gut gehalten wird. Nicht mal die Grundbedürfnisse des Hundes werden in so einer Situation gestillt werden können und das muss deiner Freundin und auch dem Tierheim klar sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ob das Umfeld überprüft wird, in das das Tier vermittelt wird, hängt leider vom Tierheim ab. Unser Tierheim hier im Landkreis überprüft leider gar nichts.

@ Sippschaft: Wir hatten auch Hunde, als meine Eltern beide berufstätig und Vollzeit aus dem Haus waren. Auch meine Schwiegereltern haben einen Hund und sind oft und lange nicht da. Wenn die Versorgung des Hundes mit Futter und Wasser sichergestellt ist, wäre es vielleicht eine Option, dass Deine Freundin ihm einen Zugang zum Garten ermöglicht, solange sie nicht zu hause ist. Wäre es auch möglich, dass sie in der Mittagspause von der Arbeit nach Hause kommt und mit ihm Gassi geht? Oder könnte ihr Freund das übernehmen, auch wenn er nicht motiviert ist? Was hält er überhaupt von der Idee, den Hund zu behalten? Und hat er andere, günstigere Arbeitszeiten als sie? Haben die beiden überhaupt Erfahrung mit Hunden sammeln können oder wäre das ihr erster?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Oje, das sieht nach vorprogrammierter Katastrophe aus. Sowohl für Mensch, als auch für den Hund. Zumindest ist für solche Experimente ein Welpe völlig ungeeignet. Ich wundere mich schon darüber, dass das Tierheim überhaupt einen Welpen zum ausprobieren mitgegeben hat.

Gerade Welpen brauchen in der ersten Zeit beinahe rund um die Uhr Betreuung und Erziehung. So ein kleines Kerlchen ist nun mal noch nicht stubenrein und hat auch jede Menge Unsinn im Kopf. Ehrlich gesagt finde ich, dass hier die Voraussetzungen zur Hundehaltung überhaupt nicht gegeben sind. Auch für ein älteres Tier ist es doch kein Leben, wenn es die meiste Zeit allein ist.

Du solltest wirklich nochmal mit Deiner Freundin reden und ihr auch klar machen, was so ein Hund in der Wohnung alles anrichten kann, wenn er allein und unausgelastet ist. Den Vorgeschmack hat sie ja mit diesem Wochenende schon gehabt.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Im Tierheim selbst, werden vor der Vermittlung ja auch Fragen gestellt, die die Freundin dann beantworten muss. Und ich kenne bisher nur Tierheime, die auch kontrollieren, ob es das Tier auch gut hat und Artgerecht gehalten werden kann.

Wenn deine Freundin wirklich von 7 Uhr bis 20 Uhr arbeiten muss, dann kann sie den Hund ja auch nicht mal zu einem Hundesitter geben. Denn dieser hätte den Hund dann ja mehr, als sein eigentliches Frauchen. Wie sieht es denn mit ihrem Freund aus? Muss der auch den ganzen Tag so lange arbeiten? Ich denke auch, dass du nochmal mit deiner Freundin reden solltest und ihr klar machen, dass sie doch gar keine Zeit für den Hund haben wird. Vielleicht gibt es ja noch ein anderes Tier, welches sie gut findet. Nager können ja auch längere Zeit über alleine bleiben und brauchen nicht so viel Aufmerksamkeit. Wenn sich deine Freundin dennoch einen Hund holt, wird sie sich und den Hund auf die Dauer unglücklich machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nun ich verstehe nicht, wieso deine Freundin einen Hund haben möchte, wenn sie gar nicht zu hause ist. Darauf kannst du sie auch ansprechen. Führe ihr Argumente vor die Nase und mach sie darauf aufmerksam, dass der Hund dann auch ein katastrophales Leben hätte.

Und wenn sie es dann immer noch nicht einsehen möchte, fällt dir eigentlich nichts anderes übrig es geschehen zu lassen, denn solang sie will, kriegt sie den Hund. Die meisten Tierheime achten nicht auf den zukünftigen Besitzer meiner Meinung nach.

» h-baby » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,31 »


Zum einen kann ich es nicht verstehen, wie man einen Hund haben will, wenn man gar nicht da ist und zum anderen frage ich mich, wieso sie das unbedingt will - jetzt wo sie sieht, dass das absolut nichts für sie ist. Und so sieht es ja auch aus.

Man sollte ihr auf jeden Fall klar machen, dass man ein Lebewesen vor sich hat und wie ein Kind auch braucht ein Hund Aufmerksamkeit, Erziehung, Zeit und Liebe. Es gibt ja einen Grund, warum sie noch keine Kinder wollen. Und ein Hund würde unter dieser Situation mit Sicherheit leiden.

Wenn das nichts hilft kann man immernoch mit dem Tierheim in Verbindung treten, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die den Hund dahin vermitteln, wenn keine Zeit da ist. Wobei es ja auch TH gibt, denen das nicht so nahe geht. Eine Lösung gibt es sicherlich für dieses Problem. Schade ist es, wenn ein Tier unter diesem, zum Scheitern verurteilten Versuch, leiden muss.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Das kann ich überhaupt nicht verstehen, warum sie um bedingt einen Hund haben möchte, wenn sie den ganzen Tag sowieso nicht da ist, denn ein Hund braucht seinen regelmäßigen Auslauf.

Sie hat doch schon bei dem Welpen, den sie hatte gesehen, das das viel Arbeit macht und gerade, wenn sie noch klein sind, dann dauert es eine Weile bis sie Stubenrein sind und man muss dann ja auch viel Zeit für die Erziehung aufbringen.

Vielleicht muss es ja auch kein Hund sein, lege ihr doch mal nahe, sich vielleicht zwei Kätzchen anzuschaffen, denn die können auch längere Zeit alleine bleiben und wenn sie zu Zweit sind, dann beschäftigen sie sich ja auch in der Abwesenheit ihrer Dosenöffner ganz alleine. Eventuell ist das ja auch eine Alternative.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Du musst irgendwie verhindern, dass sie sich einen Hund anschafft! Es ist unverantwortlich einen Hund den ganzen Tag alleine zu Hause zu lassen. Ein Hund ist schließlich ein Rudeltier und muss auch als solches behandelt werden. Wenn der Hund den ganzen Tag gelangweilt ist, sind schwere Verhaltensstörungen vorprogrammiert.

Ein Hund ist in seinem Verhalten ähnlich wie ein Kind. Es kommt doch auch kein Mensch auf die Idee sein Baby den ganzen Tag sich selbst zu überlassen. Sicher ist der Hund nicht ganz so abhängig wie ein Baby, aber auch er möchte Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. Er muss gefördert und erzogen werden wie ein kleines Kind.

Wenn Deine Freundin Hunde so liebt, soll sie sich mit diesem Tagesablauf bitte keinen anschaffen! Eine Alternative wäre es beispielsweise wenn sie sich in einem Tierheim als ehrenamtlicher Helfer melden würde. Die suchen dort immer Leute, die mit den Hunden spazieren gehen. Das wäre doch eine Möglichkeit für Deine Freundin mit Hunden zusammen zu sein ohne ihnen zu schaden.

» Abby » Beiträge: 173 » Talkpoints: 0,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Für mich scheint es so, als würde deine Freundin sich diesen Hund als Lückenbüßer anschaffen wollen, da die beiden eben kein Kind haben und sie gerne etwas haben möchte, um das sie sich kümmern kann. In einem solchen Fall ist es der absolut falsche Weg, sich einen Hund anzuschaffen. Denn falls deine Freundin dann doch irgendwann mal ein Kind haben möchte, wird der Hund ganz schnell abgemeldet sein, da ja dann ein Mensch da ist, der ihre Aufmerksamkeit benötigt und um den sie sich kümmern kann.

Grundsätzlich ist es kein Problem, wenn ein Hund auch mal einige Stunden alleine ist. Nicht alle Hundebesitzer sind arbeitslos oder Hausfrauen/Hausmänner. Dennoch erscheint mir die Zeit, die der Hund alleine in dem Haus verbringen würde, auch ausgesprochen lang. Wie ist das denn mit dem Freund? Wie sehen seine Arbeitszeiten aus? Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass auch er sich mit dem Gedanken, einen Hund aufzunehmen, auseinandersetzt. Schließlich wohnen die beiden zusammen und in einem solchen Fall sollten alle Haushaltsmitglieder über die Anschaffung eines Haustieres entscheiden. Sie kann ja schlecht über seine Kopf hinweg entscheiden, falls er eigentlich kein Tier haben möchte. Der Freund sollte zumindest die Bereitschaft mitbringen, sich auch um den Hund zu kümmern und mit ihm rauszugehen, vor allem wenn er später anfängt oder früher nach Hause kommt. Bringt deine Freundin denn überhaupt die Bereitschaft mit, sich täglich nach der Arbeit noch ein oder zwei Stunden mit dem Hund im Park oder auf einer Wiese zu beschäftigen? Sich ein Tier einfach nur als Dekoration anzuschaffen, ist verantwortungslos.

Ich finde es erschreckend, dass diese Frau den Hund dennoch nach diesem Wochenende haben möchte. Ich kann gut verstehen, dass jemand sehr viel Wert auf Ordnung legt. Das ist allerdings meistens nicht mit einem Haustier zu vereinbaren. Ich finde es auch schön, wenn der Hund meines Partners da ist. Allerdings würde ich selbst mir keinen Hund anschaffen, eben weil er viel Unordnung macht. Er verliert Haare, macht als Welpe auch mal in die Wohnung und liegt unter Umständen auch mal im Bett, wenn man nicht aufpasst. Für mich wäre das nichts und wenn deine Freundin schon nach einem Wochenende von dem Hund genervt war, sollte sie sich einfach kein Tier anschaffen, zumindest keines was frei in der Wohnung umherläuft.

Ein gutes Tierheim wird die Wohn- und Lebenssituation der Interessenten sicher genau prüfen. Allerdings gibt es auch viele schwarze Schafe, denen die bloße Vermittlung ihrer Tiere wichtiger ist als eine angemessene und artgerechte Unterbringung und Behandlung.

An deiner Stelle würde ich noch einmal ein offenes Gespräch mit der Freundin führen und sie ganz klar fragen, wie sie sich die Situation vorstellt. Sage ihr, welche Bedenken du hast und frage sie, wie sie das alles unter einen Hut bringen will wenn – unter Umständen sogar alleine, wenn der Partner keine Lust auf das Tier hat. Wenn sie dennoch absolut nicht von ihrem Plan abweichen will und du weiterhin ein schlechtes Gefühl dabei hast, wenn sie den Hund aufnimmt, könntest du dich an das Tierheim wenden und diesen deine Bedenken schildern.

Ich habe die Sorge, dass diese Frau einfach nicht richtig ermessen kann, was alles auf sie zukommen wird und dass das Tier früher oder später wieder in das Heim abgeschoben wird – entweder aufgrund ihrer Überlastung oder von Nachwuchs.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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