Erst Abneigung, dann Freundschaft

vom 10.09.2009, 21:17 Uhr

Hallo,

das ist ganz normal. Ich hatte so etwas auch mal. Ich war in der Ausbildung, jeder war neu und es bildeten sich Grueppchen. Doch eine Kollegin fiel mir besonders negativ auf. Sie war gross, schlacksig, trug Maennerkleidung und hatte eine schreckliche Frisur. Sie war unheimlich blass und wirkte dadurch sehr krank. Auch als sie anfing zu erzaehlen, konnte ich sie nicht riechen bzw. hoeren. Es passte meiner Ansicht nach einfach nicht, obwohl ich sonst sehr offen anderen Menschen gegenueber bin.

Wir gaben uns gegenseitig keine Chance. Unser erster Praxiseinsatz rueckte naeher (es war eine Ausbildung zur Krankenschwester und wir kamen immer zu zweit auf eine Station) und die "Partner" wurden bekannt gegeben.
Ich wurde natuerlich mit ihr eingeteilt und war darueber alles andere als erfreut.

Doch ploetzlich, als wir uns mit der Situation auseinandersetzen mussten, lernte ich sie und ihre Art sehr schaetzen. Es entstand eine richtig innige Freundschaft und ich moechte sie nicht mehr missen. Auch heute noch, wir beide sind nicht mehr in diesem Krankenhaus taetig, besuchen wir uns beinahe taeglich. Der erste Schein truegt eben manchmal, und das ist auch gut so!

» zwetok999 » Beiträge: 110 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube das was dir passiert ist, ist völlig normal. Jeder Mensch ist mit Vorurteilen gegenüber anderen bestückt, auch wenn er versucht sie zu unterdrücken oder gar zu unterlassen, wie bei dir die Vorstellung des Pferdes. Worauf es ankommt ist doch wohl, dass man sich von den Vorurteilen nicht davon abhalten lässt diesen Menschen besser kennenlernen zu wollen, dass man offen ist für die richtigen Charakterzüge.

Letztendlich hat es sich doch für dich gelohnt, dass du weiterhin für sie offen warst und sie nicht abgestempelt hast wegen deiner Vorstellung vom Pferd. Und es hat gezeigt, dass auch die von denen man die schlechtesten Vorstellungen hat, sich doch noch als gute freunde entpuppen können.

» KreativX » Beiträge: 104 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Aber genau das bestätigt doch die These, dass der Charakter zählt und man sich nicht vom ersten Eindruck blenden lassen soll. Es gibt sehr viele Situationen, in denen wir einfach nur auf den ersten Blick entscheiden über Sympathie.

Wer hingegen sich Zeit lässt bei der Bekanntschaft und jemanden ganz in Ruhe kennenlernt, der wird, wie man oben lesen kann, oft belohnt. Aussehen ist eine Sache, die sicherlich auch dazu gehört, aber der Charakter zählt letzten Endes doch deutlich mehr. Auch im Charakter kann man sich zuerst verschätzen, daher gilt es, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

» marc1308 » Beiträge: 138 » Talkpoints: -0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kenne das auch sehr gut. So gings mir fast mit meinem jetzigen kompletten Bekanntenkreis. WIr haben im selben Verein Fussball gespielt, ich bei den Damen und die anderen bei den Jüngeren. Ich und eine Freundin konnten die alle komplett nicht leiden, was nichts mit Konkurrenzkampf oder so zu tun hatte, sie spielten ja schließlich nicht bei uns. Aber irgendwie sind die arrogant rübergekommen und sie hatten andersherum Angst vor uns, weshalb auch immer. Dann kam irgendwann der Zeitpunkt wo sie zu uns "aufgestiegen" sind, weil sie zu alt für die Jugend waren. Und dann nach und nach, hat man sich immer besser verstanden, jetzt sind sie sehr gute Bekannte bzw. eine meine beste Freundin. Wir unterhalten uns oft darüber wieso wir uns eigentlich nicht leiden konnten, aber so genau wissen tun wir das heute noch nicht.

Genauso geht es mir mit Männern. Das beste Beispiel, meine erste große Liebe. Ich habe ihn anfangs richtig gehasst, ich habe immer wenn ich ihn gesehen habe gedacht "oh nein, nicht der schon wieder". Naja und irgendwann hat man sich kennengelernt und dann hab ich mich sogar verliebt. Und so erging es mir bei vielen Männern :D

Man muss Menschen wirklich erst gut kennenlernen bevor man urteilen kann, allerdings beeinflusst der erste Eindruck schon enorm. Schade eigentlich.

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» Diep13 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 0,38 »



Nein, ich muss sagen: Das ist mir noch nie passiert. Ich würde sagen ich besitze eine sehr gute Menschenkenntnisse. Ich weiß immer von Anfang an, ob mir ein Mensch sympathisch ist, was er/sie für einen Charakter hat und wie ich mit ihm/ihr umgehen muss, damit er/sie mir gegebenen Falls aus der Hand frisst, bei welchen Leuten ich vorsichtig sein muss, und so weiter.

So ist es mir noch nicht passiert. Wenn ich einen Menschen aufgrund seines Charakters nicht mochte, dann mochte ich ihn nicht. Aber ich habe durchaus schon erlebt, dass die Person sich geändert hat, sodass ich plötzlich besser/schlechter mit ihr auskam, gerade wenn es um neue Personen am Arbeitsplatz geht. Denn ein neuer Arbeitsplatz ist schon eine größere Veränderung, die sich auch auf den Charakter auswirken kann, positiv oder negativ.

Aber ich denke, dass so etwas vielen Menschen passiert, wie es dir passiert ist. Für viele Menschen zählt nur der erste Eindruck, nach diesem beurteilen sie eine Person. Wenn sie diese Person dann aber näher kennenlernen, stellen sie fest, dass sie sich möglicherweise getäuscht haben könnten.

Ich persönlich habe mir angewöhnt, einen Menschen nie ganz in eine Schublade zu stecken. Ich lerne jeden Tag neue Dinge, über die Personen, mit denen ich zu tun habe, denn wie gesagt: Menschen ändern sich.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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