Kann man an "nichts" denken?
Oh, im Selbstversuch habe ich bei mir festgestellt, dass ich sogar mehr als nur einige Sekunden lang an nichts denken kann. Im Prinzip ist es gar nicht schwer ein paar Minuten an nichts zu denken. Merkwürdig warum mir das zum ersten Mal bewusst wird.
Wie man allerdings einem "noch-nie-an-nichts-gedacht-habenden" das Nichtsdenken beibringen soll weiß ich auch nicht so recht. Man sollte halt einfach versuchen, die Gedankenflut zu unterdrücken und sich im Geiste zu konzentrieren; jedoch nicht auf einen speziellen Gedanken, sondern auf die Körperwahrnehmung zum Beispiel. Ich finde das wäre ein guter Anfang um es mal zu probieren.
@ Wawa: Ich habe das vielleicht etwas falsch beschrieben. Wirklich entspannend ist es vielleicht nicht in dem Moment selbst an nichts zu denken, denn immerhin fühlt man ja auch nichts, wie du schon richtig beschrieben hast. Aber die Vorstellung sich von den eigenen Gedanken mal frei zu machen und sich zu "klären", finde ich sozusagen "entspannend". Ich tue soetwas auch nicht oft, aber wenn ich mir zum Beispiel den Kopf zerbreche über ein Problem, dann schalte ich einfach mal für eine Minute die Gedanken "aus". Also so nutze ich das und mir verschafft das meistens nach der kleinen Pause einen guten Antrieb.
Ich selber glaube, dass das nicht möglich ist, an nichts zu denken. Egal wo wir sind, wir denken immer an etwas. Allerdings kann man versuchen seine Gedanken zu "mindern". Das geht zum Beispiel, wenn du gerade Aktivitäten ausführst, die dir sehr Spaß machen. Somit konzentrierst du dich nur noch auf diese Aktivität und seinen Spaßfaktor. Natürlich gibt es noch weitere Beispiele, in denen man seine Gedanken mindern, aber nicht vollständig abschalten kann.
Vielleicht ist das auch gut so. Immerhin sind wir mit einem "wachen" Gedanken auf vieles vorbereitet, was wir dann mit einem abgeschalteten Gedanken nicht wären.
Also, mir gelingt es nicht, an nichts zu denken, obwohl ich das schon oft versucht habe. Möglicherweise war es gerade die Konzentration darauf, an nichts zu denken, die es mir unmöglich machte, wirklich an gar nichts zu denken? Ich weiß es nicht.
Wenn ich mich gezielt entspannen will, versuche ich deshalb auch nicht, an nichts zu denken, sondern suche mir etwas, an das ich denken kann, das ich mit Entspannung verbinde (Blick aufs Meer z. B.).
Möglicherweise ist der einzige Moment, in dem ich an nichts denke, aber ganz unbewusst, der Moment, in dem ich vom Wachsein in den Schlaf übertrete. Und dann geht das Denken mit dem Träumen weiter. Also: Nein, an nichts denken kann ich nicht.
Ich kann das auch nicht, an Nichts denken. Als ich den Beitrag gelesen habe, dachte ich mir noch, dass es vielleicht mit Meditation klappen könnte, zwar sicher nicht bei den ersten Versuchen, aber nach einer gewissen Übung und Routine, aber mittlerweile denke ich, dass das wohl auch nicht so ganz klappen kann.
Auch wenn es wahrscheinlich wissenschaftlich nicht stimmt, aber für mich persönlich hängt das Denken doch auch irgendwie mit dem Bewusstsein zusammen. Also wenn ich Momente hätte, wo ich an so gar nichts denken würde, wäre das für mich wie eine Art Loch. Und wenn ich jetzt so ein Loch hätte, würde ich das mit fehlendem Bewusstsein kombinieren. Wie gesagt, wissenschaftlich wird das sicher nicht so gesehen, aber für mich wäre das irgendwie so.
Kurz und gut: Nein, ich kann glaube ich auch nicht meine Gedanken zur Gänze ausschalten. Auch wenn man meint, dass man sich gerade bewusst nichts denkt, denkt man dann nicht doch? Ist irgendwie ein wenig philosophisch.
tournesol hat geschrieben:Auch wenn man meint, dass man sich gerade bewusst nichts denkt, denkt man dann nicht doch? Ist irgendwie ein wenig philosophisch.
Genau das ist es doch: Man denkt eben nicht bewusst an nichts, sondern man denkt einfach nicht! Wer schon daran denkt, nichts denken zu wollen, hat sowieso den Grundgedanken nicht verstanden und dann kann es nicht klappen.
Wobei ich übrigens sagen würde, mit Meditation an sich hat es auch nichts zutun. Denn da konzentriert man sich auch, während man, wenn man an nichts denkt, einfach alles fallen lässt. Das Hirn ist dann im "Leerlauf", die unbewussten Körperfunktionen laufen natürlich weiter, aber man bedenkt eben nichts. Man schottet sich auch soweit von seinen Sinneswahrnehmungen ab, jedenfalls kann ich das für einige Sekunden. Man denkt einfach nicht mehr, nimmt nichts bewusst wahr, und hat auch keine Empfindungen, weil eben alles, bis auf das zum Leben Notwendigste (Atmung, Herzschlag, und so weiter, was man aber sowieso nie bewusst steuern muss), für diese Zeitspanne ausgeschaltet ist.
Dass so viele Menschen das nicht hinbekommen, an nichts zu denken, verwundert mich, gerade, wo ich doch im Alltag vielen Menschen begegne, die sich so hirnlos benehmen, dass ich annehmen muss, sie würden handeln, ohne zu denken.
Ich persönlich kann nicht an nichts denken, schon gar nicht, wenn ich mir das sogar vornehme, dann denke ich immer daran, nichts zu denken. Aber grundsätzlich denke ich schon, dass einige Menschen so zur Ruhe kommen können, dass sie wirklich an gar nichts mehr denken. Aber wie gesagt: Mir ist das unmöglich, denn ich müsste mich dafür ungeheuer konzentrieren und dann denke ich grundsätzlich an alle möglichen Dinge, aber nicht nichts.
Ich kenne das aus dem Buddhismus. Da ist auch eines der obersten Ziele, zu sich zu finden, ganz zur Ruhe zu kommen und seinen Kopf wirklich ganz leer zu machen, ob das auch wirklich funktioniert, ist eine andere Frage. Aber diese Mönche trainieren das auf jeden Fall durch viel Meditation. Dabei geht es ja auch darum, dass die Gedanken mal zur Ruhe kommen, beziehungsweise man seinen Geist nur noch auf eine Sache richtet. Aber das gelingt wahrscheinlich wirklich nur den allerwenigsten.
Denn es ist einfach ungeheuer schwierig, alles äußeren Einflüsse aus seinem Kopf zu verbannen, man sieht etwas und schon verarbeitet es das Gehirn wieder, man denkt an das Bild, dass man vor Augen hat. Man hört etwas und denkt direkt daran, was das zu sagen hat. Am einfachsten ist es wahrscheinlich in einem ganz schlichten Raum ohne andere Menschen im Dunkeln. Die Schwierigkeit ist einfach, dass Denken, so komisch es auch klingt, unbewusst abläuft. Es ist nichts, wozu wir uns erst aufraffen müssen, wir denken und das kann man eigentlich nicht unterdrücken. Das ist wie der Herzschlag, man kann nicht nur durch Konzentration sein Herz dazu bringen, aufzuhören zu schlagen.
Einige sagen ja, dass sie es schaffen würden an nichts zu denken. Aber ich denke eigentlich, dass das nicht funktionieren kann, rein logisch gesehen. Denn selbst wenn man, wenn man versucht an nichts zu denken, nicht daran denkt, nichts zu denken, und wirklich nichts denkt, nichts ist eigentlich auch etwas, rein mathematisch gesehen. 0 ist im Prinzip nichts, aber trotzdem ist null da.
Aber natürlich ist das in gewisser Weise auch eine Frage, die man, wenn man wollte, auch sehr philosophisch beantworten könnte. Ich glaube, dass jeder dazu eine andere Meinung hat, aber ich halte dieses „an nichts denken“ doch für sehr unrealistisch.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es möglich ist an nichts zu denken. Man denkt eigentlich immer, egal ob man will oder nicht. Erst recht wenn man versucht seinen Kopf einfach "leer zu machen", bemüht man sich schon alle Gedanken, die man gerade hat loszuwerden.
Was mir manchmal passiert ist, dass ich vor mich hin träume und dabei vergesse woran ich überhaupt gedacht habe und was in der Zeit passiert ist. Aber das passiert mir in der Regel auch nur dann, wenn ich mich auf eine Sache sehr stark konzentriere und mir dabei etwas vorstelle oder etwas plane.
Wenn man an nichts denken könnte, dann stelle ich es mir ehrlich gesagt vor wie eine Bewusstlosigkeit in der man weder lebensnotwendige Dinge tun kann, noch sonst irgendeinen äußeren Einfluss wahrnehmen kann. Das wäre aber vermutlich dem Tode sehr ähnlich.
JulietMay hat geschrieben:Ich kenne das aus dem Buddhismus. Da ist auch eines der obersten Ziele, zu sich zu finden, ganz zur Ruhe zu kommen und seinen Kopf wirklich ganz leer zu machen, ob das auch wirklich funktioniert, ist eine andere Frage.
Abgesehen davon, dass es "den Buddhismus" nicht gibt, sondern verschiedenste buddhistische Schulen, die sich alle unterscheiden, geht es zumindest bei den geläufigeren buddhistischen Auffassungen nicht darum, an nichts zu denken. Es geht darum, sich von den weltlichen (und auch geistlichen) Begierden frei zu machen und nach nichts zu streben, sondern gewissermaßen Ruhe dadurch zu finden, einfach alles hinzunehmen. Das heißt, den Mönch (oder auch die Nonne) interessiert in der Theorie weder Reichtum noch Anerkennung, er strebt weder nach Wissen, noch wird er über irgendetwas wütend. Er nimmt die Dinge einfach hin, wie sie kommen. Denken kann er natürlich trotzdem und hat auch alle Sinneswahrnehmungen.
Wobei ich schon meine, dass man durch häufige Gebete und Meditationen vielleicht Vorteile haben könnte, wenn man an nichts denken möchte (wie jegliche Form von Selbstbeherrschung auch eine Rolle spielt). Aber an sich ist das Denken an nichts kein Inhalt der buddhistischen Lehren.
JulietMay hat geschrieben:Denn es ist einfach ungeheuer schwierig, alles äußeren Einflüsse aus seinem Kopf zu verbannen, man sieht etwas und schon verarbeitet es das Gehirn wieder, man denkt an das Bild, dass man vor Augen hat. Man hört etwas und denkt direkt daran, was das zu sagen hat.
Genau das gilt es, zu ignorieren, wenn man lernen möchte, an nichts zu denken. Ich weiß, viele Menschen finden das dann auch wieder schwierig, weil sie bewusst an etwas denken müssen, um Dinge zu ignorieren. Daher finde ich, ist es auch der falsche Weg, überhaupt an eine Handlung zu denken, wenn man an das Nicht-Denken denkt. Es ist eher ein Fehlen einer Handlung. Wie, wenn man einen Stecker zieht und dann ist da halt nichts.
JulietMay hat geschrieben:Einige sagen ja, dass sie es schaffen würden an nichts zu denken. Aber ich denke eigentlich, dass das nicht funktionieren kann, rein logisch gesehen.
Vielleicht ist es eine Frage des Charakters. Menschen sind eben unterschiedlich, und einige Leute können ihren Geist vielleicht so steuern, während andere das nicht können (ich sehe das ohne Wertung, sondern betrachte das einfach als normal, dass Menschen eben anders sind und jeder bestimmte Dinge besser oder schlechter kann).
Ich persönlich würde einfach mal vermuten, es hat vielleicht mit der eigenen Körperbeherrschung und auch mit dem sonstigen Lebensstil zutun. Ich persönlich kann mich sehr gut kontrollieren und bin sowieso ein stiller, introvertierter Mensch, dessen Geistesleben vom gesamten Leben sicherlich 80% und mehr ausmacht. Ich rede nicht viel, ich tue nicht viel, dafür denke ich eine Menge. Ich habe meinen Geist sehr im Griff. Ich meine, dass das der Fall sein muss, wenn man seinen Geist soweit kontrollieren kann, dass man ihn auch ausschalten kann.
Wenn man sich hier im Thread ansieht, wer von sich sagt, er könne an nichts denken, dann ist das außer mir Sann, und eventuell auch Trüffelsucher. Zwischen Sann und mir bestehen, wie ich feststellen durfte, sowieso einige sehr merkwürdige Ähnlichkeiten. Ich nehme an, wir könnten auch charakterlich Dinge gemein haben, die vielleicht unerlässlich dafür sind, an nichts denken zu können. Was ja wieder darauf hinweisen würde, dass es eine Charaktersache ist und vielleicht wirklich nicht jeder, eben aufgrund seines individuellen Charakters, an nichts denken kann.
LastGen hat geschrieben:Das wäre aber vermutlich dem Tode sehr ähnlich.
Bloß, dass man im Tod auch keine ungesteuerten Körperfunktionen wie Herzschlag und Atmung mehr hat. Die bleiben natürlich bestehen, wenn man an nichts denkt, weil man sie ja nicht mit dem eigenen Willen kontrollieren muss.
Wenn ich ganz ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich eigentlich noch nie versucht habe, an nichts zu denken, auch nicht um zu entspannen, denn wenn ich versuche zu entspannen dann denke ich an einen Strand in der Karibik, aber nicht an nichts. Das würde meiner Ansicht nach wohl auch gar nicht gehen, vor allem bei mir nicht, denn ich denke ständig an irgendwelche wichtigen Sachen, wie beispielsweise die Schule oder Ähnliches. Manche können das vielleicht, allerdings erscheint mir das als arg schwer, denn man müsste sich ungeheuerlich konzentrieren, um diesen Status zu erreichen.
Zufällig haben wir heute in Latein über die stoische Lehre gesprochen und das Ziel dieser ist es die "Seelenruhe" durch Betätigung in der Politik zu erreichen. Quasi durch Arbeit soll man die Seelenruhe erlangen und im Gegensatz dazu steht die epikuräische Lehre, die besagt, dass man sich aus allem raushalten soll und einfach an nichts denken soll. Wie das gehen soll, konnte uns unser Lateinlehrer aber auch nicht wirklich erklären. Im Prinzip ist es das gleiche, wie wenn man an nichts denkt, aber das baue ich hier nicht weiter aus, da das sonst Off-Topic wäre.
Man versucht natürlich möglichst gut zur Ruhe zu kommen, allerdings bezweifle ich es sehr stark, ob das auch jeder schafft. Dafür muss man ich wirklich verdammt gut beherrschen können, um nicht doch an irgendetwas alltägliches zu denken. Es ist meiner Meinung nach schwieriger, wenn man die Augen offen hat, denn dann sieht man beispielsweise etwas und dann denkt man über das nach. Dagegen kann man wohl nicht viel tun, denn das ist eine Reaktion des menschlichen Körpers.
Außerdem bin ich der Meinung, dass es keinen großen Sinn macht an nichts zu denken, denn der Mensch ist das einzige Lebewesen, das selbstständig denken und dadurch (vernünftige) Entscheidungen treffen kann. Wir sollten lieber froh sein, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Verstand zu nutzen.
Auf philosophische Art und Weise könnte man diese Frage natürlich beantworten, allerdings wäre das dann eher ein Ideal, allerdings denke ich, dass dies in der reellen Welt im Gegensatz zur virtuellen nicht funktionieren kann. Jeder hat dazu seine eigene Meinung, jedoch halte ich persönlich es für unwahrscheinlich, dass man bei vollem Bewusstsein und im nicht schlafenden Zustand an nichts denken kann.
ich322 hat geschrieben:Es ist meiner Meinung nach schwieriger, wenn man die Augen offen hat, denn dann sieht man beispielsweise etwas und dann denkt man über das nach. Dagegen kann man wohl nicht viel tun, denn das ist eine Reaktion des menschlichen Körpers.
Du kannst nicht einfach so ins Nichts starren? Mir persönlich fällt es hingegen leicht, irgendwo hin zu sehen, aber nicht wahrzunehmen, was ich im Blickfeld habe. Natürlich mache ich mir dann auch keine Gedanken darüber. Besonders, wenn es sehr stressig ist, schalte ich soweit ab. Es haben sich schon viele Menschen gewundert, dass ich frontal an ihnen vorbei gelaufen bin, ohne sie bemerkt zu haben. Ja, ich denke, das ist so eine "Vorraussetzung", das zu können, um auch an nichts denken zu können.
Oder aber, man macht halt die Augen zu. Aber dann sieht man ja noch die Dunkelheit. Also muss man seine visuelle Wahrnehmung auf jeden Fall auch "abschalten" können, egal, ob man die Augen auf oder zu hat, ob man im Dunkeln oder im Hellen steht, oder was auch immer man vor sich hat. Sonst klappt das Nicht-Denken wohl nicht.
ich322 hat geschrieben:Außerdem bin ich der Meinung, dass es keinen großen Sinn macht an nichts zu denken,
Natürlich muss niemand an nichts denken können, aber lass denen, die das mögen und tun, doch ihren Spaß. So lange sie damit niemand Fremden gefährden, spricht doch nichts dagegen. Dass es keinen Sinn macht, ist keine Begründung, etwas nicht zu tun. Oder macht es Sinn, Kopfstand machen zu können oder mit den Ohren zu wackeln?
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