Die wahren Arbeitslosenzahlen
Wenn die Gesetze strikt befolgt würden, dann wäre da ein riesiges Einsparpotential vorhanden. Denn dann müssten wesentlich mehr Sperrungen von Leistungen erfolgen. Selbst wenn man dann alle anderen Dinge bewilligen würde, die dem Leistungsempfänger zustehen, wäre noch ein Plus in der Kasse.
Aber da beisst sich wieder die Katze in den Schwanz. Denn wer seine Schäfchen alle vermittelt, der muss um seine Daseinsberechtigung im Amt fürchten , weil er ja weniger Leistungsempfänger zu betreuen hat.
Was die Maßnahmen angeht, so läuft es ja seit ein paar Jahren so, das die Agentur für Arbeit Ausschreibungen macht mit den Anforderungen. Die Bildungsträger machen ihr Angebot dazu und dann bekommt eben einer den Zuschlag. So weit, so gut.
Allerdings ist die Zusammensetzung der Teilnehmer unsinnig, wenn man sieht, das bei 20 Leuten komplette Anfänger dabei sind und das mit Leuten, die recht fit sind. Wobei sich daa auf meine eigenen Erfahrungen aus dem Computerbereich bezieht. Dazu noch ein paar Leute, die gar keine Lust haben.
Nun stehst du als Dozent da und musst einen Weg finden, das du interessierte Anfänger an das Niveau ranführst, was die anderen Interessierten schon haben. Diese dürfen sich aber auch nicht langweilen. Die paar Leute, die dann überhaupt keine Lust haben, lässt man einfach ihr Ding machen, solange sie nicht weiter auffällig sind in ihrem Verhalten.
Da müssten die Kurse vorher ganz anders zusammengestellt werden. Nur mag da die Agentur für Arbeit nicht ihre langjährigen Wege verlassen. Wobei eben zwei bis drei Tage ausreichen würden, um zu testen, wer Anfänger und wer Fortgeschrittener ist.
Das meine ich nicht mal - die Unternehmen, die solche "Maßnahmen" abhalten sin din der Regel völlig unzureichend, deren "Qualifikation" wird seitens der ARGEn so ziemlich nie überprüft - und es kann durchaus vorkommen, daß diese "Dozenten" da von ihren angeblichen "Schülern" noch lernen können.
Und - da ist alles andere als Einsparungspotential vorhanden. Denn Sperren sind fast nie rechtens, wohl steht aber viel mehr Leuten mehr zu, als sie derzeit erhalten - da bist du leider sehr schlecht informiert. Würden alle Zahlungen, zu denen ein Recht besteht, erfolgen, wäre der Staat schon dreimal so pleite.
Wo sind denn Sperren nicht rechtens, wenn ein Leistungsempfänger alles dafür tut, das er keinen Job bekommt? Das geht von liederlichen Bewerbungen, wenn man überhaupt eine schreibt, bis hin zu Unpünktlichkeit, wenn man sich persönlich vorstellen muss. Und da ist ein enormes Potential vorhanden, um Leistungen zumindest zu kürzen.
Und was die Bildungsträger angeht. Ich weiss nicht, welche du kennst. Aber die, wo ich unterrichtet habe, haben hohe Anforderungen an ihre Dozenten. Da muss man schon einiges nachweisen, bevor man dort einen Vertrag bekommt. Und die Zeiten sind auch schon lange vorbei, wo man sich einfach mal Dozent nennen durfte. Ohne Ausbilderschein kommt man nirgends mehr rein um zu unterrichten. Und den bekommt man nun nicht geschenkt, sondern muss dafür bezahlen, Kurse besuchen und Prüfungen ablegen.
Punktedieb hat geschrieben:Jeder der dem sich bei der Agentur für Arbeit meldet und auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, gilt als arbeitssuchend. Ob man dann dabei finanzielle Leistungen bezieht ist dabei unrelevant.
Das trifft es auf den Punkt. Die ganz oben im Eröffnungspost genannten Zahlen sind in Wirklichkeit noch höher denn es gibt noch eine Vielzahl von Leuten die sich inzwischen beim Arbeitsamt abgemeldet haben und damit nicht mehr als arbeitssuchend geführt werden obwohl sie ohne Arbeit sind. Ob da das Arbeitsamt durch unmögliche Auflagen manchmal sanft nachhilft um ihre Statistiken zu bereinigen möchte ich bewusst offen lassen.
Hier handelt es sich meistens um Leute die keinerlei Leistungen beziehen weil beispielsweise der Ehemann genug verdient und die unbedingt noch die Zeit überbrücken müssen um eine spätere Rentenanwartschaft zu erlangen. Hier kann es dann schon einmal vorkommen dass der Mutter einer Familie angeboten wird Jobs in weit entfernten Bundesländern anzunehmen oder dass alle Quartal unzählige Bewerbungen und Vorstellungsgespräche nachzuweisen sind.
Ich habe da schon genug Gegenbeispiele erlebt - Ein Freund wurde bspw. in eine Maßnahme geschickt, wo man ihm SAP beibringen sollte, aber die hatten nicht mal die passende Software da, sondern nur einige Pappen, wo dann Beispiele draufgedruckt waren - das war nicht mal eine Vorbereitung auf einen solchen Kurs, sondern eine Frechheit und entsprach in keinster Weise dem, was die ARGE auf dem Bogen, der die Maßnahme beschrieb, aufgeführt hatte (und das ist kein EInzelfall).
Und was die Sperren angeht - schon mal vom Verwaltungsakt gehört? Sobald du durch einen Verwaltungsakt zu etwas gezwungen wirst (zB zu einer Unterschrift unter einer EGV) darf dir nichts gekürzt und erst recht nicht gesperrt werden. So ist das Gesetz. Da kein vernünftig denkender Mensch ohne VA so ein Ding unterschreibt - na, merkst du was?
Die SItuation kann nur dadurch endlich wieder "bereinigt" werden, daß endlich mal wieder richtiges Geld für Arbeit gezahlt wird, dann sind die Leute auch bereit sich zu bewegen, aber Sklaverei ist soweit ich weiß laut Grundgesetz verboten. Und es ist verdammt noch mal an der Zeit daß die Leute sich mal gegen diesen Unfug wehren.
@punktedieb
Ich empfinde es als eine persönliche Beleidigung, wenn Du meine Ausführung als Schwachsinn bezeichnest. Lies Dir am besten nochmal die talkeria-AGB durch.
"punktedieb for President" kann ich dazu nur sagen!
Du beschreibst Deine eigene Wahrnehmung als die einzige Wahrheit. Andere Ausführungen scheinen in Deinen Augen Oligophrenie zu sein. Genau das spricht für eine Beschränktheit in der Denkweise. Also in Medizinischer Sicht „Schwachsinn“.
Wie komme ich darauf? Eine Intelligenzminderung, im Vergleich zu einem Menschen, der seine Dialoge mit Respekt zu seinem Gegenüber führt, ist dann zu verzeichnen, wenn bei einer Konversation, der Standpunkt seines Gegenübers nicht beachtet wird.
Manche Menschen werden auch als "Beratungsresistent" bezeichnet. Das sind genau die Menschen die keine neuen Ansichten annehmen können. Bist Du etwa so jemand?
Aber zurück zum Thema:
Vielleicht darf ich darauf aufmerksam machen, dass eine Behörde, wie die Arbeitsagentur und das JobCenter, keine anderen Zahlen liefern darf und keine anderen Zahlen liefern kann, als sie tatsächlich da sind.
Die Behörde liefert also die tatsächlichen Zahlen und die Politik interpretiert sie für sich. Natürlich hat die Politik die Zählweise festgelegt, welche kriterien dazu führen, dass ein Kunde der Arge als Arbeitslos gezählt wird oder nicht.
Die Politik interpretiert die Zahlen natürlich so, wie es ihnen in den Kram passt. Ich glaube das würde jeder Mensch tun, wenn er für die Ernte seiner Arbeit in der Öffentlichkeit gerade stehen müsste.
Nun können unterschiedliche Beschäftigungssituationen völlig unterschiedlich interpretiert werden. Die Bezeichnung Arbeitslos, Beschäftigungslos, arbeitsuchend oder beschäftigungsuchend haben eine politische Bedeutung. Und so werden sie auch in der Öffentlichkeit verwendet.
Böse Zungen können behaupten, die Zahlen werden beschönigt. Das ist aber nur die persönliche Wahrnehmung. Wären die Zahlen wirklich falsch, wären die Medien in der gleichen Sekunde dabei die Zahlen zu widerlegen.
Die Leute, die sich in Maßnahmen befinden, einem Ehrenamt nachgehen, in einem MAE beschäftigt sind, werden auch gezählt. Es ist aber eine politische Entscheidung diesen Zahlen nicht als arbeitslos zu bezeichnen und insgesamt weniger Bedeutung zuzumessen.
Arbeit wird heute nicht mehr allein als eine versicherungspflichtige und unbefristete Vollzeitbeschäftigung angesehen. Arbeit, im Sinne von Beschäftigung, hat viele Bedeutungen.
Möglicherweise wird auch deshalb mit Zahlen jongliert: Eine erwünschte Konjunktur muss nur oft genug ins Land gerufen werden. Oft genug gesagt bedeutet, die Menschen glauben irgendwann auch selbst daran. Dadurch verbessert sich das Konsumklima. Im Ergebnis sinken die Arbeitslosenzahlen tatsächlich. Solch ein Geschehen konnte in der Geschichte der Bundesrepublik oft beobachtet werden.
So gesehen kann es nur in jedermanns Interesse sein, dass sie uns nicht die ganze Wahrheit sagen. Auch der einzelne Arbeitslose / Arbeitsuchende kann dadurch nur gewinnen.
Viele Grüße
pixelparker
@pixelparker
Nur mal so nebenbei bemerkt. Ich kenne dabei die relevanten Seiten aus eigener Erfahrung. Wohlgemerkt, selbst als Kunde der Agentur für Arbeit, wie als Arbeitnehmer und auch als Selbstständige. Und somit weiss ich auch, wie Mancher, der wirklich schreiend vor der Arbeit davonläuft, sich gebärdet, um das auch zu schaffen.
Genauso wie ich auch genug Leute kenne, die sich den Hintern aufreissen, um überhaupt beschäftigt zu werden. Also unterstelle mir nicht, das ich alles nur von einer Seite sehe.
@fushicho
Es steht jedem Teilnehmer frei solche Bedinungen der Agentur für Arbeit zu melden. Und du wirst nicht glauben, wie schnell und vor allem ohne Ankündigung da jemand auf der Matte steht und das auch kontrolliert. Nur liegt es hier an den Leuten, die in der Maßnahme stecken, da auch den Mund aufzumachen. Wobei solche Meldungen sehr vertraulich behandelt werden und man nie zu erfahren bekommt, wer da solche Zustände gemeldet hat.
Natürlich, punktedieb - das habe ich meinem Freund auch geraten. Ich habe ihm nachher sogar die Schreiben an die ARGE verfaßt, weil er selber sowas weder hinbekommt noch genug Arsch in der Hose hat, sich da mal auf die Hinterbeine zu stellen.
Und darum wird mit solchen Maßnahmen so oft und so lange weiter Schindluder getrieben - weil eine Menge Leute, die da landen, sich entweder nicht wehren können oder sich das nicht trauen (schlimmstenfalls beides). Die zahl derer, die ihre Rechte wahrnimmt, ist wirklich recht klein, sonst sähe es für die ARGE noch viel ÄRGER aus.
Der Staat geht hier mit schlechtem Beispiel voran. So ist mir der Fall einer jungen Lehrerin bekannt, die nun endlich eine Stelle im Schuldienst erhalten hat. Voraussetzung war jedoch, dass sich die Pädagogin während der Schulferien immer wieder arbeitslos meldet. Enden die Ferien, wird sie wieder eingestellt. Ähnliches bei den Beamten, die angeblich einen besonders sicheren Arbeitsplatz haben sollen: In unserer Dienststelle wurden insbesondere ältere Kollegen auf ekelhafte Weise so lange gemobbt, bis sie schließlich krank und mit deutlichen Pensionsabschlägen in den Ruhestand geschickt werden konnten. Da es zu keiner Neuseinstellung kam, spart der Staat mit dieser Methode sogar noch viel Geld, die Arbeitslosenstatistik wird aber durch derartiges Vorgehen völlig verfälscht.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-86329-10.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 996mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2969mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Notebook von Plus 3120mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Tauchen in Israel 2141mal aufgerufen · 2 Antworten · Autor: grafeistee · Letzter Beitrag von Trisa
Forum: Urlaub & Reise
- Tauchen in Israel