Rücksicht nehmen auf Schichtarbeiter

Direkt über mir in der Wohnung lebt jemand, der Schicht arbeitet. Das heißt, dass er, wenn er Nachtschicht hat, erst am Morgen um 6 Uhr nach Hause kommt, dann meistens noch etwas wach ist und dan übrig Tag dann schläft. Ich schätze mal, dass er etwa bis 15 oder 16 Uhr schlafen wird. Nun ist das aber die Phase meines Tages, an der ich aktiv bin. Obwohl ich erst am Mittag zur Arbeit gehe, stehe ich meistens um 8 Uhr auf und starte dann so in den Tag. Derzeit bin ich gerade dabei, umzuziehen und habe den heutigen Morgen damit verbracht, Kisten zu packen und musste dazu eben auch mehrmals in den Keller.

Der Nachbar kam dann vorhin runter und meinte, er wäre davon aufgewacht, dass ich meine Türe mehrmals geöffnet und geschlossen habe und es würde 'rumpeln' bei mir unten, was natürlich schon sein kann. Aber es war schon halb zehn Uhr und keine unchristliche Zeit, in der ich mich schlecht fühle, wenn ich mich in meiner Wohnung bewege. Er sagte mir dann eben, er habe gerade Nachtschicht und schlafe bis Mittags und ob ich darauf nicht Rücksicht nehmen könnte, aber wenn ich ehrlich sein soll: Nein, eigentlich kann ich das nicht. Ich muss diese Woche umziehen und ich habe nur am Vormittag Zeit meine Sachen zu erledigen. Denn abends um 9 kann ich ja auch (den anderen Nachbarn zuliebe) ja auch nicht anfangen Krach zu machen.

Habt ihr Schichtarbeiter in eurem Haus und wenn ja, stellt ihr euren Lärmpegel auf die ab? Oder bekommen die sowieso nichts von dem mit, was ihr tut?

Hast du deinem Nachbarn denn erklärt, dass du die Geräusche eben nicht verhindern kannst, da du bald umziehst und deine Sachen packen musst? Ich hätte ihm das einfach gesagt und denke, dass er die paar Tage dann sicherlich wohl aushalten wird.

Man kann doch auch oft nicht seinen Tagesablauf für jemanden einschränken, weil dieser Nachtschicht hatte. Wenn man eben nur morgens für die Hausarbeit Zeit hat, weil man Nachmittags vielleicht arbeiten muss, dann kann man es doch gar nicht verhindern etwas Lärm oder Geräusche zu machen. Wenn es möglich wäre, dann würde ich auf so einen Nachbarn schon etwas Rücksicht nehmen. Aber eigentlich kann er das ja nicht verlangen.

Denn du machst deine Hausarbeiten oder nun das Kisten packen ja zu humanen Zeiten. Bei uns ist es zum Glück egal, wann ich welche Arbeiten machen. Denn über uns befindet sich ein religiöses Zentrum, wo ein paar Mal die Woche abends Treffen statt finden. Die sind dann lauter als wir unten in unserer Wohnung. Daher stört es niemanden, wenn ich schon um 7.30 Uhr Staub sauge oder am Wochenende die Waschmaschine laufen lasse.

Ein ähnliches Thema hatten wir hier schon Gute Nachbarschaft - Wie weit sollte man gehen? . Allerdings ging es da um Kinder. Und ich bin der Meinung, dass man Rücksicht nehmen kann, aber nicht muss und wenn man umzieht, dann sollte der Nachbar auch dafür Verständnis haben. Aber wie du in dem Thread lesen kannst, gibt es da wohl auch verschiedene Meinung zu.

Ich kann meinen Tagesablauf nicht nach Nachbarn planen und wenn ich zum Beispiel ein Loch bohren muss, dann mache ich das. Auch wenn mein Nachbar Nachtschicht hatte. Denn wenn ich die Ruhezeiten einhalte sollte das auch reichen.

Ich bin bestimmt ein Mensch, der Rücksicht nimmt. Aber ich kann mein Leben nicht so planen, wie es meine Nachbarn wollen und wenn du umziehen musst und dadurch das auch mit Krach verbunden ist, hat der Nachbar Pech gehabt und muss sich Ohrenstöpsel zulegen.

Ich würde mir an deiner Stelle keine Gedanken machen und weiter das machen, was du machen musst. Der Nachbar muss damit leben. Selbst, wenn du rumpolterst und rumhämmerst. Hauptsache ist, dass du die Ruhezeiten einhältst und das machst du ja.

Ich habe selber in einem Haus gewohnt, wo ein Nachbar war, der Nachtschicht gemacht hat. Aber da hat keiner Rücksicht genommen. Es war ein 8 Parteien Haus mit Kindern und wenn es dem Nachbarn zu viel war, muss er halt sehen, dass er sich die Ohren zustopft, damit er nichts hören kann. Bei allem Verständnis für die arbeitende Welt. Aber soweit geht meine Rücksichtnahme nicht.

Ich denke mal, dass ist ein bisschen krass was der Hausbewohner da von dir verlangt. Schließlich bist du im Umzugsstress und es ist eine ganz normale Uhrzeit. Es ist klar, dass du deine Tür nicht immer leise zumachen kannst, aber du machst ja auch keinen Krawall. Wenn es ihm zu laut ist oder er ein empfindliches Gehör hat, dann muss er sich schon Ohrstöpsel reinmachen. Wie Panne wäre das denn bitte, wenn er in einem Hochhaus wohnen würde und alle Familien um ihn rum nur noch schleichen dürften in ihren Wohnungen?

Rücksicht ist gut, aber man kann nicht alles jedem Recht machen. In unserer alten Wohnung ist es so, dass irgendjemand immer früh um kurz vor sechs Uhr aus dem Haus geht. Da die Schlafzimmer zum Treppenhaus hingebaut sind, hört man also jeden Stöckelschuh oder Türklapperer. Ja was soll man da machen?

Also lass dich nicht von dem Mensch ärgern - bald wohnst du eh nicht mehr da.

Wenn er noch nicht weiß, dass du bald umziehst, dann würde ich ihm das an deiner Stelle das nächste Mal wenn du ihm begegnest erzählen. So weiß er wenigstens, dass sich das Problem innerhalb der nächsten Zeit von alleine erledigen wird und hat vielleicht auch mehr Verständnis für deine Situation.

Ich würde in dem Fall ebenfalls keine Rücksicht auf den Nachbarn nehmen, denn der Umzug lässt sich ja nicht aufschieben und wie du selbst sagst, hältst du dich ja auch an die Ruhezeiten. Mehr kann er nicht erwarten.

Wenn ich mir meinen Tageslauf anders einteilen könnte und selber damit kein Problem hätte meine Aufgaben zu anderen Zeiten zu erledigen, dann würde ich vielleicht mehr Rücksicht auf ihn nehmen. Man könnte dann ja beispielsweise aushandeln, dass man an bestimmten Tagen erst später anfängt "Krach" zu machen, so dass er nicht jeden Tag davon gestörrt wird. Allerdings wie gesagt nur dann, wenn es mich nicht selber einschränken würde. Sonst müsste er sich eben Oropax besorgen damit er tagsüber seine Ruhe hat.

Mach Dir keine Gedanken, er wird nicht dran sterben wenn`s mal laut ist. Wenn ich was zu tun habe nehme ich auch auf keinen Rücksicht, und Sonntagsruhe gibts dann für mich auch nicht aber das macht hier jeder so in dem Haus wo ich wohne.

Naja, die Türe kann man schon leise schließen - aber das wars dann auch schon mit Entgegenkommen, du ziehst ja schließlich um.

Da Du ja ohnehin bald ausziehst, würde ich Dir auch raten dem Nachbarn das zu sagen, und dann weiter zu machen. Wenn es machbar ist, dann würde ich sicher schon darauf achten, dass die Türen nicht zugeknallt werden und dass auch sonst nicht unnötig Lärm gemacht wird. Aber mancher Lärm ist eben nicht zu vermeiden; und außerdem macht man in der Regel größeren Krach, wenn man sich bemüht sich vorzusehen

Ich selbst habe zwar keinen Nachbarn, der in Nachtschichten arbeiten muss. Allerdings hat mein Bruder in Spätschichten gearbeitet und war dann der Meinung bis 13:00 Uhr Folgetag (also eine Stunde vor erneutem Arbeitsbeginn) müsse absolute Ruhe herrschen. Diesen Zahn habe ich ihm dann schnell gezogen. Zwar habe ich dann nicht extrem laute und auch verschiebbare Arbeiten erledigt, aber dass die Kinder (auch seine eigene Tochter) auf dem Hof spielen dürfen und ich bei offenem Fenster staubsauge, dass musste er einfach so schlucken.

Mein Dad arbeitet selbst ein paar Mal im Monat in Nachtschichten. Wenn er dann in der Früh um 7 nach Hause kommt ist er verständlicherweise hundemüde und will nur noch schlafen. Wir versuchen dann immer, so leise wie möglich zu sein, aber man kann nicht alle Arbeiten bis in den Nachmittag verschieben. Zumal er bis 16h schläft und wenn wirklich größeres ansteht, dann ist das zeitlich gesehen doch schon knapp.

Ich muss sagen, in deiner Situation hätte ich dem Nachbarn einfach gesagt was Sache ist. Du kannst deinen Umzug nicht verschieben oder hinauszögern, nur weil er schlafen will. Das ist, ehrlich gesagt, doch sein Problem, oder? Du hältst die Ruhezeiten ein, stört es ansonsten niemanden. Dass du deine Sachen erledigen musst, ist klar, wenn er damit nicht zurecht kommt, muss er nach anderen Lösungen suchen. Oropax sind da eine Alternative.

In deinem Fall wäre es mir zudem noch egal, da du ja aus diesem Haus ausziehst, oder? Und wie gesagt, dein Tagesablauf kann nicht von den Nachbarn abhängen. Solange du die normalen Ruhezeiten einhältst, kannst du machen was du willst. Rücksicht ja, aber Einschränkungen nein. In dem Fall muss dein Nachbar sehen, wie er für sich eine Lösung findet. Das ist sein Problem, nicht deins.

Na klar habe ich ihm gesagt, dass ich gerade umziehe und sich daher der Krach auch kaum vermeiden lässt und ich habe ihm auch erklärt, dass ich ja die Sachen jetzt dieser Woche nicht machen kann, während er von 22 - 6 Uhr arbeiten ist, denn da schlafen ja die anderen Bewohner im Haus (und ich selbst auch). Er war auch einsichtig und wir verstehen uns eigentlich auch ganz gut. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mir vorstellen kann, wie nervig es eh schon sein muss, wenn man tagsüber schläft während alle anderen wach sind und dann ständig irgendjemand Lärm macht. Aber ich kann es eben wirklich nicht ändern.

Es ist egal, warum, wieso und weshalb Geräusche aus deiner Wohnung kommen. So lange sie im Rahmen sind, ist es seine Schuld, wenn er nicht schlafen kann. Ich kenne es selber, da ich nur Nachtschicht arbeite und dann auch immer das Problem habe, dass ich dann am Tage schlafe. Jedoch kann ich doch nicht zu den anderen gehen, dass die leise sein sollen. Man selber könnte schon durchdrehen, vor allem habe ich immer das Glück, dass ich gerade dann einschlafen will, wenn bei uns der Rasen gemäht wird oder die Hecke geschnitten wird. Das ist dann schon nervig, doch was soll ich tun? Man kann dagegen nichts tun.

Sei mir nicht böse, aber ich würde mir da nicht zu sehr einen Kopf machen. Es ist sicherlich doof, doch du kannst nichts dafür, wie er arbeitet. Lange hast du es ja eh nicht mehr, daher Augen zu und durch. Hier schlägt auch immer in der Früh die Türe, wenn ich mich hinlege. Ich wohne in einer Einliegerwohnung und neben dran ist eben die Haustüre und da gehen am Morgen alle fünf Minuten jemand raus auf Arbeit. Du musst es doch auch ertragen, wenn er am morgen nach Hause kommt und vielleicht noch Musik hört oder zu unmöglichen Zeiten sein Wecker geht.