67,5 Minuten dauert eine Schulstunde
An einigen Gymnasien in NRW wurde jetzt die 67,5 Minuten Schulstunden eingeführt. Zur Erinnerung: Vorher dauerte eine Schulstunde 45 Minuten. Die Vorteile in diesem System sollen darin liegen, dass die Lehrer nun mehr Zeit haben, ihren Schülern den Stoff besser zu erklären und ihnen zu helfen. Weiter Vorteile sollen sein, dass die Schüler nun keine Doppelstunden mehr haben, also 2 Stunden Deutsch, 2 Stunden Mathe oder ähnliches, sondern nur 67,5 Minuten. Auch soll es für die Psyche der Schüler besser sein, wenn sie nicht mehr so viele verschiedene Lehrer an einem Tag sehen müssen, sondern nur noch 3 höchstens 4.
Die Klasse 5 - 10 hat jetzt nur noch 4 Stunden (67,5 Minuten) pro Tag Unterricht, während die Sekundarstufe II die 6 Stunden Grenze durchaus leicht knackt. Die Pausen wurden ebenfalls auf 27,5 Minuten verlängert und die 5 Stunde ist eine Mittagspause, die 47,5 Minuten lang dauert.
Ich persönlich finde dieses System total gut durchdacht und die meisten Schüler, die ich kenne, sind sehr zufrieden damit. Dieses System wurde nur zu Testzwecken an bestimmten Gymnasien eingeführt, um zu sehen, wie die Schüler darauf ragieren. Wenn sich dieses System bewährt, ist eine Übertragung auf Real- und Hauptschule nicht ausgeschlossen.
Hallo,
das beschriebene System erinnert mich total an das System in Amerika. Und ich denke das es sozusagen dort auch bleiben sollte.
Ich habe Doppelstunden, also immer 90 Minuten Unterricht und dann 20 Minuten Pause. Ich finde das sehr praktisch. Manche Stunden sind zwar etwas langatmig, aber im großen und ganzen geht der ganze Tag schneller vorbei als zuvor. Ich kann mich auch ohne Probleme die ganzen 90 Minuten konzentrieren, wenn das Thema interessant genug ist. Ich finde es unnötig, von diesen 90 Minuten extra nochmal was zu kürzen, um auf 67,5 Minuten zu kommen.
Außerdem frage ich mich, wer sich die Zahl ausgedacht hat. Eine Schulstunde die 67,5 Minuten gehen soll? Wie wollen sie denn die halbe Minute realisieren?
Liebe Grüße
Hallo,
Also ich finde dieses System ausgesprochen gut! Wobei diese "Komma 5" Zeiten doch an sich großer Blödsinn sind, oder sehe ich das falsch? Wie will man das realisieren? Das erbringt dann ja auch keinen Nutzen, ich denke mal, dass das einfach nur die Berechnungsgröße, das Ergebnis ist von dem, was sich kluge Köpfe nicht ausgedacht, sondern berechnet haben: die exakte Unterrichtszeit, die für Jugendliche zumutbar ist.
Also ich unterstütze das total. Hatte in Mittelschule/ Gymnasium immer 45 Minutenstunden. Da war die Stunde um, ehe der Lehrer überhaupt erst die Anwesenheit kontrolliert hat. Naja gut, das ist übertrieben, aber 45 Minuten sind wirklich wenig. Für 5. und 6. Klässler sicher optimal, aber danach kann man schon mehr leisten. Jetzt in der Ausbildung habe ich auch 90 Minuten Unterricht. Es ist absolut unmöglich außer in Kunst, Sport und Musik sich 90 Minuten lang auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren. Ich kann das sogar bestätigen, dass man nach ca. einer Stunde einfach abschaltet, egal, wie gut man nachts auch geschlafen hat. Also ich persönlich bin dann absolut unfähig noch mitzudenken, ich werde dann total unruhig und das auch noch im zweiten Ausbildungsjahr.
Unsere Lehrer sind dann aber meistens so kulant und lassen uns zehn Minuten eher Schluss machen, weil es ganz einfach nichts mehr bringt und alle überfordert. Für den Lehrer ist es dann auch Mist, wenn er vor 30 "nölenden" (sonst aber braven )Jugendlichen sitzt und seinen Plan an den Mann bringen muss. Meistens kriegen wir dann noch ne Kopie zugesteckt über den Rest, der hätte geschafft werden müssen. Natürlich ist das alles keine Lösung, aber wenn man auf sagen wir 65 Minuten runtergehen würde, würde man damit glaube ich allen etwas Gutes tun.
Den Ansatz dieses Systems an sich finde ich nicht schlecht, aber halt nur den Ansatz. Ich denke, dass 67,5 Minuten eine völlig unrealistische Zahl ist und wahrscheinlich wirklich nur auf irgendwelchen Berechnungen beruht, mit deren Hilfe herausgefunden werden sollte, wie lange der Durchschnitt der Schüler im Stande ist, aktiv am Unterricht teilzunehmen.
Was die normalen 45 Minuten Schulstunden angeht, bin ich der selben Meinung wie Mandragora. Für die Grundschule sind 45 Minuten sicherlich angemessen, da mit dem Alter auch die Belastbarkeit und die Fähigkeit sich länger zu konzentrieren erst wächst. Im Bezug auf die 90 Minuten Schulstunden bin ich zwiegespalten. Einerseits finde ich auch, dass die 90 Minuten sehr lang sein können und man schnell dazu verleitet wird, abzuschalten. Andererseits können auch 90 Minuten schnell vergehen, wenn man persönlich das behandeltet Thema interessant findet. Ich denke, dass allgemein eine Zeit von 60 Minuten angebracht wäre, also eine ganz normale Tagesstunde, anstatt dieser komischen 67,5 Minuten.
Blödsinn finde ich die Pausen von 27,5 Minuten. Mal abgesehen von den 0,5 Minuten, finde ich, dass 27 Minuten viel zu lange Pause zwischen den Stunden sind. 15-20 Minuten würden da meiner Meinung nach völlig ausreichen. Die lange Pause von 47,5 Minuten ist zwar wieder eine krumme Zahl, aber gut 45 Minuten fände ich angemessen als Mittagspause um z.B. in der Mensa oder ähnlichem in Ruhe etwas essen zu können.
Wie gesagt, den Ansatz an sich finde ich auch gut, jedoch müssten meiner Meinung nach einige Punkte noch verbessert bzw. überdacht werden.
Ich finde das System auch ganz gut. 45 Minuten sind sehr wenig und durch die hohe Stundenzahl und den dadurch nötigen Raum- und Lehrerwechsel geht doch ein recht großer Anteil der Zeit verloren. Da sind fünf Minuten ja schon fast ein Minimum, ein Neuntel der Zeit ist also einfach nur nutzloser Leerlauf.
90 Minuten hingegen sind schon fast wieder zu lang; wir haben bei Doppelstunden meistens zwischen den beiden Schulstunden eine kurze Pause gemacht, damit die Konzentration nicht völlig verloren geht. Deshalb finde ich die gewählte Stundendauer nicht schlecht. Sie entspricht ja genau dem 1,5fachen der alten Schulstundendauer - daher kommt auch die etwas krumme Zahl. Die halbe Minute kann man übrigens sehr gut umsetzen - da wohl jede Schule noch einen Schulgong hat. Es macht nur die Rechnerei etwas schwerer.
Ich finde eine Schulstunde, die über 60 Minuten dauert viel zu lange. Ich selber bin mit 45 Minuten Schulstunde, 5 Minuten Pause aufgewachsen und wir haben schon immer der Pause entgegen gefiebert. Es ist schon eine Qual 45 Minuten denselben Lehrer zu haben, also frage ich mich, was das bringen soll, wenn man dann womöglich so lange dieselben Lehrer hat. Man schläft doch da sicher irgendwann fast ein? Das tolle fand ich ja gerade, dass immer wieder verschiedene Lehrer in die Klasse herein kamen, die auch jeder den Unterricht anders gestaltet haben.
Außerdem glaube ich nicht, dass sich die Lehrer nun mehr mit den Schülern beschäftigen werden, es wird wahrscheinlich eher mehr Stoff hinein gequetscht und den Schülern zusätzlich mehr Hausübungen aufgetragen, weil dieser Stoff dann eben auch nicht mehr in diesen über 60 Minuten in der Schule ausreichend durchgenommen werden kann und folglich dann zu Hause geübt werden muss. Ich bin also sehr skeptisch- so oder so mit allen Dingen, die ursprünglich aus Amerika kommen.
Ich gehöre nun auch zur Ober- oder eben Sekundarstufe II, deren Unterricht bei uns immer in Doppelstunden stattfindet. Bei uns lassen die Lehrer auch gern mal die fünfminütige Pause zwischen zwei Stunden ausfallen, sodass wir auch mal 90 Minuten Unterricht am Stück haben. Mich stört das bisher eigentlich nur in Physik, weil mir dieses Fach nicht sonderlich liegt und ich mich einfach nicht 90 Minuten auf den Stoff konzentrieren kann. In den anderen Fächern ist das jedoch problemlos möglich, weshalb ich den Ansatz dieses Systems gar nicht schlecht finde.
Das war es aber auch schon, denn ich frage mich beispielsweise, wie sich denn diese seltsamen Werte für Schulstunden und (Mittags)pausen berechnen lassen. Auf die halbe Minute mehr oder weniger kommt es sowieso nicht an und wie gesagt: Mit den 90 Minuten, die an unserer Schule mehr oder weniger Gang und Gäbe sind, verfahren die Lehrer auch sehr gut.
Zu dem angesprochenen Vorteil, dass man nicht mehr so viele Lehrer an einem Tag sehen würde: Die sehe ich auch bei Doppelstunden nicht. Wenn ich an einem Tag acht Schulstunden habe, sehe ich lediglich vier Lehrer, in der Regel zumindest. Außerdem halte ich es für äußerst fragwürdig, ob es diesen Vorteil auch wirklich gibt, denn mir hat es früher nicht sonderlich auf die Psyche geschlagen, wenn ich an einem Tag acht verschiedene Lehrer hatte. Viel eher schlägt es einem Schüler auf die Psyche, einen nervigen Lehrer länger als eine Schulstunde am Tag ertragen zu müssen.
Einen großen Nachteil des Systems sehe ich darin, dass viel zu viel Zeit, in der man Unterricht machen könnte, auf die Verlängerung der Pausen sowie die Erschaffung einer Mittagspause verwendet wurden. Ich habe nach dem alten System beispielsweise 38 Wochenstunden und wenn ich mir vorstelle, dass dieses neue System auf einen Tag mit acht Stunden angewandt wird, finde ich die fehlende Unterrichtszeit äußerst beunruhigend. Wenn in jeder Doppelstunde 22,5 Minuten eingespart werden, sind dies am Ende des Tages stolze 90 Minuten, die zwei Stunden des alten Systems entsprechen. In einer Zeit, in der der erste G8-Jahrgang dem Zentralabitur immer näher rückt, halte ich es für ziemlich gefährlich, die Schüler für solche Experimente zu missbrauchen.
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