Ärger mit dem Amt: Brauche Hilfe jetzt und nicht später!

vom 09.09.2009, 22:50 Uhr

Meine Mutter hat einen Haushaltshilfe beantragt weil sie in ihrem Alter nicht mehr allein zurecht kommt. Bis da aber mal ein Bescheid kommt das dauert ja ewig! Meine Mutter braucht die Hilfe jetzt gleich und nicht erst in einem halben Jahr wenn der Antrag bearbeitet ist.

Wie ist das wenn sie sich nun selbst eine Hilfe sucht., wird das dann vom Amt erstattet oder geht das so lange auf ihre Kosten bis der Antrag durch ist? Ab wann wird sowas vom Amt gerechnet, könnt ihr uns das sagen?

» Bulgari » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dir ist sicherlich klar, dass ein solcher Antrag eine gewisse Zeit dauert. Ich nehme auch an, dass erst einmal überprüft wird, ob das wirklich so ist, sonst könnte doch jeder einen Hilfe-Antrag stellen. Also muss deine Mutter erst einmal sich selbst Hilfe beschaffen. Aber deine Mutter wusste doch auch schon früh genug, dass sie Hilfe benötigt. Man kann nicht alles auf den letzten Drücker erledigen wollen. Ich nehme an, wenn die Hilfe genehmigt wird, dann ab Antragstellung. Aber genau weiß ich es nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Wenn deine Mama Hilfe benötigt, solltest du selber erst mal welche organisieren, denn so ein Antrag muss geprüft werden und dann muss entschieden werden, ob sie die Hilfe bekommt oder nicht. Das kann schon mal eine Weile dauern. An deiner Stelle würde ich nun schauen, wie man das organisiert bekommt. Gibt es weitere Kinder? Vielleicht könnt ihr euch einteilen oder ihr bezahlt jemand dafür.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Grundsätzlich sind die Behörden gemäß dem Sozialgesetzbuch verpflichtet, über Anträge auf Sozialleistungen, innerhalb von 3 Monaten zu entscheiden. Tut das die entsprechende Behörde, in diesem Fall vermutlich das Sozialamt oder die Krankenkasse, nicht, kann Untätigkeitsklage vor dem Sozialgericht eingereicht werden.

Darüber hinaus gibt es in der Regel städtische Beratungsstellen. Das sind entweder der allgemeine Sozialdienst des Jugendamtes oder die Beratungsstelle "Leben im Alter" (manchmal heißt die, je nach Region, auch anders) des Sozialamtes. Auch dort kann man sich hinwenden, wenn die Versorgung der Mutter nicht mehr sichergestellt ist.

Darüber hinaus, hilft vermutlich leider nur noch Beschwerdebriefe an die Führungsetage zu schreiben.

» wb » Beiträge: 120 » Talkpoints: 2,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Zuerst einmal benötigt die Bearbeitung jedes Antrags beim Amt viele Wochen Zeit. Das weiß eigentlich jeder. Dazu kommt, dass ich mir keine Hoffnungen machen würde, dass sie überhaupt Hilfe bekommt. Solange ich allein wohnte, hatte ich auch Pflegestufe 0 und dadurch eine Haushaltshilfe, die den Namen eigentlich nicht verdiente. Diese sollte in nicht einmal vier Stunden die Woche bei mir alles erledigen, was ich selbst nicht konnte bzw. nicht durfte.

Dazu zählte unter anderem einmal wöchentlich mein Wocheneinkauf für einen Allergiker, der inklusive An- und Abfahrt vom Laden gerade einmal 15 Minuten dauern durfte. In der Zeit hätten auch jede Woche das gesamte Bad gereinigt werden sollen und die Küche, die gesamte Wohnung gewischt werden sollen, die gesamte Wäsche der Woche gewaschen, aufgehängt, wieder abgenommen, gebügelt und zusammengelegt werden sollen. Und der Abwasch der ganzen Woche hätte auch gemacht werden sollen.

Wenn ich jetzt noch aufzähle, was bei Gelegenheit alles gemacht werden sollte wie etwa Fensterreinigen, dann wird die Liste immer länger, wobei die Haushaltshilfe nicht mal annähernd das bereits Aufgezählte schaffen konnte. Und diese Haushaltshilfe habe ich nur bekommen, weil ich ein Rollstuhlfahrer bin, der sich allerdings auch nicht immer so bewegen kann, wie er will, und Epillepsie habe.

Als ich mit dem Amt anfing zu diskutieren, dass die genehmigte Zeit bei weitem nicht reiche, wurde mir gesagt, dass ich eben in ein Pflegeheim ziehen sollte. Und ich befürchte, dass wird in dem Bescheid über Deinen Antrag auch stehen.

Ich würde Dir daher raten, wie so viele andere Menschen auch die Haushaltshilfe privat zu organisieren. Es hat immerhin einen Grund, warum das so viele Menschen machen. Und falls Du wieder einmal Hilfe brauchst, würde ich eher den Arzt einspannen und die Krankenkasse oder vielleicht auch einmal direkt bei der Diakonie, dem ASB oder einer ähnlichen Organisation nachfragen, wo Du schnell Hilfe her bekommst. Wenn der Arzt etwa einen Notfall bescheinigt, muss schnell entschieden werden.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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