Nur mit einer Person Sex haben - Kann das gut gehen?
Dieser Beitrag Vor der Ehe austoben - oder muss es nicht sein? hat mich ein Paar erinnert, welches ich ganz gut kenne. Bei ihnen ist es so, dass der Mann bisher nur mit seiner Partnerin Sex hatte und vorher mit keiner Frau geschlafen hat. Er hatte zwar auch schon Freundinnen, aber da wurde es teils zwar intim, kam aber nicht zum Sex. Seine Freundin hatte vorher schon jemand, mit dem sie geschlafen hat.
Auf meine Frage hin, sagte der Mann, dass er nichts vermisst und ihm der Sex mit seiner Freundin absolut gefällt. Aber seine Freundin hat teils schon Bedenken, dass er irgendwann sagt, dass er was verpasst hat. Die Beiden lieben sich und sind auch schon einige Jahre zusammen. Aber ich kann gut verstehen, dass sich die Freundin Gedanken macht, dass ihr Partner vielleicht irgendwann etwas vermisst oder bereut.
Wie seht ihr das? Kann so eine Beziehung gut gehen? Der Mann beteuert ja immer, dass er nichts vermisst und auch mit keiner anderen Frau intim werden möchte.
Das kann mit Sicherheit gutgehen denke ich. Wenn sie sich schon um ihn sorgt wie du schreibst und er nichts vermisst, und wenn das ehrlich ist - dann sind die Beiden doch zu beneiden.
Wenn sich ein Pärchen absolut alles geben kann und glücklich ist, kommt doch gar nicht der Wunsch auf, sich auszutoben und dann muss man sich davor nicht ausgetobt haben denke ich. Ich denke aber solche Beziehung sind sehr selten, in Deutschland zumindest.
Ich schließe mich an und glaube auch, dass das gut gehen kann. Denn die Frage ist doch immer, ob man selbst damit zurecht kommt und ob einen das stört und ich kenne echt sehr viele Leute, für die das niemals ein Thema war und für die das gar kein Problem darstellt. Die haben sich in jemanden verliebt, mit dem das erste Mal Sex gehabt und es war einfach genau das, was sie wollten und sie hatten auch niemals das Bedürfnis, etwas Anderes auszuprobieren. Sie hatten nie die Sehnsucht, genau das mit jemand anderem auszuleben.
Ich kenne das Gefühl und kann das nachvollziehen. Ich bin mit meinem Freund so glücklich, dass ich auch mit niemandem sonst jemals wieder Sex haben will. Wenn er mein erster Mann gewesen wäre, wäre das vielleicht auch nicht anders gewesen.
Warum viele an alte Ammenmärchen glauben, verstehe ich bis heute nicht. Es ist doch kein Grundgesetz, dass man vor der Ehe mit anderen geschlafen haben muss. Ich finde es ist etwas Besonderes, wenn man einen Partner hat, für den man, das Ein und Alles ist. Es ist doch schon fast märchenhaft, wenn es Beziehungen gibt, die fern von jeglichem, alltäglichen Gesellschaft Strott stattfinden. Wie oft liest man denn von fremdgehenden Partnern. Menschen, die heiraten und dann sich wieder scheiden lassen, weil sie mit jemanden anderen schlafen mussten. Man kann es drehen, wie man will. Sex sollte sowieso mit jemanden stattfinden den man über alles liebt und mit dem man bspw. Zusammensein möchte. Von wilden Sexorgien a la ich schlafe mit jeden der mir über den Weg läuft, halte ich wenig bis gar nichts. Sexualität wird eh heutzutage total missinterpretiert.
Eine Frage: Wieso sollte es nicht gut gehen? Der Partner liebt seine Frau und ist vollkommen zufrieden mit ihren Bettkünsten. Warum sollte er sich da etwas anderes wünschen? Man muss nicht immer Vergleiche ziehen im Leben. Zudem besteht eine Beziehung ja nicht nur aus Sex. Es gibt sogar Beziehungen, die gänzlich ohne Sex auskommen und über Jahre hinweg andauern, sogar bis zum Lebensende. Traumhaft, wenn man mal bedenkt, wielange heutzutage Beziehungen dauern. Manche sammeln ihre Partner ja wie Pay-back-Punkte. Vielleicht ersammelt man sich ja Prämien, wer weiß.
Warum sollte das denn nicht gutgehen? Wenn man den Partner fürs Leben gefunden hat und glücklich miteinander ist und auch sexuell harmoniert, ist das doch was Wunderschönes. Ich kenne Frauen, die gewartet haben und dann eben erst mit dem Mann schliefen, den sie auch heiraten wollten. Und sehr glücklich mit ihm geworden sind.
Nur weil es sichere Verhütungsmittel gibt und uns sämtliche Filme, Serien und Bücher suggerieren, dass Austoben mehr oder weniger dazugehört, heißt das doch nicht, dass das auch jeder machen möchte. Und wie viele machen ihre ersten Erfahrungen nicht weil sie es möchten und bereit dazu sind, sondern weil die anderen in der Clique alle schon haben (oder es zumindest erzählen). Oder sie unter Alkoholeinfluss sich gehen lassen. Da dürften auch so einige bei sein, die es im nachhinein dann bereuen.
Übrigens gehen auch sehr viele Ehen schief, bei denen sich einer oder beide Partner vorher ordentlich ausgetobt haben. daran würde ich also nicht festmachen, ob es gutgehen kann. Hängt meiner Ansicht nach einfach nur von der eigenen Einstellung ab. Der eine probiert eben viel herum, bis er den Partner findet, bei dem er / sie bleiben will. Oder will einfach nur Spaß haben, ohne feste Beziehungen. Und andere warten einfach ab.
Ich bin der Überzeugung, dass es nicht gut gehen kann. Es kann 10 Jahre gut gehen oder auch mehr. Aber irgendwann hat man das Gefühl, dass man irgendwas verpasst hat. Es ist doch so, dass der Mensch nicht dafür gemacht ist, ein Leben lang mit ein und dem gleichen Partner zusammenzusein und es ist meines Erachtens eher eine Ausnahme, wenn man nie einen anderen Partner hatte, dass dann eine Beziehung mit dem ersten Partner auch gut geht.
Meine Freundin hat ihren ersten Partner geheiratet und für sie gab es jahrelang keinen anderen Mann. Aber irgendwann hat sie sich gefragt, ob es auch was anderes gibt, als der Sex mit ihrem Mann. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass andere Männer auch anders im Bett sind. Für sie war es dann so, dass sie einfach "ausprobieren" musste, damit es in ihrer Ehe wieder funktioniert. Sie hat sich während der Ehe das geholt, was sie glaubte verpasst zu haben.
Die Ehe ist heute noch aktuell, weil der Ehemann nie dahinter gekommen ist, was sie gemacht hat. Aber für meine Freundin war es ein richtiger Zwang, dass sie auchmal wissen wollte, wie andere Männer sind.
Meine Schwester hat auch ihren ersten Sexpartner geheiratet. Die Ehe ist nach 28 Jahren gescheitert, weil sie dann auch glaubte, dass sie was verpasst hat und bei meiner Schwester war es so, dass auch ihr Mann keine Erfahrungen vorher gemacht hat. Für ihn war meine Schwester auch die erste Sexpartnerin. Ich bin heute davon überzeugt, dass die Ehe gehalten hätte, wenn sie vorher auch die Erfahrung mit anderen Partnern gemacht hätten.
Ob es ein Ammenmärchen ist, dass man auch Erfahrung sammeln sollte sei mal dahingestellt. Es ist auf jeden Fall so, dass ein Mensch normal nicht dafür "gemacht" ist, dass er sich ein Leben lang mit ein und dem selben Partner zufrieden gibt. Und daher hält meines Erachtens eine Ehe oder Partnerschaft auf jeden Fall besser, wenn die Erfahrungen von beiden Seiten mit anderen Partnern gemacht ist.
Hi, ich muss mal was zu Diamante loswerden.
Aufgrund welcher Annahmen stellst du denn die These auf, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist, mit einer einzigen Person alt zu werden? Aufgrund deiner persönlichen Erfahrungen und deines Umfeldes? Dagegen würde ich dann meine persönlichen Eindrücke stellen und dann stünde es 1:1. Also das ist keine sehr fundierte Antwort meine ich.
Aber ich könnte mal einen laienhaft-evolutorischen Ansatz preisgeben, der deine Beobachtungen unterstützen könnte. Recht beliebt auch in der Populärwissenschaft, also nur ein Versuch: Wir sind bei den Höhlenmenschen/Neandertalern oder was auch immer. Frau sitzt zu Hause, passt auf Kinder auf, sammelt vielleicht Beeren, hat also ein relativ sicheres Leben. Mann geht in der Zeit auf die Jagd! Das ist natürlich gefährlich und früher oder Später trifft Mann halt auf Tiger und das wars für ihn. Frau sitzt also nun allein da und muss sich einen neuen Partner suchen!
Vielleicht lässt sich so dieses Phönomen erklären, dass Frau zwar anfangs treu und wahnsinnig zufrieden ist, dann aber verdrossen wird und neues ausprobieren will.
ich habe aber auch noch einen anderen Ansatz: Warum wird so eine Thematik dann in einer angeblich guten Ehe nicht thematisiert? Warum wird nicht gemeinsam nach einer Lösung gesucht, sondern der Partner niederträchtig hintergangen und egoistisch nur eigene Bedürfnisse befriedigt? Wenn es soweit ist, war doch die Ehe von Anfang an vielleicht nur Schönmalerei und die Frau hat sich einfach sozusagen den "Erstbesten" gekrallt. Kann sie ja, früher ist er ja auch schnell wieder weggestorben, siehe oben . Ein paar Jahre kann man sich das vielleicht einreden, sich den selbst ausgesuchten Partner schön zu reden. Wie bei einer Jacke nach dem Kauf, das nennt man Dissonanz. Sich etwas selbst schön reden. Aber jahrelang kann das eben wirklich nicht klappen, irgendwann kauft man sich eine neue Jacke. Die alte schmeißt man nicht weg, aber lässt sie im Schrank.
Hoffe es wurde klar, was ich meine!
Noch was zum Gutgehen, bzw. nicht Gutgehen der Ehe, wenn beide oder einer ihren ersten Sexpartner geheiratet haben: Es gibt sicherlich Ehen, die aufgrund von Seitensprüngen kaputt gehen oder weil es im Bett nicht mehr stimmt. Oft genug liegen aber noch weitaus mehr Gründe vor und der Sex ist dann eben der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Ich verstehe auch nicht, was das mit dem etwas verpasst haben soll. Es gehen auch nicht alle Menschen Bungee-Springen oder fahren Inliner und haben trotzdem nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Oder nehmen Drogen. Ist vielleicht ein zu krasser Vergleich, aber es sagt doch mit Fünfzig auch keiner, ach Mensch, hätte ich mal in meiner Jugend das und das eingeworfen. Nur weil andere das gemacht haben.
Seitensprünge entstehen oftmal ja auch nicht, weil derjenige Sex will, sondern weil er die Bestätigung sucht, noch attraktiv zu sein, jemanden rumzukriegen, usw. Da ist der Sex auch wieder nur ein Aspekt und trifft nicht auf jeden zu.
Also ich bin auch überzeugt davon, dass es gutgehen kann. Ich bin seit über drei Jahren mit meinem Freund zusammen und habe gar nicht den Gedanken, dass mir was fehlt. Leider meint die Mutter meines Freundes das Gegenteil. Sie hatte über zwanzig Jahre auch nur den einen. Jetzt sind sie getrennt und sie ist der Meinung was verpasst zu haben. Nun denkt sie, dass es mir auch mal so ergehen wird.
Ich selbst glaube daran aber nicht. Ich bin glücklich mit meinem Freund und es fehlt mir nichts. Und nach seinen Aussagen ist es andersrum auch genau so.
Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, das es bei den wenigsten auf Dauer gut geht, wenn man wirklich mit dem ersten Sexualpartner zusammen bleibt. Wobei es aber wohl eher nicht daran liegt, das es der erste Partner in dieser Hinsicht ist.
Denn eine Beziehung tut sich ja ständig entwickeln. Was auch normal ist. Entsprechend entwickelt sich auch das Sexualleben in dieser Beziehung mit. Denn wenn wir alle mal an unser erste Mal denken. Ich bin überzeugt, das es bei den meisten die Missionarsstellung war. Aber dabei ist es doch nicht geblieben. Man probiert aus und lernt neue Dinge kennen. Solange das beide mitmachen und ihren Spass daran haben, hält eine Beziehung. Ob das nun der erste Sexualpartner ist oder der 100.
Sobald aber einer in seiner Entwicklung stehen bleibt, wird eine Beziehung scheitern. Und da ist es erstmal egal, ob dieser Stillstand beim nur beim Sex ist oder ob sich das in anderen Bereichen widerspiegelt. Am Ende wird immer der Sex in der Beziehung darunter leiden und damit geht eine Beziehung dann auch den Bach runter.
Und das der Mensch nicht dafür geschaffen ist ein Leben mit einem Partner zu verbringen, das ist doch irgendwo ein bisschen Sinnfrei. Sicherlich hat jede Frau seit Entwicklung der Menschheit großen Wert darauf gelegt schnell wieder einen Mann zu finden. Aber doch nur aus reinen versorgungstaktischen Gründen. Denn wie sollte sie sonst mehrere Kinder satt kriegen? Allein vom Beeren sammeln wäre das nichts geworden.
Außerdem hat der Mann auch einen gewissen Schutz gebracht. Deswegen reden wir ja auch heute gerne noch vom Beschützerinstinkt bei Männern. Aber ohne die ganzen Nebenaspekte zu betrachten war es noch nie so, das ein Mensch in seinem Leben verschiedene Sexualpartner haben muss.
Das man heute eher auf den Gedanken kommt, das man was verpasst haben könnte, liegt wohl eher daran, das man über diese ganze Thematik weitaus offener redet als noch vor 30 oder 40 Jahren. Demzufolge kommt man auch eher an Themenbereiche der Sexualität ran, wo man nie gedacht hätte, das es sowas gibt bzw. das es einen sogar reizen kann es mal auszuprobieren.
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